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Camponotos barbaricus RG Haltung

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
Patti95
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#33 Re: Camponotos barbaricus RG Haltung

Beitrag von Patti95 » 25. August 2018, 15:54

@Serafine

Gut zu wissen!
Ordnung ist das Halbe leben, scheinen die Racker dann auch wohl zu wissen , bin echt gespannt wie die Barbaren sich so machen werden;P
Habe gestern mal einen ganz kurzen blick reingeworfen im dunkeln , sie krabbelt noch , das hat mich glücklich gemacht:D
Konnte aber mehr nicht erkennen. Habe sie wieder abgedunkelt und erstmal in eine Schublade gelegt.
Werde sie erstmal ne Weile dort lassen , will nicht oft reingucken um sie nicht zu stressen ,aber so als neuling ist es echt schwer 3 wochen nichts zu tun , wenn man nicht viel erfahrung hat ( habe irgendwie bange das das nichts werden könnte :/ )

Aber ok , Geduld beibehalten und abwarten! :)
Danke nochmal für eure Zahlreichen antworten und hier darf gerne weiterdiskutiert werden, is ja auch zu meinem Gunsten ;)

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#34 Re: Camponotos barbaricus RG Haltung

Beitrag von Maddio » 25. August 2018, 20:50

Im Folgenden nun wie versprochen mein Video. Es ist mit Audiokommentar, also spare ich mir an dieser Stelle weiteres Geschreibsel :)





Camponotus vagus im gereinigten Becken - fake oder echt?


LG Maddio



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Erne
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#35 Re: Camponotos barbaricus RG Haltung

Beitrag von Erne » 25. August 2018, 22:40

Gut gelungenes Video.

Wie ist die Frage zu verstehen, „fake oder echt“?
Wieso sollte das ein Fake sein?
Das musst Du schon selber begründen wie das Video von Dir zu sehen ist.
Möglicherweise leitest Du das daraus ab, dass aus meiner Sicht, ein ganz neues Becken angeboten wurde, kein schon mal benutztes, das gereinigt wurde.
Gut um es klarzustellen, ist jetzt nur eine Vermutung von mir.
Vielleicht hast Du Lust, den Usern hier im Forum, darzustellen wie Du Deine Becken reinigst um ein so gutes Ergebnis zu erreichen?

Für mich nur ersichtlich, das sich Ameisen in einem neuen, sauberen Becken befinden, mehr nicht.
Eher interessant, jedenfalls für mich, ein Video von Dir wo zu sehen ist, wie die Ameisen umquartiert wurden.

Hofe das es eine Fortsetzung gibt, um aufzuzeigen, wie das Becken in ein paar Monaten aussieht.
Weiter angemerkt, ging es hier in der Diskussion nicht um Camponotus barbaricus?

Weiter Angemerkt, bzw. gefragt, lässt sich das auch für viele Völker so praktizieren?

Grüße Wolfgang



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#36 Re: Camponotos barbaricus RG Haltung

Beitrag von Serafine » 25. August 2018, 23:16

Erne hat geschrieben:Wie ist die Frage zu verstehen, „fake oder echt“?
Wieso sollte das ein Fake sein?
Das musst Du schon selber begründen wie das Video von Dir zu sehen ist.
Möglicherweise leitest Du das daraus ab, dass aus meiner Sicht, ein ganz neues Becken angeboten wurde, kein schon mal benutztes, das gereinigt wurde.
Gut um es klarzustellen, ist jetzt nur eine Vermutung von mir.
Vielleicht hast Du Lust, den Usern hier im Forum, darzustellen wie Du Deine Becken reinigst um ein so gutes Ergebnis zu erreichen?

Erne, es wäre toll wenn du ein wenig kohärenter schreiben würdest - der Absatz ist so wirr, dass es schwerfällt herauszulesen was du uns damit wirklich sagen möchtest.

