Nicht noch ein Bericht über Camponotus ligniperdus ... oh doch!


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Die Entwicklung ging gut voran. Bereits am 09.07.2011, also gut einen Monat später, konnte ich die erste Puppe erkennen.
Alle anderen Eier hatten sich schon zu Larven entwickelt.

Ansonsten störte ich sie recht wenig.

Anfang August wurde ich allerdings stutzig, da nach nun mehr als zwei Monaten immer noch keine Pygmäe geschlüpft war. Ich machte mir Sorgen ob denn alles mit ihr in Ordnung sei.
Ich gab ihr einen Tropfen Zuckerwasser, welchen sie begierig aufnahm. Sofort wurde sie physogastrisch, was mich erstmal beruhigte.

Nebenbei suchte ich nach möglichen Faktoren, die für die lange Entwicklung verantwortlich sein könnten. Mir fiel auf, dass es in ihrem Karton, der das RG vor äußeren Einflüssen schützen sollte, ziemlich kühl war. Ich nehme an, dass es ein paar Grad Celsius kühler als die Zimmertemperatur war.

Seitdem bescheine ich den Karton, in dem übrigens auch meine Lasius cf niger Gynen gründen, mit einer Lampe.
Mittlerweile wird eine Puppe auch immer dunkler und ich hoffe auf baldigen Schlupf.

Das ist so schnell davon berichten darf, hätte ich dann nun auch nicht gedacht. Aber vor einer halben Stunde muss es dann passiert sein.
Die Königin öffnete die Puppe und legt die frische Pygmäe frei. Sie ist schon relativ dunkel gefärbt, bewegt sich aber noch nicht viel. Ich schätze sie muss erst komplett aushärten.
Nun ist meine Königin also nicht mehr so alleine.

Habe auch direkt eine provisorische Arena, mit Honig, Wasserquelle und einem klitzekleinen Proteinhappen angeschlossen. Ich bezweifle zwar, dass das nötig ist, da die Gyne noch physogastrisch ist, aber falls sie was brauchen finden sie dort alles.

Bald kommt noch ein Bild dazu, sowie eine kleine Statistik.

Hier kommen die Bilder zu der ersten Pygmäe:



Im Hintergrund kann man schon die nächste Puppe erkennen, die geöffnet werden wird. Sie ist dunkler und wurde an einem Ende schon ein wenig geöffnet, sodass man die dunkle Pygmäe sehen kann.

Die Gyne hat den Eingang des RGs, welcher zur Arena führt, nun komplett mit Sand, Sandklumpen und abgerupfter Watter verschlossen. Ihre Gaster sowie die der Pygmäe sind prall gefüllt, daher nehme ich an, dass sie noch gute Vorräte hat und locker die ersten Arbeiterinnen versorgen kann.

Statistik:
Königin: 1
Arbeiterinnen: 2
Puppen: 2
Larven: ~5
Eier: -

Auch die dritte Puppe wurde diese Nacht geöffnet und heute morgen erwarteten mich dann schon drei muntere Pygmäen, die sich immer schön in der nähe ihrer Mutter, oder am Besten noch, unter ihr aufhalten.

Habe ihnen heute zum ersten Mal Proteine in Form einer halben großen Fliege angeboten und der die Gyne eben auch schon rumgeschnuppert und vielleicht schon gefressen hat.

Soweit ich es erkennen kann, gibt es keine weiteren Puppen mehr, jedoch noch einige Larven in unterschiedlichen Größen. Verpuppen die sich noch vor der Winterruhe, oder wird meine Königinnen mit drei Pygmäen und ca. 5-6 Larven in die Winterruhe gehen? Wenn ihr Vemutungen habt, könnt ihr diese im Diskussionsthread äußern. Danke!

Statistik:
Königin: 1
Arbeiterinnen: 3
Puppen: 1
Larven: 5
Eier: -

Was ist seit dem letzten Eintrag passiert?

Nachdem die ersten Pygmäen geschlüpft sind, habe ich ihnen eine Miniarena angeboten, die bis zu ersten Winterruhe noch reichen sollte. Hier ein Bild der Anlage:


Ãœber dem RG liegt normalerweise ein Sichtschutz.

Leider ist mir eine Pygmäe gestorben. Ohne ersichtliche Ursache lag sie plötzlich tot im RG. Welchen Grund dies hat, kann ich nicht erkennen. Ich hoffe, dass keine groben Haltungsfehler vorliegen und die anderen beiden die erste Winterruhe überleben.

Überraschenderweise hatte sich noch, lange nachdem die ersten Pygmäen geschlüpft sind, eine weitere Larve verpuppt. Ich hoffe, sie schafft es noch vor der Winterruhe.

Ansonsten scheint es der Gyne weiterhin gut zu gehen. Alle Gaster sind prall. Die restlichen Larven werden wohl mit in die Winterruhe gehen.

Bild der toten Pygmäe:

Habitus:


Caput:


Thorax:


Gaster:

Das Weiße scheint mir wieder nur ein Sandkorn zu sein.

Winterruhe:

Meine Camponotus ligniperdus schlummern mittlerweile in ihrem RG im Kühlschrank.
Anfang November brachte ich sie für ca. 3 Wochen in einem isolierten Karton draußen unter, damit die natürlichen Temperaturschwankungen sie langsam an kühlere Temperaturen anpasst. In einer kalten Nacht, habe ich sie dann schließlich im Kühlschrank untergebracht.

Die Gyne hat es im ersten (halben) Jahr auf zwei Arbeiterinnen (eine ist verstorben) und ca. 2-3 Larven gebracht. Ich hoffe, dass sie nächstes Jahr einen guten Start erwischt .

Frühjahr 2012:

Bald befindet sich die Kolonie schon ein jahr bei mir. Man merkt stark, dass sich C. ligniperdus bei der Gründung Zeit lassen. Kein Wunder, solche Riesen müssen sich ja auch erstmal entwickeln.

Nachdem im ersten Jahr nur zwei von drei Pygmäen durchkamen, gibt es nun neue Mitglieder in der Kolonie: Mittlerweile sind es sechs Arbeiterinnen und ein Haufen Brut ist vorhanden:


Nach der Winterruhe gab es auch nun ein richtiges Becken. Denn wer groß werden will, braucht auch Platz.


Außerdem möchte ich ihnen demnächst auch noch ein anderes Nest anbieten. Das RG ist nicht mehr so ansehnlich und die Watte hat sich schon verfärbt. Ich wollte etwas in Richtung Holz versuchen. Mal schauen, welche Ideen mir da kommen werden.

Zum Schluss noch ein Bild von meiner kleinen Hauptdarstellerin: