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Horrende Wildfangmentalität?!

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Raimund
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#9 AW: Horrende Wildfangmentalität?!

Beitrag von Raimund » 29. November 2010, 18:33

Corsair hat geschrieben:Da bestimmte australische Ameisenarten ja vom Gewicht/Eurowert wertvoller sind als Gold - kann ich mir durchaus vorstellen, dass dies starke Auswirkungen hat auf den Artbestand. Nicht umsonst sind ja auch Inker, Maya und Azteken ausgestorben.

Höh? Zusammenhang? Inker (Inka vielleicht? ;)) arbeiten in der Comic-Branche und Maya sind keineswegs ausgestorben. Whatever, wo ist denn da die Parallele?


[font=Tahoma][font=Verdana]Haltungsbericht zu: Pheidole pieli Youtube-Channel[/font][/font]
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‘Cause some day we’re goin’ under,
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Ossein
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#10 AW: Horrende Wildfangmentalität?!

Beitrag von Ossein » 29. November 2010, 19:10

Vielleicht sind ja auch die Imker ausgestorben, und wir haben nichts gemerkt? Auswirkungen der Varroa Milbe?
Vielleicht meint er aber auch wirklich die "Inka, Maya und Azteken", die ja bekannterweise aufgrund der übermäßigen Ausbeutung der Umwelt infolge der massiven Ameisenhaltung ausgestorben sind?:ironie:
(Im Übrigen: Wohingegen man ziemlich genau weiss, wie die Vernichtung der Azteken zustande kam - Cortez et al - weiss man gewiß nicht viel über das Verschwinden der anderen zwei großen Völker. Ökologische Faktoren spielten hier wohl genauso eine Rolle wie politische Entwicklungen, und beide sind eng miteinander verzahnt...)
Am allerbesten erklärt Corsair selbst, was er meint...



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guzzi2571
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#11 AW: Horrende Wildfangmentalität?!

Beitrag von guzzi2571 » 29. November 2010, 20:40

natürlich kann man sich über einen Schreibfehler lustig machen- und stundenlang diskutieren über das Verschwinden von mittel- und südamerikanischen Großstaaten- vielleicht hat auch das prognostizierten Erscheinen der Quetzalcoatl - und damit des bevorstehenden Weltuntergangs zu tun- egal- hier kein Thema.

Aber man muß Corsair schon recht geben- ein paar Gramm (Milligramm?)von Australischen Ameisen (nicht nur von dort) werden um Preise verhökert die den Goldpreis läppisch erscheinen lassen. Aber Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis- wie überall am Markt.

@antsnature: Sehr interessanter Beitrag! Ist das vielleicht mit ein Grund sich aus dem Handel mit Ameisen an Privat zurückzuziehen? Genau Deine Argumente lassen erkennen, wie wichtig es ist sich jetzt schon ernsthaft mit den Folgen zu beschäftigen! Von der "langen Tradition" der Insektenhaltung in Asien habe ich schon ein wenig was gehört, aber gibt es Quellen zu der "traditionellen" Ameisenhaltung?



kann dazu nichts sagen-aber wenn ich daran denke, daß es Asiatische Zigarrensammler (und nicht wenige) seit den Jahren 1920-1930 gibt- und dort für einen Privatsammler ein Bestand von 10.000- 50.000 an gereiften Zigarren - also bis mehrere Jahrzehnte alte und perfekt (mit dem gesamten technischen Aufwand dazu) gereifte Zigarren im Wert von hunderttausenden EURS besitzt- und wer hat vor 15 jahren noch was davon in Mitteleuropa gewußt?

war jetzt etwas abscheifend- aber wir in Mitteleuropa glauben oft wir sind der Nabel der Welt und wir haben alles erfunden.

lg
Alexander


Hier könnte jetzt ein gescheiter Spruch stehen, aber davon werden meine Beiträge auch nicht besser.

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Ossein
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#12 AW: Horrende Wildfangmentalität?!

Beitrag von Ossein » 29. November 2010, 21:27

Sorry, aber ich finde den relativen Wert eines Gegenstandes an seinem Gewicht zu messen auch etwas zu kurz gegriffen: Mal abgesehen vom direkten Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, gibt es ja auch noch andere Faktoren die den Preis bestimmen. Zum Beispiel Aufwand bei der Beschaffung, Reisekosten, Seltenheit, Haltungsbedingungen (bis Verkauf), Werbekosten, Lagerkosten, und und und.
Aber noch einmal zur Klarstellung: Jeder kann sich verschreiben und jeder von uns macht Fehler - es ist nicht böse gemeint, wenn andere darüber schmunzeln. Abgesehen davon war aber der Sinn der Aussage eben auch nicht ganz klar, und da darf man seine Gedanken auch ein wenig abschweifen lassen, denke ich...



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erix
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#13 AW: Horrende Wildfangmentalität?!

Beitrag von erix » 29. November 2010, 21:37

Hallo

Wieweit Wildfänge der Natur schaden ist mangels überprüfbarer Fakten kaum feststellbar. Da alle Ameisenarten auch natürliche Feinde haben und meist sehr fruchtbar sind, schätze ich den Verlust als vermutlich unbedeutend ein. Es geht hier nicht um Tiger oder Nashörner.

