Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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DerFels
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#1 Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Beitrag von DerFels » 29. Oktober 2007, 04:30

[font=Tahoma]Hallo zusammen![/font]
[font=Tahoma]Da dies mein erster Beitrag ist, hier eine kleine Vorstellung: Ich bin 82er Jahrgang, komme aus NRW und möchte gerne Ameisen halten. Trotz mehrjähriger Terraristik- und Aquaristikerfahrung, habe ich mich für die Gattung "Lasius niger" entschieden.[/font]
[font=Tahoma]Auch wenn ich mich vorher eingehend informiert habe, sind noch einige Fragen offen geblieben, die hier vielleicht beantwortet werden können. Vielen Dank hierfür schonmal im Vorraus.[/font]
[font=Tahoma]Eigentlich wollte ich bereits dieses Jahr mit der Haltung beginnen. Während ich mich näher mit der Materie auseinandersetzte, musste ich dann jedoch feststellen, dass ich aufgrund der bevorstehenden Winterruhe wohl nicht viel Spaß an der Kolonie gehabt hätte. Zudem verpasste ich die Schwärmzeit, um selbst welche aufzulesen. Jetzt möchte ich im nächsten Frühjahr (ca. Anfang April) gerne eine Königin unter [/font][font=Tahoma]www.antstore.de[/font][font=Tahoma] kaufen (die 2,90 € Version). Von dort wollte ich auch die anderen benötigten Ausrüstungsgegenstände beziehen. [/font]
[font=Tahoma]1. Gibt es hier Leute, die dort bestellt haben und eine Empfehlung ausprechen können?[/font]
[font=Tahoma]2. Reicht im ersten Jahr ein Glasfarmbecken mit den Maßen 20x10x10 aus, oder würde bereits zur ersten Winterruhe die Koloniegröße das Habitat sprengen?[/font]
[font=Tahoma]3. Ich würde gerne statt Sand ein bearbeitetes Holzstück als Nest anbieten, um so einen besseren Einblick in das Nestgeschehen zu haben. Ist das Material überhaupt geeignet? Wenn ja, welches Holz verwende ich am Besten?[/font]
[font=Tahoma]4. Kann ich Schimmel vorbeugen, indem ich zur Bewässerung des Nestes destilliertes Wasser benutze oder ist dies schädlich für die Tiere?[/font]
[font=Tahoma]5. Wird PTFE nun konzentriert oder hochverdünnt verwendet? Wenn es verdünnt werden kann, wie stark kann ich es strecken, ohne die Wirkung zu beeinträchtigen?[/font]
Falls Ihr auch irgendwelche Fragen an mich haben solltet, dann lasst es mich einfach wissen...
:)
[font=Tahoma]Alles Gute wünscht Euch[/font]
[font=Tahoma]DerFels[/font]



Hummelfant
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#2 AW: Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Beitrag von Hummelfant » 29. Oktober 2007, 07:03

Erstmal willkommen und nun zu deinen Fragen:

1. Gibt es hier Leute, die dort bestellt haben und eine Empfehlung ausprechen können?


Ich habe dort bestellt, allerdings nur mein Becken. Wie es mit der Lieferung von Kolonien aussieht weiss ich nicht.

2. Reicht im ersten Jahr ein Glasfarmbecken mit den Maßen 20x10x10 aus, oder würde bereits zur ersten Winterruhe die Koloniegröße das Habitat sprengen?


Ich denke, dass 20*10*10 zu klein ist. Ich selber habe ein 30*20*20 Becken und dies kommt mir schon fast zu klein vor. Allerdings ist dies nicht von größter Wichtigkeit. Wichtiger ist, ob das Becken eine Bohrung besitzt um weitere Becken anzuschließen. Irgendwann mal wirst du anbauen müssen.
Und da dann direkt ein Wort zum Glasfarmbecken: Was machst du wenn die Farm voll ist?
Erweitern funktioniert nur schlecht.
Und zur Winterruhe musst du das ganze Becken in einen kühlen Bereich stellen.
Ich empfehle dir eher ein externes am Nest angeschlossenes Ytongnest.
Den Ytong musst du dir dann nur selber schnitzen, das ist alles.

