Nach jahrelanger Schwärmerei ist es nun soweit. Ich baue ein Nest! Nunja, wie ihr euch denken könnt, nicht für mich, sondern für unsere kleine, heimliche "Weltmacht". Es wird mein erstes und soll aller Wahrscheinlichkeit nach das Heim für eine Formicakolonie werden. Welche Unterart kann ich noch nicht genau sagen, allerdings gilt mein höchtes Interesse der Raptiformica sanguinea.
Ich war jedenfalls gewillt, etwas mit meinen eigenen Händen zu konstruieren. Ytong kann einfach bearbeitet werden, hat gute Eigenschaften bezüglich der Nestbefeuchtung und ist kostengünstig. So war der Entschluss, aus welchem Material das Nest geschaffen werden sollte, schnell gefasst.
10 Minuten später stand ich auch schon im Baumarkt. Mit folgenden Waren...
1 Ytongstein 60x20x10cm (1,31€)
1 Acrylglas 50x20x0,4cm (0€, die Platte war "Restmüll" aus dem Zuschnitt)
1 Rolle TesaMoll 6mm, als Dichtung zwischen Glas und Stein (3,95€)
...kehrte ich wieder heim.
Bevor es jedoch an die Bearbeitung ging, musste erstmal ein Plan her. Gesagt, getan. Mit Bleistift, Papier und Geodreieck bewaffnet machte ich mich ans Zeichnen. Als nächstes folgte die Zusammenstellung der Werkzeuge: Hammer, Meißel, Zollstock, Bleistift, Säge, Pinsel, ein Stück Schlauch und...... DREMEL!
Vor einigen Jahren erwarb ich diesen Dremel mit dem Gedanken "Den kannst du immer mal gebrauchen!", bei Aldi. Nunja, wie soll ich sagen.... Heute gab es endlich einen Grund ihn aus der noch originalverschweiĂźten Verpackung zu befreien (Soviel zum Thema "immer-mal-brauchbar").
Mittlerweile befand ich mich mitsamt Gerümpel in der Garage. Zuerst wurde der Ytongblock auf Acrylglas-Maße zurechtgesägt, Nesträume und Schlauchverbindung aufgezeichnet. Darauf begann auch schon die Bearbeitung mit dem Dremel.
VORSICHT! Schutzbrille nicht vergessen!
Glücklicherweise enthielt das Equipment neben dem Fräsbohrer noch einen passenden Aufsatz, mit dem sich eine eingestellte Frästiefe einhalten lässt. Ich wählte 12mm und fing an, die ersten Bahnen nachzuziehen und Räume auszuhöhlen. Um bequemer arbeiten zu können, legte ich den Stein auf zwei Holzböcke.
Der Rest der Vorderseite wird zu einer Farm. Ich halte viel vom bekannten Ytongnest, jedoch möchte ich den Ameisen die Möglichkeit geben, ihre Kammern "nach eigener Vorstellung" (soweit man davon sprechen kann) anzulegen. Außerdem sehe ich den Kleinen gerne beim buddeln zu; die vorgefertigten Räume sollen der Einzugsentscheidung der
Um dem Porenbeton großflächig mehr Tiefe zu geben, zog ich Nuten durch den gesamten Stein, die letztendlich kleine Rechtecke ergaben. Somit kann man sie einfach und zeitsparend herausmeißeln, ohne dass die einzelnen Brocken zu tief ausbrechen. Die Fläche soll schließlich relativ eben werden. Um später das Glas anzubringen, lies ich einen ca 1,5cm breiten Rand Stehen.
Als Letztes wurden noch die beiden Kammern mit der Farm verbunden. Jedoch wird diese nicht komplett mit Sand/Lehm gefĂĽllt. Ein ca 1-2cm breiter Streifen am oberen Rand bleibt frei.
Hier mal meine Idee:
So, das war es dann auch für heute. Sobald die nächsten Materialien geliefert werden, setze ich sowohl die Arbeit, als auch die Dokumentation fort.
Noch etwas:
-Ich bin unschlüssig was Form, Lage, Anzahl und Größe der Befeuchtungsschächte betrifft.
-Das Nest soll ĂĽbrigens an einem 40x30x20 Becken Angeschlossen werden.
Ich hoffe ihr hattet SpaĂź beim lesen.
Ăśber Kritik, Anregungen, Fragen und co. freue ich mich natĂĽrlich!
MfG
Serroth