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Feuerameisen halten?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Octicto
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#17 AW: Feuerameisen halten?

Beitrag von Octicto » 2. April 2013, 13:26

Nur könnte es dadurch passieren, dass der Brutnachschub auf sich warten lässt, oder die gelegten Eier einfach nicht durchkommen, weil sich die Arbeiterinnen nicht ausreichend um die Überzahl kümmern können.
Die Arbeiterinnen picken sich schließlich nicht 10 Eier aus und bemuttern diese aktiv, sondern kümmern sich um alle 100, 200, 300 Eier gleichzeitig, um jedes aber zu wenig auf Grund der Anzahl.
Wenn die Brut dadurch also einbricht und die Arbeiterinnen dann absterben (Man weiß nie, wie alt die Tiere sind, die überleben), ist die Gyne alleine.
Ob sie von einer extrem volksstarken Kolonie mit Nahrung im Überfluss auf eine neue Koloniegründung mit Zufütterung umsatteln kann, wäre dann eine wichtige Frage.



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rumpelstielzchen
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#18 AW: Feuerameisen halten?

Beitrag von rumpelstielzchen » 2. April 2013, 13:45

Ich fasse mal rein logisch zusammen:

Grundvorrausetzungen

Ausbruchsicherheit auf hermetischem Level muss zwingend gegeben sein!
Eine Reinraumbox mit säurebeständigen Chemiehandschuhen wäre wohl empfehlenswerter als Tesafilm...
Ein "großer roter Knopf" sollte zur Grundausstattung gehören!
Artgerechte Haltung entfällt hier absolut.

In griffbereiter Nähe sollte sich ein Epi- pen oder eine Ampulle Atrupin befinden.
Und wenn möglich sollte man seine Anlage in einem hauseigenen Atombunker unterbringen der über ein Schleusensystem von der Außenwelt abgeschirmt wird...

Aber dann... könnte man diese Art mit gutem Gewissen halten :)

Die Entnahme von Eiern um sie den Fischen zu verfüttern... Intressante Idee :)

gb rumpel


[font="]Der Letzte macht das Licht aus …[/font]

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Lacy
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#19 AW: Feuerameisen halten?

Beitrag von Lacy » 2. April 2013, 13:45

Octicto hat geschrieben:Nur könnte es dadurch passieren, dass der Brutnachschub auf sich warten lässt, oder die gelegten Eier einfach nicht durchkommen, weil sich die Arbeiterinnen nicht ausreichend um die Überzahl kümmern können.
Die Arbeiterinnen picken sich schließlich nicht 10 Eier aus und bemuttern diese aktiv, sondern kümmern sich um alle 100, 200, 300 Eier gleichzeitig, um jedes aber zu wenig auf Grund der Anzahl.
Wenn die Brut dadurch also einbricht und die Arbeiterinnen dann absterben (Man weiß nie, wie alt die Tiere sind, die überleben), ist die Gyne alleine.
Ob sie von einer extrem volksstarken Kolonie mit Nahrung im Überfluss auf eine neue Koloniegründung mit Zufütterung umsatteln kann, wäre dann eine wichtige Frage.


Man könnte ein paar fast fertige Puppen dazu geben, um eine längere Lebensdauer von zur Verfügung stehenden Arbeiterinnen zu gewährleisten.
Außerdem wäre es in dem Stadium der Kolonieentwicklung (2. Kolonie) auch möglich, die Last der Arbeiterinnen durch die Entnahme von Eiern zu verringern. Das ist natürlich alles rein hypothetisch, so lange es nicht ausprobiert wird.


"Die Chance steht Eins zu einer Million - aber es könnte klappen." Terry Pratchett

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Dr.Manhattan
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#20 AW: Feuerameisen halten?

