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Diskussion zu qed's Gigantiops destructor

Diskussions- und Frageforum für bestehende Haltungserfahrungen.
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Frank Mattheis
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#1 AW: Gigantiops destructor - Haltungserfahrung

Beitrag von Frank Mattheis » 7. Januar 2009, 17:31

Das ist ein schöner Bericht mit einer guten Rechtschreibung, @qued. Dass Du auf ein eventuelles Problem mit Deiner Rechtschreibung hingewiesen hast, ehrt Dich, war aber nicht nötig. Deine Rechtschreibung ist gut, besser als bei ca. 80 % der sonstigen Internetnutzer. Der Text ist ausserdem sehr gut lesbar, gut durchdacht und Deine Worte sind gut gesetzt. Man versteht, was Du meinst und fühlst.

Ist leider so, dass manche trop. Ameisen nach einer relativ aufregenden Reise manchmal ihre Larven oder Puppen verlieren. Das ist nicht sehr beunruhigend, die Gigantiops-Königinnen ziehen zuverlässig neue Brut auf. Das machen sie zumindest bei mir, das wird auch Deine tun, wenn Du sie weiterhin so pflegst. Sobald neue kleine Larven schlüpfen, steigt auch wieder das Interesse an Microheimchen u.ä..
Nochmal zur Art der Unterbringung. Du hast es ja beschrieben, dunkel, warm, erdfeucht. Gut ist auch die Haltung von Anfang an mit weissen Asseln und Collembolen. Sie verzehren Futterreste und dienen andererseit als Snack. Diese Art der Aufzucht trop. Ameisen, die einige Geduld und Disziplin erfordert, immerhin kann der Halter die Ameisen nicht von Anfang an ständig beobachten, lernte ich bei Sven (@moglie) kennen. Ich kann eigentlich nicht oft genug auf seine Erfahrung und seine wertvolle Arbeit hinweisen.
Mit dieser Aufzuchtmethode kann man eingermassen sicher auch schwierige Arten aufziehen. Sven hat ja mit einigen trop. Arten Erfahrungen gesammelt.
Meine jetzt gehaltene grosse Gigantiops-Mutterkolonie erhielt ich auch vor einiger Zeit von Sven als kleine Anfangskolonie. Im Gegenzug gab ich ihn eine kleine Gigantiopskolonie, die bei mir nicht vorankam und keine Nachkommen aufzog. Ich hatte diese Kolonie fast aufgegeben, nach mehreren gescheiterten Versuchen schon vorher mit Jungköniginnen aus dem Freiland dieser wunderschönen Art hielt ich diese Ameise für fast unhaltbar. Sven jedoch hat nach einiger Zeit auch diese Kolonie dazugebracht, Brut und schliesslich Arbeiterinnen aufzuziehen.
Hat sich eine Gigantiops-Kolonie einmal stabilisiert und eine Grösse von etwa 15 bis 25 Arbeiterinnen, kann man die Kolonie ohne Risiko in einen naturnah eingerichteten Terrarium halten.
Die Gründung unter naturnahen Bedingungen von Anfang an hab ich mehrmals versucht, sie schlug jedesmal fehl. Zwar legten Jungköniginnen Eier, fouragierten im Terrarium, jedoch schlüpften keine Larven. Irgendetwas in der Haltung fehlt bzw. lässt sich nicht darstellen, was die Jungköniginnen im Freiland erfolgreich gründen lässt. Es ist aber müssig, darüber zu orakeln, gelingt die Gründung doch unter den von Dir, @qued und mir (..und natürlich von Sven :)..)gezeigten Verhältnissen. Nicht zuletzt müssen wir natürlich annehmen, dass im Freiland es nur ganz wenigen, vllt. besonders fitten Jungköniginnen gelingt, erfolgreich zu gründen. In der Gefangenschaft unter künstlichen und günstigen Bedingungen gelingt dies natürlich fast allen Königinnen.
Viel Glück weiterhin, @qued, bei Fragen oder Problemen weisst Du ja, wie Du mich kontaktieren kannst..:)...

Eine Bitte an die mods;
Ich möchte Euch darum bitten, meinen Beitrag hier bei Qed nicht wieder in irgendeinen Diskussionsthread zu verschieben bzw. zu versenken, sondern ihn hier zu belassen bzw. einen weiteren Austausch hier zu zulassen. Es gibt ja schon zu jeden spam einen dazugehörigen Diskussionsthread, ist irgendwie unübersichtlich und müllt das Forum zu.

