Cataglyphis bombycinus

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Frank Mattheis
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#1 Cataglyphis bombycinus

Beitrag von Frank Mattheis » 11. Mai 2007, 20:11

Cataglyphis bombycinus

Diese Art war auf Djerba die seltenste Cataglyphis-Art. Wir ( ich und Fabian) fanden vereinzelte sehr wenige umherstreunende Arbeiter in sandigen Gebieten, Gebiete, die selbst für die Verhältnisse in der nordafrikanischen Halbwüste als extrem karg gelten dürfen. Wie auch die anderen selteneren Cataglyphis-Arten an spezielle Umgebungen angepasst zu sein scheinen, lebt bombycinus ausschliesslich in solchen für ihre Art typischen Biotopen. Hier in solchen kargen, kaum mit Vegetation bewachsenen Flächen waren selbst die ansonsten fast überall siedelnden viaticus nur selten zu finden.
Im südtunesischen Binnenland fanden wir Stellen, an denen die bombycinus weniger selten anzutreffen waren. Trotzdem waren die Nester zwischen Dünen und in den sandigen Steppen immer schwer zu finden, am einfachsten noch waren die Nesteingänge auszumachen, indem man einer mit Beute beladenen Arbeiterin folgte und die Stelle untersuchte, an der sie verschwand. Hierbei war aber Vorsicht geboten, denn die wachsamen und argwöhnischen Ameisen registrierten jeden Verfolger. Anders als bei den anderen Cataglyphis-Arten waren die Nesteingänge der bombycinus immer sehr unauffällig, nie mit kraterartigen Nesteingängen versehen. Die grabenden, mit Erdmaterial beladenen Arbeiterinnen dieser Art laufen mindesten 30 cm vom Nesteingang weg, bevor sie sich ihrer Fracht entledigen. So wird der Nestauswurf verteilt und der Nesteingang bleibt unauffällig. Hinzu kommt, dass immer wieder einige Arbeiterinnen in Nesteingangsnähe nach Art der Grabwespen den Sand vom Nesteingang wegscharren und wegschleudern, so dass der Nestauswurf noch weiter und gleichmässiger in der Umgebung verteilt wird. Vieleicht ist diese Verhaltensweise eine Anpassung an die nahrungsarme Umgebung, in der diese Ameisenart ausschliesslich lebt. Hier könnten für hungrige Interessenten selbst solche Ameisen als willkommener Leckerbissen gelten. So könnte jede Tarnung lebensnotwendig sein, um Plünderungen vorzubeugen. Auch verhindert dieses Vorgehen ein Einstürzen oder Zuwehen des Nesteinganges mit trockenen haltlosen Sand.
Die bombycinus sind in mancherlei Hinsicht einzigartig. Im Englischen umgangssprachlich als "silverant" bezeichnet, schimmern die Tiere im gleißenden Sonnenlicht tatsächlich wie winzige verchromte Maschinchen. Der gesamte Körper ist mit Häärchen bedecht, die das Licht derart brechen, dass die Tiere silbrig schimmern. Ich vermute, dass auch dies eine Anpassung an das Leben in der prallen Sonne bei manchmal extremer Hitze ist, wahrscheinlich reflektiert diese Art mit dieser Anpassung einen Grossteil des auftreffenden Lichtes und der damit verbundenen manchmal übermässigen Wärme. Wir waren im zeitigen Frühjahr in Tunesien, aber auch jetzt erreichte die Bodentemperatur gegen Mittag bei Sonneneinstrahlung schon vierzig Grad. Das schien den Ameisen nichts auszumachen, im Gegenteil, erst jetzt wurden sie richtig aktiv und Arbeiterinnen verliessen die Nester. Bei solchen Temperaturen liefen die Tiere in atemberaubender Geschwindigkeit aus, hier und dort kurz verharrend, sich im Kreise um die eigene Achse drehend, sich nach markanten Orientierungspunkten umsehend und sich orientierend.
