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Djerba im Januar - Fotobericht

Berichte (z.B. Reiseberichte, Ameisenfotoalben, Ausflüge, Schnappschüsse, etc.) mit vielen Fotos von Ameisen und Natur.
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Sajikii
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#17 AW: Djerba im Januar...

Beitrag von Sajikii » 7. Februar 2009, 12:15

Schöner Bericht, Frank!
Es freut mich zu lesen das du wieder an einer deiner Lieblingsarten gekommen bist. Viel Erfolg dabei! :)
Was das Thema Fernweh betrifft hat es mich wieder total getroffen, umso schlimmer werden die Auswirkungen im Sommer und Frühherbst :D.
Als angehender Berufsimker haben mich natürlich die Bienenfotos überrascht. So wie es aussieht sind die Honigbienen in dieser Region wirklich Meilenweit vorraus, sieht aus wie eine Schwarmtraube. Wenn man bedenkt, dass bei uns jetzt erst der Winter zu ende geht...


LG

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Frank Mattheis
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#18 AW: Djerba im Januar...

Beitrag von Frank Mattheis » 7. Februar 2009, 14:05

Ja, das ist eine Schwarmtraube, Sajiki. Ich war auch überrascht. Vllt. schwärmen die afr. Apis aber auch etwas früher (...davon abgesehen, dass hier das Frühjahr natürlich viel früher Einzug hält wie in Mitteleuropa.). Trotzdem erschien auch mir das ungewöhnlich früh. In einer benachbarten Palme, etwa hundert Meter weiter siedelte übrigens ein grosses Bienenvolk mit dichten Flugverkehr in solchen Dickicht am Stamm einer jungen Palme. Ich konnte sogar Teile des Nestes sehen im Buschwerk...

Es gab noch weitere frühe "Vögel", Feldwespen (Polistes) waren an vielen Stellen bei der Jagd zu sehen, ich fand jedoch kein Nest von ihnen.

Berufsimker? Toll. Schöner Beruf. Da muss ich Dir mal bei Gelegenheit pnnnen..;).

Äh, Schildkröt, ja, ist mir manchmal lästig, das Knipsen mit der Digicam. Tue ich denn aber schon, wenn ich meine, es lohnt vllt..
Konservativ meine ich eigentlich in dem Sinne, dass ich mich gut an die Zeiten der analogen Spiegelreflex erinnere, das war noch viel umständlicher und Ergebnisse waren manchmal unvorhersehbar, fast Glücksache. Dann war aber der Stolz über gelungene Fotos auch grösser. Hat auch manchmal Spass gemacht.
Heute ist alles sehr einfach, man kann die Fotos sofort prüfen, spätestens im Hotel auf den Laptop. Aber irgendwie ist der Reiz des Fotografierens etwas verlorengegangen dabei... Aber zu bedauern, dass das Fotografieren schneller und einfacher funzt, wäre natürlich ziemlicher Unsinn.

LG, Frank.



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secret83
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#19 AW: Djerba im Januar...

Beitrag von secret83 » 8. Februar 2009, 04:23

Wir hatten jetzt, Ende Januar wundervolles Wetter. Die Einheimischen berichteten, dass die Wochen zuvor von Stürmen, Regen und Kälte (…unter 20 Grad im Durchschnitt, für Nordafrikaner schon polare Wetterverhältnisse!) geprägt waren.
Der in dieser Woche beginnende Vorfrühling mit Temperaturen am Mittag von über 25 Grad Celsius trieb die Cataglyphis aus ihre winterlichen Erdnester, erste Kolonien begannen mit der Brutpflege, wir sahen in sonnig gelegenen, durchwärmten Oberflächennestern erste Eigelege.
Ich möchte Dir ja nicht auf die Füsse treten aber Temperaturen unter 20 Grad in dieser Jahreszeit sind in Tunesien jetzt nichts ungewöhnliches!

Nachts gibt es in exponierten Lagen auch nicht selten Temperaturen von unter 0 Grad!

Tagsüber bewegt sich das Temperaturniveao zwischen 10 und 17 Grad!



LG


Camponotus spec.(Asien) Hier gehts zum HB.
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Frank Mattheis
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#20 AW: Djerba im Januar...

