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kleine Doku zu meinem Formicarium

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Serroth
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#1 kleine Doku zu meinem Formicarium

Beitrag von Serroth » 16. Januar 2008, 22:53

Hallo liebe Ameisenfreunde!

Nach jahrelanger Schwärmerei ist es nun soweit. Ich baue ein Nest! Nunja, wie ihr euch denken könnt, nicht für mich, sondern für unsere kleine, heimliche "Weltmacht". Es wird mein erstes und soll aller Wahrscheinlichkeit nach das Heim für eine Formicakolonie werden. Welche Unterart kann ich noch nicht genau sagen, allerdings gilt mein höchtes Interesse der Raptiformica sanguinea.

Ich war jedenfalls gewillt, etwas mit meinen eigenen Händen zu konstruieren. Ytong kann einfach bearbeitet werden, hat gute Eigenschaften bezüglich der Nestbefeuchtung und ist kostengünstig. So war der Entschluss, aus welchem Material das Nest geschaffen werden sollte, schnell gefasst.

10 Minuten später stand ich auch schon im Baumarkt. Mit folgenden Waren...
1 Ytongstein 60x20x10cm (1,31€)
1 Acrylglas 50x20x0,4cm (0€, die Platte war "Restmüll" aus dem Zuschnitt)
1 Rolle TesaMoll 6mm, als Dichtung zwischen Glas und Stein (3,95€)
...kehrte ich wieder heim.

Bevor es jedoch an die Bearbeitung ging, musste erstmal ein Plan her. Gesagt, getan. Mit Bleistift, Papier und Geodreieck bewaffnet machte ich mich ans Zeichnen. Als nächstes folgte die Zusammenstellung der Werkzeuge: Hammer, Meißel, Zollstock, Bleistift, Säge, Pinsel, ein Stück Schlauch und...... DREMEL!

Bild

Vor einigen Jahren erwarb ich diesen Dremel mit dem Gedanken "Den kannst du immer mal gebrauchen!", bei Aldi. Nunja, wie soll ich sagen.... Heute gab es endlich einen Grund ihn aus der noch originalverschweiĂźten Verpackung zu befreien (Soviel zum Thema "immer-mal-brauchbar").

Mittlerweile befand ich mich mitsamt Gerümpel in der Garage. Zuerst wurde der Ytongblock auf Acrylglas-Maße zurechtgesägt, Nesträume und Schlauchverbindung aufgezeichnet. Darauf begann auch schon die Bearbeitung mit dem Dremel.
VORSICHT! Schutzbrille nicht vergessen! ;)
Bild

Glücklicherweise enthielt das Equipment neben dem Fräsbohrer noch einen passenden Aufsatz, mit dem sich eine eingestellte Frästiefe einhalten lässt. Ich wählte 12mm und fing an, die ersten Bahnen nachzuziehen und Räume auszuhöhlen. Um bequemer arbeiten zu können, legte ich den Stein auf zwei Holzböcke.
Bild

Der Rest der Vorderseite wird zu einer Farm. Ich halte viel vom bekannten Ytongnest, jedoch möchte ich den Ameisen die Möglichkeit geben, ihre Kammern "nach eigener Vorstellung" (soweit man davon sprechen kann) anzulegen. Außerdem sehe ich den Kleinen gerne beim buddeln zu; die vorgefertigten Räume sollen der Einzugsentscheidung der Königin zu gute kommen. So ist sie nicht darauf angewiesen, sich selbst erst eine Behausung schaffen zu müssen.
Um dem Porenbeton großflächig mehr Tiefe zu geben, zog ich Nuten durch den gesamten Stein, die letztendlich kleine Rechtecke ergaben. Somit kann man sie einfach und zeitsparend herausmeißeln, ohne dass die einzelnen Brocken zu tief ausbrechen. Die Fläche soll schließlich relativ eben werden. Um später das Glas anzubringen, lies ich einen ca 1,5cm breiten Rand Stehen.
Bild

Als Letztes wurden noch die beiden Kammern mit der Farm verbunden. Jedoch wird diese nicht komplett mit Sand/Lehm gefĂĽllt. Ein ca 1-2cm breiter Streifen am oberen Rand bleibt frei.
Hier mal meine Idee:
Bild

So, das war es dann auch für heute. Sobald die nächsten Materialien geliefert werden, setze ich sowohl die Arbeit, als auch die Dokumentation fort.

Noch etwas:
-Ich bin unschlüssig was Form, Lage, Anzahl und Größe der Befeuchtungsschächte betrifft.
-Das Nest soll ĂĽbrigens an einem 40x30x20 Becken Angeschlossen werden.

Ich hoffe ihr hattet SpaĂź beim lesen.
Ăśber Kritik, Anregungen, Fragen und co. freue ich mich natĂĽrlich!

