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Aufruf an alle Halter: TOTLAUFEN

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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NIPIAN
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#33 AW: Aufruf an alle Halter: TOTLAUFEN

Beitrag von NIPIAN » 22. Juni 2012, 14:22

Hoi,


Ich denke nicht, denn allem Anschein nach meiden sie das vorherige System was ihr Leben bestimmt hat. Sie "koppeln" sich aus. Das tun ja die Eciton burchelli nicht. Bei denen handelt es sich ja nicht um eine (notwendige) im Verhaltsnmuster verstrickte Abfolge des Sterbens, sondern sie mĂŒssen eine fĂŒr sie undurchsichtige Situation meistern, was sie im aktuellen Stadium der Entwicklung noch nicht schaffen. Weil ihnen etwas vorgekaukelt wird, was sie in ihrem Verhaltensmuster nicht kennen. Sonst könnte diese Ameise ja aktiv Probleme lösen und erkennen das sie in die Irre gefĂŒhrt wird. Das wĂ€re dann schon wieder ein Zeichen von höherer Intelligenz.
Diese SĂ€tze lassen sich auf folgende Quintessenz zusammenstreichen:
Eciton burchelli betrillert Boden und Artgenossen wÀhrend des circle mill, bis sie tot umfallen. Also mit sozialer Interaktion.
Unsere betrillern eher nicht Boden und Artgenossen wÀhrend sie laufen, bis sie tot umfallen. Also eher ohne soziale Interaktion.

Zu zweitem Fall wĂ€ren Videos und Bilder sehr hilfreich! Videos zur Verhaltensweise, Bilder zur Makroaufnahme. Ich erinnere mich daran, dass hierzu von einem User unter anderem DunkelverfĂ€rbungen der Tarsen beschrieben worden sind. Könnte Lord Helmchen gewesen sein, ich finde die BeitrĂ€ge dazu jedoch nicht. Eine Vermutung diesbezĂŒglich ist die Alterung der Ergate gewesen. Wenn also z.B. totlaufen + schwarze Tarsen gemeinsam auftreten, dann könnte das ein Hinweis auf normale AlterungsvorgĂ€nge sein.
Wir haben hier User mit hervorragenden Möglichkeiten der Photographie und Videoaufnahme. WÀre super, wenn zu diesem Thema einige eingestellt werden!

btw. @Imago: meine letzten 3 BeitrÀge sind ohne emotionalen Unterton geschrieben. Den interpretierst Du hinein. Und erst dadurch wird es kompliziert.



DermitderMeise
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#34 AW: Aufruf an alle Halter: TOTLAUFEN

Beitrag von DermitderMeise » 30. Juni 2012, 12:52

noch kurz zum "Kreislauf" bei (Wander-)Ameisen:
AmeisenmĂŒhle
Die genannten Quellen werde ich dort einbinden, soweit passend; andere dĂŒrfen natĂŒrlich auch gerne mitmachen. :)

Zum eigentlichen (rĂ€tselhaften) Totlaufen: Einen Tag nachdem ich das letzte Mal in dieses Thema hineingesehen habe (20.06. oder so) war ich abends gegen 21:45 kurz draußen unterwegs und fand eine Ameise, die sehr schnell auf dem Fußweg lief. Ich packte sie ein weil ich sie im Halbdunkeln fĂŒr eine Königin von Lasius fuliginosus hielt. Bei Licht stellte sich dann einige Minuten spĂ€ter heraus, dass es eine recht große Arbeiterin von Formica fusca war, die ich zur besseren Beobachtung in eine Plastikdose setzte - die ganze Zeit rannte sie unverĂ€ndert weiter und ich dachte mir schon dass das nicht lange gut gehen kann. Etwa 1,5 Stunden spĂ€ter hörte die Rennerei auf und das Tier starb recht plötzlich.

Bei der AufklĂ€rung woher dieses Verhalten kommt hilft das auch nicht unbedingt weiter, aber es zeigt zumindest, dass dieses Verhalten auch draußen "in der Natur" (in diesem Fall: Hamburger Wohngebiet, also menschliche Natur) vorkommt.



