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Diskussion zu meinem Experiment (Alkohol/Nikotin/Koffein)

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Frank Mattheis
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#25 AW: Diskussion zu meinem Experiment (Alkohol/Nikotin/Koffein)

Beitrag von Frank Mattheis » 13. Februar 2009, 10:53

Ich mach mit Tränken eigentlich gute Erfahrungen, natürlich nur bei grossen Kolonien, die einen solchen Vorrat innerhalb einer Woche etwa verbrauchen.
Ich habe festgestellt, und das ist eine Binsenweisheit, dass intensives Reinigen der Tränke mit heissen Wasser den Gärungsprozess aufhält. Aber sicher kann man eine Zuckertränke nicht für noch längere Zeit ungewechselt anbieten.
Ich staune eigentlich auch immer wieder, dass die besuchenden Ameisen die Tränke nicht "infizieren". Offenbar sind die Tiere sehr sauber.
Gärende Näpfchen und andere kleine Behälter habe ich auch schon oft erlebt. Auch aufgrund ihrer grösseren Fläche sind diese leichter zu verschmutzen und Zucker oder Honig wird schneller gären.

He Mathis. Find ich ja auch gut, dass Du dir solche Versuchsanordnungen überlegst. Aber ich hätte auch grosse Skrupel, die Tiere umsonst leiden zu lassen. Denn ich frage mich, wo der praktische Nutzen solcher Versuche mit Nikotin oder Alkohol ist. Oder wie von solchen Ergebnissen dann auf die Lebensweise solcher Tiere in der Natur zurückgeschlossen werden kann. Das müssten ja dann kiffende Ameisen im Freiland sein..;)..
Ich meine, es sollte mM. nach das Wichtigste für uns sein, mehr über solche Tiere zu erfahren, also über ihre Lebensweise, Bedürfnisse, Besonderheiten. Und zwar im Freiland, in natürlicher Umgebung. Da gibt es ja genug zu erforschende Phänomene. Sozialparasitismus, Koexistenz, Konkurrenzstrategien, spezialisierter Nahrungserwerb uvm.. Solche Phänomene meinethalben unter wechselnden, mal nicht optimalen Bedingungen zu untersuchen hielte ich für wichtiger.
Da gibt es noch immer genug zu entdecken, sicher auch bei einh. Arten.
Solche Ergebnisse erlauben dann evtl. auch nützliche Rückschlüsse für die Haltung der Tiere.

Aber Deine Versuchsrichtung ist natürlich auch interessant. Nur vllt. könnte man eher in Richtung von Umweltgiften bzw. -zerstörung gehen und versuchen zu verstehen, zu welchen Strategien welche Arten ausweichend oder tolerierend fähig sind.

LG, Frank.



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Mathis Funke
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#26 AW: Diskussion zu meinem Experiment (Alkohol/Nikotin/Koffein)

Beitrag von Mathis Funke » 13. Februar 2009, 14:03

Frank Mattheis hat geschrieben:Ich mach mit Tränken eigentlich gute Erfahrungen, natürlich nur bei grossen Kolonien, die einen solchen Vorrat innerhalb einer Woche etwa verbrauchen.
Ich habe festgestellt, und das ist eine Binsenweisheit, dass intensives Reinigen der Tränke mit heissen Wasser den Gärungsprozess aufhält. Aber sicher kann man eine Zuckertränke nicht für noch längere Zeit ungewechselt anbieten.
Ich staune eigentlich auch immer wieder, dass die besuchenden Ameisen die Tränke nicht "infizieren". Offenbar sind die Tiere sehr sauber.
Gärende Näpfchen und andere kleine Behälter habe ich auch schon oft erlebt. Auch aufgrund ihrer grösseren Fläche sind diese leichter zu verschmutzen und Zucker oder Honig wird schneller gären.

He Mathis. Find ich ja auch gut, dass Du dir solche Versuchsanordnungen überlegst. Aber ich hätte auch grosse Skrupel, die Tiere umsonst leiden zu lassen. Denn ich frage mich, wo der praktische Nutzen solcher Versuche mit Nikotin oder Alkohol ist. Oder wie von solchen Ergebnissen dann auf die Lebensweise solcher Tiere in der Natur zurückgeschlossen werden kann. Das müssten ja dann kiffende Ameisen im Freiland sein..;)..
Ich meine, es sollte mM. nach das Wichtigste für uns sein, mehr über solche Tiere zu erfahren, also über ihre Lebensweise, Bedürfnisse, Besonderheiten. Und zwar im Freiland, in natürlicher Umgebung. Da gibt es ja genug zu erforschende Phänomene. Sozialparasitismus, Koexistenz, Konkurrenzstrategien, spezialisierter Nahrungserwerb uvm.. Solche Phänomene meinethalben unter wechselnden, mal nicht optimalen Bedingungen zu untersuchen hielte ich für wichtiger.
Da gibt es noch immer genug zu entdecken, sicher auch bei einh. Arten.
Solche Ergebnisse erlauben dann evtl. auch nützliche Rückschlüsse für die Haltung der Tiere.

Aber Deine Versuchsrichtung ist natürlich auch interessant. Nur vllt. könnte man eher in Richtung von Umweltgiften bzw. -zerstörung gehen und versuchen zu verstehen, zu welchen Strategien welche Arten ausweichend oder tolerierend fähig sind.

LG, Frank.