Beitrag von Frank Mattheis » 8. Februar 2009, 07:09

Tunesien ist auch Festland. In den Ausläufern der Sahara im Landesinneren kann es kalt werden, sogar gut Frost geben. Das habe ich nicht bestritten. In Monastir, nur wenige zig Kilometer nördlich von Djerba ist es im Winter merklich kühler, auch deswegen war ich auf der Insel Djerba mit ihren wärmeren Klima. Mir war natürlich klar, dass ich die Tiere, die ich suchte, im Landesinneren oder schon bei Monastir wegen der dort vorherrschenden kühleren Temps wahrscheinlich noch nicht finden würde.
Ich war nun insgesamt elfmal in Tunesien, meist in der kühlen Jahreszeit. Ich glaube, ich kenne die Realitäten dort, sowohl auf Djerba wie in anderen Landesteilen. Aber vielleicht ist ja manchmal auch die Realität fragwürdig? Kommt auf das Wahrnehmungsvermögen des Betrachters an.

LG, Frank.



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secret83
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#21

Beitrag von secret83 » 8. Februar 2009, 14:39

Hast ja Recht! (-:

So gesehen stimmt das auch!

Ich entschuldige mich...

Sehr schöne Bilder


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Frank Mattheis
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#22 AW: Djerba im Januar...

Beitrag von Frank Mattheis » 8. Februar 2009, 15:26

Na das sollste doch nicht tun, secret83. Also Dich entschuldigen. Brauchste auch net, bin einiges gewohnt..:).Ist schon völlig in Ordnung, wenn Du deine subjektive Meinung sagst. Tut mir ja meinerseits etwas leid, wenn ich dann gleich mit Argumenten bombardiere.
Was ich dann beschreibe, sind ja auch eigentlich nur subjektive Eindrücke, aber eben gesammelt vor Ort..;).

LG, Frank.



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#23 AW: Djerba im Januar...

Beitrag von TRIA » 2. März 2009, 21:25

Anfangs dachte ich noch, schade das die Cata Bilder nicht besser sind :D Da ich ja nu dank dir auch Cataglyphis bicolor besitze, weiss ich wie schwer die zu Fotografieren sind, arghhh. Auf Temp., ist man ja schon froh n verwischtes zu bekommen :D Mein Autofocus macht immer nur, sit sssiiittt sit ........ Ãœbringens nochmal dankeeee !!!


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

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Frank Mattheis
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#24 AW: Djerba im Januar...

Beitrag von Frank Mattheis » 3. März 2009, 14:03

He Tria, ich bin immer froh, wenn sich jemand an diesen Ameisen erfreut. Sie sind ja auch meine Lieblinge und das nicht nur wegen ihrer Grösse und Behendigkeit. Gerade die bicolor-Arten faszinieren mich auch immer mit ihrer erstaunlichen Anpassungsfähigkeit, das erwartet man bei so grossen Formicinen nicht unbedingt.
In ihrer Heimat nutzen sie zB. die unterschiedlichsten menschl. Hinterlassenschaften, um warme Nistplätze zu haben. Sie erbeuten alles, was sie kriegen können, sind dabei flexibel und fast erfinderisch, ausserdem lernfähig sowieso. In eine Thread habe ich mal beschrieben, wie die bicolor (viaticus) um mich herumstreunten, als ich ein maculatus-Nest öffnete. Als ich sie einen Moment gewähren liess, erbeuteten sie sofort Brut- nd Imaginalstadien der maculatus, selbst Majorarbeiter der Art. Die grossen Camponotus waren den schnellen und v.a. entschlossenen Cataglyphis hoffnungslos unterlegen, es erinnerte fast an einen Kampf zwischen gepanzerten Rittern mit verwegenen Mongolenreitern. Ich habe damals natürlich das maculatus-Nest wieder verschlossen, um eine Plünderung zu vermeiden.

Die Tiere sind relativ langlebig. Arbeiterinnen erreichen in Gefangenschaft ein Alter von zwei bis drei Jahren, Königinnen werden sehr viel älter. Im Aquazoo Düsseldorf lebt eine Kolonie von mir seit dem März 2002, die Königin wurde damals im Freiland als "Vorsteherin" einer bereits existierenden grösseren Kolonie von mir gefangen und war mit Sicherheit schon einige Jahre alt.

Viel Spass und schöne Beobachtungen und Erlebnisse mit diesen eleganten Tieren.

LG, Frank.



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