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Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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#17 Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Intro » 9. Juni 2012, 21:02

Samstag, 9. Juni


Hallo wieder einmal!

Es ist zwar noch keine Woche vergangen, aber ich habe mir das Recht vorbehalten, bei Bedarf auch etwas ÖFTER zu posten.

Diesmal ist der Grund für das verfrühte Update, dass mir endlich bewusst geworden ist, was Proteinversorgung bei Camponotus ligniperdus bedeutet:rolleyes:.

Wenn ihr das lest, was ich euch jetzt anvertraue, werde ich vielleicht meinen Rang als Halter verlieren, aber ich steh zu Dummheiten, die ich mal gemacht habe...

Ich habe an meine Camponotus ligniperdus früher maximal EINE Fliege pro Woche verfüttert, vor allem, weil ich nicht genügend zur Verfügung hatte. Ich hatte zwar zwischendurch Mehlwürmer gekauft, aber ich wusste nicht, wie meine Ameisen sie verwerten können. Gestern erlebte ich dann den absoluten DURCHBRUCH!
Ich erbat mir von meinem Vater eine Rasierklinge, um die Mehlwürmer zu zerteilen und legte dann die Mehlwurmhälften bzw. -drittel in die Arena. Ich war von der Reaktion meiner Ameisen begeistert, das kann ich euch sagen. Sie stürzten sich regelrecht auf den Leckerbissen. Schlussendlich führte dies dazu, dass ich gestern Abend drei ganze Mehlwürmer in kleineren Portionen verfütterte.
Ich hoffe, dass auf diese Art und Weise die in Massen vorhandene Brut zu Imagos wird und meine Kolonie aus ihrem kleinen Nestschlauch herauswächst...

Dazu hab ich gleich ein paar Fragen, die ihr mir hoffentlich HIER beantwortet:

Ich hab zwar schon vor einigen Tagen gelesen (zum ersten Mal!), dass Ameisen nur flüssige Proteinbestandteile ihres Futters verwerten können. Heißt das, dass Ameisen im Prinzip ihre Beute genauso leersaugen wie eine Spinne?

Noch eine Frage: Liege ich komplett falsch, wenn ich in Erinnerung habe, dass manche Ameisenarten ihre Beute zu den Larven legen und diese sich dann selbstständig hindurchfressen?

Dazu noch die dritte Frage, die im Prinzip die Gegenfrage zur vorherigen ist: Heißt dass, das die Larven von den Imagos genauso gefüttert werden, wie sich die Arbeiterinnen untereinander füttern?

Tut mir leid, dass ich bis jetzt möglicherweise ziemlich auf der Leitung gestanden bin, aber ich bin froh, dass ich die ganze Geschichte jetz besser verstehe, denn dann weiß ich, dass Futtertiere gar nicht unbedingt ins Nest getragen werden müssen, um sicherzustellen, dass sie auch verwertet werden. Meine Ameisen zum Beispiel haben die Mehlwürmer an Ort und Stelle ausgesaugt...



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#18 Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Intro » 12. Juni 2012, 17:55

Dienstag, 12. Juni 2012

Ich melde mich schon wieder...

Aber ich habe auch einen triftigen Grund: Ich glaube, mehrere Puppen im RG/Schlauchnest zu sehen :fettgrins:. Ich kanns kaum erwarten, dass die Tiere endlich schlüpfen :).

Ich hoffe, man kann die Brut auf den Bildern erkennen.

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#19 Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Intro » 15. Juni 2012, 14:00

Freitag, 15. Juni 2012

Hallo wieder einmal!

Heute ist Freitag und für euch bedeutet das ganz konkret... ja, genau, ein Update.

Es hat sich, um ehrlich zu sein, nicht allzu viel getan, seit der großen Mehlwurmfütterung ist die Kolonie nicht mehr so scharf auf Proteine. Das ist auch mit etwas weniger Action verbunden.

Früher habe ich das immer als schlechtes Zeichen gedeutet, da ich nun aber schon erfahrener bin, weiß ich, dass das nicht heißen muss, dass es der Kolonie schlecht geht. Ich glaube, man kann es mit einem gewissen Gespür sogar als gutes Zeichen deuten, da es heißt, dass die kleine Kolonie mit ihren Lebensbedingungen zufrieden ist und dass sie keinen Bedarf an Proteinnahrung hat.

Natürlich werden trotzdem alle zwei Tage zwei frische Mehlwurmhälften angeboten, um ein weiteres Larvensterben zu verhindern.

Was gibt's noch zu sagen?

Nun ja, ich kann es einfach nicht erwarten, dass endlich die Puppen schlüpfen und endlich erwachsen werden...
Außerdem warte ich schon sehr, sehr ungeduldig auf einen Umzug in den Ytong, der jedoch höchstwahrscheinlich mit dem Schlupf mehrerer Arbeiterinnen zusammenhängt.

