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Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

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#25 AW: Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 28. Oktober 2007, 13:22

28.10.07


So, die Kolonie befindet sich derzeit in einem ungeheizten Raum in welchem durchgehend 15°C herrschen.
Nach dem ich noch einige Klimatabellen aus dem Herkunftsgebiet durchgegangen bin, werde ich ausprobieren sie noch etwas kälter zu überwintern.
Die Temperaturen fallen dort nämlich im Winter, vor allem nachts, sehr stark. Zum Teil werden sogar leichte Minusgrade erreicht.
Ich denke ich werde mit mal die Mühe machen sie für drei Monate nachtsüber immer in den Kühlschrank zu stellen. Zum Teil werde ich sie dort auch mal für zwei, drei Tage drinnen lassen. Ansonst kommen sie tagsüber wieder in den Raum mir den 15°C.

Natürlich werde ich sehr genau beobachte wie sie reagieren und euch dann berichten wie die Winterruhe geklappt hat. Vielleicht schreib ich noch mal einen Zwischenbericht, ansonst melde ich mich im Frühjahr wieder zurück mit dieser Kolonie.
Bis dahin hab ich dann hoffentlich ihr neues Becken fertig.



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#26 AW: Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 16. Dezember 2007, 18:33

16.12.07 Zwischenbilanz der Winterruhe.

Die Ameisen haben sich in zwei Reagenzgläser zurückgezogen. Das dritte ist leer.
Um sie leichter im Kühlschrank zu überwintern, habe ich diese Gläser in eine kleinere Haushaltsdose gegeben.
Anfangs hab ich sie nur immer nachtsüber in den Kühlschrank gegeben, später auch mal für einige Tage. Es hat den Crematogaster nichts ausgemacht. Sie haben lediglich eine dichtere Wintertraube gebildet.

Inzwischen sind sie nur noch im Kühlschrank. Dort werde ich sie auch bis Ende Januar belassen. Danach werde ich sie wieder langsam an höhere Temperaturen gewöhnen, bis sie etwa Mitte März aus der Winterruhe kommen.

Hier kann diskutiert werden.



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#27 AW: Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 9. Januar 2008, 15:38

09.01.08 Neue Farm und Becken

So, jetzt ist die Farm und die beiden Becken angekommen.
In die Farm habe ich eine Korkplatte getan.
Im Frühjahr werden die Reagenzgläser in eines der Becken gebracht, damit die Crematogaster in die Farm umziehen können.

Bild

Die Becken werden mit Schläuchen mit der Farm verbunden. Da Crematogaster scutellaris lange Ameisenstraßen anlegen, sollte es kein Problem sein, die Schläuche auch länger zu machen.
Als Baumbewohner haben sie auch keine Probleme sich in einem Schlauch festzuhalten. Zumindest bekommt man sie fast nicht mehr von den Händen, weil sie sich so fest halten können.

Bild
Hier kann man sehen, dass ich schon ein Grundnest in den Kork gefräst habe.
Das sollte es den Ameisen schmackhafter machen für den Umzug.
Einige Kammern und Gänge habe ich mit dem Korkmehl, welches beim Fräsen entstand, wieder aufgefüllt. Damit haben sie erst einmal etwas zu tun, bevor sie selber ein Nest in den Kork anlegen.

Wie ich die Becken einrichte, weis ich noch nicht. Hat aber noch Zeit.
Berichte dann wie die Ameisen ihr neues Zuhause annehmen.



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#28 AW: Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 5. Februar 2008, 14:05

05.02.08

Langsames beenden der Winterruhe.
Hab, vor einigen Tagen, dass Becken mit den Ameisen vom Kühlschrank in den Keller gebracht.
Dort hat etwa 8-12°C, was ganz gut ist um sie langsam aus der Winterruhe zu holen. Als südeuropäische Art, haben sie lange genug geruht.
Bisher haben sie ihre Wintertrauben noch nicht aufgelöst, dazu ist es noch zu kühl im Keller. Es sind auch nur ab und an 2-3 Arbeiterinnen tagsüber in der Arena unterwegs.
Ich lasse sie jetzt erstmal zwei Wochen im Keller, bis ich wieder aus dem Urlaub zurück bin. Danach werde ich sie langsam an Zimmertemperatur gewöhnen und ihnen dann die neue Farm anbieten.

