Hallo liebe Ameisenfreunde,
ich bin ein Neuling auf diesem Gebiet, aber würde mir gerne eine Kolonie zulegen.
Zuerst möchte ich mir gerne Wissen aneignen.
Bei der Wahl der Kolonie, bin ich jetzt bei Serviformica fusca oder bei Lasius niger gelandet. In dem Punkt bin ich mir auch noch nicht ganz sicher. Beides, in meinen Augen, sehr interessante Ameisen Arten. Jetzt stellen sich mir natürlich ein paar Fragen.
Wie viel Platz benötige für diese Arten?
Wie schnell wächst die jeweilige Kolonie, wenn ich mit beispielsweise einer Königen und eine Hand voll Arbeiterinnen anfange?
Ich sehe auf Youtube zum Thema Winterruhe immer nur Leute, die Reagenzgläser zeigen, mit 10 Ameisen drin oder so. Eine Kolonie, beispielsweise die Serviformica, können eine Größe von 500-2000 Arbeiterinnen und 35 Königinnen bekommen, wenn ich da richtig Informiert bin. Wie kann man eine so "große " Kolonie in die Winterruhe schicken?
Man kann die Ameisen ja schlecht alle Einfangen und in Reagenzgläser stecken.

Ich bedanke mich schon ein mal für die Antworten.

Mit freundlichen Grüßen,
Markus M.

Hi,

Zu Serviformica fusca kann ich dir meinen Haltungsbericht empfehlen, da werden viele deiner Fragen beantwortet:

https://www.ameisenforum.de/formica-serviformica-fusca-maddio-s-haltungserfahrungen-t55581.html

LG Maddio

Hallo Maddio,
danke für die schnelle Antwort.
Habe es mir schon mal durchgelesen, allerdings ist meine größte Frage noch nicht dadurch beantwortet. Wie schaffst du es, 300 Ameisen aus dem Nest und der Arena zu holen um sie in die Winterruhe zu schicken?
Habe in der Theorie noch keine Lösung für das Problem gefunden.

Gruß Markus

Die Ameisen müssen ja nicht im Reagenzglas Winterruhe halten. Zur Winterruhe wird dann einfach die ganze Anlage (oder nur das Nest) gekühlt. Also entweder in einen Kühlschrank, einen Keller mit passenden Temperaturen oder etwas ähnliches gestellt.

Über die restlichen Fragen kann ich keine genauere Angaben machen, jedoch helfen dir da Haltungsberichte (Maddio hat seinen ja bereits geteilt) gut weiter. Wobei das Wachstum nicht wirklich einheitlich ist. Manche Gynen brauchen etwas, bis sie in die Gänge kommen, andere legen einfach etwas weniger Eier.


Liebe Grüße

Hallo raths
Wenn du deine Kolonie z.B. in einem Ytong-Nest mit Plexiglasscheibe hälst, welche über den Frühling und Sommer an eine Laufarena angeschlossen ist, dann kannst du zu Beginn der Winterruhe das Nest von der Arena ablösen, es verschließen und im Keller, auf dem Balkon, etc. lagern. Die Ameisen ziehen sich nämlich zu Beginn der Winterruhe ganz von alleine in ihr Nest zurück dank ihres Biorhythmus'.

Hi Rathis,
Ich würde dir gerne ein paar Tipps zur Artenfrage geben.
Dabei spreche ich nur aus eigener Erfahrung...

Vor ein paar Jahren war auch eine Formica f. Kolonie Meine erste.
Es sind sehr schöne Tiere und auch etwas größer als Lasius. Bei mir ging es ehrlich gesagt nur stockend voran, auch weil ich z.B. Bewässerungs Fehler gemacht habe. Deswegen immer fragen, egal was ist
.
Beide Arten sind für Anfänger gut geeignet und verzeihen dir auch Fehler. Dennoch würde ich zu Lasius L. tendieren, da die Entwicklung bei FF in „Stößen funktioniert“. Das heißt, dass die Königin nicht durchgehend Eier legt, sondern einmal viele, wartet bis es Arbeiterinnen sind und dann die nächsten legt. Das kann schnell demotivierend sein, wenn das erste Eier packet nur aus 10 Eiern besteht(du musst halt dann ewig warten bis neue gelegt werden...

Am Ende ist es ja deine Entscheidung und das war ja nur meine persönliche Meinung
Lg

Formica fusca hat als Hauptvorteil halt die Koloniegröße. Die Art ist zwar sehr lauffreuding und braucht daher etwas Platz zum laufen (mehrere Arenen, viel Schlauch), aber 2000 F. fusca sind immernoch auf wesentlich weniger Platz unterzubringen als 50000 Lasius niger. Außerdem kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Lasius niger echte Ausbruchskünstler sind - keine Ahnung wie das bei Formica fusca aussieht (sollten etwas einfacher drin zu behalten sein, da größer), aber die fusca fallen wenigstens nicht benachbarte Ameisenkolonien an, wenn sie mal einen Weg rausfinden sollten (Lasius niger sind extrem aggressiv und können auch andere aggressive Arten wie Pheidole megacephala gehörig in den Hintern treten).