Wenn euch das Update gefallen hat, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr das HIER zu Ausdruck bringt.

PS: Nächstes Update spätestens in einer Woche.

Zu den Bildern: Besonders auf dem 3. Bild kann man die Puppen gut erkennen.
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#20 Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Intro » 19. Juni 2012, 14:33

[SIZE="4"]Dienstag, 19. Juni 2012[/SIZE]

Hallo Leute!

Heute wieder ein verfrühtes Update, weil es gute Neuigkeiten gibt!

Gestern in der früh sah ich nach meiner Kolonie und siehe da, ein Teil der Brut fehlte im Schlauchnest. Hoffnungsvoll schaute ich in den Ytong und... sah die Brut dort! Aber wo blieb die Königin? Die saß noch ganz gelassen in ihrem Schlauch und drehte Däumchen. Dann musste ich in die Schule. Aber ich wollte doch unbedingt Bilder vom Umzug!!!
Was tun? Zum Glück hat man ja als 14-Jähriger noch eine Mutter im Haus, die die Ameisen auch sehr interessant findet. Also habe ich sie kurzerhand beauftragt, immer wieder einmal nachzusehen und im Falle eines Falles Fotos zu machen.
Doch die Ameisen zogen nicht um...
Das machte mich so unruhig, ich musste die ganze Zeit immer wieder nachsehen (zum Glück war ich den halben Tag unterwegs, sonst hätte ich meine Zeit vor dem Formicarium vergeudet).
Als ich dann spätnachts mit den Hausübungen fertig war, siehe da, die andere Hälfte der Brut wurde in den Ytong getragen. Ich wusste, die Königin würde bald folgen.
Aber als Schüler braucht man halt seinen Schlaf:sleep:.
Also gehe ich schlafen, mit dem Wissen im Hinterkopf, dass ich eines der interessantesten Ereignisse im Leben meiner Kolonie verpassen werde:mad:.

Und ich hatte recht: Am nächsten Morgen thronte die kleine Atta (so heißt die Königin schon seit Anbeginn der Haltung) im Ytong. Ein bisschen weiter rechts ein FETTER Bruthaufen.

Ich bin ja so happy. Endlich hat der weiße Klotz einen Verwendungszweck. Außerdem ist die Scheibe dort nicht so dreckig und ich kann deshalb besser beobachten.

So, das war's für dieses Update. Ich hoffe, ich bin nicht allzusehr vom Thema abgeschweift.

Bis Freitag!

Bild Bild Bild

Diskussionsthread

PS: Leider gab es heute in meiner Kolonie auch wieder einen Fall von Totlaufen. VIDEO



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#21 AW: Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Intro » 22. Juni 2012, 17:01

[SIZE="4"]Freitag, 22. Juni 2012[/SIZE]

Viel hat sich nicht getan, ich kann nur sagen, dass die Königin zum Außenseiter mutiert ist...
Sie sitzt oft allein in der rechten unteren Kammer.
FOREVER ALONE :respekt:

Ab und zu kommt dann aber doch eine Arbeiterin vorbei und füttert sie.

Etwas Spannendes zu berichten gibt es sonst also nicht, Brut ist vorhanden. Anbei ein paar Bilder, einige von ihnen sind vom zuletzt erwähnten Umzug.

Wenn es wieder etwas Wichtiges gibt, melde ich mich!

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#22 Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Intro » 30. Juni 2012, 09:18

[SIZE="4"]Samstag, 30. Juni 2012[/SIZE]

Hallo wieder einmal!

Da es gestern schon zu spät für ein Update war, wurde dieses um einen Tag nach hinten verschoben.

Als erstes in diesem Update gibt es einen kleinen Nachtrag: Die Königin hat ihre Außenseiterrolle schon wieder aufgegeben. Sie sitzt wieder in der Mitte des unteren Ganges, wo sie meistens von Arbeiterinnen umringt ist.

Soviel zum Nachtrag. Was ich heute eigentlich berichten wollte, ist das es wieder ein paar Todesfälle unter den Arbeiterinnen gab...
Ich vermute aber, dass sie alle eines natürlichen Todes gestorben sind und ich mir keine Sorgen machen muss. Ich gehe davon aus, dass einfach die alte Generation langsam ausstirbt. Zunächst wird dies zu einem Schrumpfen der Kolonie führen, es könnte auch sein, dass noch mehr Tiere verenden. Aber ich schätze, das liegt daran, dass in der Vergangenheit die Kolonie so wenig gewachsen ist, dass es nur ein paar Generationen (oder gar nur eine) gibt, sodass dann leider alle Tiere ziemlich schnell hintereinander eingehen. Dieses Manko kann natürlich behoben werden, da ich mir vorgenommen habe, dass ich ab jetzt keine Brut mehr verhungern lassen werde. Dadurch wird es dann mehrere Generationen geben und es werden nur noch vereinzelt Arbeiterinnen sterben.

