Es sind bereits 11 Arbeiterinnen im Nest. Natürlich tummeln sich die vereinzelt in der Arena herum. Kann aber jetzt deutlich Eier erkennen:fettgrins:

Spinoant hat geschrieben:Das hängt vermutlich von der Kolonie ab, Aber grundsätzlich sollte man das Reagenzglasnest höchstens alle zwei Tage begutachten, ohne dass die Kolonie sich übermäßig gestört fühlt.

LG, Luca

Woher hast du denn bitte den Wert her?
Es gibt viele Halter, die auch völlig ohne Sichtschutz erfolgreich ihre Ameisen halten.

Also du meinst ohne die Rote Folie?

Hallo,

die rote Folie ist kein unbedingtes Muss. Es gibt etliche Halter, die ihre Kolonien ohne Verdunklung des Nestes halten. Natürlich sollte man darauf achten, dass die Ameisen dann z. B. nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Allerdings ist dies ein sehr strittiges Thema. Wahrscheinlich in gewisser Weise auch immer abhängig von der jeweiligen Art.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kolonien weitaus empfindlicher auf Vibrationen reagieren, als auf Lichteinfall. Daher verzichte ich schon seit einiger Zeit komplett auf Abdeckungen für die Nester (ich möchte ja auch insbesondere das Verhalten innerhalb des Nestes ungestört beobachten können). Aber das ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung und Ansicht. Du findest in den Foren genug Diskussionen zu diesem Thema. Zusammen mit deinen eigenen Haltungserfahrungen wirst du diesbezüglich zwangsläufig deine eigene Entscheidung treffen müssen.

Viele Grüße,
Diffeomorphismus

Ja, das habe ich auch schon gesehen. Ich würde es nicht machen, außer vielleicht um die Lasius cf. niger (oder andere Art) zum Umzug zu bewegen, aber oft genug verlassen sie auch dann lange nicht ihre Behausung.

Es hat Versuche gegeben, bei denen jeweils Teile des Nestes unterschiedlich abgedeckt wurden. Ich habe aus den verschiedenen Berichten folgende Schlüsse gezogen:

In einem Fall (Lasius cf. niger) wurde rote Folie gegenüber fehlender Abdeckung nicht bevorzugt. Die gleiche Kolonie suchte sich aber Jahre später die schattigsten Kammern (Nestrückseite) aus, um diese bevorzugt zu bewohnen, so lange der Platz dies zuließ.

Die teure Folie, die nur ein spezielles Lichtspektrum durch lässt, wir der Bastelfolie bevorzugt.

Schwarze Abdeckung schien besser als rote Folie, aber dafür gab es mehr Gewusel wenn man die anhebt um etwas zu sehen als bei der roten.

Ergo: Schwarz > rot Qualität > rot > keine Abdeckung
Dunkelheit generell bevorzugt, aber wer totale Dunkelheit gewöhnt ist, ist empfindlicher gegenüber plötzlichem Lichteinfall.

Wenn ich jemandem raten sollte, würde ich den Zwischenweg mit der teuren roten Folie wählen. Das ist meines Erachtens die dunkelste Methode, bei der man auch so noch etwas erkennen kann, ohne direkt den Sichtschutz zu entfernen.

Meine Camponotus cf. herculeanus reagieren überhaupt nicht, wenn ich die Aquarienbeleuchtung einschalte. Ohne die sieht man wirklich fast nichts im Reagenzglas. Allerdings hat die Gyne früher auch nichts unternommen, wenn ich die Isolierung zurückgezogen habe.
Meine Lasius cf. niger leben noch unter schwarzer Abdeckung und werden ganz hektisch, wenn ich die zurück ziehe.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Ich hab meine ja nur gelesen.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kolonien weitaus empfindlicher auf Vibrationen reagieren, als auf Lichteinfall.

Ja, Diffe, die erfahrung habe ich auch gemacht. Sämtliche Arbeiterinnen rannten ruckartig auf den Nesteingang zu, als es zwei Räume weiter in der Küche schepperte. Nur die wenigen, die immer Nahrung ranschaffen (die mit nicht prall gefüllten Gastern) fuhren kurz darauf mit der Arbeit vor. Alle anderen blieben im Nest.

Komischer Weise können sich Ameisen an die Helligkeit gewöhnen. Schon irgendwo... eigenartig, spricht ja total gegen ihre Natur. Aber eines ihrer Erfolgsrezepte ist sicher auch Anpassungsfähigkeit, und wenn sie noch so unwichtig erscheint, wie in der Haltung.

Ich möchte einfach mal aus meiner damaligen Atta-Haltung sprechen. Irgendwann wuchs ja auch die Pilzkultur aus der Erde hervor, und irgendwann lag auch alles offen und die Ameisen hatten nicht nur in der Futterarena, sondern auch im Pilzbecken einen Tag- und Nachtrythmus (auch der die Nacht oft mit Zimmerbeleuchtung verlängert oder in verschiedenen Abständen eingeschaltet wurde ). Und die Ameisen hatten keinen nennenswerten Stress. Es war aber immer schon für mich etwas suspekt, ich plante damals schon mal, alle underground-Becken mit roter Folie zu bekleben, kam aber nicht wirklich so weit. Naja, wie auch immer...

... scheint eine Gewohnheitssache zu sein!

lg

Kann da Diffeomorphismus nur zustimmen:
Vibrationen sind weitaus (!) schlimmer als Licht.

Hier mal ein Vergleich von mir selbst.

Die Kolonie ist mittlerweile sehr (!) gewachsen, aber das Ergebnis des Versuchs wäre immernoch genau dasselbe, wenn nicht sogar extremer.


E