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Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Arthur Dent
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#41 Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Beitrag von Arthur Dent » 4. November 2023, 17:32

Harry4ANT hat geschrieben: ↑
4. November 2023, 16:06
Ich habe bei meinen Acromyrmex im Pilzbecken immer eine LF von 80 bis 90% angepeilt und den den Rest machten die Arbeiterinnen unter der Haube, indem sie den Eingang zugebaut bzw. erweitert haben & natürlich durch das Einbringen von feuchten Blättern oder eher trockenem Futter & Verwendung der Tränke.
Das hat sehr gut funktioniert so und der Pilz ist meines Wissens identisch zwischen den beiden Gattungen & den div. Arten.


Wenn man 99% Luftfeuchtigkeit im Pilzbecken anpeilt halte ich es insofern für problematisch, dass die Messgeräte mehr als 99% (meines Wissens) nicht anzeigen können, egal ob es tatsächlich am Messpunkt 99% relative Luftfeuchte hat, absolute Vollsättigung oder das Becken unten schon ein paar cm unter Wasser steht.
Auch hat man hier schnell Kondenswasser, Staunäße, Nebel usw. bei auch nur leicht schwankenden Temperaturen.

Eine Vollsättigung der Luft ist, soweit ich weiß, auch schon zu feucht für den Pilz.
Auf die Hygrometer gebe ich auch nicht mehr viel. Ich verlasse mich auf Wassertropfen. Deckel mit kleinen Wassertropfen ok, groĂźe Tropfen = zu nass.

Das dĂĽrfte dann immer zwischen 95 und 100 LF sein. Da das erste Becken jetzt mit Pilz voll ist, scheint es nicht zu schaden.



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Martin H.

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#42 Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Beitrag von Martin H. » 5. November 2023, 18:13

Erne hat geschrieben: ↑
3. November 2023, 18:54
Nun wollen wir doch Mal die Kirche im Dorf belassen, 91-92 % Luftfeuchtigkeit reicht fĂĽr diese Art vollkommen aus.
Granulat, das Zeug verteilen sie überall und später ist es eher nur noch mühselig wieder heraus zubekommen.
Der Pilz sieht gesund aus und wie zusehen, er entwickelt sich, keinerlei Grund etwas zu verändern um das möglicherweise zu verschlechtern.
Ich sehe in Bodengrund zwei Vorteile: Sie können es als Baumaterial verwenden um gerade am Anfang bei einer Pilzabdeckung diese Abzudichten oder auch die Zugangsröhre(n) zum Pilzbecken, um damit das Klima für den Pilz zu regulieren. Bietet man ihnen kein Baumaterial, suchen sie sich selber eins: Pilzmüll oder Blattstückchen, was ganz schnell eine schöne Matschepampe wird.

Zweiter Vorteil: Es bindet Feuchtigkeit, auch überflüssige. Jetzt geht es noch, aber wenn der Pilz deutlich größer wird und man hautpsächlich Blätter füttert, tragen die Ameisen über die Blattstückchen sehr viel Feuchtigkeit in das Pilzbecken. Die überschüssige muss irgendwie raus. Wenn der Pilz recht groß und die Belüftung des Beckens nicht ausreichend ist, wird die überschüssige Feuchtigkeit an den Scheiben kondensieren, nach unten laufen und der Pilz steht dann mit dem Fuß in einer Pfütze, was er nicht verträgt. Wird dort dann weggammeln. Substrat kann die überschüssige Flüssigkeit zumindest etwas binden. Man darf sich aber dennoch Gedanken machen, wie man diese raus bekommt. Ein schräge Bodenplatte und ein Ablaufloch können da hilfreich sein.



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Martin H.

