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Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Gaster
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#17 AW: Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Beitrag von Gaster » 12. Oktober 2007, 22:39

Achso, wusste nicht, dass seit dem das Personal dort gewechselt hat. ;) :ironie:
War auch bloß ein Vorschlag. Und in Sachen Ameisenhaltung würde ich die Leute dort übrigens schon als Laien bezeichnen, außer, es gibt dort einen Ameisenhalter unter ihnen. Ist aber bestimmt auch Ansichtssache. Vielleicht komm ich ja nächste Woche auch nochmal am Zoo vorbei, dann guck ichs mir einfach nochmal an.


LG Jan



BuddyHolly
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#18 AW: Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Beitrag von BuddyHolly » 12. Oktober 2007, 22:51

Ich werde in Köln einfach bei meinem nächsten besuch noch einmal nachschauen, auch wenn ich nciht glaube das sich was geändert hat, kann auch mal Fotos machen. Aber erlich gesagt möchte ich garnicht unter die Holzverkleidung der Ameisenanlage schauen da isses sicherlich am WUSELN. Denke nächsten Donnerstag vllt. auch schon früher.

LG David



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Sobek
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#19 AW: Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Beitrag von Sobek » 12. Oktober 2007, 23:09

Hab mal als Ferienjob in nem Zoo gearbeitet, auch in der Insektenabteilung, und die nehmen es da schon ziemlich lachs zum Teil. Da sind die meisten Heimformicarien Hochsicherheitsanlagen dazu ;)


Dabei seit 2003 :)

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Darius
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#20 AW: Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Beitrag von Darius » 13. Oktober 2007, 15:19

Die Mitarbeiter vom Berliner Aquarium achten jetzt vielleicht mehr auf die Ameisen, aber es ist fast unmöglich alle Polyrachis am Ausbruch zu hindern. Dafür sind die Tiere zu agil, sie werden wohl immer eine Möglichkeit finden an irgend einer Stelle auszubrechen. Bei Heimformicarien mag das vielleicht anders sein, aber die Kolonie im Berliner Aquarium ist schon (relativ) groß. So lange die Königinnen nicht ausbrechen können sehe ich persönlich auch keine großen Probleme. Invasiv werden die Ameisen also nicht, es könnten nur Parasiten übertragen werden. In Zoos und Aquarien ist die Möglichkeit dafür aber immer gegeben, bei den Polyrachis mit Gegenmaßnahmen anzufangen ist irrsinnig zumal die Chance dafür, dass ein Parasit (falls er überhaupt vorhanden ist) tatsächlich das Aquarium verlässt, sehr gering ist.

Leider habe ich die Atta-Anlage im Kölner Zoo nie gesehen. Invasiv werden sie aber bestimmt auch nicht, das ist ähnlich wie bei den Polyrachis, durch den empfindlichen Pilz und die riesige Königin aber noch unwahrscheinlicher. Evtl. reicht ihnen der Platz auch einfach nicht mehr aus, dann nehmen sie langsam aber sicher ihre gesamte Anlage auseinander und rennen irgendwan im ganzen Haus rum. So weit lassen es aber bestimmt selbst die Pfleger vom Kölner Zoo nicht kommen, trotzdem würde ich ihnen das noch mal sagen.

Gruß, Darius



Sahal
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#21 AW: Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Beitrag von Sahal » 13. Oktober 2007, 17:43

Hola,

nur ein winziger Hinweis: Pilz und Ameisen sind weitaus weniger empfindlich, als allgemein angenommen! Einige Völker habe ich schon an 15°C gebracht, ohne dass der Pilz sichtbaren Schaden genommen hätte! Trockenheit versuchen die Imagines fleissig zu kompensieren, und an Blattmaterial wird so einige vertragen und gesucht.
Ein kompletter Pilzumzug ist (zumindest bei Acromyrmex) binnen weniger Stunden erledigt. Dies nur als Hinweis, damit wir nicht in ein paar Monaten wieder einen Pumpestolzen Flughund-Halter haben, der "vollkommen überrascht" von seinen frei laufenden, Früchtetee und Kot fressenden Acromyrmex berichtet.


Soweit lassen es die Pfleger nicht kommen?
Nunja, Du schreibst doch selbst: eine Infektion ist mehr als unwahrscheinlich, und eine Infektionsgefahr gar fast ausgeschlossen.
Was gibt es also cooleres, als eine freilebende Atta-Kolonie in einem (ehemaligen) Tropenhaus.