MfG
Serroth



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Himmelhund
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#2 AW: kleine Doku zu meinem Formicarium

Beitrag von Himmelhund » 16. Januar 2008, 23:35

Hallo Serroth

Also beim Lesen Deines Berichtes musste ich immer so dran denken, wie es bei mir war: Es verlief eigentlich fast genauso *g*

Hm, jedenfalls bist Du mir einen Schritt voraus..an meinen Dremel hab ich in der Werkstatt garnicht mehr gedacht, aber Ytong lässt sich ja mit allem leicht bearbeiten.

TesaMoll sagt mir garnichts...ist es Feuchtigkeitsbeständig? Wenn nicht, versuch es einfach mit Sillicon, nur so als Tipp meinerseits ^^

Dein Nest sieht soweit gut verarbeitet aus, nur finde ich es für eine Neu-Kolonie persönlich ein bisschen gross..aber vll holste dir ja auch eine kleine Starterkolonie mit ein paar mehr Ameisen.

Und Formica ist immer eine gute Wahl ^^ Ich werde später evt auch noch auf Sanguinea oder Cunicularia umsteigen, sollten meine Camponotus ligniperda ersteinmal das gröbste überstanden haben, nämlich den ersten Winter ^_^

Gutes gelingen und viel Spass beim Basteln =)


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Serroth
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#3 AW: kleine Doku zu meinem Formicarium

Beitrag von Serroth » 17. Januar 2008, 07:21

Hallo Himmelhund!

TesaMoll dient normalerweise zum Abdichten von Fenstern, daher sollte es resistent gegen Feuchtigkeit sein.
An Silikon dachte ich zuerst auch. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich die Plexiglasscheibe dann immernoch einfach entfernen kann, falls Schimmelbefal oder ähnliches eintritt. TesaMoll klebt nur einseitig und soll (so mein Plan) mittels Schrauben zwischen Glas und Stein zusammengepresst werden. Durch die poröse Struktur können die Schrauben sogar direkt in den Ytong gedreht werden.

Tja, bis die Ameisen den kompletten Stein nutzen, wird es wohl ein ganzes Weilchen dauern. Dafür muss ich mir, zumindest was den Platz angeht, in den nächsten Jahren keine Gedanken um ein neues Nest machen. ;)

MfG
Serroth



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#4 AW: kleine Doku zu meinem Formicarium

Beitrag von moglie » 17. Januar 2008, 11:51

Hallo,

zum abdichten der Scheibe am Ytong kannst du auch Silikon nehmen, würde dann nur für die Zeit bis der Silikon ausgehärtet ist zwischen Plexiglas und Silikon Frischhaltefolie machen, darauf klebt der Silikon nicht. Nach 1-2 Tagen wenn der Silikon fest ist kannst du die Folie wieder entfernen.

MfG



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Serroth
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#5 Update

Beitrag von Serroth » 23. Januar 2008, 21:38

Ich konnte es nicht lassen...
Mein Basteldrang hat mich gestern Abend besiegt. Also musste wieder gewerkelt werden. Die Frage war nur: Was denn ĂĽberhaupt?
Da die bestellten Materialien noch nicht geliefert wurden, benötigte ich weitere Ideen. Beim Durchstöbern dieses Forums entdeckte ich Themen die sich mit Schwitzwasserbildung beschäftigten. „Das darf nicht passieren!“, dachte ich und entschloss, eine LĂĽftung anzubringen.

[font="]Den Lüfter selber entnahm ich einem alten Prozessorkühler und mit einem entsprechenden Netzteil verbunden, lässt sich nun auch der Luftdurchsatz regulieren. Im Falle von Kondenswasser im Ytong sollte es hierdurch möglich sein, feuchte, gestaute Luft auszutauschen. Das hoffe ich jedenfalls..

Bild Bild
Bild[/font]



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punk
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#6 AW: kleine Doku zu meinem Formicarium

Beitrag von punk » 24. Januar 2008, 01:02

Gute Idee!
Aber wĂĽrde der Luftstrom die Ameisen nicht auffscheuchen/stress entwickeln ?

Mlg Punk



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#7 AW: kleine Doku zu meinem Formicarium

Beitrag von Woppl » 24. Januar 2008, 03:25

Hm weis nicht ob der Lüfter eine so gute Idee ist. Die Vibrationen und die Geräusche die er erzeugt wird sie vielleicht stören, aber du kannst es ja ausprobieren und wenn es sie stört immernoch entfernen.



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Serroth
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#8 AW: kleine Doku zu meinem Formicarium

Beitrag von Serroth » 24. Januar 2008, 07:13

Ob es DIE Lösung gegen Kondenswasser ist, weiß ich auch nicht. Wird sich wohl herausstellen müssen.

@ punk:
Der LĂĽfter soll nur einen kleinen Luftzug entwickeln, keinen Sturm entfesseln ;) Ein bisschen Wind sollte in der Natur keine Seltenheit sein.

@ Woppl:
Ich werde den Lüfter mit einer Zeitschaltuhr koppeln, sodass er vielleicht nur ein oder zwei mal am tag 15-20 Minuten läuft.
Wenn es sie dennoch stören sollte, dann wird er nur in bei Aufkommen von Kondenswasser in Betrieb genommen.



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