25.06.2007 -
Neues Becken wird angeschlossen (205 Tage nach Haltungsstart)
Am heutigen Tage habe ich meine neue Auslaufarena angeschlossen. Sicherlich ist es noch lange nicht nötig gewesen, aber warum soll man den Tieren nicht jetzt schon etwas Bewegung zumuten. Sie sollen sich schon ihr Futter verdienen und ich habe etwas zu sehen. Das Becken mit den Maßen 85x40x35cm (BxTxH) wurde über einen langen 4,5 Meter Schlauch mit einem Innendurchmesser von 2,7 cm angeschlossen.
Die Anlage insgesamt seht ihr weiter unten, weil ich erst später ein Bild davon schoss.
Hier blos
ein Bild:
Habe hier von der Einrichtung der Arena nicht viel geschrieben, allerdings gibt es deshalb einen eigenen
Gestaltungsbericht des Beckens, den ihr hier findet:
LinkWeitere Bilder:
Link
Die
Camponotus substitutus fingen auch sofort an den Schlauch zu erkunden, obwohl die Aktivität der Kolonie immernoch nicht sehr hoch ist. Drei Ameisen erkundeten den Schlauch nacheinander und wagten sich jeweils immer ein Stück weiter voran, als die Ameise zuvor. Sehr interessant...
Nach 2 Stunden war bereits die erste Ameise im neuen Becken.
Von da an war das Becken voll akzeptiert und wurde wie selbstverständlich in den Abendstunden besucht, sodass ich auch nur noch dort Honiglsg., Wasser und überbrühte Insekten anbiete. Das zeigt mir, dass es durchaus sinnvoll ist Ameisen viel Platz anzubieten, sie nutzen ihn schließlich auch.
Eine Begleiterscheinung:Die Tiere suchen jetzt nicht mehr so intensiv ihr kleines Becken ab. Sie haben durchaus realisiert, dass der Raum dort beschränkt ist und sie laufen nun sofort in das große Becken, um Nahrung zu suchen.
28.06.2007 - (208 Tage nach Haltungsstart)
Aktivität der Kolonie:Am Tage ist nur selten mal eine Arbeiterin außerhalb der Nester unterwegs, die übrigens beide besetzt bleiben. Abends kommen dann einige Arbeiterinnen heraus und machen sich auf in das neue Becken, um Futter zu holen. Es sind so etwa 10-12 Ameisen aktiv, also nicht wirklich viel, wenn man die Aktivität mit der anderer Arten vergleicht.
Dies kann natürlich später eine Vorteil werden, denn schließlich steigt die Aktivität immer mehr, desto größer die Kolonie wird.
Schnelligkeit der Ameisen:Camponotus substitutus hatte ich schonmal als schnell beschrieben, allerdings sind sie mMn blos durchschnittlich schnell. Ihre normale Geschwindigkeit ist eher bedächtig, ganz anders als z.B. die von
Cataglyphis aenescens, die ja ständig zu "rasen" scheinen.
Doch Vorsicht! Wenn die
Camponotus substitutus in aufgeregtem Zustand umherrennen können auch sie eine beachtliche Schnelligkeit erreichen und sind dann kaum mehr einzufangen. Auch klettern sie sehr gut an senkrechten Scheiben entlang, was unpraktisch für die Haltung ist, auch wenn sie doch noch den Boden bevorzugen und nur selten an den Scheiben hoch laufen.
Die Zeit, die eine Arbeiterin durch den 4,5m Schlauch zum Becken Nr.2 benötigt, beträgt etwa 2 Min. und 20 Sek. bis 3 Min.!
Die Anlage insgesamt seht ihr weiter unten, weil ich erst später ein Bild davon schoss.
Hier mal ein Bild aus dem Becken II, wo eine überbrühte Fliege zum Beckenverbinder gebracht wird:
Nebenbei schlüpfen ständig Ameisen aus dem großen Puppenstapel, doch dazu später mehr.
1.07.2007 -
BeckenNeugestaltung (211 Tage nach Haltungsstart)
Ab heute werde ich das kleine Nestbecken neu einrichten und im Aussehen dem Becken Nr.2 anpassen. Dazu habe ich die 2 Nester aus dem kleinen Becken genommen und es vom Schlauch getrennt.
Hier mal ein Bild von den 2 Nestern, die anschließend für die Zeit der NeuGestaltung einfach im großen Becken standen:
Ausbruchsprobleme:
Die Ameisen finden zwar keinen Halt auf dem PTFE Streifen, aber in den Ecken des Beckens schaffen sie es bis zum Deckel zu kommen. Zudem muss man den Deckel sehr genau auflegen, damit er auch richtig schließt. So kam es, dass ich 4 Ameisen aus meinem Zimmer sammeln musste, die es schafften beide Ausbruchssicherungen zu überwinden. Das war mir eine Lehre und ich achte nun sehr genau auf den tadellosen Sitz des gr. Deckels und werde die Ecken des Beckens noch evtl. mit Talkum behandeln, wobei dies bei genügend Achtsamkeit nicht unbedingt notwenig ist, bei der kleinen Kolonie. Eine weitere Ameise fand ich tot in meinem Zimmer liegen (so schnell verhungert? Merkwürdig!).