Wenn ihr diese Theorie stützt oder anzweifeln wollt, tut es bitte im Diskussionsthread.

Zum Abschluss noch ein Bild, da ich damit ja nicht sparsam umgehen soll. Es zeigt den Bruthaufen. Interessant ist, das die Kammer unter der Befeuchtungsmulde weitestgehend unbewohnt ist. Das bestätigt wohl Imagos Aussage, dass Camponotus ligniperdus seine Nester eher trocken bevorzugt. Ich werde das Nest also seltener befeuchten.
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#23 Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Intro » 3. Juli 2012, 22:07

Dienstag, 3. Juli 2012


Es gibt schon wieder ein nicht termingerechtes Update...

Warum können sich meine Ameisen auch nicht an Pläne halten? :fluchen:


Aber auch diesmal hat das Update einen guten Grund:
Gestern sind die ersten Arbeiterinnen dieser Puppengeneration geschlüpft. Hier gleich ein Bild dazu:

Bild

Dazu gibt es aber auch gleich wieder eine kleine Frage:
Wie lange dauert es, bis eine frisch geschlüpfte Arbeiterin komplett ausgefärbt ist?
Denn heute sah ich wieder zwei sehr helle Tiere und ich fragte mich, ob das noch die gleichen wie am letzten Tag sein könnten, oder ob es sich dabei schon wieder um neuen Nachwuchs handelt.

Antworten bitte in den Diskussionsthread schreiben!



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#24 Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Intro » 7. Juli 2012, 17:09

[SIZE="4"]Samstag, 7. Juli 2012[/SIZE]

Das Schlüpfen geht weiter. Ich konnte am Donnerstag sogar den Schlupf von zwei Arbeiterinnen beobachten. Ich möchte den Ablauf des Schlupfes an dieser Stelle etwas ausführlicher beschreiben (auch wenn das vielleicht in anderen HB's schon geschehen ist).

Zuerst sieht man nur, dass einige Arbeiterinnen an einer Puppe herumbeißen. Nach einiger Zeit der Beobachtung taucht dann der Kopf des Neuankömmlings auf. Bis das Tier aber aus der Puppenhülle herauskommt, wird aber noch einige Zeit am Kokon geknabbert. Wenn die Öffnung dann groß genug ist, wird die Imago ziemlich schnell und ruckartig aus der Puppenhülle gezogen, die Hülle wird gleich von einer Arbeiterin bearbeitet. Die frischgeschlüpfte Arbeiterin bleibt dann einige Zeit regungslos liegen und lässt sich von ihren Schwestern betreuen. Ich dachte zunächst sogar, das Tier wäre tot. Es dauert dann einige Zeit, bis die Ameise selbstständig Bewegungen ausführt. Doch nach den ersten paar Bewegungen bleibt die Arbeiterin wieder recht lange stehen. Wenn sie sich dann "gesammelt" hat, verweilt sie noch in der Brutkammer. Ich konnte beobachten, wie eine noch nicht ausgehärtete Arbeiterin von ihrer Nestkameradin aus der Brutkammer gezerrt wurde. Offensichtlich sind die Jungen am Anfang sehr bequem...

Soviel zum Schlüpfen bei Camponotus ligniperdus.


Ein weiterer erwähnenswerter Punkt ist, dass die Königin meines Erachtens wieder ein wenig physogaster ist. Ich hoffe, dass die Eier bald gelegt werden, damit die Brut noch vor der Winterruhe zu Imagines wird.

Außerdem wollte ich noch mitteilen, dass Mehlkäferpuppen als Proteinnahrung von meinen Ameisen sehr gut aufgenommen werden, da der Chitinpanzer offenbar nicht so hart ist wie bei den Larven (Mehlwürmern). Eine Puppe, die ich ihnen abgebrüht anbot, fand ich am nächsten Morgen nur noch als leere Chitinhülle vor.


Da ich nicht allzuviel Zeit habe, gibt es diesmal keine Fotos. Ich werde aber versuchen, beim nächsten Update Fotos hochzuladen, die den Stand meiner Kolonie gut verdeutlichen.

Abschließend noch der Koloniestand (nach all den Jahren ;)):

Arbeiterinnen: ca. 30 (ich habe maximal 32 gezählt)
Brut: einige Puppen und wenige größere Larven. Eier möglicherweise auch, ebenso wie kleinere Larven (schwer zu erkennen, zwischen all den Puppen).

Diskussionsthread



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