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dirri
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#35 AW: Aufruf an alle Halter: TOTLAUFEN

Beitrag von dirri » 30. Juni 2012, 14:58

Eine C. cruentatus PygmĂ€e macht das "Totlaufen" bei mir gerade in der Arena. Wie von Sinnen lĂ€uft sie hin und her, ich wĂŒrde sagen das es mit dem ZNS zu tun hat oder sowas wie eine Art Schlaganfall ist. Es gibt ja 2 Arten vom Totlaufen, die eine , in vielen Videos als Kreisel des Todes bezeichnet und das Totlaufen einer Arbeiterin in der Arena. Das eine ist eine gelegte Duftspur die in einer Kettenreaktion zu dem Kreisel fĂŒhrt und wie bei mir die kranke / alte Ameise die vielleicht auch vor Schmerz wie verrĂŒckt umherlĂ€uft. Man sieht das die Koordination der Gliedmaßen auch nicht mehr richtig funktioniert d.h sie stolpert und purzelt kleiner HĂ€nge hinunter die sonst normal abgelaufen wurden, am liebsten wĂŒrde ich sie vom Leid erlösen, denn das sie leidet denke ich definitiv.



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AntYoda
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#36 AW: Aufruf an alle Halter: TOTLAUFEN

Beitrag von AntYoda » 22. Juli 2012, 18:27

Ich habe gestern abend eine Arbeiterin gefilmt, die sich auch leider totgelaufen hat. Die QualtitÀt ist nicht so gut, war auch mein erster Versuch einen Video aufzunehmen. Man kann aber sehr gut das wirre laufen und zittern erkennen!




_mars_
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#37 AW: Aufruf an alle Halter: TOTLAUFEN

Beitrag von _mars_ » 22. Juli 2012, 19:03

Ich kann jetzt seit knapp 30h eine Formica sanguinea Arbeiterin beim Totlaufen beobachten und wollte euch mal diese Beobachtungen mitteilen:

Gestern wurde ihr zielloses Umherlaufen durch eine Fliegenmade gestoppt, die ich als Futter in die Arena gelegt hatte. Sie betastete sie, lief weg, kam wieder und betastete sie. Das ging mehrere Male so weiter, bis sie sich doch entschloss die Made wegzutragen. Dabei hatte es den Anschein, dass sie nicht mehr den Weg ins Nest fand oder finden wollte. Nach einiger Zeit ist sie jedoch mit der Made zum Nest zurĂŒckgekehrt und hat es kurze Zeit spĂ€ter wieder (ohne Made) verlassen. Ab jetzt lĂ€uft sie wieder wild umher. An den Scheiben hoch, alles unermĂŒdlich. Da sie die Made jedoch ins Nest gebracht hat, schien sie zu diesem Zeitpunkt noch zu einem gewissen Maße Kontakt zu suchen, bzw. auch zu finden. Scheinbar war das Stadium des Totlaufens noch nicht so weit fortgeschritten.

lg
Marcel



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Jockurt
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#38 AW: Aufruf an alle Halter: TOTLAUFEN

Beitrag von Jockurt » 3. September 2013, 14:36

Hallo,
Gestern ist meine bestellte Lasius niger Kolonie angekommen(Königin+5 Arbeiterinnen).
Eine hat sich nach kurzer Zeit vom Reagenzglas entfernt und ist in der Arena herumgelaufen.Heute morgen habe ich sie tot aufgefunden und vermute, dass sie sich totgelaufen hat. Kann das sein, nach so kurzer Zeit??? Kann ich das bei den anderen vermeiden?
Danke schonmal fĂŒr Antworten.



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Projekt _13
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#39 AW: Aufruf an alle Halter: TOTLAUFEN

Beitrag von Projekt _13 » 4. September 2013, 10:25

Imago hat geschrieben:Hallo!

