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Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

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swagman
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#9 AW: Traumkarriere eines Ameisenhalters und Ants Store-Gründers

Beitrag von swagman » 17. Oktober 2010, 15:20

Wiseman hat geschrieben:Und ich dachte, man hält die Tiere, um sie zu beobachten, um sich an ihnen zu erfreuen, um Verhaltensweisen zu studieren, die man in dieser Form und dieser Intensität in der Natur kaum beobachten kann.
Offenbar hab ich da falsch gedacht und es geht wohl doch nur um den Fakt des Sammelns und Besitzens. Das wäre ziemlich ernüchternd, weil somit die Tiere auch nur zu einer beliebigen Ware verkämen.

Ich würde nicht davon ausgehen bei allen die selben Motive zu erwarten.
Mal abgesehen von den einzelnen Beweggründen sich für dieses Hobby zu entscheiden, wird man wohl auch die jeweilige Situation einzeln und für sich gestellt berücksichtigen müssen.
So wird man eine Art die man neu hat sicher sehr viel intensiver beobachten als sagen wir ein Volk das schon einige Jahre in Pflege ist.
Auch auf die zur Verfügung stehende Zeit des Halters kommt es sicher auch an, mit welchem Aufwand das Hobby betreiben wird. Und so weiter.

Kann man einen Halter so einfach beurteilen?
Ein Neuling, der mich aus dem Forum kaum kennt, könnte auch bei meinen vorhergehenden Beitrag auch gut davon ausgehen, dass ich nur teure australische Ameisen sammle und kaum die Zeit habe mich richtig und eingehend um diese zu kümmern. Quasi nur damit sich solche extravaganten Arten habe die sonst kaum jemand hält.
Aber ist es dann auch so?
Oder betreibe ich das Hobby sogar in einem übertriebenen Aufwand?
Reise zum Beispiel nach Australien um die Ameisen nicht nur in der Haltung sondern auch im Freiland zu beobachten? Versuche durch die gemachten Erfahrungen und Beobachtungen die Haltung noch zu verbessern? Schreibe ellenlange Beiträge darüber hier im Forum und mach mir auch noch die Mühe eine Webseite zu erstellen um meine Erfahrungen und mein Wissen für alle verfügbar zu machen?
Nun wer weiß?



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KayRay
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#10 AW: Traumkarriere eines Ameisenhalters und Ants Store-Gründers

Beitrag von KayRay » 17. Oktober 2010, 19:59

Wolln wir nicht einen großen Diskusionsthread zum Thema Ethik, Tierhaltung, Fleischkonsum usw.. aufmachen? Das sowas immer direkt in völlig unübersichtliche unstrukturierte Meinungsansammlungen ausaten muss.

[Streaker87]Hallo! Beitrag #11! Habe den doch nicht umsonst gepostet -_-[Streaker87]
Edit: Stimmt.. sry naja so is der Pöbel halt.. wird ja eh da diskutiert wo man grad will ^^

In ein paar Punkten sind wir uns doch sicher alle einig oder?

Das dürfte zum einen sein, dass wir alle eine so artgerechte Haltung wie möglich anstreben sollten.
Ist diese nicht in angebrachtem Rahmen möglich sollten wir auch die Haltung sein lassen.
Zum andern, dass lebende Tiere zunächst keine Sammelobjekte oder Profilierungsgegenstände sein sollten.

Ich finde es jedoch völlig ok wenn jemand seinen Sammelwahn an Ameisen auslässt solange damit A keine allzugroßen ökologischen Schäden angerichtet werden. (Man muss ja nicht unbedingt Arten halten deren Entnahme aus der Natur das Ökosystem in ein ungleichgewicht stürzt oder die Art gefährdet) Jetzt kommt mir nicht mit: "Ach die ein zwei Gynen" Es geht erstens mehr ums Prinzip (Wenn jeder sowas machen würde) und zweitens ist der Schaden größer als man denkt..
Und wenn B eine artgerechte Haltung und gute Versorgung gewährleistet wird.

Die andere Frage ist doch: Was ist eigentlich artgerecht?
Ich bin der Meinung, wenn ein Tier dauerhaft keinen Stress erleidet, genug Platz hat, seine natürlichen Verhaltensmuster voll ausleben kann und die allgemeinen Haltungsbedingungen stimmen, kann man von artgerecht und ethisch vertretbarer Haltung sprechen.

