Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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#57 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 26. November 2008, 11:33

Hier möchte ich euch gern noch einmal ein paar Bilder zeigen.

Diese Bilder sind kurz vor dem Einwintern entstanden und zeigen die Gyne bei einem Kontrollgang durch den Y-Tong.

Ich habe einen Farbfilter benutzt und auf die Auflösung von Rotlicht verzichtet, somit lassen sich die Ameisen trotz guter roter Folie den Umständen entsprechend gut erkennen.

Die Aufnahmen die hier in dem Bericht zu sehen sind, sind mit der Canon DIGITAL IXUS 75 mit 7.1 Megapixel
(Canon Zoom Lens 3x 5.8-17.4mm 1:2.8-4.9)
entstanden.



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#58 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 3. Februar 2009, 17:15

Das neue Formicarium ist nun fertiggetsellt.

Hier der Link zum Bau der beiden Nester:
http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/34320-kork-und-ytongnest-fuer-camponotus-ligniperda-von-imago.html

Hier die Vorstellung der beiden Becken:
http://www.ameisenforum.de/205283-post17.html

Der Gesamten Anlage:
http://www.ameisenforum.de/206210-post21.html

Und der Neuerung:
http://www.ameisenforum.de/206210-post21.html

Hier noch der Deckel für das große Becken, der Marke Eigenbau! Verkleidet mit L-Profilen, in der Mitte ein Streifen Gaze und links und rechts jeweils Glas.
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Nun kann es endlich los gehen, ich freue mich auf die kommende Saison!


[font=Calibri][font=Calibri][size=100]Link: Diskussion zum Thema Haltungsbericht Camponutus ligniperda[/font]
[font=Calibri]http://www.ameisenforum.de/meinungen...igniperda.html[/font]
[/font][/SIZE]



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#59 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 16. März 2009, 18:17

[align=center][font=Georgia]Die neue Saison hat begonnen[/font][/align]


[align=center][font=Georgia]13. März 2009[/font][/align]


[align=center][font=Georgia]Aktueller Stand nach 255 Tagen der Haltung[/font]
[font=Georgia]und einer Winterruhe von 171 Tagen[/font][/align]



Als ich den üblichen routine Kontrollblick durchführte, viel mir sofort der nasse Stein des YTongnestes auf. Aufgrund der lang anhaltenden Regentage ist die Luftfeuchtigkeit bei mir Keller rapide angestiegen. Ich musste handeln! Der Stein war komplett vollgesogen, so voll das er sogar beim Anheben stark tropfte. Ich stellte das Nest in den Hausflur, ein Tempereturunterschied von ca. 5°C. von 10 auf 15°C. alles kein Problem, da ich die Ameisen die kommende Woche sowieso wärmer stellen wollte. Nun mußte ich dies nun eine Woche vorher tun.


Die Ameisen zeigten schon reichlich Aktivität bei 10°C. 2 von 5 Pygmäen furagierten im YTong. Durch die Kälte etwas gehemt, jedoch zu meiner Zufriedenheit aktiv. Aufgrund ihrer Postition bekam ich die anderen Ameisen zu meinem Bedauern nicht zu Gesicht. Eine Frage jedoch lies mir keine Ruhe:

Hat die Königin überlebt?

[align=left]Fazit: Ich musste die Ameisen aufgrund des zu nassen Nestes eine Woche früher wärmer stellen als geplant.[/align]


14. März 2009

256. Tag
Als ich von der Arbeit kam, sah ich schon vom weitem das die Ameisen sich aus dem YTongstein in das Reagenzglas begeben haben. Die Feuchtigkeit war ihnen wohl eindeutig zu hoch, dies bestätigte mich in meinem Handeln, ich habe richtig entschieden sie wärmer zu stellen.

Die Königin war wohl auf, alle fünf Pygmäen ebenso.

Ich hielt die Fingerkuppe meines rechten Zeigefingers an das Reagenzglas, eine Pygmäe setzte sich in Bewegung und drückte eine kleine Larve gegen das Glas.