Eine weitere Besonderheit dieser Art ist, dass es neben einer polymorphen Arbeiterinnenkaste mit kleinen und grossen Arbeiterinnen und allen Übergängen zwischen diesen eine streng abgetrennte Soldatenkaste gibt. Das ist nicht nur für Cataglyphis einzigartig, es kommt wohl auch in der weiteren Verwandschaft so nicht vor. Es gibt zwar bei vielen Camponotus beeindruckende Majorarbeiterinnen, jedoch sind diese durch alle Zwischenformen übergangslos mit den Minorarbeiterinnen verbunden. Eine Ausnahme stellt hier Colobopsis mit seinen Türstehersoldaten dar. Ich verwende den Namen Colobopsis bewusst.
Die Soldaten der bombycinus sind tatasächlich beeindruckend, erste Bilder werde ich am kommenden WE ins AF einstellen. Es ist ein Rätsel, warum gerade diese Cataglyphis-Art solche starkbewaffeten Soldaten entwickelt hat. In der Fachliteratur wird angegeben, diese Soldaten würden als Wächter in Nesteingangsnähe fungieren und bei einen eventuellen Zwischenfall die Kolonie verteidigen. Ihr zahlenmässiger Anteil wird mit etwa einen Prozent an der Gesamtzahl der Individuen in der Kolonie angegeben. Nach unseren Beobachtungen waren es zumindest in der von uns untersuchten Umgebung immer sehr viel weniger, in einer Kolonie von etwa 2000 Tieren fanden wir durchschnittlich zwei bis vier Soldaten. Diese waren wie auch alle anderen Nestgenossinnen sehr tapfer und stürzten sich auf unsere Hände, jedoch war natürlich ihr Einsatz und sein Ergebnis angesichts der geringen Zahl von Soldaten nicht sehr bedeutend. Der Einsatz und Kampfeseifer aller Nestinsassen allein vermag einen Angreifer zu vertreiben. Warum also diese hochgerüsteten Soldaten, wenn sie angesichts ihrer geringen Zahl wirkliche Angriffe kaum abwehren können?
Bei einer von mir gehaltenen Kolonie der Art gibt es zwei Soldaten. Sie halten sich fast immer im Nestinnerem auf, ab und an unternimmt mal eine von ihnen einen kurzen "Inspektionspaziergang" durchs Terrain. In Nesteingangsnähe in Wächterposition sehe ich die Soldaten nie, wohl aber immer Arbeiterinnen. Gleichwohl, bei Aufregung irgendwelcher Art, Beunruhigung der Kolonie, Nestumzug oder ähnlichen verhalten sich die Soldaten aber genauso, wie man es von Soldaten erwarten würde. Tatsächlich flankieren sie dann zB. den Nestumzug, patroullieren an der Umzugsstrecke auf und ab und greifen wütend jeden Störenfried an. Erst wenn wieder Ruhe eingekehrt ist und der Umzug beendet ist, ziehen sich auch diese beiden Soldaten ins Nest zurück.
Vieleicht ist solcher flankierender Schutz ähnlich wie bei den Treiberameisen die Aufgabe der wenigen Soldaten der bombycinus. Denn schliesslich fanden wir unter der Ameisenverwandschaft keinen ernstzunehmenden potentiellen Angreifer in den Gefilden, die von bombycinus besiedelt wurden. Viaticus als ansonsten dominante Art war hier selten anzutreffen und führte bestenfalls ein kümmerliches Dasein in solchen wüstenhaften Gegenden. Gegen Pheidole, Tapinoma oder Monomorium würden solche Soldaten kaum nützen. Gegen solche winzigen möglichen Angreifer wären die Arbeiterinnen der bombycinus auch die effektiveren Verteidiger. Aber würde die Kolonie gestört, vieleicht angegraben durch Wirbeltiere und müsste sich nach einer solchen Katastrophe neu organsieren und schliesslich umsiedeln, können die wenigen Soldaten ein wirksamer Schutz gegen herumstreunende, immer neugierige und hungrige viaticus sein.
Die Körperlänge der Arbeiterinnen der bombycinus schwankt zwischen 6 und 15 mm. Die Art ist damit etwas kleiner als die viaticus. Im Unterschied zu den meisten anderen Cataglyphis-Arten tragen die bombycinus ihre Gaster nie emporgereckt, um die darin befindlichen Organe und den Kropfinhalt vor der Bodenhitze zu schützen. Vieleicht haben sie das bei ihrer o.e. Anpassung in Färbung und Behaarung nicht nötig und werden durch diese Anpassung schon ausreichend geschützt.