Erne hat geschrieben:Für mich nur ersichtlich, das sich Ameisen in einem neuen, sauberen Becken befinden, mehr nicht.
Eher interessant, jedenfalls für mich, ein Video von Dir wo zu sehen ist, wie die Ameisen umquartiert wurden.

Ein Video über das umsetzten würde mich auch mal interessieren. Ich wüsste jedenfalls nicht wie ich meine C. barbaricus aus dem Becken umsetzen sollte (gut, Licht rein dann rennen sie alle ins Nest, aber das zählt ja kaum als umsiedeln).

Erne hat geschrieben:Weiter angemerkt, ging es hier in der Diskussion nicht um Camponotus barbaricus?

Ja, wobei der Patti95 ja schon gesagt hat, dass für ihn alles andere auch interessant ist.

Erne hat geschrieben:Weiter Angemerkt, bzw. gefragt, lässt sich das auch für viele Völker so praktizieren?

Würde mal behaupten bei C. barbaricus scheitert das schon an der Lichtscheue. Wenn man bei denen das Licht anmacht ist die Arena praktisch leer noch bevor man den Deckel öffnet.
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#37 Re: Camponotos barbaricus RG Haltung

Beitrag von Maddio » 26. August 2018, 00:10

Danke für die Resonanz zum Video. Ich habe das jetzt relativ spontan aufgenommen, es gibt nach wie vor noch viel Verbesserungsbedarf, zum Einen bei der Technik, zum Anderen bei der Präsentation, dafür braucht man aber glaube ich einen pro-Account (oder Premium?) bei youtube. Gut, lässt sich auf die Schnelle nicht ändern, ist eher was für die Zukunft.

Es wäre sicherlich weit weniger Arbeit gewesen, einfach ein anderes, neues Becken anzuschliessen, aber ich habe kein weiteres mehr auf Lager und ich wollte auch die Gelegenheit nutzen und das bereits mehrere Monate in Benutzung befindliche Becken säubern. Da ich kein Becken mehr hier habe, ist mir diese "Abkürzung" auch nicht in den Sinn gekommen. Letztendlich wären dann in dem abgekoppelten Becken immer noch Ameisen, die umgesetzt werden müssten, früher oder später. Oder die Anlage wird insgesamt um ein Becken ergänzt.

Genau genommen ging es bei dem Video von Liber Ants um C. cruentatus. Welche Camponotus-Art nun betrachtet wird, ob C. barbaricus, C. cruentatus oder C. vagus ist für die Fragestellung zweitrangig.

Ja, ich kann mir vorstellen das der Prozess der Umsetzung und Säuberung interessant zu sehen gewesen wäre. Da war jetzt einfach ganz praktisch das Problem, das ich nicht gleichzeitig filmen und umsetzen kann. Ich finde es schon schwierig genug gleichzeitig zu sprechen und zu filmen^^

Mit mehr Aufwand hätte ich zwischen den Schritten filmen können und dann zusammenschneiden, aber dafür hat mir heute die Zeit gefehlt, die ganze Aktion hat auch so schon eine gute Stunde gedauert. Säubert man regelmäßig, lässt sich dieser Zeitaufwand stark reduzieren, da man auch nicht immer alle Ameisen aus dem Becken raus haben muss, wenn nicht so viele Verschmutzungen da sind.

Meine Vorgehensweise hatte ich im Video kurz angerissen, hier nochmal der Ablauf:
1. bei beiden Arenen den Deckel abnehmen, die zu reinigende Arena abklemmen
2. RGs samt Ameisen aus dem zu reinigenden Becken ins andere Becken packen
3. Futterschalen samt Ameisen ebenso umpacken

-an diesem Punkt sind nur noch Dreck und einzelne Ameisen im zu reinigenden Becken

4. alle verbliebenen Arbeiterinnen mithilfe einer Federstahlpinzette aus dem zu reinigenden Becken ins andere Becken packen (dies ist je nach Anzahl der Arbeiterinnen der zeitaufwendigste Schritt, ich habe für ~100 Arbeiterinnen fast eine Stunde gebraucht - habe dabei Fussball laufen gehabt und auch Musik gehört, dann geht es eigentlich schnell rum)
5. Deckel wieder drauf