Wenn also jemand seine Polyachis in einem Becken hält das so klein ist, dass sie sich schon anfangen gegenseitig zu töten und unter dauerstress leiden ist das nicht vertretbar.
Und was ist denn an einem Ytong z.B. so schlimm? Abgedunkelt, mit Substrat zum graben gefüllt, von entsprechender Größe ect. werden alle Anforderungen erfüllt, die ein Volk auch an ein natürliches Nest stellen würde.
Es kommt nicht primär auf die Haltungsform an, sondern vor allem auf die Umsetzung.

Tiere denen diese Vorrausetzungen nicht erfüllt werden können sollten grundsätzlich nicht gehalten werden.
Es geht nich um die allgemeine Frage ob man überhaupt Ameisen halten sollte sondern WIE man sie halten sollte.
Klar kann der Mensch auch ganz auf jegliche Form von Haustieren und Nutztieren verzichten, aber es ist uns nunmal wichtiger unsere Neugierde zu befriedigen und uns dauerhaft mit Nahrung zu versorgen, zu forschen usw..
Also wenn wir andere Tiere schon ihrer Freiheit berauben sollten wir das so "gut" wie möglich machen oder es ganz lassen. Davon sind wir als Art aber wohl noch weit entfernt..
Jedenfalls finde ich es lächerlich wenn wieder gewisse Leute mit ihrer Doppelmoral auffahren und ihr Denken scheinbar nicht adäquat reflektiert haben.

Ich würde keine Ameisen halten, wenn ich mir nicht relativ sicher wäre, dass es für sie keinen Unterschied macht ob sie ihr Dasein in meinem Zimmer oder in der Natur fristen. Sie sind hier (unter den richtigen Bedingungen natürlich) genauso "zufrieden" oder "unzufrieden" wie in ihrem natürlichen Lebensraum.
Freilandbeobachtungen sind natürlich eine sehr schöne Alternative aber können niemals eine Haltung ersetzen, da einfach so viele Aspekte nicht erfasst werden können, wenn man die Tiere nur draußen beobachtet.

Da wir hier scheinbar nicht mehr zum Topic zurückfinden währe es der Ordnung halber doch vieleicht angebracht diese Diskusion in einen neuen Thread zu stecken oder?


Lg Kayray



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Raimund
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#11 AW: Traumkarriere eines Ameisenhalters und Ants Store-Gründers

Beitrag von Raimund » 17. Oktober 2010, 20:05

KayRay hat geschrieben:Wolln wir nicht einen großen Diskusionsthread zum Thema Ethik, Tierhaltung, Fleischkonsum usw.. aufmachen?

Das lustige ist immer, dass sich ohne Rahmenbedingungen nahezu keine Beteiligten mehr finden und diese Themen dann sehr schnell in den Forentiefen versinken.

swagman hat geschrieben:Da wird von der Kleidung gleich auf den Charakter von Personen geschlossen

Um das klar zu stellen; so oberflächlich war ich nicht, es passte lediglich zu meinem Gesamteindruck.


[font=Tahoma][font=Verdana]Haltungsbericht zu: Pheidole pieli Youtube-Channel[/font][/font]
[font=Times New Roman]
[/font][font=Times New Roman]Take the time, to learn to breathe,
‘Cause some day we’re goin’ under,
When did we, all fall asleep?
Won’t someone wake us?[/font]

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Scarvia Ny-Mand
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#12 AW: Traumkarriere eines Ameisenhalters und Ants Store-Gründers

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 17. Oktober 2010, 21:27

NIPIAN hat geschrieben:Weil ein paar die Fahne hoch zu halten versuchen, um einen positiven Einfluß zu üben - der allerdings per Huskeyvergleich geplättet wird, bzw. der Thread in ein Ethikbashing ausartet.

Nur weil man darauf hinweist dass es sowas in allen Haltungen gibt und das:
Das wäre ziemlich ernüchternd, weil somit die Tiere auch nur zu einer beliebigen Ware verkämen.

leider näher ist als man es sich wünschen würde, ist noch lange nicht alles "verloren".
Und eine Rechtfertigung für schlechte Haltung ist ja erst recht nicht. ôo



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KayRay
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#13 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von KayRay » 18. Oktober 2010, 07:34

So dann mach ich doch mal den Anfang..

Und wenn schon, was heulen die meisten Leude rum wenn ne Kolonie abkratzt.
Die meisten fressen hier Tiere, was in unserer Gesellschaft purer egoismus ist, da keiner Fleisch essen muss.
Also hört auf mit der pseudo Tierliebe.