Grüsse, Frank.



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#2 AW: Cataglyphis bombycinus

Beitrag von Frank Mattheis » 8. Juni 2007, 18:59

Die Kolonie der Cataglyphis bombycinus entwickelte sich in der letzten Zeit sehr gut. Nachdem anfangs sehr viele Arbeiterinnen starben, sterben nun sehr viel weniger, etwa 2 bis 3 in einer Wochen und es schlüpfen nun grosse Mengen junger Arbeiterinnen. Infolge des reichlichen Angebots an tierischen Eiweiss hat die Kolonie viel Nachwuchs produziert. Immer mehr grössere Puppen sind im Nest zu sehen, ich hoffe, dass auch bald einige neue Soldatinnen schlüpfen.
Bis vor zwei Wochen hielt ich die Kolonie in einen grossen Becken mit einem Beobachtungsnest und trockenen Sand als Bodengrund. Das Becken war relativ luftdicht verschlossen, was eine gewisse Luftfeuchtigkeit garantierte. Diese Feuchtigkeit kondensierte dann an einer Glasscheibe des Becken und so war die Wasserversorgung für die Kolonie gesichert. Problematisch war jedoch natürlich die relativ hohe Luftfeuchtigkeit, sie schien den Ameisen aber nichts auszumachen.
Die Sterblichkeit der Arbeiterinnen in der ersten Zeit schien mir völlig normal zu sein, ähnliches habe ich immer wieder auch bei anderen Cataglyphis-Arten beobachtet. Im Frühjahr sterben viele Arbeiterinnen, die bald durch neue Generationen ersetzt werden. Dies geschieht auch im Freiland, es ist vieleicht vergleichbar mit den Sterben von Honigbienen nach der Überwinterung.
Die alten Arbeiterinnen überleben die Überwinterung, können jetzt noch ihre Kolonie unterstützen, sterben aber im zeitigen Frühjahr in einer Zeit, in der die Kolonie auf leistungsfähige Arbeiterinnen angewiesen ist, um die neue Brutsaison beginnen zu können. Die Arbeiterinnen der Honigbienen leben ja nur wenige Wochen, jene Honigbienen aber, die im Herbst schlüpfen, leben natürlich sehr viel länger, sie müssen den Winter überdauern und im Frühjahr ausserdem die ersten Generationen neuer Arbeiterinnen aufziehen. Die Cataglyphis-Arbeiterinnen leben sehr viel länger, nach meinen Beobachtungen etwa zwei bis drei Jahre. Diese mögliche Lebensspanne wird im Freiland durch den Feinddruck und durch manchmal schwierige Umweltbedingungen begrenzt oder verkürzt. Nun werden jedoch längst nicht alle Arbeiterinnen im Freiland von Feinden dahingerafft und so sterben auch hier viele Tiere, wahrscheinlich sogar die allermeisten, eines natürlichen Todes nach einen arbeitsreichen Ameisenleben. Nach einer längeren Winterpause mit eingeschränkter Versorgung sterben dann relativ viele Arbeiterinnen, vermutlich sind dies dann die älteren, verletzten und geschwächten Tiere. Eine gesunde und erfolgreiche Kolonie kann diese Verluste im Frühjahr und Frühsommer leicht wettmachen.
Zurück zu den bombycinus in meinen Terrarium. Die Kolonie wurde in diesem Frühjahr im Freiland eingefangen. Wahrscheinlich durch die gleichbleibend hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt kam es zu einen bemerkbaren Auftreten von parasitischen Milben nach einigen Wochen der Haltung. Ich hatte die Parasiten anfangs nicht bemerkt, vermute aber, dass einige der Ameisen bereits beim Fang schwach befallen waren. Nun waren plötzlich viele Arbeiterinnen unregelmässig mit wenigen Milben besetzt, am auffallendsten war der Befall bei den beiden Soldaten zu sehen, sie waren merkwürdigerweise besonders stark betroffen. Auf ihnen sitzen viele der winzigen, gelblich-braunen Parasiten.
Glücklicherweise scheint der Befall die Ameisen nicht übermässig zu schaden. Vor etwa zehn Jahren hatte ich einen Milbenbefall in einem Terrarium, in dem ich eine kleine Kolonie von Camponotus cruentatus und eine ebenfalls kleine Kolonie von Messor barbarus hielt. Die Messor wurden in kürzester Zeit von den Milben über und über befallen und gingen bald zugrunde, die Camponotus hingegen wurden nur von weinigen Milben befallen und konnten mit den Parasiten leben. Nach einiger Zeit waren die Milben bei ihnen verschwunden.
Mir scheint, dass Knotenameisen wie die Messor unter diesen Parasiten sehr viel stärker leiden und betroffen sind und dass einige Schuppenameisen weniger stark leiden.
Ich habe die Haltung meiner Cataglyphis bombycinus nun völlig umgestellt. Ich halte sie nun in einen offenen Becken bei geringer Luftfeuchtigkeit und biete lieber eine Tränke an. Zwar muss ich diese nun jeden Tag reinigen, weil sie die Tränke gern mit Abfällen verunreinigen, aber das ist mir die Kolonie natürlich wert. Ich beleuchte das Becken mit Leuchtstoffröhren mit UV-Anteil, hoffend, dass auch dies den Milben unzuträglich ist. Das Ytongnest ist ebenfalls nun völlig trocken, so müssen die Arbeiterinnen zwar ständig Wasser eintragen, ich hoffe aber, dass das trockene Mikroklima auch hier den Milben unzuträglich ist.
Tatsächlich scheint der Milbenbefall in den letzten beiden Wochen etwas zurückgegangen zu sein. Ich entdecke nur noch bei wenigen Arbeiterinnen Milben an der Unterseite der Gaster. Vor kurzem war der Befall durch die Milben stärker, sie saßen an den Beinen, Köpfen und Gaster der Ameisen.
Ich hoffe sehr, den Befall weiter zurückdrängen zu können. Ich werde dann darüber berichten.