-jetzt beginnt die Reinigung

6. zunächst den groben Schmutz aus dem Becken in den Müll kippen
7. Becken mit dem Gartenschlauch abspritzen und jeweils im Garten ausschütten
8. das Becken mit etwas Spüli und warmen Wasser spülen, mit Microfasertuch reinigen.
9. mit viel fließendem Wasser das Becken durchspülen um Spüli-Rückstände zu entfernen
10. das Becken mit Microfasertuch abtrocknen/polieren
11. Becken wiederaufstellen, wieder ankoppeln und einrichten

Die Reinigung selbst hat nicht lange gedauert, der Schmutz hat sich rasch gelöst. Das Umsetzen der einzelnen Arbeiterinnen ist das zeitaufwendige. Zur Frage wie lange die Sauberkeit vorhält, das ist stark davon abhängig wie reinlich die Ameisen sind und wie viel Aufwand ich betreibe um das Becken sauber zu halten. Dafür könnte ich in ca. 1 Monat wenn es in die Winterruhe geht ein kurzes Follow-up Video drehen. Ich könnte mir z.B. vornehmen zweimal wöchentlich dieses Becken zu reinigen (ohne abkoppeln und ohne Entfernen der Ameisen). Vorausgesetzt das interessiert genügend Leute, denn ich bin eher etwas faul was das angeht, gebe ich ganz ehrlich zu. Meist säubere ich die Becken nur zu Saisonbeginn wirklich gründlich und mache während der Saison nur das Nötigste.

Dann noch zu der Frage, wie man es mit mehreren Kolonien macht. Denke das kommt stark auf die Umstände an. Ich habe noch die erwähnten L. flavus als nennenswert große Kolonie in einem Glassetup (aber mit externen Ytongnest), und die halten ihr Becken so rein das ist für mich unerklärlich. Sie zerteilen die Futterinsekten i.d.R. nicht, diese können also im Ganzen entfernt werden, was die Sache sehr erleichtert. Dann haben sie in zwei Ecken des Beckens verschwindend kleine Müllhaufen, die sich ebenfalls leicht entfernen lassen. Der Rest des Beckens ist wirklich wie geleckt, total blitz und blank geputzt, wie noch zu Saisonbeginn.

Damit dürften die L. flavus wohl eher eine rühmliche Ausnahme sein. Also meine Antwort, wie man es mit mehr Kolonien handhabt, ist ganz einfach mehr Manpower. Oder Frauenpower :p , nicht das die werten Halterinnen mir eins überbraten.

Oder unisex ausgedrückt, mehr human resources einsetzen. Ob jetzt eine einzelne Person fünf Stunden für das Reinigen von fünf Becken aufwendet oder fünf Personen eine Stunde für dieselbe Arbeit, alles eine Frage der Organisation denke ich.

LG Maddio

P.S.: Fehlende Interpunktion oder Buchstabendreher bitte ich zu entschuldigen, habe das eben am Smartphone abgetippt.
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#38 Re: Camponotos barbaricus RG Haltung

Beitrag von Erne » 26. August 2018, 10:00

Serafine klar, das liest sich so, waren nur nicht ganz ernst gemeinte Gedankenspiele von mir, auf die Frage was in dem Video als Fake dargestellt werden soll.
Ameisen laufen in einem Becken, was soll daran ein Fake sein?

Als Fake würde ich es werten, wenn viele Ameisen mit Nest, etwa ein halbes Jahr, in so einem Becken gelebt haben und der Eindruck vermittelt würde, das ein Becken dann noch fast so sauber ist wie am ersten Tag.
Möglicherweise lässt sich das mit Reinigungsarbeiten so sauber halten, allerdings wäre das auch mit anzuführen.
Ansonsten würde der Eindruck suggeriert, dass sich viele Ameisen in einem nackten Glasbecken lange halten lassen, ohne diese zu verschmutzen.