Larven sind doch mehr vorhanden als ich zuerst gesehen habe. Da sie sich jetzt aussen am Glas befinden und somit nicht von den Ameisentrauben verdeckt werden, konnte ich sie besser sehen. Es sind wohl mehr als 300 Larven in den beiden Gläsern.
Ich hoffe das sich daraus Arbeiterinnen entwickeln und die nicht schon mit Geschlechtstieren anfangen.
Hab keine Ahnung wann diese Art ihre Geschlechtstiere aufzieht. Im Frühjahr, oder später?
Schwärmen tun sie ja erst im Herbst. Also später als die deutschen Arten. Ein Grund warum sie sich bei uns vielleicht nicht fortpflanzen können. Im Süden ist es ja länger warm als bei uns. Zumindest gibt es nur hinweise darauf, dass sie bei guten Bedingungen bei uns Jahrelang überleben können, aber schwärmende Geschlechtstiere wurden nach meinem Wissen in Deutschland noch nicht gefunden.

Na ja, wie auch immer, bin ich doch sehr gespannt wie die Kolonie sich diese Jahr so entwickelt. Bei dem Wachstum, welches sie schon im ersten Jahr vorgelegt haben.



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#29 AW: Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 23. Februar 2008, 12:31

23.02.08 Ende der Winterruhe

So die Winterruhe ist jetzt beendet. Habe die Kolonie gestern aus dem Keller geholt. Dort wurden sie immer aktiver, da die Temperatur tagsüber schon auf bis zu 15°C angestiegen ist.
Auch das erste kleine Heimchen wurde schon angeboten. Es wurde sehr schnell zerlegt.

Umzug

Heute haben sie das neue Nest entdeckt, welches ich an das Becken angeschlossen habe.
Da ich die Abdeckung von den beiden Reagenzgläser entfernt habe, zeigen sie schon reges Interesse an dem schönen dunklen neuen Nest.
Ich konnte auch schon beobachten das einige Larven in das neue Nest gebracht wurden. Das lässt hoffen.



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#30 AW: Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 3. März 2008, 11:25

03.03.08

Der Umzug ist fast Abgeschlossen.
Die Reagenzgläser habe ich heute aus dem Becken genommen damit sie nur noch im Korknest leben. Sie haben nämlich angefangen mit dem Kork die Eingänge zu den RGern zu zubauen. Sehr gut geht das mit Honigwasser. Natürlich habe ich als Halter da große Bedenken ob die Honig/Kork Mischung nicht schimmeln könnte.^^

Ausserdem hab ich noch ein weiters Becken an die Farm angeschlossen. Dieses ist mit einem etwa 80 cm langen Schlauch mit der anderen Seite der Farm verbunden und wurde nach etwa 2 Minuten bereits untersucht und sogleich besetzt.
In diesem Becken werde ich von jetzt an das Futter anbieten, damit sie etwas laufen müssen. Nicht das sie noch faul und träge werden.

Hier einige nicht ganz aktuelle Bilder:

Bild
Die Anlage ohne das zweite Becken.
Die Bücher sind natürlich nur eine vorübergehende Notlösung.

Bild
Um den Umzug zu erleichtern habe ich einen kurzen Schlauch genommen.
Dieser wird später noch durch einen langen ersetzt werden, vielleicht auch mit Abzweigungen um mehrere Becken anzuschließen.

Bild
Das Nest wurde bezogen und die Ameisen haben angefangen es auszubauen.
Da die Korkplatte nicht Plan an den Scheiben aufgelegen ist, konnten sich die Arbeiterinnen durchquetschen und so zum Deckel der Farm gelangen. Dort ist ein kleiner Hohlraum zwischen Korkplatte und Deckel der sofort auch als Nest genutzt wurde.
Das weiße zwischen den Arbeiterinnen sind die Larven. Irgendwo in dem Gewimmel sitzt auch die Königin, aber ob ich die jemals wieder zu sehen bekomme ist eine andere Sache.

Bild
Die Arbeiterinnen bringen den abgenagten Kork ins Becken und füllen dieses langsam auf.
Somit sorgen sie selber für einen Bodengrund.

Bild
So viel Arbeit macht natürlich hungrig.
Die Insektenreste werden zum Teil so klein genagt, dass sie auch in´s Nest mit eingebaut werden. Na ja, wenn sie meinen. Es ist ja trocken also schimmelt auch nichts.
Wichtig ist nur ihnen viel frisches Wasser anzubieten.