Sehr schön sogar eine Larve hat die Winterruhe gut überstanden.


Aktueller Stand:

1= Gyne
5= Pygmäen
1= Larve

Verluste: Ein Par Larven. Grund: Schwer zu sagen evtl. zu feucht.


Das Ameisenzimmer hab ich derzeit runtergekühlt auf ca. 18°C. die Ameisen mussten aus dem Nest, die Feuchtigkeit war eindeutig zu hoch und der Stein extrem schwer aufgrund der hohen Mengen gespeichertem Wasser.

Sehr gut, die Ameisen waren samt Brut im Reagenzglas. Ich zog es ab und legte es in das kleine Glasbecken:
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Für Nahrung war gesorgt.

Nach ca. Fünf Stunden kam eine Pygmäe aus dem Reagenzglas und furagierte sehr vorsichtig und zögerlich. Sie verließ das Nest alle Zehn Minuten für ca. Fünf Minten, Nahrung wurde nicht aufgenommen.

Dann wurden die Intervalle der Ausflüge länger und die Pygmäe furagiete sehr intensiv. Plötzlich jedoch lief sie sehr furchtlos durch das Plexiglasrohr in das große Becken und erforschte die ersten 10cm des Beckens ausgiebig für eine Fläche 25x10cm brauchte sie ca. Drei Stunden.

Nach ihrer Heimkehr sah es zwei mal nach einem Umzug aus, die Pygmäe hatte ein Loch in einem Holzstück genauestens erkundschaftet, die kleine Kolonie begab sich zwei mal an den Rand des Reagenzglases und wieder zurück. Dann kehrte Ruhe ein.

[align=left]Fazit: Alles läuft super der Kolonie scheint es gut zu gehen, der Umzug in das Becken war die richtige Entscheidung. Die Ameisen sind aktiv und scheinen sich wohl zu fühlen. Es wurde fleißig furagiert.[/align]


15. März 2009

257. Tag
Die Ameisen sind auch über Nacht nicht umgezogen, Nahrung wurde augenscheinlich auch noch nicht aufgenommen, die Gaster sind noch klein und schmal, jedoch haben sie angefangen den Eingang des Reagenzglases zu verschleißen. Dafür wurden ausschließlich Tannnadeln benuzt. Zwei Pygmäen sind fleißig am bauen und Tannnadeln besorgen. Sie müssen früh morgens damit begonnen haben. Letzte Saisong konnte ich diesen aktivitäts Rhythmus ebenso beobachten, morgens früh wurde auch damals immer schon fleißig furagiert.

Eine Pygmäe besorgte die Tannnadeln und brachte diese an den Nesteingang in das Reagenzglas, die andere Pygmäe legte sie richtig hin, ab und zu sah man beide draußen, wobei sich die eine nicht weiter als 5-7cm weit vom Nest wegtraute, die andere Pygmäe hingegen bewegte sich furchtlos und fleißig.

Hier zwei Bilder zu dem Zubauen des Nesteingangs:
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Letzte Saisong wurde der Eingang nicht verschlossen, da ich das Becken mit Aquariensand ausgelegt hatte, welchen sie komplett gemieden hatten. Somit zeigt sich eindeutig:

Eine naturnahe Umgebung, ermöglicht ein natürliches Verhalten der Tiere zu beobachten!