Wie schon angesprochen, für mich interessant, wie oft so ein Becken gereinigt werden muss um immer sauber auszusehen,?
Wie das gemacht wird, bzw. wie dabei mit den Ameisen umgegangen wird, ob es dabei verletzte oder tote Ameisen gibt?
Weiter ob sich die Ameisen dann ähnlich entwickeln wie in Anlagen mit Substraten und anderen Nestern?
Generell Erfahrungsberichte, welche die Haltung über längere Zeit dokumentieren.
Ameisen mit Nest oder Reagenzgläsern aus einem Becken zu bekommen, um das Becken säubern zu können, bei derart vielen Ameisen, müsste das wohl fast schon jede Woche sein, macht das mal.
Stellt Euch weiter vor, das so oft zu wiederholen, dass die Anlage immer sauber aussieht.
Weiter gedacht, ihr habt nicht nur ein Volk.

Maddio würde es begrüßen wenn es nach etwa einem Monat ein weiteres Video gäbe, um zu zeigen wie das Becken dann aussieht.
Nehme es mir nicht gleich wieder übel, so wie ich es sehe, wird das Becken nur als Arena verwendet.
Für mich hinkt der Vergleich zu dem von Dir anfangs verlinkten Video.
Um annähernd gleiche Bedingungen zu schaffen, müsste auch das Nest mit in das Becken und das Nest aus Reagenzgläsern bestehen.

Ameisen in eine saubere Arena laufen zu lassen, denke das hat fast Jeder schon mal gemacht.
Wo siehst Du den Vergleich zu Ameisen die in größerer Anzahl komplett mit Nest in einem kleinen, nackten Glasbecken gehalten werden?
Beabsichtigst Du noch Deinen Versuch dahingehend auszuweiten?

Würdest Du eine so gestaltete Anlage so häufig reinigen, dass sie immer sauber aussieht oder eher darauf hinweisen, dass die Anlage vorher gereinigt wurde um ein gutes Video machen zu können?

Grüße Wolfgang



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#39 Re: Camponotos barbaricus RG Haltung

Beitrag von Maddio » 26. August 2018, 13:52

Hallo,

danke für die erneute Wortmeldung. Ich werde mal sehen das ich die wesentlichen Fragen abarbeite.

Nur kurz vorweg, ich habe gestern mal geschaut wie ich den Liber Ants kontaktieren könnte. Bei youtube kann ich mit meinem Account nur Kommentare bei seinen Videos oder auf seiner Seite schreiben, ich will ihm aber eine Nachricht schicken. Dafür müsste ich ihn erst als Freund hinzufügen wenn ich das richtig verstehe. Er hat noch einen Blog http://www.liberants.blog/ wo aber auch keine Kontaktinformationen hinterlegt sind und verweist auf ein französisches Forum http://www.myrmecofourmis.com/, was aktuell irgendwie nicht erreichbar ist. Falls jemand eine Idee hat, wie ich bzw. wir uns an Liber Ants mit einer Nachricht wenden können, gerne her damit.

Erne hat geschrieben:Als Fake würde ich es werten, wenn viele Ameisen mit Nest, etwa ein halbes Jahr, in so einem Becken gelebt haben und der Eindruck vermittelt würde, das ein Becken dann noch fast so sauber ist wie am ersten Tag.
Möglicherweise lässt sich das mit Reinigungsarbeiten so sauber halten, allerdings wäre das auch mit anzuführen.
Ansonsten würde der Eindruck suggeriert, dass sich viele Ameisen in einem nackten Glasbecken lange halten lassen, ohne diese zu verschmutzen.


Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, das jemand, der ein Video von einer Kolonie hochlädt, im selben Atemzug alle Randbedingungen zur Pflege der Kolonie nennt. Für dich sind Angaben zum Reinigungsryhtmus wünschenswert, für andere vielleicht der Fütterungsryhtmus, für den nächsten Beleuchtungsintervalle usw.. Alle eventuellen Fragen im Vorfeld abzudecken ist wohl kaum möglich und auch wenig sinnvoll. Bei Interesse zu einem bestimmten Aspekt würde ich einfach mal nachfragen.

