Nein, der Fall ist ganz eindeutig: Lasius s. str. Das sieht man am Video schon sehr gut am Bewegungsmuster, das ist ganz typisch Lasius. Da müsste man sonst garnicht mehr hinschauen.
Die glänzenden Streifen auf der Gaster sind Dehnungstreifen, weil sich das Tier gerade den "Bauch vollschlägt", mit anderen Worten: Der Kropf ist total voll u. damit die Gaster stark gedehnt....
L.G.Boro

Hallo Boro,
ich habe mir jetzt mal ein Video mit dem "Bewegungsmuster" von Formica fusca angesehen. Kann man sagen, dass sie eher kurze Strecken schnell laufen und dann einen Zwischenstop einlegen? Falls ja, ist das das typische Formica Laufverhalten oder ist das spezifisch für Formica fusca?
Lg

F. fusca (wie andere Serviformica-Arten) läuft während d. Furagierens immer kurze Strecken und hält zwischendurch inne, ja, das wirkt ruckartig. Ich vermute, dass der häufige Zwischenstopp dazu dient, mit den empfindlichen Rezeptoren Signale aufzufangen, die während d. Laufens weniger klar zu empfangen wären. Z. B. ist der Sehsinn v. F. fusca (wie bei allen Formica spp.) relativ gut entwickelt. Vielleicht ein weit hergeholter Vergleich: Wenn wir etwas anschauen od. ausspäen wollen, machen wir das auch nicht im Laufen.
Als Gegenbeispiel mögen die von mir beim "Schwärmen 2013" gerade genannten Arten Camponotus lateralis u. C. piceus (http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/49680-schwarmfl-ge-2013-a.html) dienen: Die Arten haben einen vollkommen anderen Bewegungsstil: Mehr od. weniger durchgehendes Laufen "wie an einer Schnur gezogen", im dichten Unterwuchs langsam, beim Überqueren v. Bereichen ohne Bodenvegetation schnell, bei Gefahr plötzlich sehr schnell werdend.
Aber das Bewegungsmuster ist nur eine Möglichkeit der relativen Bestimmungsmerkmale, die zur Identifizierung einer Art (natürlich neben den absoluten Merkmalen) beitragen können. Dazu gehören etwa Nestanlage- u. form, Volksstärke, Ernährungsgewohnheiten usw.
L.G.Boro

Hallo zusammen,
ich möchte euch nochmal allen für eure Mühe danken. Ein Video habe ich noch. Diesmal ist es allerdings doch recht schlecht gelungen, ich wollte aber nicht näher rangehen, da ich mir nicht sicher war, ob es sich bei den gezeigten Ameisen möglicherweise um eine geschützte Formica Art handelt. Vielleicht lässt sich ja durch den habitus und die Bilder doch etwas bestimmen, ich werde aber nochmal versuchen bessere Bilder zu machen. Die größe würde ich mit 8-12 mm schätzen.



Lg

Für eine Bestimmung reicht das (erste) Video nicht aus: Die Ameisen werden viel zu klein dargestellt (beim zweiten sind sie kaum zu erkennen).
Im Ausschlussverfahren kann man aber festhalten: Formica sp. so gut wie sicher, reines Erdnest schließt die Hügelbauenden Waldameisen aus. Da sollte nur Serviformica sp. übrigbleiben. Mit der schlecht zu erkennenden Färbung würde ich auf Formica (Serviformica) rufibarbis tippen. Für eine etwaige Bestätigung müssten wir ein paar deutlich größere Abbildungen haben, am besten Standbilder.
L.G.Boro