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#43 Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Beitrag von Martin H. » 5. November 2023, 18:17

Harry4ANT hat geschrieben: ↑
4. November 2023, 13:52
War bei mir eher umgekehrt soweit ich noch sagen kann - frisch gepflückte, noch richtig saftige Rosen- & BrombeerBlätter wurden dennen die schon 1-2 Tage drinnen lagen bevorzugt.
Bei mir haben sowohl Atta als auch zwei Acromyrmex Arten ältere Blätter frischem Grün vorgezogen, vermutlich wegen Abwehrstoffen in frischen Austrieben und oft auch leicht angewelkte Blätter ganz frisch geplfückten, so zumindest mein Eindruck.
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#44 Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Beitrag von Martin H. » 5. November 2023, 18:23

Harry4ANT hat geschrieben: ↑
4. November 2023, 16:06

Eine Vollsättigung der Luft ist, soweit ich weiß, auch schon zu feucht für den Pilz.
Wäre mir neu und konnte ich bisher nicht feststellen. Bei 100 % relativer Luftfeuchtigkeit ist die Luft vollständig mit Wasserdampf gesättigt, sprich kann keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen und überschüssige Feuchtigkeit schlägt sich z.B. als Kondensatwasser an den Scheiben nieder. Das habe ich im Sommer wenn es viel frisches saftiges Grün gibt regelmäßig. Negativ wird es erst, wenn sich das überschüssige Wasser am Boden sammelt und der Pilz einen nassen Fuß bekommt. Ansonsten konnte ich bisher nix negatives feststellen. Ich habe auch kein Hygrometer in meinen Pilzebecken, sondern orientierem ich an den Scheiben => wenn diese leicht beschlagen sind passt die Lufteuchtigkeit. Ist ein Tipp von jemanden, der schon mehrere Jahrzehnte div. Blattschneiderameisen erfolgreich gehalten und auch viele Kolonien ins Hobby gebracht hat.
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Harry4ANT

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#45 Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Beitrag von Harry4ANT » 5. November 2023, 21:56

Kondenwasser an den Scheiben hast du schon lange vor einer Vollsättigung der Luft - erst recht wenn die Temperatur im Pilzbecken bzw. unter der Haube etwas über der Außentemperatur liegt durch die Arbeiterinnen, den Pilz & seine "Reaktionen" und eine eventuelle aktive Beheizung.

Bei einer Vollsättigung bist du bei weiterem Einbringen von Feuchtigkeit (Blättern...) oder einer leichten Temperatur Änderung auch sofort in Übersättigung und dann legt sich Wasser auch auf dem Pilz ab. Und das wäre (so zumindest mein Wissenstand) eher fatal für den Pilz.


So eine richtige wissenschaftliche Studie dazu habe ich aber damals nicht gefunden. Alles eher unverbindliche Informationen / Erfahrungen anderer Halter, Ameisenshops und Foren bzgl. den richtigen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit.
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A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

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#46 Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Beitrag von Martin H. » 6. November 2023, 11:04

Harry4ANT hat geschrieben: ↑
5. November 2023, 21:56
Kondenwasser an den Scheiben hast du schon lange vor einer Vollsättigung der Luft - erst recht wenn die Temperatur im Pilzbecken bzw. unter der Haube etwas über der Außentemperatur liegt durch die Arbeiterinnen, den Pilz & seine "Reaktionen" und eine eventuelle aktive Beheizung.
Korrekt, Stichwörter "Wärmebrücke" und "Taupunkt".

Harry4ANT hat geschrieben: ↑
5. November 2023, 21:56
Bei einer Vollsättigung bist du bei weiterem Einbringen von Feuchtigkeit (Blättern...) oder einer leichten Temperatur Änderung auch sofort in Übersättigung und dann legt sich Wasser auch auf dem Pilz ab.
Bisher noch nie bewusst wahr genommen oder irgendwo etwas zu gelesen. Was nicht heiĂźen soll, dass es das nicht gibt.



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#47 Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Beitrag von Arthur Dent » 6. November 2023, 15:46

Bei mir haben sowohl Atta als auch zwei Acromyrmex Arten ältere Blätter frischem Grün vorgezogen, vermutlich wegen Abwehrstoffen in frischen Austrieben und oft auch leicht angewelkte Blätter ganz frisch geplfückten, so zumindest mein Eindruck.
Dieser Gedanke kam mir auch. Ich lasse meine Blätter meist an den Stängeln/Ästen zur längeren Haltbarkeit. Ich frage mich ob die Blätter in diesem Zustand besagte Abwehrstoffe produzieren, oder ob das nur möglich ist, wenn dir Blätter noch mit der kompletten Pflanze verbunden sind.

Bei Dokus sieht man eigentlich immer nur Arbeiterinnen mit frisch geschnittenen Blättern.