Das Todlaufen kann nach meinen Erfahrungen meherer Ursachen haben. Entweder ist die Ameise dem Tode geweiht und versucht das Nest weitlĂ€ufig zu verlassen um außer Rechweite der Kolonie zu sterben. Warum die Ameise das Nest weitlĂ€ufig versucht zu verlassen ist mir nicht klar, jedoch hat es einige Vorteile.

Die Tote Ameise kann in NestnÀhe keine Insekten RÀuber anlocken und sie kann bei Krankheit die Kolonie nicht nachhaltig schÀdigen.

Diese Art von Todlaufen konnte oberst Emsig beobachten:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische- ... 35318.html

An dieser Stelle noch einmal: Super Oberst, toll gemacht!

Die Ameisen sterben und versuchen das Nest zu verlassen.

Desweiteren laufen sich Ameisen zu Tode, wenn sie beispielsweise nach Nahrung furagieren, diese aber in ihrem begrenzten Terrain nicht finden. Eine wachsende Kolonie passt ihren furagierungsradius nach dem Nahrungsangebot ihres Habitats an. Reicht das nahrungsangebot nicht mehr aus, muss die Ameise das Terrain erweitern. HĂ€lt man nun eine Kolonie in einem fĂŒr das gegebene Nahrungsangebot ausreichend großen Becken, und stellt die Nahrungszufuhr ein, kann man beobachten das die Kolonie stehtig aktiver wird. Es werden nach und nach mehrer Ameisen das Nest verlassen um nach Nahrung zu furagieren.
Ich konnte beobachten, dass das furagieren nach einer Weile auch hecktischer wird. NatĂŒrlich versucht die Ameisen nun ihr Terrain zu erweitern, da es auf ihrem bisher erschlossennem Gebiet keine zu finden ist. Sie lĂ€uft an den Scheiben entlang und verendet dann an SchwĂ€che.

Der Reiz Nahrung aufzuspĂŒhren erreicht wohl nach einer geiwssen Zeit einen Imens hohen Stellenwert. Findet die Ameisen keine Nahrung wird sie ebenso sterben evtl. die Kolonie verenden.

Das sind die Beobachtungen die ich bisher machen konnte.

LG Imago
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:behappy::behappy:stell dir vor das wÀren ameisen...
plane mit Lasius niger zu beginnen

Slincer
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#40 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Slincer » 11. September 2013, 15:41

Schönen guten Tag,

Heute sind meine Ameisen Camponotus ligniperdus eingetroffen. ( ja mag sein das es etwas spĂ€t im Jahr ist so kurz vor der Winterruhe ) Ich habe sie gleich in die vorbereitete Arena gesetzt. Es ist eine Königin und 5 Arbeiterinnen sowie ein paar Eier. Rote Folie um es Reagenzglas und hineingelegt. Eine der Arbeiterinnen ist auch direkt hinausgekommen und hat sich umgeschaut. Leider habe ich gesehen das ihr wohl durch den Transport ein FĂŒhler sowie ein Bein fehlt. Was zwar schade aber nicht weiter tragisch ist.

Zur Frage:

Sie versucht seitdem wie blöd die Scheibe hoch zu klettern scheitert aber immer wieder, weil sie nicht genug halt hat. Im vergleich zu ihren Schwestern wirkt sie sehr hektisch und aufgebracht, sieht so aus als ob sie "fliehen" wollen wĂŒrde. Habe sie zurĂŒck vor das Nest gesetzt weil ich befĂŒrchtet habe sie findet den RĂŒckweg nicht, allerdings ist sie auf direkten Wege wieder zur Scheibe. Dort rennt sie nun seit 5 Stunden rum. Im Vergleich zu den anderen sieht ihr Verhalten sehr unnatĂŒrlich aus und ich befĂŒrchte sie erleidet bald einen SchwĂ€cheanfall, kann man da etwas tun? Honig und Wasser sind vorhanden.

Ist leider etwas lĂ€nger der Text, wollte aber fĂŒr eine Frage kein neues Thema aufmachen. Danke im vorraus



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