Hi,

eine reine Proteinreduzierung hab ich mal bei meinen alten Kolonien versucht da sie irgendwann riesig waren und ich sie künstlich verkleinern wollte. Dies war kein guter Weg, habe dann zusätzlich noch abgesaugt und abgebrüht und damit die Kolonien auf einem gewissen Niveau gehalten. Das Protein zu verringern als solches ist nicht das Problem du musst dir dann aber immer im Klaren sein, um welche Art es sich handelt und wie das Zusammenspiel der Arbeiterinnen ist dies ist bei stark polymorphen Arten immer kritischer wie bei gering polymorphen Arten oder monomorphen Arten, hinzu kommt das die Agressivität der Kolonie und der Ausbruchdrang steigen wird und das je stärker du das Protein reduzierst da ihr Zuhause für die Ameisen immer unattraktiver wird. Den Drang auf Protein kann nur die Königin selbst reduzieren indem sie weniger Eier legt, dies wird aber durch eine Verringerung der von dir gereichten Nahrung nicht ausreichen, da die Kolonie dann einfach Plan B macht und ihr Gebiet erweitert.

Hinzu kommt das je nach Gattung/Art die Auswirkungen anders ausfallen und dies im schlimmsten Fall auch zum Tode führen kann da die Struktur der Kolonie zusammenbricht. (Dies ist besonders bei Carebara diversa ehemals Pheidologeton diversus der Fall, da die kleinsten Arbeiterinnen hier die eigentlichen arbeiten erledigen und diese nur eine sehr geringe Lebenserwartung haben und zahlenmäßig die meisten Tiere stellen, daher muss immer genug Protein zur Verfügung stehen um dieses "Kanonenfutter" in ausreichender Menge nachzuliefern. Die polymorphe Soldatenkaste ist hier mehr Nahrungsspeicher und Zerleger, da selbst die kleinsten Soldaten schon 3x so groß sind wie die größte Arbeiterin können sie nur schlecht die Arbeiten der Arbeiterinnen erledigen.) Bei anderen Arten verschwinden irgendwann die größeren Morphe (Majore, Media) und es stehen sogenannte Hungerformen die deutlich kleiner sind und auch ein geringere Lebenserwartung haben ähnlich der Pygmäen bei der Gründungsphase. Also alles eher unerfreuliche Dinge.

Hier mal ein Thema zur Langzeithaltung https://www.ameisenforum.de/langzeithaltung-naturlichen-schwund-herbeifuhren-t55011.html

Messor minor maurus wird meines Wissens gerne als keine Winterruhe benötigend beziffert, da ich sie noch nicht hielt, da ich auch keine mehr bekomme, kann ich dir das nicht genau sagen, aber als Tipp Erne hier im Forum hat diese Ameisen schau mal http://ameiseninfos.de/html/messor_maurus_.html darin steht das sie keien Winteruhe benötigen da seine Tiere von Gran Canaria kommen.

gruß
benai

Heyho schonwieder,
Danke für die tollen ausführlichen Infos und vergleiche! Wäre ne Arbeit sich sowas bei Google zusammen zu suchen!
Und auch danke für die Links!
Werde mich mit allem beschäftigen und melde mich bei weiteren Fragen!

Trotzdem darf es auch gerne weitere oder andere Anregungen geben von allen! Freue mich immer.

Aktueller Stand: Weiter informieren über Messor minor hesperius und Messor minor maurus und Camponotus fellah
Lese aktuell viele HB´s

Schönen Abend noch!
Lieben Gruß,
Schneckenzüchter

Hallo lang ist es her.
Nun hat das Ameisenjahr(bezogen auf Winterruhe) wieder begonnen und ich möchte endlich mit der Haltung beginnen habe aber noch diverse Fragen.
Soll dafür ein neuer Thread aufgemacht werden oder einfach hier weiter?
Zur Art: Es soll aufjedenfall eine Messorart werden. Entweder Messor barbarus oder was afrikanisches wie Messor minor hesperius oder maurus.
Es soll natürlich alles vor eintreffen der Art perfekt sein und bis dahin werde ich auch keine kaufen.
Der plan ist sie möglichst lange auch erst einmal im RG zu lassen aber natürlich ausweichmöglichkeiten zu bieten. Ich hätte angedacht das RG in dem sie ankommen reinzulegen dann noch ein RG als wassertank und 2. nest möglichkeit + das ytong nest. Macht das sinn oder sollte man das ytong zb. weglassen? dementsprechend viele heizmatten brauche ich ja. Dann noch weitere Fragen.
1.Messor Arten sollen sich ja anscheinend relativ gerne, gut und schnell durch Y-tong durchbeißen. Trotzdem zum start wählen oder lieber ein Betonnest? Macht das einen großen unterschied bei der Bewässerung?
2.Welche Startgröße für ein nest ist optimal?
3. Könnt ihr mir eine Heizmatte für das nest empfehlen? Kenne mich da NULL aus. Habe von 3Watt gelesen? hatte aber noch nie eine.
4.Auch an später gedacht..Arena lieber mit Spot oder Heizmatte beheizen? Ist dafür dann eine andere geeignet?
Liebe Grüße