Erne hat geschrieben:Wie schon angesprochen, für mich interessant, wie oft so ein Becken gereinigt werden muss um immer sauber auszusehen?
Wie das gemacht wird, bzw. wie dabei mit den Ameisen umgegangen wird, ob es dabei verletzte oder tote Ameisen gibt?
Weiter ob sich die Ameisen dann ähnlich entwickeln wie in Anlagen mit Substraten und anderen Nestern?
Generell Erfahrungsberichte, welche die Haltung über längere Zeit dokumentieren.
Ameisen mit Nest oder Reagenzgläsern aus einem Becken zu bekommen, um das Becken säubern zu können, bei derart vielen Ameisen, müsste das wohl fast schon jede Woche sein, macht das mal.
Stellt Euch weiter vor, das so oft zu wiederholen, dass die Anlage immer sauber aussieht.


Die Antwort auf diese Frage muss immer von der Art abhängig sein. Wie wir alle wissen, halten es die verschiedenen Arten sehr unterschiedlich mit der Reinlichkeit. Kann nur nochmal meine L. flavus anführen, die halte ich auf Glas (werde jetzt kein Video davon machen ;) siehe HB verlinkt in meiner Signatur) und da musste ich diese Saison noch nicht einmal groß reinigen. Das Becken ist perfekt sauber, nur Futtertiere, Futterschalen und RGs müssen gelegentlich abgesammelt werden.

Bei den C. vagus hatte ich erst die Motivation die Anlage sauber zu halten, aber das haben sie mir gerade weil sie ein Nest aus Kork haben so ziemlich unmöglich gemacht. Sie haben massenhaft Korkpartikel in der Anlage verteilt. Anfangs konnte ich noch Schritt halten aber irgendwann waren sie mir einen Schritt voraus und dann war die Motivation auch weg.

Das Umsetzen der Ameisen an sich kommt bei mir immer wieder mal vor, z.B. zu Saisonbeginn wenn die Becken neu aufgestellt werden. Wenn dann kein Substrat in den Becken ist, erleichtert es die Säuberung eher, als das es sich negativ auswirkt. Kies oder Gips ist nicht mehr sauber zu kriegen, wenn das Material erstmal verdreckt ist, Glas hingegen ist leicht zu reinigen.

Ob es verletzte oder tote Ameisen gibt beim Umsetzen? Kommt mitunter wieder auf die Art an und auch auf das Geschick des Halters. Ich kann nur berichten das ich gestern ca. 100 Ameisen von Hand umgesetzt habe, also teilweise wirklich per Hand aber größtenteils mit einer Federstahlpinzette. Mit der Pinzette greife ich gezielt ein Bein der Ameisen, der Anpressdruck ist ja limitiert, also wird da nichts gequetscht. Sofort ins andere Becken geben, und fertig. So funktioniert es, wenn es problemlos läuft. Viele Arbeiterinnen machen es einem noch einfacher und laufen auf die Pinzette oder verbeissen sich in sie, so dass sie ins andere Becken gehoben werden können.

Vorsicht ist geboten, wenn man die Tiere am Gaster greift. Bei einigen Tieren habe ich beobachten können, das sich dann die Chitinringe am Gaster anheben können, und das kann schnell zu ernsthaften Verletzungen führen. Das also auf jeden Fall vermeiden. Abgesehen von einer Handvoll am Gaster verletzter Ameisen, ist mir eine Arbeiterin entkommen. Sie ist einfach frühzeitig runter gefallen und im Teppich verschwunden. Ich habe die Hoffnung, das sie früher oder später außen an der Anlage rumkrabbelt und ich sie wieder einsetzen kann.