Zum Schluss möchte ich euch gern noch ein Par Fotos von der Kolonie im zugebauten Reagenzglas zeigen, aufgrund der roten Folie und der starken Speigelungen sind sie jedoch nur mäßig:
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[align=left]Fazit: Der Eingang des Reagenzglases wurde fleißig mit Tannnadeln zu gebaut, Nestaktivität ist weiterhin zu verzeichnen, Nahrung wurde noch nicht aufgenommen.[/align]

Link: Diskussion zum Thema Haltungsbericht Camponotus ligniperda:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/diskussion-zum-thema-haltungsbericht-camponotus-ligniperda-t33878.html



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#60 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 20. März 2009, 17:11

16. März 2009

258. Tag
[color=Black]Das neue Formicarium wird sehr gut angenommen, neugierig wird furagiert. Leider musste ich jedoch feststellen, das die Schläuche für Camponotus ligniperda sehr schlecht zum Klettern geeignet sind. Letzte Saison konnt ich beobachten wie die Pygmäen kopfüber nur mit zwei Beinen haltend, an dem Deckel des kleinen Beckens hingen und sich putzten. Von[/color][color=Black] diesen Kletterkünsten[/color][color=Black] ist keine Spur mehr zu sehen , sie tun sich sogar schwer das Glas empor zu laufen. Meißtens rutschen sie ab. Ich denke das liegt an dem Untergrund mit dem ich die Becken ausgelegt habe, die Tarsen der Tiere sind wohl etwas staubiger, durch die natürliche Einrichtung.

So musste ich entdecken das eine Pygmäe den Schlauch nicht mehr bezwingen konnte, obwohl nur eine geringe Steigung zu bewälltigen war. Sie war extrem hecktisch und krabbelte verzweifelt auf der Stelle. Als ich den Schlauch etwas anhob und ihn mittels einer Schraube fixierte, war alles wieder in Ordnung, dachte ich zumindest.

Die Pygmäe furagierte stundenlang, nach drei Stunden ohne Nestkontakt machte ich mir Sorgen, da sie wieder sehr hecktisch furagierte, sie machte auf mich einen panischen Eindruck. Ich glaube sie hat die Duftspur zum Nest verloren da sie zu lange im Schlauch festhing.
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[color=Black]
Nach sechs Stunden kam eine andere Pygmäe aus dem Nest, krabbelte der anderen Pygmäe zielstrebig entgegen und trug sie zurück in das Nest. Die getragene Pygmäe rollte sich zusammen, es war schon ein interessanter Transport. Trotz des langen Ausfluges wurde noch kein Futter aufgenommen. Die Bilder sind leider nicht so berauschend geworden, da alles sehr zügig von statten ging, eines möchte ich euch trotzdem zeigen, obwohl wenig zu erkennen ist:
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[color=Black]
Fazit: Eine Pygmäe hatte wohl Probleme das Nest zu finden, darum wurde sie von einer Schwester zurück in das Nest getragen, kleine Unstimmigkeiten am Formicarium wurden behoben.


[color=Sienna]17. März 2009

259. Tag

Ein bis zwei Pygmäen sind stehtig in einem Verbindungsschlauch, sie laufen auffällig oft hin und her, ab und zu machen sie Pause, wenn sie sich begegnen, befühlern sie sich ausgiebig. Futter wurde nicht aufgenommen. Die beiden Pygmäen verbleiben aber in dem Schlauch, auch über Nacht.
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Fazit: Zwei Pygmäen besetzen einen Verbindungsschlauch, selbst über die Nacht wird dieser nicht verlassen.


18. März 2009

260. Tag

Gegen Abend ist das kleine Volk etwas unruhiger geworden. Warum, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht erahnen. Die Nestaktivität war höher auch die Außenaktivität nahm zu, die beiden Pygmäen waren wieder im Nest, jedoch ließen sie sich sehr oft um das Nest herum blicken und furagierten ausgiebig.
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Auch der Nest Ein/Ausgang würd stehtig bearbeitet.

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Also zählte ich Eins und Eins zusammen, ein Umzug stand an.
Stunden verbrachte ich vor dem Formicarium, dann abends um 11:30 Uhr ging es los, die Amneisen verliesen das Reagenzglas erst Eine, dann die Zweite und die Dritte Pygmäe, alle hintereinande, wobei man einen Tandemlauf ausschließen kann. Sie befühlerten zwar ab und zu die Gaster der voranlaufenden Schwester, die auch mal auf die Anderen gewartet hat, jedoch war ein gewisser Abstand zu der Nächsten überwiegend.