Hallo,

Je nach Koloniegröße werden die Messor wahrscheinlich eh erstmal noch im Reagenzglas bleiben.
Die Größe des Nestes musst du der Kolonie anpassen, da ich nicht weiß wie groß die Kolonie ist, kann ich dazu jetzt auch keine Angaben machen Allerdings werden Nester häufig eher zu groß, als zu klein gemacht, was zur Folge haben kann, dass die Ameisen ihren Müll im Nest lagern, wo er schimmeln kann. Um dem entgegen zu wirken, kann man bei einem zu großen Nest auch einige Kammern mit Sand-Lehm o. Ä. befüllen. Die Ameisen können dann nach Bedarf ihr Nest erweitern.
Ich halte meine Messor barbarus auch in Y-tong, und bei mir beginnen die nur nennenswert am Y-tong zu knabbern, wenn es Ihnen zu eng wird.
Die Größe und Stärke der Heizmatte hängt logischerweise auch von der Nestgröße und -art ab, ich würde also erstmal das Nest bauen, bzw. nähere Gedanken darüber machen, und dann schauen, welche Heizmatte am sinnvollsten ist.
Die Arena kann sowohl mit Spot, als auch mit einer Heizmatte beheizt werden, das ist denke ich auch Geschmacksache. Natürlicher ist wahrscheinlich der Spot, dafür ist eine Heizmatte manchmal etwas einfacher anzubringen.

Viele Grüße

Danke für die Antwort.
Also ist es an sich ja kein Problem die Messoren in einer Plastikbox(ikea) ca. 23L 15B 14H auf kiesgrund zu halten und zwei RG´s reinzulegen richtig?
Ich würde das mit der Temperatur halt gerne testen aber weiß halt NULL in welchen demensionen man sich dort bewegt..
Hatte dann angedacht eine Heizmatte von unten anzubringen und die beiden RG´s so zu verteilen das es auch noch ausweichmöglichkeiten bezüglich temperatur gibt. Gleichzeitig gilt in diesem Stadium die Box ja auch als arena und sollte ja auch beheizt werden. Demnach sind wohl 2 angebracht oder? da ich auf einen Spot verzichten möchte.
Auch für ein Thermometer nehme ich gerne Empfehlungen an.
Kenne mich halt NULL mit Beiheizung aus

Es gibt Heizmatten die man an einem Regler einstellen kann. Oder du holst dir so einen kleinen Steckdosendimmer, damit kannst du auch die Temperatur steuern / korrigieren.

Plastikbox oder eine größere Frischhaltedose (Vorteil dichter Deckel und lässt sicher sehr gut bearbeiten, bohren) reicht am Anfang völlig aus. Mit dem Beheizen des RG Nestes musst du sehr vorsichtig hantieren - hier wird es schnell zu warm oder es kommt gar zu einer Stauhitze innerhalb des RGs.

Du kannst einen Gipsboden oder Sand bzw. Kies als Grund verwenden und mit einer kleinen Heizmatte auf einer Seite die Plastikbox von unten etwas erwärmen und damit indirekt (die Wärme breitet sich dann über den Bodengrund aus) auch das RG - ein 2tes RG zum ausweichen anbieten, noch weiter weg von der Wärmequelle.
Also eine kleine Heizmatte reicht völlig aus zunächst.
Die Heizmatte auch nicht komplett drunter legen oder etwas Abstand zwischen Heizmatte und Boden der Box (die haben oft schon Stellfüße) lassen.

Hier wäre eine günstige regelbare Heizmatte:
http://www.ebay.de/itm/361848771808?_tr ... EBIDX%3AIT

Ich würde dir noch so Terrarium Thermometer mit Fühler oder noch besser ein Kombi mit LF empfehlen um die Temperatur zu kontrollieren z.B.:
http://www.ebay.de/itm/Exo-Terra-Combom ... Swo4pYNe5P


In der Zwischenzeit kannst du in aller Ruhe das endgültige Formicarium bzw. spätere Nest planen und auf-/bauen.
Es spricht eigentlich nichts dagegen jetzt schon die Ameisen zu bestellen, ist aber auch nicht unvernünftig erst alles fertig haben zu wollen. Bleibt dir überlassen.


Hier gäbe es sowas noch als Video (der Channel von dem Herrn bietet viele schöne informative Videos und Bauanleitungen zum Thema Ameisenhaltung, auch Ytong etc.):



https://www.youtube.com/channel/UCfQh7x0Oe6f-58nDT5-pJRA/videos