Wenn ich mir überlege wie ich diese Bilanz beurteilen soll, muss ich eigentlich nicht lange drüber nachdenken. In der Natur gibt es sicher wesentlich mehr Tote und Verletzte Ameisen, bei der Abwehr von Feinden, oder auch als Opfer von z.B. Spinnen. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, das eine Umsetzung alle paar Monate die Ameisen mehr stresst, als z.B. ein Kampf auf Leben und Tod mit feindlichen Ameisen, und Kämpfe finden in der Natur häufig statt.

Im Gegenteil, wenn ich jetzt gerade ins gereinigte Becken sehe, das Becken ist schon wieder voll bevölkert und die Ameisen laufen so aggressiv und aufgekratzt an der Scheibe herum, das ich den Eindruck bekomme, sie würden am liebsten heute nochmal umgesetzt werden :D. Ist auch wieder artabhängig, aber zumindest die C. vagus sind regelrechte Raubtiere, die müssen nicht immer mit Samthandschuhen angefasst werden, wenn die Kolonie erstmal groß genug ist (Königin sollte trotzdem niemals gestört werden!).

Erne hat geschrieben:Weiter gedacht, ihr habt nicht nur ein Volk.


Um nochmal im Selbstversuch zu erfahren, wie viel Arbeit es wirklich ist, hatte ich gestern das Becken gereinigt und das Ergebnis dokumentiert. Es ist absolut machbar.

Es ist halt eine Frage der Motivation. Wenn es jemanden wichtig ist, seine Ameisen auf Glas zu halten und ein sauberes Becken zu bewahren und er/sie dementsprechend bereit ist, Zeit dafür zu investieren, es ist eine mögliche Art der Haltung (-bei vielen Arten, nicht allen). Für mich ist aus meinen Erfahrungen klar, es gibt für alles Liebhaber und Hobbyisten, möge es einem noch so absurd erscheinen. Ich meine, selbst wir "normale" Ameisenhalter sind für viele schon Freaks. Nicht umsonst hält z.B. Sheldon von Big Bang Theory Ameisen. Stöbert man hier durchs Forum findet man die abgedrehtesten Formikarien und vieles mehr. Ich finde das toll und finde es auch genial, Teil dieser Community zu sein. Vor diesem Hintergrund scheint mir wenig nicht umsetzbar, dafür habe ich schon zu viel gesehen :).

Erne hat geschrieben:Maddio würde es begrüßen wenn es nach etwa einem Monat ein weiteres Video gäbe, um zu zeigen wie das Becken dann aussieht.
Nehme es mir nicht gleich wieder übel, so wie ich es sehe, wird das Becken nur als Arena verwendet.
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Um annähernd gleiche Bedingungen zu schaffen, müsste auch das Nest mit in das Becken und das Nest aus Reagenzgläsern bestehen.

Ameisen in eine saubere Arena laufen zu lassen, denke das hat fast Jeder schon mal gemacht.
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Beabsichtigst Du noch Deinen Versuch dahingehend auszuweiten?


Richtig, das Becken in meinem Video wird nur als Arena verwendet. Das sage ich auch in dem Video und verweise auf mein Übersichstvideo zur Anlage, wo die ganze Anlage zu sehen ist. Ich werde nach Möglichkeit dann vor der Winterruhe, also in etwa 2-3 Wochen nochmal ein kurzes Video von dem Becken machen und versuchen es bis dahin ohne Umsetzen aller Ameisen, also ohne Abkoppeln sauber zu halten. Bin auch mal gespannt wie das wird, ich denke aber es wird ganz gut von der Hand gehen, denn die Saison ist ja fast vorbei und die Ameisen werden nicht so viel Schmutz machen wie in den Hochzeiten der Saison (mein Wort in Gottes Ohr ;)).

Ich kann ja vlt. bei meinen C. herculeanus mal ein Projekt starten, sie dauerhaft nur in Glas-RGs in Glasbecken zu halten. Allerdings sind diese vlt nicht gerade perfekt für, weil sie Holz so sehr mögen. Werde mal drüber nachdenken. Meine C. vagus bekomme ich natürlich nicht ohne weiteres von zwei Korkfarmen in RGs, und das möchte ich auch gar nicht.