Die erste tote Ameise der Kolonie, die nicht von ihren Nestgenossinen getötet wurde. (s.o. und Puppenfraß auf Seite 1)Böser Halter, muss vorsichtiger sein!
7.07.2007 -
Becken wird wieder angeschlossen (217 Tage nach Haltungsstart)
Ich habe mir mit dem Becken viel Zeit gelassen, deshalb ist es erst jetzt fertig geworden und ich stellte die Nester sofort wieder rein, um das Becken-Schlauch-System wieder herzustellen, denn das finde ich einfach nur toll.
Hier ein kleines Bild:
Weitere Bilder des Beckens könnt ihr hier sehen:
Link
Das Becken-Schlauch-System:
Es besteht derzeit (wie gesagt) aus meinem Nestbecken und der Auslaufarena (Becken II), die über einen 4,5 Meter Schlauch miteinander verbunden sind. Ich kann prima von meinem Schreibtisch aus beobachten, wie sich Ameisen auf den Weg machen oder mit Beute, bzw. mit gefüllten Sozialmägen, zurückkommen.
Der Schlauch führt an der Wand entlang auf die gegenüberliegende Seite meines Zimmers. Dabei liegt er auf dem Heizkörpers des Zimmers
! Ich benutze diesen jedoch nie, wodurch es keine Probleme geben wird.
Schaut euch einfach mal dieses Bild an:
http://freenet-homepage.de/JanAlbrecht/Ameisen/Substi_Becken_Thread/Anlage_Juli2007.jpgHier Klicken!!!Ihr könnt sie auch nochmal in bewegten Bildern sehen, nämlich in dem
Video6 aus meinem Videothread:
Link
+++
Nach dem Umsetzen der Nester zurück ins kleine Becken, war die Kolonie auch gleich sehr beschäftigt. Erstmal wurde Honigwasser "von drüben" geholt (Wabenecht
Gebirgs-Blüten-Honig, der cremig ist und in Wasser gelöst wird, ist beliebt).
Hier ein kleines Bild:
Auch wurden Insekten zum Nestbecken geschafft.
Ich verfüttere weiterhin die abgebrühten und zerteilten
Puppen des Mehlkäfers, die immer sehr schön lange beknabbert und ausgehöhltwerden, wie schon in den ersten Tagen der Kolonie. Allerings hätte ich in letzter Zeit wohl ein wenig mehr davon anbieten können (wird geändert).
Die Kolonie hatte an diesem Tag dann des Nachts den Drang sich neu zu organisieren. Deshalb wurden
Brut und Arbeiter neu verteilt zwischen den beiden Nestern und es herrschte überdurchschnittlich viel Aktivität.
Die Ameisen haben wieder mehr Interesse am kleinen Nest, vermutlich weil ich es schon lange nicht mehr befeuchtet habe. Ich werde es nun auch nicht mehr befeuchten, sondern nur noch das große Nest, falls sie wider erwarten doch noch etwas Feuchtigkeit benötigen. Sogar die
Königin verließ unter meinen Augen das große Nest und ging zurück in's Ursprungsnest. Ich habe die Aktion sogar aufgenommen.
Zu sehen ist dies im
Video7 des Videothreads:
Link
Koloniestatus:
In der gesamten Zeit schlüpften mehr und mehr
Puppen und ich kam auch endlich mal wieder zum Zählen. Ein "Klicker" half mir dabei (keine Ahnung wo man sowas herbekommt).
Hier der nützliche "Klicker" aus einer DeoWerbung:
100 Arbeiterinnen in einem Monat kamen dazu! Nicht schlecht, aber es war ja auch wie beschrieben
verdammt viel
Brut da.
Es ist nun aber ziemlich wenig
Brut übrig, da ich in letzter Zeit (wie gesagt) wohl etwas wenig Eiweiß gefüttert habe.
Nachdem tragischen Verlust der einzigen
Major Arbeiterin, gibt es nun auch wieder Nachschub. Media Areiterinnen konnte ich immernoch nicht entdecken, ich glaube es gibt einfach keine Zwischenformen, sondern blos
Major und Minor Arbeiterinnen in verschiedenen Größen (schrieb ich auch schonmal).
Besser als die Eier und
Larven konnte ich die noch vorhandenen
Puppen und Arbeiterinnen zählen, woraus sich der neue Stand der Kolonie ergibt.
Stand: Königin + 130-140 x Minor A. + 5 x Major A. + 50 - 60 x Puppe + Rest (
Larven; kleine
Larven und Eier in unbestimmter aber nicht allzu großer Menge)
[size=134]Zum Diskussionsthread[/SIZE]