[font=Tahoma]3. Ich würde gerne statt Sand ein bearbeitetes Holzstück als Nest anbieten, um so einen besseren Einblick in das Nestgeschehen zu haben. Ist das Material überhaupt geeignet? Wenn ja, welches Holz verwende ich am Besten?[/font]


Davon habe ich nicht wirklich Ahnung. Nur bedeutet das, dass du deine Meisen nicht beim Graben beobachten kannst (einziger Vorteil von Farmen) Eigentlich ein weiteres Indiz dafür, dass du eigentlich ein Ytongnest haben möchtest.

[font=Tahoma]4. Kann ich Schimmel vorbeugen, indem ich zur Bewässerung des Nestes destilliertes Wasser benutze oder ist dies schädlich für die Tiere?[/font]


Weisst du wie Destiliertes Wasser wirkt? Ich denke mal, dass dies den Ameisen nicht bekommen würde. Einfach weil Osmose bei allen Lebewesen nach dem gleichen Prinzip funktioniert.

[font=Tahoma]5. Wird PTFE nun konzentriert oder hochverdünnt verwendet? Wenn es verdünnt werden kann, wie stark kann ich es strecken, ohne die Wirkung zu beeinträchtigen?[/font]


Keine Ahnung ob man es verdünnen kann. ich habe es einfach pur aufgetragen und es ist trotzdem sehr ergibig.


Ich hoffe ich konnte dir helfen.



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M@rkus
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#3 AW: Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Beitrag von M@rkus » 29. Oktober 2007, 17:41

Hi

Ich kann dir nur sagen, dass ein Holznest für Lasius niger absolut ungeeignet ist. Lasius niger braucht es sehr feucht und Holz würde bei so einer Feuchtigkeit sofort zum Schimmeln beginnen.Mach dir doch ein Y-tong Nest, du hast gleich gute Einsicht und der Y-tong ist viel leichter zu bearbeiten. Einen Y-tong Klotz kriegst du in jedem Baumarkt und den kannst du viel besser befeuchten.
Ein Tipp: Ich würde dir raten immer wieder kurze Trockenperioden zu machen, das bewirkt das nicht so leicht Schimmel entstehen kann und dass die Ausbreitung von Milben gemildert werden kann. Wichtig dabei ist, dass du immer eine Schale Wasser anbietest das sie was zum Trinken haben.



R2Da_iKeMan
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#4 AW: Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Beitrag von R2Da_iKeMan » 29. Oktober 2007, 18:08

Hallo!

1) Ich habe dort bestellt, aber nur kleinigkeiten, weil du die meisten Sachen im Baumarkt billiger bekommst und sie dir vorher anschauen kannst. Was die Bestellung von Ameisen betrifft, damit habe ich keine Erfahrung
2) Besorg dir lieber ein Becken mit den Maßen 60x30. Das kannst du länger benutzen. Das 20x10 Becken wird im zweiten Jahr bestimmt schon zu klein werden.
3) Als Nest würde ich dir auch ein Ytong raten. Damit haben die meisten gute Erfahrungen gemacht.
4) Von destiliertem Wasser würde ich abraten, aber das brauchst du bei einem Ytongnest nicht.
5) Man kann es, soweit ich weiß, sehr stark verdünnen! http://ameisenforum.de/technik-basteln/ptfe-richtig-auftragen-t28344.html



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ANTdré
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#5 AW: Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Beitrag von ANTdré » 29. Oktober 2007, 19:19

Grüß dich Der Fels!