In einem der letzten Beiträge habe ich das bereits angemerkt, werde es aber nochmal machen: Bert Hölldobler und Edward O. Wilson beschreiben in ihrem Buch: Ameisen. Die Entdeckung einer faszinierenden Welt, wie sie ihre Ameisenkolonien im Labor halten. Diese Methoden haben sich also selbst in der Wissenschaft seit Jahrzehnten bewährt. Es werden verschiedene Haltungsmethoden auch für Laien empfohlen und vorgestellt, allen voran die Haltung in Plastikbehältern ("Plastikwannen") mit RGs als Nestern. Für mich steht daher außer Frage, das diese spartansiche Art der Haltung bei vielen Arten problemlos funktionieren kann. Meist wollen wir in der Haltung "mehr", wir wollen es den Ameisen so schön wie möglich machen und auch für das Auge des Betrachters optisch was dabei herausholen. Nötig ist es deshalb nicht. Das es Arten gibt die speziellere Anforderung brauchen, ist auch klar.

Erne hat geschrieben:Würdest Du eine so gestaltete Anlage so häufig reinigen, dass sie immer sauber aussieht oder eher darauf hinweisen, dass die Anlage vorher gereinigt wurde um ein gutes Video machen zu können?


Wie bereits oben gesagt, ich finde das nicht zwingend notwendig darauf hinzuweisen. Wenn ich eine Dame zu mir nach Hause einlade und die Wohnung schön aufgeräumt ist, dann würde ich das Aufräumen ja auch nicht thematisieren oder mich nach gesellschaftlichem Protokoll verpflichtet fühlen, auf den sauberen Zustand der Wohnung hinzuweisen, die Dame hat ja selbst Augen im Kopf ;).

Letztendlich ist das imho eher Geschmacksache. Der eine filmt lieber ein etwas aufgeräumtes Becken, den anderen kümmert es nicht. Darauf hinzuweisen halte ich nicht für nötig, dann müsste man im nächsten Schritt überlegen, auf was noch alles hinzuweisen ist, bspw. "ich habe extra für das Video eine Lampe zur Beleuchtung vors Becken gestellt, damit man auch was sieht im Video, sonst ist die Lampe nicht da" und ich denke mal das würde schnell zu einem Überfluss an Informationen führen, die für den Großteil der Betrachter schlicht uninteressant sind, und die wirklich wichtigen Dinge die vermittelt werden sollen gehen unter.

LG Maddio
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#40 Re: Camponotos barbaricus RG Haltung

Beitrag von Maddio » 26. September 2018, 15:36

So, jetzt ist etwa ein Monat vergangen, und es gibt noch einen kurzen Fotobericht von meiner Seite. Es ist bei nur einer Stimme geblieben, die sich ein Follow-Up-Video gewünscht hätte, dass hat mich dann doch nicht ausreichend motiviert um regelmäßig zu säubern und das Ergebnis anschließend im Video zu präsentieren (siehe auch die beiden Kommentare unter meinem YouTube-Video, danke nochmal dafür an dieser Stelle :) ). Dafür hatten mich meine anderen Hobbies zu sehr in Beschlag.

Trotzdem also hier eine kurze Dokumentation der Verschmutzungshistorie des Beckens, bevor es für die Kolonie in die Winterruhe geht.

Ich habe ganz normal in dem Becken gefüttert, also Honig und Insekten (Stadien des Mehlkäfers, Heimchen, Stubenfliegen) und regelmäßig Wasser-RGs erneuert. Entsprechend war das Becken die meiste Zeit sehr gut bevölkert:

Lebendfütterung am 11.09.2018.
Lebendfütterung am 11.09.2018.