LG, Frank.



qed
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#2 AW: Gigantiops destructor - Haltungserfahrung

Beitrag von qed » 8. Januar 2009, 00:30

Du scheinst die Gigantiops Kolonie wirklich gut zu kennen, denn die Königin nimmt im Moment wirklich wieder keine porteinreiche Kost an, obwohl ich wie zuvor immer frisch anbiete. Dennoch haben sich die drei Larven gut weiter entwickelt, wenn auch unterschiedlich schnell. Die Eine ist schon gewaltig gewachsen, so dass auch diese sich wahrscheinlich in einer Woche verpuppen wird.

Zur Aufzucht einer Kolonie habe ich mich entschieden, weil man so wie bei einem Baby die ersten Schritte genau beobachten kann. Selbst wenn sich vielleicht noch nicht überall Ameisen Tummeln und es viel Geduld braucht, kann man so viel über die Bedürfnisse der Ameisen kennen lernen. Denn je grösser so eine Kolonie ist umso robuster wird sie, da sie dann ja weitgehend selbstregulierend auf ihre Umwelt einwirken kann.

Von den Springschwänzen und den weissen Asseln scheint die Königin noch nicht sonderlich angetan zu sein. Sie sind auch sehr selten zu sehen, nur wenn ich neu Befeuchte kommen die weissen Asseln innert Sekunden an die Oberfläche und suchen dort alles nach Futter ab. Normal ist dies nicht. Wenn ich bei meiner weissen Asseln Zucht giesse, steigt die Aktivität normalerweise nicht besonders an. Ich denke das hängt mit dem Futtermangel der Asseln, im Becken der Gigantiops, zusammen. Da es nur einen spärlichen Luftaustausch im Becken gibt und die Erde ständig feucht gehalten wird, ist die Gefahr für Schimmel recht hoch. Deshalb biete ich keinerlei Nahrung für diese Kleintiere an. Nur was an den Futterstellen in kleinen Gefässen für die Königin gedacht ist. So müssen die Asseln und die Springschwänze die Erde nach verwertbarem mühsam absuchen, was auch hilft die Hygiene im Becken zu erhöhen, da allfällige Schimmelsporen so kaum Chancen haben.

Da ich noch nebenbei das andere Terrarium einrichte, habe ich mich etwas umgeschaut wo es Pflanzen mit extrafloralen Nektarien gibt. Dieses Thema wurde hier im Forum ja auch schon heiss diskutiert. Pflanzen die mich begeistert haben sind Passiflora. Hier bekam ich heute von einem Fachhändler den Tipp zu einem Shop in der Schweiz, der auf Passiflora spezialisiert ist. Sie haben dort ein gewaltiges Sortiment an verschiedenen Arten. Ich werde dort eine oder zwei bestellen. Ich möchte hier aber schon mal den Link zu dem Shop teilen, falls vielleicht noch jemand sonst solche Pflanzen sucht. Meine Erfahrung mit deisem Shop werde ich euch hier weider vermerken.

-> http://www.passiflora.ch/



Gamb
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#3 AW: Gigantiops destructor - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gamb » 30. Januar 2009, 00:16

Glückwunsch. Meine erste ist heute auch endlich geschlüpft:yellowhopp:
Da wird der Frank sich freuen wenn er wieder da ist. Fotos mach ich mal keine, sieht eh genauso aus wie bei qed ;)
Habe noch 3 weitere Puppen die auch bald schlüpfen dürften:spin2:



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Hawksfire
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#4 Diskussion zu qed's Gigantiops destructor

Beitrag von Hawksfire » 30. Januar 2009, 09:27

Von mir auch Glückwunsch zur ersten Arbeiterin.

Hier nachträglich der Link zum Haltungsbericht.



qed
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#5 AW: Gigantiops destructor - Haltungserfahrungen

Beitrag von qed » 30. Januar 2009, 11:28

[font=Calibri]Hallo Gamb, freut mich das du dich hier zu Worte meldest. Auch herzliche Gratulation zu deiner ersten Arbeiterin ! [/font]

[font=Calibri]Bei mir ist hat es nun nur noch eine Puppe, und dies wird sicher noch 2-3 Wochen so bleiben. So sehe ich mir wieder eine etwas längere Ruheperiode entgegenkommen.[/font]

[font=Calibri]Zur Arbeiterin muss ich noch sagen, dass ich echt erstaunt war wie gross sie schon ist. Ihr Abdomen ist zwar deutlich kleiner als das der Königin (physogastrisch? Man sieht zwar dass der Abdomen geweitet ist, aber kein Vergleich mit anderen Formicinen, bei der sich die Königinnen deutlich von den Arbeiterinnen unterscheiden), aber ansonsten ist sie ähnlich gross gebaut.[/font]