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Erne
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#48 Anfangsprobleme bei Atta mexicana

Beitrag von Erne » 8. November 2023, 22:20

Der Thread hat sich meiner Ansicht nach, an der eigentlichen Fragestellung vorbei entwickelt.
Soweit mir verständlich, ein sich gut entwickelndes Atta mexicana Volk, das für den Halter den Pilz in einem Becken pflegt, das er gerne in einem anderen Becken hätte.
Der Pilz entwickelt sich gut, vom Halter mit aussagekräftigen Bildern belegt.
Erne hat geschrieben: Nun wollen wir doch Mal die Kirche im Dorf belassen, 91-92 % Luftfeuchtigkeit reicht fĂĽr diese Art vollkommen aus.
Granulat, das Zeug verteilen sie überall und später ist es eher nur noch mühselig wieder heraus zubekommen.
Der Pilz sieht gesund aus und wie zusehen, er entwickelt sich, keinerlei Grund etwas zu verändern um das möglicherweise zu verschlechtern.
Martin H hat geschrieben:
Erne hat geschrieben: ↑
3. November 2023, 18:54
Nun wollen wir doch Mal die Kirche im Dorf belassen, 91-92 % Luftfeuchtigkeit reicht fĂĽr diese Art vollkommen aus.
Granulat, das Zeug verteilen sie überall und später ist es eher nur noch mühselig wieder heraus zubekommen.
Der Pilz sieht gesund aus und wie zusehen, er entwickelt sich, keinerlei Grund etwas zu verändern um das möglicherweise zu verschlechtern.
Ich sehe in Bodengrund zwei Vorteile: Sie können es als Baumaterial verwenden um gerade am Anfang bei einer Pilzabdeckung diese Abzudichten oder auch die Zugangsröhre(n) zum Pilzbecken, um damit das Klima für den Pilz zu regulieren. Bietet man ihnen kein Baumaterial, suchen sie sich selber eins: Pilzmüll oder Blattstückchen, was ganz schnell eine schöne Matschepampe wird.

Zweiter Vorteil: Es bindet Feuchtigkeit, auch überflüssige. Jetzt geht es noch, aber wenn der Pilz deutlich größer wird und man hauptsächlich Blätter füttert, tragen die Ameisen über die Blattstückchen sehr viel Feuchtigkeit in das Pilzbecken. Die überschüssige muss irgendwie raus. Wenn der Pilz recht groß und die Belüftung des Beckens nicht ausreichend ist, wird die überschüssige Feuchtigkeit an den Scheiben kondensieren, nach unten laufen und der Pilz steht dann mit dem Fuß in einer Pfütze, was er nicht verträgt. Wird dort dann weggammeln. Substrat kann die überschüssige Flüssigkeit zumindest etwas binden. Man darf sich aber dennoch Gedanken machen, wie man diese raus bekommt. Ein schräge Bodenplatte und ein Ablaufloch können da hilfreich sein.
Mein Beitrag wahrscheinlich unpräzise, falsch interpretierbar.
Seramis als Wasserspeicher, so wie von Dir geschrieben, damit habe ich eine Acromyrmex Königin erfolgreich aufgezogen.
Das Seramis auf Dauer, alles an Wasser aufnimmt, was von einem größeren Volk über Blätter eingetragene Feuchtigkeit einträgt, hat nicht funktioniert.
Das mussten weitere MaĂźnahmen her.

Wo ich anderer Ansicht bin, das Kondenswasser an den Scheiben auf eine hohe Luftfeuchtigkeit schließen lässt.
Ist ein physikalisches Gesetz, das im Taupunktbereich, wenn die vorhandene Temperatur die Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen kann, es zu Kondenswasser Bildung kommt.
Dieser Temperaturbereich wird an der Arenascheiben wirkend.
In der Arena warm, an der Scheibe kälter, eine mögliche tiefere Temperatur, die dazu führt, das die Luft die Feuchtigkeit nicht mehr halten kann und freigibt, Kondenswasser.

Eigentlich wollte ich hier nicht weiter schreiben, was mich dazu bewegt hat, das der Threadstarter seine Ameisen, wie ersichtlich erfolgreich hält und nicht zu unnötigen Maßnahmen für seine Haltung, so wie ich es sehe, verleitet werden sollte.

GrĂĽĂźe Wolfgang



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