Also viele Ameisen, die viel Dreck hinterlassen könnten in einem Monat. Gestern habe ich, als Vorbereitung auf die WR, das Becken in einem günstigen Moment abgekoppelt. Das Becken war zu dem Zeitpunkt verhältnismäßig leer und einige Dutzend Arbeiterinnen hatten es sich in zwei RGs gemütlich gemacht (nicht im Bild), welche ich dann samt RG problemlos umsetzen konnte. Danach sind nur noch ca. 40 Arbeiterinnen verblieben:

Die Kronkorken wurden zum Füttern von Honig eingesetzt.
Die Kronkorken wurden zum Füttern von Honig eingesetzt.


Diese verbliebenen Arbeiterinnen wurden dann wieder mit der Federstahlpinzette umgesetzt. Übung macht den Meister, diesmal gab es keine Zwischenfälle, alle Ameisen blieben dabei unverletzt und keine ist außerhalb der Becken gelandet.

Anders sah es leider beim Lösen des Beckenverbinders aus. Drei Arbeiterinnen hatten sich in der Kupplung versteckt und wurden beim Lösen der Verbindung zerquetscht und waren dementsprechend sofort tot. Diese drei Toten wären zu vermeiden gewesen und sind unnötig gestorben. Da werde ich mir in Zukunft etwas einfallen lassen, wie ich diese Gefahrenquelle auflösen kann, wahrscheinlich entweder durch andere Beckenverbinder oder durch Abdichten des Hohlraums zwischen Beckenverbinder und Schlauch.

Die Ameisen umzusetzen hat einen Zeitaufwand von etwa 20 Minuten benötigt. Jetzt, wo die Ameisen aus dem Becken raus sind, konnte ich gut den Grad der Verschmutzung dokumentieren, welchen hunderte Ameisen in einem ganzen Monat herbeigeführt haben:

aftermath1.jpg


aftermath2.jpg


Den größten Anteil am Schmutz machen die "Wollpakete" aus, bestehend aus Watte aus den Wassertanks der RGs, welche die Arbeiterinnen mit Futterresten und anderen Partikeln verwoben haben. Diese "Wollpakete" sind sehr fluffig und lassen sich schnell gesammelt entfernen, da alles zusammenhängt.

Danach bleiben nur noch wenige Futterreste übrig und etwas hartnäckigerer Dreck an nur wenigen Stellen, vermutlich von den Ausscheidungen der Ameisen. Größtenteils erledigen sie aber ihre Geschäfte in der Watte von den Wasser-RGs, welche aber regelmäßig durch mich erneuert und gesäubert werden.

Schön ist es nicht, die Ausscheidungen am Boden zu haben, es lässt sich aber unabhängig vom Bodengrund nicht vermeiden, egal ob Aquarienkies, Gips oder Sand-Lehmgemisch, der Unterschied ist nur, dass bei den vorgenannten die Sichtbarkeit der Ausscheidungen nicht so sehr gegeben ist, wie auf Glas. Dabei hat Glas wiederum den Vorteil, dass es sich einfach und rückstandslos von den Verschmutzungen säubern lässt, während andere Substrate kaum mehr sauber zu bekommen sind und zumindest an der Oberfläche ersetzt werden müssen.

Dementsprechend fällt mein Fazit bei diesem Selbstversuch aus: Die Verschmutzungen, welche durch Camponotus vagus (und mit jenen nahverwandte Arten, wie Camponotus cruentatus oder Camponotus barbaricus) hinterlassen werden, halten sich in sehr übersichtlichen Ausmaßen und es ist überhaupt kein Problem, Becken dieser Arten mit etwas Aufwand recht sauber zu halten. Hundehalter/-halterinnen schaffen es auch jeden Tag mit dem Hund eine Runde zu drehen, dann ist es auch Ameisenhalter/-halterinnen möglich regelmäßig zu säubern, sofern es dem Anspruch dieser Person an seinem/ihrem Hobby entspricht, wie es z.B. bei LiberAnts ganz offensichtlich der Fall ist.

LG Maddio
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