Grüsse, Frank.



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#3 AW: Cataglyphis bombycinus

Beitrag von Frank Mattheis » 29. August 2007, 12:22

Nach Monaten ein kurzer Bericht zur Entwicklung der Kolonie und insbesondere zum Befall mit parasitischen Milben.
Die Kolonie hat sich weiterhin gut entwickelt. Jetzt im Hochsommer hat die Aufzucht von Nachkommen nachgelassen, es gibt nur wenig Brut. Viele Ameisen aus heissen und kargen Gebieten legen neben einer Winterpause auch eine Pause in der heissesten Jahreszeit ein, weil auch jetzt das Nahrungsangebot recht spärlich im Herkunftsgebiet ist. Vermutlich wird die Kolonie im Herbst wieder beginnen, verstärkt Nachkommen aufzuziehen.
Der Milbenbefall ist völlig zurückgegangen und es sind überhaupt keine Milben mehr zu finden. Die Haltungsumstellung hat den Ameisen also gut getan, die Parasiten kamen mit der geringen Luftfeuchtigkeit nicht zurecht.
Sebst die Soldaten, die über und über mit Milben besetzt waren, sind nun völlig frei von ihnen.
Erstaunlichweise litten die Ameisen aber recht wenig unter den Parasiten, eine erhöhte Mortalität durch den Befall war eigentlich nicht feststellbar. Offenbar können einige Arten mit solchen Befall recht gut leben. Zumindest habe ich es so vor Jahren erlebt. Eine Kolonie von Messor barbarus brach in kürzester Zeit unter Milbenbefall zusammen, eine im gleichen Becken lebende kleine Kolonie von Camponotus cruentatus war zwar ebenfalls von den Milben befallen, jedoch wesentlich schwächer und konnte mit den Parasiten gut weiterleben.
Schuppenameisen scheinen mit einigen Milben besser überleben zu können wie Knotenameisen.

