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von Imago » 9. Januar 2009, 14:47
Hallo Gamb!
@erix!
Ich finde Deine Idee im Kern gar nicht schlecht. Jedoch glaube ich das die Umsetzung in die Praxis doch mit einem erheblichen Stress für die einzelnen Arbeiterinnen verbunden ist.
Arbeiterinnen die z.B. nach Nahrung furagieren, furagieren ja nun mal nicht weil sie Hunger haben, sondern weil es dem Kollektiv dient. Nach einer erfolgreichen Nahrungsaufnahme wird die Arbeiterin nur einen Reiz verspühren und der gibt ihr zu verstehen, schnellst möglich zum Nest zurück zu kehren. Der Arbeiterin dann den Rückweg zu vereiteln löst, und da bin ich mir sicher, einen gewaltigen Stress aus. Die Arbeiterin wird alles dafür tun den richtig Weg zu finden und unaufhaltsam nach der von Ihr gelegten Duftspur furagieren, wahrscheinlich bis zum Erschöpfungstot. Um so mehr Ameisen dort gefangen sind, umso stärker wird die Duftspur. Chaos vorpogrammiert!
Gar nicht auszudenken, ich möchte es mir nicht vortsellen, wenn mehrere hundert Tiere, oder noch drastischer ausgedrückt, über tausend Tiere panisch nach dem Ausgang, der Duftspur, dem Weg zum Nest furagieren und allmälich am Stress verenden.
Nur weil die furagierenden Arbeiterinnen nicht mehr zurück kommen, bedeutet das nicht, daß das "Nest" zu denen kommt. Das Nest würde am alten Standort bleiben und die "verlorenen" Arbeiterinnen werden wohl langsam zu Grunde gehen. Im Nest wird der Außendiesnt als Tod registriert, der Innendienst, oder die Ameisen die übrig bleiben, werden sich neu sortieren.
Wenn die Kolonie aus zweitausen Tieren besteht, wird außerdem eine Menge Brut vorhanden sein, eine Manuelle Umsetzung des Nestes in das vom Rückweg abgeschnittene Becken, wäre mit Sicherheit keine in Frage kommende Alternative.
Auch wenn diese Methode bei den Bienen möglich ist, denke ich kann man sie nicht auf die Ameisen ummünzen.
Man könnte mit Sicherheit für eine geraume Zeit Arbeiterinnen vom Nest trennen, jedoch ist mit Verlusten zu rechnen. Ein Umzug mit dieser Methode zu provozieren, ist denke ich nicht möglich und die "herkömmlichen" Mittel, die bei kleinen Kolonien gerne als Umzugsmotivation eingesetzt werden, ist mit Sicherheit auch auf Gambs Kolonie umzumünzen. Jedoch ist eine Kolonie von zweitausend Individuen wesentlich widerstandsfähiger und Nesttreuer als eine Gründerkolonie, die einfach zügiger Handeln muss um nicht zu verenden.
Ich denke Methoden wie ein belichtetes und "kaltes" Nest/Becken und Dunkelheit und Wärme im Zielnest/Becken sind schon Hausnummern die man hier auch einsetzen sollte, jedoch wird der Zeitraum dieser Faktoren die es gilt geduldig einzusetzen, mit Sicherheit wesentlich größer sein als bei einer Gründerkolonie. Zweitausend Ameisen samt Gyne und wohl auch massig Brut ziehen nicht so einfach um und geben ihr bis dato sehr gut geeignetes Nest nicht einfach so auf! Latent über einen längeren Zeitraum schlechte Nest Bedinungen lassen das Volk umziehen, wenn das Zielnest dagegen noch eine optimale Temperatur aufweist und dunkel ist, ist es "nur noch" eine Frage der Zeit.
Ich würde mich davor hüten drastichen Methoden in diesem Fall anzuwenden. Lieber vorsichtig, aber dafür Geduldig, das ist meiner Meinung nach die Beste Strategie.
@Gamb
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei dieser Herausforderung!
LG Imago