KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Gilthanaz · Beitrag von **Gilthanaz** » 20. August 2011, 22:24

Bei meiner größeren Myrmica rubra Kolonie (~250 Tiere) gibt es in der Arena einige Stellen, wo 20 - 30 Arbeiterinnen oft lange Zeit "einfach nur herumsitzen". Wenn andere Halter ebenfalls dieses Verhalten beobachtet haben, würde ich mal behaupten, es handelt sich um Artspezifisch normales Verhalten.

lg,
- G

Fright Night · Beitrag von **Fright Night** » 20. August 2011, 22:57

Uah Alter, ich fass es ja nicht. Ich hab, als ich die Farm hergerichtet hatte, zwei Löcher schon mal vorgebohrt. Jetzt liegen meine "Barbaren" (also das RG mit einer kleinen Kolonie Messor Barbarus) schon drei Wochen in der Farm. Gestern hab ich entdeckt, dass sich eine Arbeiterin dauern in einem Loch aufhält. Und heute haben tatsächlich mindestens zwei Ameisen da dauern Sand heraus getragen. Kann es sein, dass sie schon das Graben und Buddeln anfangen???

Ich hab bei manchen Berichten gelesen, dass das oft Ewigkeiten dauert. Wie lange dauert es noch, bis sie umziehen?

Gilthanaz · Beitrag von **Gilthanaz** » 20. August 2011, 23:01

Meine Messor barbarus haben einen sehr starken Trieb zu graben. Nachdem die Nestmodule (siehe Haltungsbericht - Erdnester) angeschlossen waren, sind sie im Blitztempo umgezogen, und haben gebuddelt wie die Weltmeister. Zuvor haben sie sich sofort in den wenigen Millimeter Sand der Arena vergraben. Allerdings war die Kolonie schon größer

Unter 20 - 30 Arbeiterinnen war auch bei mir so gut wie keine Bewegung und/oder Grabaktivitäten.

Fright Night · Beitrag von **Fright Night** » 20. August 2011, 23:11

Danke für die rasche Antwort. Ich hab circa nur 10 Arbeiterinnen +/- zwei Zu- und Abgänge. Darum hat mich meine Beobachtung gestern, heute und gerade eben schon gewundert.
Zwei sehr kleine Arbeiterinnen hab ich letzte Woche tot in der Arena gefunden. Nach einigen Recherchen nehme ich an, es waren Pygmäen. Glaube aber, in den letzten Tagen sind wieder zwei Arbeiterinnen dazu gekommen. Sie fahren voll auf die Mücken ab, die ich ihnen zu fressen gebe.

Flaschengeist · Beitrag von **Flaschengeist** » 21. August 2011, 17:38

Kann ich bestätigen, dass es mit der Größe der Kolonie zusammenhängt. Meine beiden Messor (beide 50+) haben noch am Ankunftstag angefangen zu buddeln, als wenn sie dafür bezahlt kriegen

.

Fright Night · Beitrag von **Fright Night** » 21. August 2011, 22:00

Flaschengeist hat geschrieben:Meine beiden Messor (beide 50+) haben noch am Ankunftstag angefangen zu buddeln, als wenn sie dafür bezahlt kriegen .

:fettgrins:

Ich achte ja auch darauf, dass sie genügend Fütter haben. Sie haben diverse Samen, darunter auch Chili und Habanero, die sie sehr zu mögen scheinen, und Fleisch haben sie auch genug. Ein großes Heimchenbein liegt im RG und ab und zu nagen sie daran herum. Mücken vertilgen sie jedoch oft kaum 15 Minuten nach Gabe.

Heute morgen konnte ich sogar beobachten, dass sie auch in anderen Loch das graben angefangen haben. Heute haben sie das Buddeln aber da wieder eingestellt. Komisch. Was mich noch wundert, fast alle Ameisen halten sich bei der Königin im RG auf, nur ein oder zwei, maximal drei armen Schweine müssen draußen buckeln. Ist das normal?

christian · Beitrag von **christian** » 22. August 2011, 04:02

Ja, ist normal. Zumindest machen das alle meine Arten bisher so, ohne erkennbare Folgen.
Ich habe aber auch eine Frage: Weiß jemand zufälligerweise wie Myrmecina graminicola gründet?
Danke.

L.G. christian

Ossein · Beitrag von **Ossein** » 22. August 2011, 04:26

Hallo christian,

hier einmal den Artikel im AmeisenWiki aufschlussreich ist:

Haltung/Koloniegründung: Die Koloniegründung im Labor/in Privathaltung ist schwierig. Hier ist ein (wenig ermutigender) Bericht:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/37323-myrmecina-graminicola.html
(...)
Als Besonderheit, die M. graminicola wissenschaftlich interessant macht, hat sie einen Königinnen-Polymorphismus (vgl. auch Harpagoxenus sublaevis!) mit normale ge- bzw. entflügelten gynomorphen und flügellosen, der Arbeiterin m.o.w. ähnlichen intermorphen Königinnen.
Als zusätzliche Komplikation zeigte sich, dass Völker mit gynomorpher Königin immer monogyn sind, während in Völkern mit intermorphen Königinnen mehrere dieser Eier legenden Tiere nebeneinander leben können. Gynomorphe gründen ihre Völker demnach selbständig, so dass es bei der langsamen Entwicklung 3-4 Jahre dauert, bis endlich ein Dutzend Arbeiterinnen entstanden sind. Mit Zugabe einiger weniger Larven und allmählicher Zugabe von Arbeiterinnenpuppen kann man es erreichen, dass im 3. Jahr nach der Verpaarung die ersten Jungköniginnen produziert werden. Geduld und Ausdauer sind also in jedem Fall vonnöten.

Und ich kann Dir die Arbeit eines Hrn. Buschinger von 2001 anempfehlen :fettgrins:

: Myrmicina graminicola, eine versteckt lebende Ameise mit ungewöhnlichen Eigenschaften.

S.v.p.

LG, Ossein.

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