Ich finde es primär schonmal gut das du dir auch Gedanken um die Zukunft deiner Kolonie machst!
Nun zu deinen Fragen!

zu 1.=>
Ich habe meine Kolonie bei Antstore bestellt und war sehr zufrieden, die Lieferung kam schnell ( da musst du dir die Lieferzeiten anschauen neben der Bestellmöglichkeit! ) und das Reagenzglas war sehr gut verpackt! Nur der aufgebrachte "Antstore" Aufkleber auf dem RG stört etwas wenn du deine Kolonie ersteinmal im Reagenzglas lassen willst und dann einblick haben willst ( wenn du die rote Folie kurz entfernst )! Was die weiteren Anschaffungen betrifft würde ich deine Handwerkliche Begabung uberprüfen, wenn diese vorhanden ist, dann besorgs dir woanders auf Grund der Anschaffungskosten!

zu 2.=>

Ich empfehle dir auf jedenfall erweiterbare Becken damit du den Platz dem Bedarf deiner Kolonie anpassen kannst. ( Jetzt musst du dich entscheiden ob du es wagst ein Loch in ein Glasbecken zu bohren oder es mit Bohrung bei Antstore bestellst. Es hat schon funktioniert, aber du hast immer das Risiko das das Glas durch die Vibrationen und den Druck beim bohren springt! )

zu 3.=>

Ich empfehle dir auch den Ytongstein, dabei ist das innere Klima am besten zu steuern, du musst nur abwegen welchen optischen Aspeckt du dir für dein Formicarium vorstellst, denn ein mehr oder weniger schöner Stein trübt das Gesamtbild. Ein nicht fest in das Formicarium integrierter Ytongstein eignet sich auch besser für die Winterruhe!

zu 4.=>

Was das angeht kann ich dir nicht genau helfen, ich meine aber das Schimmel entsteht durch die Närhstoffe die es aus seinem Untergrund bekommt in Verbindung mit Feuchtigkeit, ob reines H2O diesen Vorgang nun unterbindet ist mir nicht bekannt. Du kannst die Schimmelbildung aber eingrenzen indem du deinen ( wenn du ihn denn nimmst ) Ytongstein mit deiner Kolonie mit wachsen lässt, somit wird kein "Müll" in einer ungenutzten Kammer abgelegt der dann Boden für den Schimmel ist. Bzw. du legst kurze Trockenperioden ein die den Stein Aklimatisieren.

zu 5.=>

Flüssiges PTFE sollte sogar verdünnt werden, denn durch einen unverdünnten Auftrag können mikroskopische Risse in dem Film bzw Ausstülpungen entstehen an dem sich die Ameisen einhaken könnten! Du kannst ruhig 1:100 verdünnen, somit ist der Film kaum sichtbar und du hast einen ausreichenden Schutz vor Überraschungen!

Somit viel Erfolg in deinen weiteren Überlegungen, Gruß ANTdré.



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DerFels
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#6 AW: Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Beitrag von DerFels » 30. Oktober 2007, 05:39

[font=Tahoma]Erstmal Dankeschön für die schnellen Antworten. Einige Eurer Ratschläge helfen mir durchaus weiter.[/font]
[font=Tahoma]Weshalb ich zuerst an ein Holznest dachte hat verschiedene Gründe: Zum Einen die Ästhetik und zum Anderen die Wahl meines Beckens. Ich fürchte, es wird unmöglich sein den Ytong so zu bearbeiten, dass am Ende eine 1 cm dicke Scheibe mit Gängen und Kammern dabei herauskommt, die ich ohne Probleme in den Farmbereich schieben kann. Mit Balsaholz beispielsweise wäre das ja kein Problem.[/font]
[font=Tahoma]Gerade unter Berücksichtigung der artgerechten Haltung/des Nestklimas, werde ich trotzdem ein Ytong-Nest wählen (Daraus folgt: Kein Glasfarmbecken), wodurch jedoch weitere Fragen entstehen:
1. Kann ich dieses Nest dann auch farblich gestalten?[/font]
[font=Tahoma]2. Welche Farben verwende ich am Besten, um nicht die permeablen Eigenschaften des Steins zunichte zu machen?[/font]
[font=Tahoma]3. Welche Farben sind ungiftig für die Tiere?[/font]
[font=Tahoma]4. Wie weit darf das Nest von der Arena entfernt sein, wenn ich einen externen Aufbau wähle, sprich: wie lang darf der Verbindungsschlauch sein? (Nein ich habe nicht vor 20 m ums Haus zu spannen aber ich denke mir, dass für so ein kleines Lebewesen ein guter Meter schon eine ganzschöne Strecke ist, die erstmal überwunden werden muss.)[/font]
[font=Tahoma]5. Wird Feuchtigkeit im Ytong sichtbar? Ist also durchnäßter Ytong anders gefärbt als trockener?[/font]
[font=Tahoma]6. Welche Größe wähle ich am Besten. Dürften 10x10x5 cm fürs Erste reichen?[/font]
[font=Tahoma]7. Wie siedelt man eigentlich ein Nest um? Stellt man einfach ein größeres zur Verfügung und hofft, das die Tiere es annehmen und selbstständig umziehen?[/font]
[font=Tahoma]Entschuldigt mein Fragefeuerwerk. Ich will Euch nur schonmal auf Silvester einstimmen.[/font]
[font=Tahoma]:D[/font]
[font=Tahoma]In diesem Sinne alles Gute![/font]
[font=Tahoma]DerFels[/font]



