In den letzten beiden Tagen habe ich eine Beobachtung gemacht, die so neu für mich war. Die Temperaturen sind niedriger, liegen tagsüber bei etwa 20 Grad. Nachts bei 10 Grad. Die Hornissenkönigin ruht meist am Balken, neben dem Nest, an dem ich ihr Anfangsnest befestigt hatte. Sie fliegt nun nur selten aus. Bisher hatte ich angenommen, dass die Hornisse immer auf oder im Nest ruht. Offenbar hat sie ihre Stoffwechselvorgänge und die ihrer Larven heruntergefahren, um so die Schlechtwetterperiode auszusitzen. Nahrung ist nun wohl etwas schwerer zu beschaffen, Ausflüge bergen das Risko einer Auskühlung. Um solche Risiken auszuschliessen, habe ich auch die "Heizung" abgeschalten. Ich will die Hornisse nicht "nötigen", bei mässig schönen Wetter auszufliegen.
Ausserdem haben Ameisen die Wärmequelle entdeckt. Wenn ich die Rotlichtlampe einschalte, finden sich gleich einige hinter der Glasscheibe in einen Spalt ein. Diese Ameisen können für die Hornisse ein Problem sein, wenn sie das Nest mit seinen wehrlosen Larven und den Eiern bei Abwesenheit der Hornisse entdecken.
Es ist also rundherum sicherer, vorerst auf die Heizung zu verzichten.

LG, Frank.

Hallo Frank.

Sehr schöne Sache.
Zumal man in der Tat friedlich mit solchen Insekten zusammen leben kann.
Wir haben schon mal einen ganzen Sommer darauf verzichtet eine Markise zu benutzen, da eine Dolichovespula media dort ihr Nest errichtet hatte. Und ausgerechnet noch gleich vor der Balkontür.
War aber auch kein Problem, solange man langsam durch die Tür und unter dem Nest hindurch ging. Keiner von uns wurde gestochen.

Hornissen haben leider erst einmal ihr Nest bei meinen Eltern im Haus gebaut. Ich war mindestens einmal die Woche beim Beobachten dort. Ich konnte mich auch hier auf weniger als einen Meter dem Nest annähern und so sehr schöne Beobachtungen machen.
Solange man weiß, wie man sich verhalten muss, lassen einen diese imposanten und wunderschönen Tiere völlig in Ruhe.

Das ist wahr, swagmann. Hornissen sind sehr duldsam selbst in Nestnähe, solange man sich vorsichtig und mit Bedacht und Respekt nähert und verhält. Dabei bewachen Hornissen stets aufmerksam den Nesteingang, fast immer ist mindestens eine Wächterin am Nesteingang, die anfliegende Koloniemitglieder kontrolliert und Parasiten abwehrt. Die Wächterinnen machen zwischendurch auch kurze Patroullierflüge in unmittelbarer Nestnähe. Dabei werden auch neugierige menschl. Besucher kontrolliert, wie alle Veränderungen in Nestnähe. Dies geschieht jedoch bei ruhigem Verhalten ohne jede Agression seitens der Hornissen.
Dolichovespula media, die "Kleine Hornisse", hat bei mir auch schon mal auf dem Balkon genistet. Ich hatte damals berichtet, einige Fotos hier im AF eingestellt. Ebenfalls eine sehr schöne grosse Faltenwespe. Leider (...für den Beobachter..) hat diese Wespe einen sehr kurzen Jahreszyklus, Jungköniginnen und Männchen verlassen die Nester oft schon im Juli.

LG, Frank.

Es geht gut voran bei der Hornisse. Die Larven sind bereits gewachsen, das Nest wächst ebenfalls. Die Hornisse ist nun bei warmen Wetter fast ständig unterwegs, um Futter für sich und die Nachkommen zu beschaffen und um Bamaterial herbeizubringen.
Leider ist meine Kamera herunterzufallen und verweigert nun den Dienst, trotzdem werde ich versuchen, am WE neue Bilder des wachsenden Anfangsnestes einzustellen.
LG, Frank.

Du Glückspilz, ich hab dieses Jahr leider kein Glück gehabt, mein Kasten ist leer schnief. Hier fliegt zwar ne Mutti immer rum, aber konnte noch nicht sehen wo sie diese Jahr sitzen. Ich hatte auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, auser mit Vespula vulgaris oder germanica, die können echt nerven grrrrr. Ich freu mich immer wenn ich sie seh und Freunde komplett auskeksen

He Tria, bei mir nisten insgesamt vier Hornissen derzeit. Diese hier, zwei weitere in verschiedenen Vogelnistkästen und eine vierte unterm Dach einer angrenzenden Scheune.
LG, Frank.

Einiges hat sich getan. Das Nest ist gewachsen, etwa auf Tennisballgrösse, vor einigen Tagen haben sich die ersten Larven verpuppt. Die Königin wird bald nicht mehr allein sein. Ich denke, in etwa einer Woche werden die ersten Arbeiterinnen schlüpfen.
Gestern hat die Hornissenkönigin die Hülle, die das gesamte Nest umgab und nach unten wie üblich in einen Eingang auslief, teilweise abgebaut, nun ist von unten wieder ein winziger Einblick möglich.
Die Hornisse ist nun ständig unterwegs auf Nahrungssuche, sie macht fast einen etwas matten Eindruck. Ich habe ihr heute am Eingang Zuckerwasser gereicht, um sie zu unterstützen.
Folgend einige Bilder des Nestes.

LG, Frank.

Gestern sah zu meiner Freude ich die erste frischgeschlüpfte Arbeiterin. Wie bei jungen Wespen üblich, ruhte sie mit den Kopf voran in der Zelle, aus der sie geschlüpft sein muss. Ich kann von unten durch den Nesteingang ins Nest sehen, dabei sah ich ihren kleinen süssen "Hintern" aus der Waabe ragen.
Schon erstaunlich, wie schnell sich diese grossen Insekten entwickeln, trotz der nicht ganz optimalen Bedingungen der letzten Wochen. Immerhin hatten wir mehrere kühle Witterungsphasen, auch jetzt im Moment liegen die Aussentemperaturen bei nur 13 Grad.
Aber Hornissen und andere Vespiden können die Temperatur im Nest ausgezeichnet regulieren. Anfangs, als das Nest noch relativ offen war, sah ich die Königin oft um das Waabenstielchen gerollt auf auf der oberen Seite der Waabe liegen, dabei heftig atmend und hellwach. Sie erwärmte das Nest mit ihren Körper. Das kostet viel Energie und immer wieder musste die Hornisse ausfliegen, um Nahrung zu beschaffen. Nun jedoch wird es leichter, die jetzt schlüpfenden Arbeiterinnen werden arbeitsteilig diese Aufgaben übernehmen. Sie werden die Kolonie nun mit Nahrung, Wärme und Wasser sowie Baumaterial versorgen, die Königin wird ihre gefährlichen Ausflüge bald einstellen können.
Bilder der ersten Arbeiterinnen stell ich am WE ein.

LG, Frank.