Gamb hat geschrieben:Glückwunsch. Meine erste ist heute auch endlich geschlüpft
Da wird der Frank sich freuen wenn er wieder da ist. Fotos mach ich mal keine, sieht eh genauso aus wie bei qed ;)
Habe noch 3 weitere Puppen die auch bald schlüpfen dürften:spin2:



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Frank Mattheis
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#6 AW: Diskussion zu qed's Gigantiops destructor

Beitrag von Frank Mattheis » 6. Februar 2009, 20:44

Hallo Gigantiopsfreunde..;),
@qued, das verhält sich bei den restlichen Jungkolonien hier bei mir teilweise ähnlich. Während manche sehr kleine Erstarbeiterinnen aufziehen, schlüpfen bei anderen schon anfangs relativ grosse Arbeiterinnen. Sicher hat das mit dem Nahrungsangebot zu tun, obwohl ich eigentlich allen das Gleiche anbiete.
Bleibt noch die Möglichkeit, dass die aufziehenden Jungköniginnen das angebotene Futter unterschiedlich intensiv nutzen und verwerten. Das beobachte ich eigentlich auch. Manche der Jungköniginnen verwerten die Nahrung gänzlich, halbe Grillen verschwinden spurlos, andere Jungkönignnen lassen das Meiste liegen, naschen bestenfalls. Sie ziehen dann auch ungewöhnlich kleine Arbeiterinnen auf.
Die Erstlingsarbeiterinnen der Gigantiops sind also nicht zwangsläufig winzige Pygmäen, stimmt die Versorgung ;), können die gründenden Jungköniginnen schon in der ersten Generation relativ grosse Arbeiterinnen aufziehen.

He Gamb, ich hatte mich auch wirklich gefreut.

LG, Frank.



qed
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#7 AW: Diskussion zu qed's Gigantiops destructor

Beitrag von qed » 7. Februar 2009, 13:00

Ich kann dem nur zustimmen, was du über die Verwertung des Futters geschrieben hast Frank. Ich habe jetzt schon mehrmals mühsam das Miniterrarium nach Resten abgesucht ... ohne Erfolg. Also kam mir die Idee, dass sie den Abfall vielleicht vergraben haben. Gefunden habe ich aber auch unter der obersten Erdschicht nichts. Dabei haben sie jetzt schon mehrmals mittelgrosse Heimchen angenommen, wo ich mir zuerst noch nicht ma sicher war, ob die den Chitinpanzer überhaupt knacken können. Aber sie scheinen diese Heimchen wirklich vollkommen zu verwerten. Das ist natürlich beispielhaft für uns Menschen oder auch wenn ich an andere Arten wie Pheidole pallidula denke, die mir immer eine riesen Schweinerei hinterlassen haben. Zuerst das Futter ausgehöhlt, zerteilt und dann im ganzen Becken verteilt :fluchen: . Was ja interessant ist, da ich annehme das im Dschungel eher weniger Futtermangel herscht als in Südeuropa mit dem teilweise sehr kalten Winter, wie z.B dieses Jahr. Aber du schreibst ja auch, dass du dieses Verhalten nicht bei allen Gigantiops Kolonien findest. Was kann das für einen Grund haben ? Und eine andere Frage wäre dann ob dieses unterschiedliche Verhalten zur Natürlichen Selektion führt.



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Frank Mattheis
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#8 AW: Diskussion zu qed's Gigantiops destructor

Beitrag von Frank Mattheis » 7. Februar 2009, 14:21

Das ist möglich, aber nicht zwingend. Vllt.holen manche einfach nur das Nötige, andere alles Verfügbare. Bei Nahrungsknappheit werden erstere sicher auch alles verwerten. Ich habe das Gefühl, als ob auch individuelle "Geschmachsrichtungen" eine Rolle spielen. Es gibt offensichtlich Zuckermäuler und solche, die Proteinhaltiges bevorzugen. Auch wenn alle Larven aufziehen, die ja sicher etwas Protein für ihre Entwicklung brauchen.

Vergraben hat sie den Abfall sicher nicht. Wahrscheinlich wurden die kleinen Grillen vollständig verzehrt, winzige Teile ihrer Citinpanzer dann im Umkreis des Nestes entsorgt. Die werden so vollständig abgenagt und winzig sein, dass sie kaum noch für Dich erkennbar sind, qued.
Ist af jeden Fall ein gutes Zeichen und ein Beweis eines gesunden "Appetits" :).

LG, Frank.


He, qed. Sorry, ich hab ja Deinen user-Namen immer falsch geschrieben. Naja, darin bin ich ein Grosser...;).. Nicht böse sein, war keine Absicht, ...



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