Die drei Pygmäen gingen wieder in den Vebindungsschlauch, den sie ausgiebig erforscht hatten. Dann kamen die anderen zwei Pygmäen nach. Nur wo blieb die Königin? Sie kam nicht raus, da sie den Eingang noch verbaut hatten. Die Fühler der Gyne sah man aus dem Reagenzglas tasten, mehr aber auch nicht. Die Pygmäen jedoch setzten ihren Weg unbeirrt fort. Die Königin fing an die Tannnadeln des verbauten Eingangs zu entfernen, eine Pygmäe kam ihr dann doch zu Hilfe. Die Gyne verließ das Reagenzglas um schnell wieder hinein zu laufen. Dann aber, dann war es es soweit eine Minute später, ein erneuter Versuch, alles lief wie am Schnürrchen, und tatsächlich: Meine Kolonie hat sich trotz des hiesigen Nestangebotes im Schlauch niedergelassen! Warum?

Meine Heizung ist nicht an, daran kann es nicht liegen. (Schlauch führt unmittelbar an der Heizung vorbei)
Das Reagenzglas war vollkommen in Ordnung, die Watte war weiß und leicht feucht, das Wasser klar, kein Geruch festzustellen. Zumal es in dem Schlauch hell ist. Ein frisches Reagenzglas habe ich aber wieder angeboten, nur an einem anderen Platz. Ich hatte zeitweise Alufolie um ein Teil des Schlauches gewickelt um ihn abzudunkeln. Aber diese Stelle wurde nicht genuzt. Für mich ist das Verhalten momentan nicht zu erklären, ich warte einfach mal ab.

Fazit: Die kleine Kolonie ist aus mir unerklärlichen Gründen in einen Verbindungsschlauch gezogen, die Nester an sich wurden noch nicht entdeckt. Nahrung wurde weiterhin noch nicht aufgenommen.

Link: Diskussion zum Thema Haltungsbericht Camponotus ligniperda:
http://www.ameisenforum.de/meinungen...igniperda.html



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#61 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 20. März 2009, 17:24

Bilder des Umzuges:

Erst mal wurde geprüft, ob keine Gefahr ansteht:
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Dann traute sich die zweite Pygmäe aus dem Nest:
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Kurze Absprache nach kurzem Furagieren, ob auch die Luft rein ist:
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Und die dritte Pygmäe verlies das Nest und los gings:
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Im Gänsemarsch gings Richtung Schlauch:
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Die Gyne beim Putzen mit einer Pygmäe im Schlauch: (Faden=Kletterhilfe)
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Die Pygmäe presst sich stark an den Boden:
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Verständigung zwischen Gyne und Pygmäe:
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Link: Diskussion zum Thema Haltungsbericht Camponotus ligniperda:
http://www.ameisenforum.de/meinungen...igniperda.html



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#62 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 20. März 2009, 17:30

19. März 2009

261. Tag

Die Postition im Schlauch hat das kleine Volk noch nicht verändert. Eine Pygmäe sichert den Eingang des Schlauches, eine andere den Ausgang. Die Seite des Schlauches die in das kleine Becken führt, wurde mit Tannnadeln zugebaut. Jedoch wurde heute zum ersten mal nach der Winteruhe Nahrung aufgenommen, in Form von Honig, der zweigeteilte Mehlwurm blieb unberührt:
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Fazit: Heute wurde zum ersten Mal nach der Winterruhe Honig aufgenommen.