Die Arbeiterinnen haben sich bereits in der ganzen Farm ausgebreitet, vom Boden bis zum Deckel. Da ich die Farm mit Alufolie eingewickelt habe, kann ich nicht sehen wo sie schon überall Gänge gemacht haben. Aber wenn sie erstmal richtig da drinnen Wohnen kommt die Folie weg und wird durch rote Folie ersetzt.

Der Ausbau des Korknestes wird vermutlich nicht so schnell zu Ende sein. Da die Kolonie ja recht schnell wächst, gehe ich davon aus, dass sie das Nest ständig vergrößern werden.
Und wer darf wohl den ganzen Müll aus den Becken räumen?



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#31 AW: Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 16. März 2008, 11:40

16.03.08


Sie bauen und bauen und... na wenn sie nicht mit bauen beschäftigt sind, dann fressen sie in Unmengen alles in sich rein was sie können.

Korkbröckchen werden immer mehr und mehr aus dem Nest getragen. Inzwischen müssen sie zwei recht lange Schläuche benutzen, also nichts mehr mit kurzen Wegen. Nur bei einen Schlauch lagern sie das Kork direkt im Schlauch ab und nicht in der Dose am Ende. Ist lustig zu beobachten wie sie sich immer da durchquetschen müssen.
Im Ganzen dürften immer so um die 300 Arbeiterinnen in den Schläuchen und Becken unterwegs sein.
Das Korksubstrat das die Ameisen aus dem Nest bringen könnte schon eine kleine Tasse auffüllen.

Futter nehmen sie fast alles was man ihnen gibt.
Futterliste:
Fliegen, Mücken, Käfer, Spinnen, Mehlwürmer, Heimchen usw.
Experimentell in kleinen Mengen angeboten aber Restlos gefressen wird auch:
Thunfisch (mit Öl und ohne), Geflügel (gebraten), Butter, Fruchtjogurt, gekochtes Ei, Fischfutterflocken (nur geringe Akzeptanz).
Honigwasser wird in Mengen geschlürft, süße Fruchtsäfte werden aber auch gerne angenommen.

Sind echte alles Verwerter diese Crematogaster und sie scheinen immer hungrig zu sein.



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#32 AW: Crematogaster scutellaris - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 5. April 2008, 15:22

05.04.08

Alles wie gehabt.
Die meisten Larven haben sich verpuppt, es sind sehr viele Eier gelegt worden, die Ameisen sind fleißig mit Nestbau beschäftigt und es wird viel gefressen.
vor kurzen konnte ich mal wieder einen Blick auf die Königin erhaschen, diese ist stark physogastrisch also dürften noch einige Eier dazu kommen.

In letzter Zeit versuchen die kleinen Biester verstärkt auszubrechen, ich habe aber schon eine neue Arena besorgt welche ich bald an die Anlage anschließen werde.

Bild
So sieht die gesamte Anlage im Moment aus. Es lassen sich jederzeit neue Becken anschließen.

Ich hab nicht die kleinen Becken die ich gekauft habe verwendet, da diese nicht sicher genug sind. Die Haushaltsdosen schließen dicht und sind somit Ameisensicher.
Teilweise werden die Schläuche so mit Kork zugemüllt, dass die Ameisen kaum noch durch kommen.
Wenn sie dann Futter bekommen gibt es regelmäßig Staus.
Deshalb schüttle ich den Kork ab und an aus den Schläuchen raus.

Bild

Bild
Die beiden Becken. Man kann gut erkennen wie viel Kork schon aus der Farm genagt wurde.
Als ich die Bilder machte, war gerade weniger los.
Ich hatte frisches Honigwasser und einen Mehlwurm angeboten.
Die Wasserschale im anderen Becken war noch nicht sauber gemacht. Die Arbeiterinnen entsorgen in den Schälchen gerne die Korkreste die sie aus dem Nest bringen.
Eine Zählung ergab, dass etwa immer zwischen 300-400 Arbeiterinnen ausserhalb des Nestes unterwegs sind.

Bild
Das Nest mit den Larven und Puppen, oben erkennt man sehr vielen Eier.

Das Korknest trocken zu halten zeigte bisher keine Probleme. Wichtig ist nur ihnen ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen.
Das neue Becken ist viel größer als die beiden bisher genutzten. Es soll über die Farm kommen.
Dort werden dann mit Wasser gefüllte Reagenzgläser als Tränke dienen.



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