@Gaster: Martin hat gegenüber dem Zoo nicht mehr Sorgfaltspflicht als gegenüber seinen Kunden. Er hat eine gesunde Kolonie abgegeben, und damit ist für ihn das Thema (von Rückfragen abgesehen) erledigt.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Gaster
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#22 AW: Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Beitrag von Gaster » 13. Oktober 2007, 18:57

Sahal: Das weiß ich, es war auch mehr eine Bitte an ihn, sich vllt. mal dort zu melden, auch wenn er keine Verantwortung mehr trägt. Letzten Endes ist es ja auch keine Werbung für ihn mehr, wenn die Ameisen dort überall rumlaufen, schließlich will sich sowas niemand ins Haus holen!


LG Jan



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Darius
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#23 AW: Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Beitrag von Darius » 14. Oktober 2007, 12:16

Hi Sahal,

ja die Pilze der Blattschneider halten doch mehr aus, als oft angenommen wird, aber dennoch sind sie der "Schwachpunkt" dieser Ameisen, weil sie eben doch bestimmten Temperaturen nicht standhalten können.
15°C sind schon sehr wenig für den Pilz, ich würde sagen auf Dauer fast die Grenztemperatur, aber da müsste man konkrete Versuche machen.

Über kurze Zeit überlebte ein Teil vom Pilz meiner Acromyrmex octospinosus Kolonie sogar eine Temperatur von 5°C! Warum nur ein Teil überlebt hat weiß ich bis heute nicht, vielleicht ist die Temperaturtoleranz des Pilzes von den Blättern bzw. Früchten abhängig, die ihm als Nahrungsgrundlage dienen.
Die Ameisen selbst halten hingegen viel extremere Temperaturen aus, als der Pilz selber. Die 5°C haben 3/4 der Ameisen überlebt, wegen dem Nahrungsmangel ist aber nochmal mindestens 1/4 gestorben (vielleicht auch an den Folgen der niedrigen Temperatur?).

Bei abnehmender Temperatur und Feuchtigkeit habe ich immer beobachten können, dass der Pilz verlangsamt wächst. Irgendwan fressen die Ameisen mehr Pilz, als neu wachsen kann, was aber sicher auch mit dem Verhältnis von Geschlechtstieren und Arbeiterinnen in der jeweiligen Kolonie zu tun hat. Trotzdem kommen die Blattschneiderameisen mit einer geringen Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum zurecht, ganz im Gegensatz zur Temperatur, gegenüber der sie viel empfindlicher sind.

Die Atta Kolonie im Tropenhaus würde, wie du sicher weißt, auf Dauer das gesamte Haus untergraben. Dadurch kommen sie viel mehr mit den Individuen unseres Ökosystems in Kontakt, wodurch das Infektionsrisiko extrem steigt.
Natürlich ist es nicht so toll, dass die Blattschneider im Zoo zum Teil freien Auslauf haben, aber wenn es mehr Ameisen werden, als nur 20-30 Tiere, werden die Pfleger wohl kaum weiterhin tatenlos zusehen, wie die gesamte Kolonie umzieht. Der Umzug an sich ist zwar schnell volbracht, aber bevor ein neuer Nistplatz gefunden wird gehen doch bestimmt mehr Arbeiterinnen, als nur 20-30 auf Erkundungstour!? Leider konnte ich nicht genügend Umzüge beobachten, deswegen kann ich das nicht ganz klar beurteilen.

Grüße, Darius



BuddyHolly
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#24 AW: Atta Kolonie im Kölner Zoo macht Ausflüge

Beitrag von BuddyHolly » 18. Oktober 2007, 16:06

So habe bei meinem heutigem Besuch im Kölner Zoo nocheinmal nachgeschaut ob sich etwas geändert hat (ne hat sich nicht) und ein paar Fotos von den kleinen Ausbrechern gemacht.

Zu den Bilder:

Bild 1 Infotafel zur hier ausgestellten Art.

Bild 2 Die gesamte Anlage im Ganzen, für alle die sich selber noch nicht gesehen haben. grün eingezeichnet der Ausbruchsweg.

Bild 3 Eines der von mir entdeckten Löcher in der Anlage, hier ist immer reger Betrieb.

Bild 4 Hier kommen sie unten am Boden an, dort liegen inzwischen auch einige Tote Tiere, sehen aus wie zertreten. Weil die Besucher sie dort unten nicht sehen. Wer schaut da auch schon auf den Boden.

Bild 5 Das selbe wie auf Bild 4 nur aus einer anderen Perspektive

Bild 6 Ameise oben in der nähe der Glasscheiben nur auf unserer Seite :)

Leider waren die Scheiben stark beschlagen so das die Fotos nicht so berauschend sind.

Ach und wenn man sich mal anschaut wie viele Tiere oben im Glaskasten durch die kleine Lücke rausgehen, aber wie wenige nur unten am Boden ankommen will ich nicht wissen wie viele hinter der Holzverkleidung hocken.

LG David
Dateianhänge
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