Huhu Frank,

schön dich mal wieder zu hören :)
Besonders deine letzter Abschnitt finde ich interessant.
Er fasst die Grundlegende Idee meinen Versuches auf und bringt evtl. auch etwas für die Haltung. Dabei ist nur die Frage wie man das ganze umsetzt.
Umweltverschmutzung gibt es heutzutage leider sehr viel und es werden viele Biotope zerstört.
Ich denke grade besonders an Überdüngung. Das ist ja besonders abseits größerer Städte ein immer weitere wachsendes Problem und erinnert mich an eine Projekt aus dem letzten Sommer.
Wir haben mit einer kleinen Gruppe als Ökologie-Projekt die Ameisendichte an Fließgewässern bestimmt. Dabei war an einem Standort auf der einen Seite des Baches ein Ökobauer und auf der anderen Seite ein "normaler" Bauer. Auf der Seite des Ökobauern haben wir viele Lasius flavus Kolonien gefunden, auf der anderen keine Einzige.
Dazu mal ein kleines Zitat aus dem Seifert:
"Durch Stickstoffüberdüngung von Grünland örtlich stark zurück gegangen"
S. 289 Z. 5+6

Evtl. lässt sich daraus ein ebenfalls sehr interessanter und im bezug auf die Haltung sinnvollerer Versuch aufbauen. Ich überlege mal was mir so einfällt, wäre schön wenn ihr euch auch Gedanken in diese Richtung macht.

Gruß Mathis


"Du Floh am Sack eines toten Kamels, wenn du mich noch einmal ansprichst kastrier ich dich."

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Attafive
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#27 AW: Diskussion zu meinem Experiment (Alkohol/Nikotin/Koffein)

Beitrag von Attafive » 13. Februar 2009, 19:09

Hallo !

Langsam scheint mir diese Diskussion aus dem Ruder zu laufen !

Wenn man sich ernsthafter mit Ameisen beschäftigen will, so gibt es weit sinnvollere Möglichkeiten dazu ! Und zwar sowohl in Formikarien/Arenen wie auch - und besonders - im Freiland !

Das meint zumindest

Ryk



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Frank Mattheis
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#28 AW: Diskussion zu meinem Experiment (Alkohol/Nikotin/Koffein)

Beitrag von Frank Mattheis » 13. Februar 2009, 23:16

Versteh ich jetzt nicht so ganz, Ryk. Ich finde eher, dass wir einen guten Ansatz gefunden haben.
Allerdings meine ich auch, dass man auf Versuche in der Haltung mit Giften oder Schadstoffen verzichten könnte, es finden ja genug unfreiwillig im Freiland statt. Hast ja ein Beispiel, die Überdüngung genannt, Mathis. Solche Biotope zu untersuchen, chemisch zu dokumentieren, sie sauberen Vergleichsbiotopen mit ansonsten vergleichbaren Umständen gegenüberzustellen usw.. würde solche Versuche eigentlich überflüssig machen. Und Du würdest Dich mit realen Umständen befassen, die im Freiland vorkommen und das Leben der dort lebenden Ameisen bestimmen, Mathis.

LG, Frank.



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Mathis Funke
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#29 AW: Diskussion zu meinem Experiment (Alkohol/Nikotin/Koffein)

Beitrag von Mathis Funke » 16. Februar 2009, 20:36

Ich muss hier leider erstmal etwas "pause" machen da ich in den nächsten zwei Wochen drei Klausuren und einen praktischen Test absolvieren muss und nebenbei gehts noch einen Abend in ein Musikal.
Ich lese natürlich weiter was ihr so schreibt aber wirklich selber weiter arbeiten werde ich erst in etwa 2 Wochen. Bis es los gehen kann sind eh noch n einige Wochen da die Ameisen atm noch im Keller sind.

Bis dahin
Mathis


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Tokee
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#30 AW: Diskussion zu meinem Experiment (Alkohol/Nikotin/Koffein)

Beitrag von Tokee » 13. März 2009, 14:23

Ich möchte anmerken, dass beim Verbrennen von Nikotin andere Stoffe entstehen als beim Auflösen im Wasser. Auch werden diese Stoffe anders aufgenommen. Angeblich ist es weitaus schädlicher, Nikotin in Wasser aufzulösen, selbst wenn die Konzentration geringer wird. (außer Kautabak evtl. - auch da sind zum Teil wieder andere Inhaltsstoffe)
Und das, obwohl beim Verbrennen an die 5000 giftige Substanzen entstehen.


Wollte ich nur anmerken.


Wer Go lernen möchte, wende sich gerne an mich.
(Go = fesselndes Strategiespiel)

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#31 AW: Diskussion zu meinem Experiment (Alkohol/Nikotin/Koffein)

Beitrag von Eaglesword » 13. März 2009, 17:12

Gärung, wurde ein paar Postes zuvor gesagt, fände ohne Sauerstoff statt.

Negativ, das trifft nicht zu! Hefe benötigt ihn, um im Gärkeller überhaupt Rohstoffe des Bieres vergären zu können. Auch beobachten wir Gärung in offen gelagerten zuckerhaltigen Flüssigkeiten wie Limonaden, Fruchtsäften und Milch ab einer bestimmten Temperatur. Es ist noch immer genug Sauerstoff enthalten, trotz der Ausgasung bei höheren Wärmegraden.
Deshalb grade werden viele Waren vakuumverpackt angeboten.

Also bitte nicht verwechseln mit Fäulnis. Anaerobe Bakterien spalten beispielsweise Nitrat auf, so dass es keinen Schaden verursachen kann. Aber sie arbeiten auch mit Fäulnis, während aerobe Organismen das jeweilige Material durch Oxydation verändern.



nikinator
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#32 AW: Wirkung von Nikotin/COffein und Alkohohl auf Ameisen

Beitrag von nikinator » 17. Juli 2009, 16:04

Ich möchte mal wissen ob Tierforscher schon auf so eine Idee gekommen sind.

Ist bestimmt interessant herauszufinden was passiert.




Ist bis jetzt denn schon was passiert also ich meine wie das Verhalten der Kolonien (ist) und die Wachstumszeit.



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