Link: Diskussion zum Thema Haltungsbericht Camponotus ligniperda:
http://www.ameisenforum.de/meinungen...igniperda.html



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#63 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 27. März 2009, 20:30

26. März 2009


268. Tag
Ich bin ganz ehrlich, langsam machte ich mir Sorgen um die jetziges Nistsituation. Der Schlauch, in dem sich die kleine Kolonie niedergelassen hat bietet bei weitem keine optimalen Bedingungen, um der Kolonie eine ungestörte Aufzucht von Brut zu ermöglichen. Ich musste etwas ändern, ein Eingriff war zwingend erforderlich. Die Kolonie unterlag dem Tag- Nachtrhythmus sprich, wenn es draußen hell wurde, wurde auch ihr Nest (der Schlauch) mit Licht geflutet. Die Gyne machte auch keinen entspannten Eindruck, mal sah ich sie an dem einen Ende vom Schlauch, mal an dem Anderen. Im Klartext heißt das, dass die Gyne sich ca. 30-40cm bewegte hin und zurück, dieses sogar manchmal zwei mal am Tag.


Ich habe der Kolonie meiner Meinung nach genug Zeit gegeben etwas zu ändern, jedoch kam ein Umzug für sie wohl nach so kurzer Zeit nicht schon wieder in Frage. Wohl fühlen tut sich die Kolonie dort nicht, sonst würde die Gyne nicht so viel Aktivität zeigen.


Wie schon einmal geschrieben habe ich den Schlauch mal versucht abzudunkeln, die dunkle Stelle wurde jedoch gemieden, keine Ahnung warum. Nun der zweite Anlauf, ich befestigte mit Silikon unter dem Schlauch rote Folie und über dem Schlauch legte ich gefalltete Folie doppelt hinüber, außerdem ein gefalltetes schweres Papier, welches ich bei Bedarf abnehmen kann, die Nesteinsicht ist mäßig, was mich aber nicht stört, ich werde die nächste Zeit sowieso keinen Nesteinblick haben wollen, wichtig ist, das Ruhe in die Kolonie kommt!


Und siehe da, einige Stunden später, zog die Kleine Kolonie dort drunter. Ich habe den Schlauch komplett ohne Neststörung abgedunkelt, von daher das optisch unschöne Ergebnis, woran ich mich vorerst aber nicht störe, es ist halt Mittel zum Zweck.


Die Wachposten die vor und hinter der Gyne aufgestellt wurden zogen sich zurück und wurden aufgelöst. Ein sehr gutes Zeichen, die Kolonie scheint sich zu entspannen. Ich bin etwas erleichtert.


Foto meiner eher provisorischen, optisch eher semioptimalen Konstruktion:
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Fazit: Um etwas Ruhe in die Kolonie zu bekommen, habe ich noch einmal eine Abdeckung angebracht, die der Kolonie ein abgedunkeltes Stück Schlauch verschaft. Es wurde auch gut angenommen.



27. März 2009


269. Tag
Wiedereinmal war die Kolonie vor der Dunkeheit geflohen und hielt sich weiter unten im Schlauch auf, diese Postition haben sie aber auch schnell wieder verlassen und zogen, als es heller wurde unter die Konstruktion. Ich muss das Verhalten weiter beobachten, vielleicht lässt sich ja ein Rhythmus erkennen um somit der Ursache auf den Grund gehen zu können.


Das nächste Problem wurde angegriffen, das veschmähen von Proteinen. Da die Königin sehr unruhig war, aufgrund der Nistsituation war natürlich wegen des Stresses nicht an Brut zu denken. Die missgünstige Nestsituation hat sich jetzt aber verbessert, also wollte ich jetzt beim Füttern mal etwas ändern.


Honig, wie Mehlwurm habe ich auf den viereckigen Antstoreschalen immer an den gleichen Ecken angeboten, diesemal habe ich dort den Mehlwurm hin getan, wo sonst immer der Honig war, außerdem habe ich den kurz überbrühten Mehlwurm, nach dem ich ihn aufgeschnitten hatte, etwas zusammengedrückt, so das die Hämolymphe leicht hinaustrat. Ca. eine Stunde später sah ich zum ersten mal, nein nicht nur in dieser Saison, sondern zu ersten Mal live, wie eine Ameise Proteine in Form von Insekten aufnahm. Das war heute mein persönliches Highlight! Darum gibts davon auch einen ausführlichen Fotobericht:


