Hallo MrFox,
MrFox hat geschrieben:Vielleicht fühlt man sich als alteingesessener Ameisenforscher etwas auf den Schlips getreten
Egal ob man alt-, mittel-, jung- oder gar nicht eingesessen ist, das Ankreiden von heftiger Kritik solltest du echt in irgendeiner Weise fachlich begründen, wenn dir an einer ernsthaften Diskussion etwas liegt.
Und Betrug sollte man schon so nennen dürfen, wenn man meint auf ihn getroffen zu sein. Wenn er es nicht ist, wird sich das in den meisten Fällen früher oder spätestens mittelfristig zeigen.
Dem mit Rufen zu begegnen, in der heutigen Betrugsgesellschaft würde zu schnell Unsinn verbreitet, ist blanke Polemik und schlichtweg beschämend.
Wie funktioniert eigentlich interdisziplinäre Forschung?
Ist die Frage ernst gemeint oder zu Polemisierungszwecken gestellt?
Im ersten Fall: Sie funktioniert gut, auch wenn unterschiedliche fachliche Hintergründe natürlich zu stark verschiedenen Betrachtungsweisen, folglich Erkenntnissen, folglich Ansichten führen können. Dann diskutiert man diese Dinge um die Differenzen beizulegen und zu schauen, welche Interpretationen mehr Gewicht haben.
Wo du das ansprichst, scheint mir Herr Schreiber den gehörten und gesehenen Dingen aus der Biologie einfach zu wenig Gewicht beizumessen. Es gibt ja wie Wiseman schrieb genügend (Standort-)Faktoren die man bei Ameisen zusätzlich überprüfen könnte (in diesem Zusammenhang: müsste), das sollte man dann auch unbedingt machen um ernst genommen zu werden.
Fortschritt entsteht anders.
Nein, (wissenschaftlicher) Fortschritt entsteht genau so: Hypothesenbildung, deren Überprüfung und Verwerfung. Dass es dabei speziell in der mündlichen verbalen Kommunikation heftig zur Sache geht ist ganz alltäglich, denn Wissenschaft sollte & muss eine Streitkultur sein. Von Außenstehenden wird das leicht als aggressiv, irritierend und unhöflich betrachtet, aber - abseits vom Ton in diesem Forum
- funktioniert's. Wenn man etwas laut herausposaunt, muss man damit rechnen, dass auch kräftig zurückgetrötet wird.
Um mich auf das Wiki-Zitat zu beziehen: Bei mir hinterlässt die Sachlage den Eindruck, als wenn sich Herr Schreiber zu sehr mit seiner Geo-Hypothese beschäftigt. Das ist weder methodisch gut noch sinnvoll noch besonders erkenntnisbringend, nicht nur daher sehe ich deinen
ad hominem-Kritikversuch weitestgehend ins Leere laufen. Sicherlich, das hätte man auch netter sagen können, aber das ist auch nicht immer sinnvoll bzw. möglich. In den weiter oben verlinkten Themen des Ameisenschutzwarten-Forums verlief die Diskussion jedenfalls sehr zivilisiert.
Was von dir als "blanke Polemik" angesprochen wurde, würde ich als beißende Kritik an einem Gewerbe beschreiben, das seine Geschäfte mit Vortäuschung falscher Tatsachen (Wünschelruterei z. B.) und Ausnutzung von Wissens- bzw. Bildungslücken und Urängsten macht.
Auf jeden Fall ist es nicht gängige und gute wissenschaftliche Praxis, die Erkenntnisse erst nachdem man damit an die Öffentlichkeit gegangen ist zu publizieren. Das (vorzeitige) Abladen von vermeintlichen Sensationsfunden, inbesondere in Zeitungs-und Fernsehinterviews (man erinnere sich an die kürzlich
allzu stark gepushten Arsenbakterien) ist jedenfalls weder gute Wissenschaft noch gute Kommunikation derselben. Dass Leute diese Geduld nicht haben und zu Gunsten der Popularität der eigenen Idee nicht abgesicherte Erkenntnisse herausposaunen ist weder sachdienlich noch nachhaltig sinnvoll.
es grüßt herzlich
DmdM tanzt
PS: Da es einen Link zum Artikel gibt, würde ich auch die Entfernung der Scans befürworten (danke trotzdem dafür!) - zumal der schwere Hammer des Urheberrechts dazu eine sehr eindeutige Meinung hat.