Beitrag von Dr.Manhattan » 2. April 2013, 15:32

Was ich aber noch nicht ganz verstehe: Wieso geht ihr alle davon aus, dass die Kolonie irgendwann unhaltbar groß wird? Attakolonien sind auch "massig" in Haltung und die Völker können auch gigantisch werden. Wenn man das von Anfang an erkennt, dürfte es doch kein Problem sein sich dementsprechend vor zu bereiten. Die Anlage die ich für meine Camponotus fellah gebaut habe würde ich persönlich als relativ lang ausreichend erachten. Wenn ihr euch mal den Haltungsbericht anschaut dann sind das zwar viele Tiere aber auch sehr kleine Kammern und noch eine viel kleinere Arena. Wenn man das weiß. nimmt man z.b. ein 60l Becken, füllt das (siehe meinen Fotobericht) mit dicken Y-tong Blöcken, gestaltet die Kammern Tiefer als gewöhnlich um mehr Nestraum zu schaffen (und wenn man das mit den realen Nestern Vergleich sind die Nestkammertiefen die standardmäßig bei stehenden Ytong Blöcken benutzt werden sowieso zu gering). Dann sollte doch insgesamt so ein Nest mind 1-2 Jahre gute Dienste leisten. Im folgenden einfach weitere Y-tong Becken anschließen, genauso wie bei Atta die Pilzbecken.
Das einzige Problem: Futterbeschaffung. Hier würde ich persönlich ja irgendwann von den Insekten weg gehen und auch versuchen andere Proteine zu liefern. Z.b. Mäuse die meine Katze anschleppt?! (Milbegefahr--> abkochen?)
Mhh... inzwischen muss ich zugeben, dass mich das ganze doch langsam immer mehr reizt ^^

Im Gegensatz zu anderen Arten wird sich für eine grosse Solenopsis sp. Kolonie auch kein Abnehmer finden.

Ich glaube ich schau mich schonmal um, ob irgendwo ein "Markt" besteht, wo solche angebote auftauchen könnten. Am Ende sogar die Rettung vor der heißen Flut? ^^


Interpunktion und Orthographie meiner Texte sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig
und ist nicht beabsichtigt.

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Gripsnest
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#21 AW: Feuerameisen halten?

Beitrag von Gripsnest » 2. April 2013, 16:20

http://www.ameisenforum.de/ameisenforum-2001-2005-archiv/solenopsis-geminata-t20933.html

Hier noch eine interessante Diskussion.

Nach 10 Monaten Haltung:
Die Anzahl der Arbeiterinnen wächst nicht weiter und ich bin der Meinung, dass ein großes Formicarium auf Dauer sogar reichen wird.


Allerdings würde ich trotzdem von einer Haltung absehen, weil diese Art ein unglaublich hohes invasives Potential besitzt.

Wenn ich das richtig sehe, wurden sie sogar schon in Griechenland nachgewiesen. Dann wären sie sehr anpassungsfähig.

Also, risikolose Ameisenhaltung sieht anders aus. Obwohl sie mich natürlich auch reizen würden, wenn die Gefahr nicht so groß wäre.


Melusine... -Krawehl, krawehl! Taubtrüber Ginst am Musenhain, trübtauber Hain am Musenginst.
Krawehl, krawehl

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chris1994
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#22 AW: Feuerameisen halten?

Beitrag von chris1994 » 2. April 2013, 19:51

Hallo Rumpel

Verwerflich allemal, doch nicht verwerflicher als jemand dem Omi schnellmal 200€ für eine Blattschneiderkolonie gibt, die dann letztenendes in ein ungeeignetes Becken mit der falschen Temperatur und dem falschen Futter gekippt wird...


Bei vielen exotischen Arten wie Blattschneiderameisen und Pheidologeton sp. besteht zum Glück eine finanzielle Barriere. Da überlegt man sich besser vor der Haltung für was man die 200 Euro ausgibt und informiert sich ausreichend. Leider gibt es immer wieder den von dir angesprochenen Fall, das Kinder aus dem Wohlwollen der Eltern oder Grosseltern mit zu reichlich bemessenem Anfangskapital dastehen und es auch nicht so viel ausmacht wenn die Kolonie draufgeht, das eigene Geld wars ja nicht und mit netten Augen gibts sicher wieder neues.


Das geschieht wohl leider mit geschätzten 50% der gehaltenen Ameisen.
Seit dem Hype um Ameisenhaltung sind die Ameisen meinermeinung nach zum Produkt verkommen.


Stimme ich dir vollkommen zu. Leider informieren sich viele angehende Halter zu wenig über die Bedürfnisse der Tiere bzw. deren Zukunft.