Eine Pygmäe betritt das Futterschälchen welches 30x30mm ist, so kann man ganz gut die Größe der Pygmäe einschätzen, man beachte die schmale Gaster:
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Kurz wurde das Schälchen befühlert und dann sah es so aus als wollte sie wieder gehen:
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Ich entfernte schnell das Schälchen bestückte ein neues, Honig drauf, drückte die Hämolymphe etwas aus dem Mehlwurm hinaus, die/eine Pygmäe kam zurück und ihre Fühler kamen mit der Hämolymphe in Kontakt und siehe da:
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Man sah ihr förmlich Skepsis und Interesse an:
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Hier kann man sehr schön sehen, wie sich die Pygmäe festbeißt:
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Die Mehlwurmhälfte wurde gezogen und bearbeitet:
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Sehr schön sieht man die nun gefüllte Gaster:
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Die Pygmäe putzte sich ausgiebig:
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Fazit: Super, heute wurden zum ersten mal tierische Proteine aufgenommen, nicht nur ein Highlight für die Kolonie, auch für mich!
Ein gutes Zeichen dafür, das wohl bald Brut ansteht, ein toller Tag, ich bin nun wieder sehr optimistisch!

Link: Diskussion zum Thema Haltungsbericht Camponotus ligniperda:
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#64 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 29. März 2009, 14:05

29. März 2009

271. Tag

1. Tag = Hier werden zukünftig immer die Tage, des Bestehens der Brut angezeigt.
Aus mir noch immer unbekannten Gründen, hat sich die Gyne wieder einmal von meiner Konstruktion, die ein Teil des Schlauches abdunkelt, welchen sie als Nest benutzen, entfernt.

Ich wagte ein Blick und...
...genau, sie hat ein großes Eierpaket gelegt!

Warum und aus welchen Gründen sie ihre Brut zurück lässt, kann ich überhaupt nicht verstehen. Eine Arbeiterin jedoch paßte brav auf das Eierpaket auf. Die Gyne war gerade, als ich das Zimmer betrat, wieder auf den Weg zurück zur Brut. Ich habe nur ganz kurz die Abdeckung entfernt, ca. eine Sekunde. Ich wollte absolut keine Störung verursachen, da sich ja noch eine Arbeiterin darunter befand.

Um den Eiweißbedarf abwechsunglsreich zu decken, habe ich mir noch zusätzlich Pinky-Maden zugelegt. Heute werde ich die Erste verfüttern. Das Eierpaket sah mir relativ groß aus, die Anzahl der Eier kann ich jedoch nicht abschätzen, evtl. kommen ja auch in den nächsten Tagen noch welche dazu.

Die Larve die den Winter gut überstanden hatte ist spurlos verschwunden, evtl. wurde diese vor dem Umzug verspeißt.


Aktueller Stand:

1= Gyne
5= Pygmäen
1= Eierpaket

Verluste: Eine mit über den Winter gebrachte Larve. Grund zu viel Stress, evtl. der Umzug.


Ich hoffe die momentan etwas ungünstige Nestsituation veranlasst das Volk nicht, die Eier oder zukünftige Larven und Puppen zu fressen. Ist der erste Brutschub ersteinmal erfolgreich durchgebracht, bin ich und die kleine Kolonie auf der sicheren Seite.

Ich bitte um Nachsicht, so gerne ich euch ein paar Fotos zur Verfügung gestellt hätte, ist mir das Wohl der Tiere doch wichtiger. Es wäre in meinen Augen eine Tragödie, wenn sie die Brut auf Grund des Fotostresses verlieren würden.

Fazit: Das erste Eierpaket wurde gelegt! Um das Proteinangebot etwas zu erweitern, habe ich mir zusätzlich noch Pinky-Maden besorgt.

Link: Diskussion zum Thema Haltungsbericht Camponotus ligniperda:
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