Hält man sich hingegen vor Augen, welche Risiken mit der Verschleppung von Ameisenarten, deren Parasiten und Krankheiten auf andere Kontinente sich auftun, so schläft man schlecht.

Die Risiken liegen also meiner Ansicht nach nicht in den Herkunftsländern sondern den Zielländern des Ameisenhandels. Es besteht das hohe Risiko, dass dort (also bei uns) durch eingeschleppte invasive Arten ganze heimische Populationen ausgelöscht werden könnten. Ein solcher Prozess ist nie mehr rückgängig zu machen, wie das Beispiel der Varroamilbe an der Honigbiene zeigt. Und bis er erkannt ist, ist es schon viel zu spät, um noch irgend etwas dagegen unternehmen zu können.

So gesehen ist diese Diskussion ein am Schwanz aufgezäumtes Pferd.

Gruss: erix



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Ossein
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#14 AW: Horrende Wildfangmentalität?!

Beitrag von Ossein » 29. November 2010, 21:46

"Ein am Schwanz aufgezäumtes Pferd." - ein tolles Bild, aber leider nicht ganz stimmig, da ich ja schon bereits eingangs bemerkt habe, dass ich das Thema der Einschleppung fremder Tiere in unser Ökosystem nicht meine, sondern eben genau die evtl. Schäden in den Ursprungsländern, bzw. die Auswirkungen auf die dortige Flora und Fauna. Meiner Meinung nach sind das also zwei unterschiedliche Diskussionen.
Dabei will ich nicht verhehlen, dass das von Dir, erix, angesprochene Problem ökologisch z.Z. das weitaus wichtigere ist, aber das gehört dann, imho, in einen neuen Thread (bzw. ist ja auch schon ausreichend häufig Thema gewesen...).



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eastgate
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#15 AW: Horrende Wildfangmentalität?!

Beitrag von eastgate » 30. November 2010, 09:09

erix hat geschrieben:Wieweit Wildfänge der Natur schaden ist mangels überprüfbarer Fakten kaum feststellbar. Da alle Ameisenarten auch natürliche Feinde haben und meist sehr fruchtbar sind, schätze ich den Verlust als vermutlich unbedeutend ein. Es geht hier nicht um Tiger oder Nashörner.


Nunja Erix, du sagst ja erst selber, dass ein enstehender Schaden kaum festellbar wäre, dann sagst du allerdings, dass der Verlust wohl unbedeutend ist.

Ich hingegen würde behaupten, dass der Verlust ganz beträchtlich ist, schon bei einer einzigen Ameisenkolonie.
Wir wir wissen, sind Ameisen (unter anderem) die Standbeine unseres Ökosystems. Eine entfernte Kolonie kann bedeuten, dass in sich in deren Revier die Schädlinge explosionsartig vermehren. Gerade bei größeren Kolonien bzw. Arten die größere Kolonien bilden und daher auch größere Reviere bewirtschaften, kann das Auswirkungen haben.

Als Beispiel möchte ich hier eine Überlegung zur Art Polyrhachis dives anstellen. Diese Art wird / wurde sehr gern gehalten. Die Shops lassen sich hunderte Kolonien regelmäßig zusenden. Diese stammen oft von ein und demselben Lieferanten. Geht der Lieferant nun los und sammalt 100 Kolonien, tut er das nicht nachhaltig, da er vielleicht garnicht weiß was das ist. Das heißt er verlässt seine Hütte und läuft solange seine Bahnen, bis er genug Kolonien beisammen hat. Und schwups: Ein ganzes Gebiet wurde seiner Ameisen beraubt. Ein schlag, von dem sich ein lokales Ökosystem nicht so schnell erholt.
2 Monate später fragt sich der Lieferant, woher auf einmal die ganzen Insekten kommen, die seine Tomaten, den Reis und den Salat vom Feld fressen.

Das es auswirkungen hat, das die entnahme unzähliger Kolonien auf ein Lokales Ökosystem hat, kann ich nicht beweisen.
Ich kann allerdings den Gegenbeweis bringen, dass die hereingabe vieler Ameisen in das Okosystem spürbare Auswirkungen hat: Als Beispiel kann ich Oecophylla smaragdina angeben. Diese werden zur Schädlingsbekämpfung in Asien und Australien eingesetzt. Und ja, wenn eine Plantage mit einige Ameisenkolonien geimpft wird, gibt es weniger Schädlinge. Andersrum wirds wohl genauso sein.

Gruß

eastgate



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NIPIAN
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#16 AW: Horrende Wildfangmentalität?!

Beitrag von NIPIAN » 30. November 2010, 10:03

Hoi,


kleiner Exkurs:

weltweit ist das Biodiversitätsprojekt der Friedrich-Schiller-Universität das Einzige, welches das Artensterben basierend auf einer Reduktion der Pflanzenartenvielfalt beobachtet.
http://www2.uni-jena.de/biologie/ecology/biolog/structure-g.htm

http://gffstream-3.vo.llnwd.net/c1/radio/leonardo/wdr5_leonardo_20101125.mp3
Am Ende des ersten Drittels kommt ein kleiner Beitrag dazu.



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