Das hört sich wenig durchdacht an.. Sorry
Meine eigenen Kolonien haben für mich vor allem emotionalen Wert. Ich hab sie aufgezogen und lieb gewonnen.. klar dass der Tod einer Kolo da betrauert wird. Und allgemein, wenn eine Kolonie durch schlechte Haltung stirbt is das auch sehr zu bedauern, denn schlechte Haltung lässt sich leicht vermeiden. Wenn man Tiere schon Halten muss dann artgerecht! Inwiefern das in einzelfällen zutrifft bleibt zu diskutieren.
Tiere als Nahrung zu halten und Tiere wissentlich zu quälen weil man sie nur im "Käfig" bestaunen will ist ein riesiger Unterschied.
Der Mensch ist biologisch gesehen ein Allesfresser und braucht die tierischen Proteine zur gesunden Ernährung. Ich wär warscheinlich der erste der auf rein pflanzliche Ernährung umspringen würde, wenn diese mich vollstens versorgt und für mich bezahlbar wäre.
Dass wesentlich mehr Tiere gezüchtet werden als benötigt und das oft unter ethisch nicht vertretbaren Bedingungen ist aber auch ein Fakt.
Ein - zweimal wöchentlich etwas Fleisch reicht dicke zur ausgewogenen Ernährung. Dieser Massenkonsum ist mir auch zuwider.. Wenn mich die Gesellschaft nicht in Ketten legen würde würde ich mich komplett autonom versorgen.. Das größte Problem bildet sowieso die maßlose Überbevölkerung.
Dass Tiere gefressen werden sehe ich nicht als problematisch.. So ist nunmal der Lauf der Natur.. Deine Ameisen musst du ja schließlich auch mit Proteinen füttern. Aber das Außmaß ist wie so oft beim Menschen einfach nur abartig.
Soviel für jetzt.. mehr von meinem Standpunkt gibt es später.. :)



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Skalar100
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#14 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Skalar100 » 18. Oktober 2010, 10:13

Hi.
Diese Aussage von Tolga fand ich auch etwas unüberlegt.
Wenn man eine Kolonie aufziehst,ihr bei der Entwicklung zu sieht und so weiter,
dann ist man halt traurig wenn die Kolonie stirbt.
Oder würdest du anders denken wenn ein größeres Heimtier sterben würde?
Ich weiß ja,das viele Nutztiere unter schlechten Bedingungen leben müssen.
Deshalb kauft meine Familie immer Fleisch vom Biohof.
Damit unterstüzt man die Masttierhaltung nicht.
Ausserdem essen wir nur 1-2mal in der Woche Fleisch.
So habe ich ein gutes Gefühl.

Gruß Skalar100



Gast
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#15 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Gast » 18. Oktober 2010, 10:20

[font=Times New Roman]Zu Tolga (Post # 2)[/font]

[font=Times New Roman]„Die meisten fressen hier Tiere, was in unserer Gesellschaft purer egoismus ist, da keiner Fleisch essen muss.“[/font]

[font=Times New Roman]Mein Kommentar: Die einzige biologisch, wissenschaftlich und historisch vertretbare Bezeichnung für die menschliche Ernährungsweise ist „Gemischtköstler“.[/font]
[font=Times New Roman]Du kannst Dir gerne eine der Vegetarier-Ideologien zu eigenen machen und Dich selbst von Gras, Dornsträuchern, Wurzeln und Algen ernähren. Du kannst Dich deswegen auch gerne für moralisch besser halten als Deine Mitmenschen. Nur: Behalte diese Einstellung für Dich![/font]

[font=Times New Roman]Hüte Dich, das laut zu sagen und andere Menschen deswegen gar grob zu beschimpfen, sie würden „aus Egoismus Tiere fressen“. Das ist äußerst unklug und falsch. Es bringt Dich in die Nähe religiöser Fanatiker, die mit ähnlicher Argumentation andere als Ungläubige beschimpfen und damit permanent schlimmstes Unheil in der Welt heraufbeschwören![/font]



[font=Times New Roman]Forenregeln:[/font]
  • [font=Times New Roman]Sei höflich, freundlich und respektvoll zu anderen Benutzern![/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



Gilthanaz
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#16 AW: Ethikthread - oder: wozu überdenken, wenn ich doch ne Meinung hab!

Beitrag von Gilthanaz » 18. Oktober 2010, 11:05

@Merkur:
Danke für Deinen Beitrag, wollte eben sinngemäß die selben Gedanken posten, allerdings nicht so schön formuliert ;)

lg,
- G



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