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Fabienne
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#7 AW: Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Beitrag von Fabienne » 30. Oktober 2007, 14:47

Du könntest das Holz mit Lack überziehen der Wasserabweisend ist und an bestimmten Stellen Schwämme in das Holz einbaun. Die Schwämme lassen sich dann problemlos befeuchten. Durch den Wasserabweichenden Lack bleibt das Holz innen trocken und schimmelt nicht so schnell. Somit hättest du eine Bewässerung durch eben Schwämme, ein Holznest wie du es wolltest und Schimmelbildung genauso langsam wie in einem Ytong-Nest. Wenn du die Schwämme an den richtigen Stellen einbaust lassen diese sich vielleicht sogar auswechseln, wodurch noch weniger Schimmelbildung möglich ist.

Als Becken dazu würde ich dir schon ein größeres raten, da es gerade spannend ist eine Kolonie weitere Wege laufen zu sehen.

So nun zu deinen weiteren Fragen:

1. Ja du kannst den Ytong einfärben.
2. Bei Apocrita Ameisenversand gibt es grün und braun, mit Hilfe von Lehm aus dem Ameisenshops lassen sich mit viel Wasser verdünnt auch Farben herstellen um den Ytong einzufärben.
3. Wenn die Farben praktisch trocken bleiben und sich nicht wieder in Wasser auflösen lassen nach dem Trocknen sollten sie auch nicht mehr aufnehmbar für die Tiere sein. Abtönfarben sollten eigentlich auch gehen zumindest hat Oberst Emsig seine Anlage damit bemalt und ich meine auch.
4. Der Schlauch kann schon eine gewisse Länge haben. Jedoch kann es auch vorkommen, dass die Tiere dann im Schlauch sich einnisten. Daher vielleicht Anfangs einen kleineren Schlauch verwenden weniger weite Wege bedeutet schneller Nahrung bedeutet schnelleres Wachstum. Sobald die Kolonie bisschen Größer ist kann der Schlauch auch länger sein, da sie dann eh mehr untersuchen und wandern, und eben auch mehrere Tiere in der Arena unterwegs sein werden.
5. Ja der Ytong wird an feuchten Stellen dunkler.
6. Je nach Koloniegröße. Du kannst auch ein Größeres Nest bauen und Kammern nach und nach freigeben. Das kannst du entweder durch Auffüllen der anderen Kammern mit Sand, oder aber durch ausgeklügelte Bastelmaßnahmen also zum Beispiel ein Stückchen Holz, dass von aussen wegschiebbar ist und durch das Wegschieben die weiteren Kammern freigibt. Am besten du schaust dir mal bei Fotos/Videos Thema Formicarien einige an, dort findest du sicher einige Ytongnester auch im Technik/Bau Forumsabschnitt ist einiges zu finden.
7. Ja man stellt ein Weiteres zur Verfügung und kann nur ein wenig beim Umsideln helfen, in dem man das eine zum Beispiel bisschen wärmer hält oder das neue eben befeuchtet das alte nicht mehr befeuchtet.