Ich sitze fast täglich mindestens eine halbe Stunde vor der Arena und beobachte das Verhalten meiner Ameisen.
Nicht das es mir keine Ruhe lassen würde es ist eher die schiere Begeisterung,die Faszination des zusehens...


Das Gefühl kenne ich nur zu gut xD


Ich würde sie ehrlichgesagt nicht halten um dann gleich mit ihnen hausieren zu gehen. Ich definiere mich darüber wer ich bin :) nicht darüber was ich habe :)
Mein Wunsch wäre einfach das Verhalten dieser Ameisen mal live mitzuerleben ohne nach Amerika fliegen und mich dort auf den Boden legen zu müssen :D


Da möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass mein erster Post nicht gegen dich gerichtet war, sondern den Gedanken der Feuerameisenhaltung allgemein thematisieren wollte.
Wie du finde ich das Verhalten vieler Ameisenarten sehr interessant, vor allem derer die sich durch aussergewöhnliche Strategien an ihre Umwelt angepasst haben. Ich nehme an, in ihrer ursprünglichen Heimat sind sie nicht so eine Gefahr für die Umwelt, da sie dort zum Ökosystem gehören.


danke für den Post gb rumpel


Kann ich mich nur revanchieren. Schön so ungezwungen diskutieren zu können ohne das die Atmosphäre kippt.


Lg
Christian


Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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Gabriel
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#23 AW: Feuerameisen halten?

Beitrag von Gabriel » 2. April 2013, 20:30

Hallo

Ich habe hier jetzt zwar nicht alle Beiträge genaustens gelesen, möchte aber trotzdem noch meinen Senf zum allgemeinen Thema hinzufügen.
Wahrscheinlich wird fast jede gehaltene Kolonie, umgebracht vielleicht nicht, aber sterben. Die meisten Kolonien gehen schon bevor die fünfhunderter Marke gebrochen ist ein. Die anderen Kolonien werden einmal für den Halter zu gross und verkauft diese dann. Wenn diese dann aber dem anderen Halter auch zu gross werden, geht das immer so weiter und einmal werden auch diese eingehen. Bei kleineren Kolonien kann man die Kolonien zwar noch aussetzen, falls die Kolonie aus der Umgebung ist. Doch auch das kommt nicht sehr oft vor. Da kommen wir also zum Schluss, dass man die Zukunft einer Kolonie schon weiss und zwar, dass einmal Schluss ist.
Bei den Ameisen in der Wildnis ist das auch nicht anders. Bei denen ist die Chance zwar grösser, dass sie länger überleben können, aber nur die wenigsten kommen weit.
Ich denke man sollte auch nur Feuerameisen kaufen, wenn man in der Lage ist, diese auch sicher 2Jahre zu halten, sonst macht es keinen Sinn. Auch muss man genug Geld und Zeit haben, denn grosse Nester werden da sicher beansprucht und genug Futter auch. Auch in der Natur kann eine Feuerameisen Kolonie von 10000 Ameisen innerhalb Stunden völlig ausgelöscht sein, genau so kann es auch in der Haltung sein. Lohnt es sich überhaupt? Ich würde sagen: Nein! Den Aufwand,den man betreiben müsste, wäre in keinem Masse realistisch, wenn man vergleichen würde, wie viel Spass man noch davon hat.Da tut es eine Myrmica Art schon viel mehr.
So lange man genug gut vorbereitet ist und sich über die Beanspruchung dieser Art im klarem Sinne ist, rate ich davon nicht ab, auch wenn es keinen Sinn hat.
Das ist meine Meinung kurz gefasst. Natürlich kann diese von anderen abweichen.

LG Gabriel



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Lacy
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#24 AW: Feuerameisen halten?

Beitrag von Lacy » 2. April 2013, 20:35

Prinzipiell stimme ich deinem Einwand zu. Allerdings vernachlässigst du dabei, dass Halter eine Bindung zu ihren Tieren aufbauen (wenn diese bei Ameisen vielleicht auch einseitig ist). Deshalb ist es für die meisten Halter keine Option, von vornherein das töten der ganzen Kolonie einzuplanen, die er bis dahin liebevoll gepflegt hat.


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