Grüsse, Frank.



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#4 AW: Cataglyphis bombycinus

Beitrag von Frank Mattheis » 16. Januar 2009, 14:35

Naja, da hatte ich zu früh frohlockt.
Zwar ging der Milbenbefall damals bei trockener Haltung tatsächlich zurück, doch konnte ich die Milben zu keinen Zeitpunkt wirklich dezimieren. Der Rückgang des Befalls der Ameisen hatte vieleicht eher mit den allgemein trockenwarmen Sommermonaten zu tun. Die Ameisen fouragierten ständig und so wurden wohl viele Milben aus dem Nest verschleppt, wurden dann evtl. im staubtrockenen Auslauf verloren und gingen dort zugrunde. Im Nest selbst jedoch gab es immer eine stabile Milbenpopulation. Die Zahl der Milben schwankte, zu manchen Zeiten waren v.a. Königin und die Soldaten dicht mit Milben bedeckt, zu manchen Zeiten waren auch auf ihnen kaum Milben auszmachen.
Mit Beginn der etwas kühleren Jahreszeit stellten die bombycinus ihre Aussenaktivität zum grössten Teil ein, es wurde mangels Brut kaum noch tier. Eiweiss eingetragen, lediglich Wasser und Zucker wurde von nur wenigen Arbeiterinnen eingetragen. Das Volk sass nun dichtgedrängt im Nest und der Milbenbefall nahm nun stark zu. Nun starben auch viele Arbeiterinnen und leider auch die Soldatinnen. Wo die toten Tiere abgelegt wurden, sah ich die parasitischen Milben herumirren, die ihre Träger verloren hatten.

Nach einiger Zeit sah ich keinen Ausweg mehr. Ich fing die Kolonie ein und setzte sie in eine Box auf ein stark mit ätherischem Rosenöl getränktes Papiertuch, grässlich stinkend :(.. Tausende von winzigen Millben versuchten sich zu retten, verliessen die Ameisen und krabbelten an den Wandungen des Gefässes. Sie ertranken in öligen Pfützen, die sich gebildet hatten. Die Ameisen schienen die Prozedur etwas besser zu ertragen. Aber auch sie litten und wurden zusehends schwächer.
Es war mir klar, dass das Risiko, die schönen Tiere zu verlieren, gross war. Trotzdem versuchte ich es, denn verloren hätte ich sie gewiss auch infolge des ja nun zunehmenden Milbenbefalls.
Das Resultat meiner Bemühungen war, die Operation war gelungen, mit einen kleinen Schönheitsfehler, der Patient war einige Zeit nach der OP verstorben. Wenige Wochen nach der Behandlung waren alle Ameisen verstorben, zuletzt die Königin. Sie hatten sich nie von den Dämpfen erholt, wahrscheinlich waren ihre Tracheensysteme verletzt oder teilweise zugesetzt worden. Die Milben jedenfalls waren ausnahmslos zugrunde gegangen. Vor den Ameisen, vllt. kann man bei Notwendigkeit beim nächsten Mal an der Dosierung arbeiten.

Bei einem Telefonat erzählte mir Michael Schön, dass er erfolgreiche Versuche an milbenbefallenen Ameisen mit Milchsäureextrakten unternommen hat, verabreicht als Benebelung, in der Tränke und im Zuckerwasser.
Sicher eine schonendere Behandlung mit besseren Überlebenaussichten für die Ameisen. Ich werd dies beim nächsten Auftreten solcher Probleme versuchen und dann darüber berichten.

LG, Frank.


Achja, ;), es gibt noch ein paar Fotos dieser schönen Ameise im AF. Hier der Link.
http://www.ameisenforum.de/exotische-ameisen/cataglyphis-bombycinus-fotos-t28745.html



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