Signatur geändert weil die davor von mancher Person nicht als Spass angesehen wurde
Falls ich wen damit angegriffen habe ich meine nie etwas böse!

chrizzy
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#8 AW: Einsteigerfragen - Neues Mitglied

Beitrag von chrizzy » 30. Oktober 2007, 18:28


Daher vielleicht Anfangs einen kleineren Schlauch verwenden weniger weite Wege bedeutet schneller Nahrung bedeutet schnelleres Wachstum.

Ein Trugschluss, ob eine Ameisenkolonie die Nahrung eine Stunde früher oder später findet hat keinerlei Auswirkung auf die Entwicklung der Larven. ;).
Im Gegenteil, umso weiter die Wege zum Futter sind, umso besser.

Ich zitiere einfach mal Sahal zu dem Thema (hervorhebung durch mich):

Ameisen sind immer bestrebt, neue Futterquellen in Bereichen zu finden, die nicht bereits von Nestgenossinnen belaufen werden/wurden. Ebenso werden neue Areale gesucht, um das Territorium zu erweitern.
In einer zu kleinen Arena finden die Ameisen jedoch nur Bereiche vor, die bereits belaufen und markiert sind (Kot, Spuren), weiterhin können sich durch die Enge keine speziellen Duftsignale entwickeln/halten/begrenzen, da einfach alles vermischt wird.
Das Ergebnis ist schlechte Nahrungsausbeute, kaum zu beobachtende Strassenbildung, plötzliche Gruppenpanik/-unruhe, durch permanent hohe Pheromonkonzentration ausbleibende Signalwirkung, geringe bis fehlende Aktivität und/oder stark erhöhte Ausbruchsneigung.
Weiteres Problem kann die Unterforderung der Arbeiterinnen sein, da ihr Energie-Potential durch zu wenig Bewegung nicht abgebaut wird. Die Folgen können sich durch Überpflege der Brut oder Gyne zeigen, hier zB hoher Anteil beschädigter Imagines (eingedellte Gaster und ähnliche Missbildungen bis zum Totpflegen der Gyne), Fehlverhalten wie stundenlanges Schleppen von Abfall und toten Nestgenossinnen, permanenter Umbau des Abfall-Haufens, erhöhte Aggression gegen Nestgenossinnen (verbunden mit zu hoch konzentrierten Pheromonen).

Aus diesen Gründen ist nicht nur eine möglichst große Arena notwendig, sondern auch möglichst weite Wege zum Futter!

Nachzulesen hier: Klick



D[font=Tahoma]ass für so ein kleines Lebewesen ein guter Meter schon eine ganzschöne Strecke ist, die erstmal überwunden werden muss.[/font]


Ein Meter mag in der Theorie viel klingen, ist in der Praxis für größere Kolonien aber praktisch nichts. 20m sind für große Kolonien mancher Arten sicher gut geeignet.

Wenn man kurz die Artbeschreibungen im Seifert überfliegt, wird klar, was Ameisen für große Strecken zurücklegen können.

-Camponotus ligniperda: Bei dieser Art ist die Nutzung von 20-40m weit entfernten Nahrungsquellen normal.
-Lasius fuliginosus baut zB neben oberirdischen Straßen auch bis zu 35m lange, unterirdische Tunnel.
-Formica cinerea: Fouragiert bis mindestens 100m Entfernung vom Nest.
-Formica polyctena: Längste Straßen der größten Nester über 200m.

Und das sind nur die Beispiele, die ich auf die Schnelle beim durchlesen gefunden habe.



Ich nutze bei sehr kleinen Kolonien Schläuche von ungefähr 40-80cm Länge, je nach Art. Bei größeren Lasius niger Kolonien sind ein paar Meter Schlauch durchaus angebracht.

lg, chrizzy



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