Wenn man beobachten würde, wie lange der erste "Wurf", welcher nicht mehr von der
Gyne, sondern von den Pygmäen versorgt wird, von Ei
bis
Imago braucht, käme man wohl am ehesten auf halbwegs brauchbare Zeitangaben, da alles zwar noch ziemlich überschaubar ist, die
Larven
aber keine Diätnahrung mehr bekommen. Bei monomorphen Arten, wie den Vertretern der
Gattung Lasius (gibt es überhaupt polymorphe Lasius?)
könnte man den ermittelten Zeitraum denke ich schon als halbwegs genaue Angabe durchgehen lassen, wenn die Haltungsparameter nahe an den
Bedingungen im natürlichen Lebensraum sind.
Bei Camponotus hingegen ist längst zu viel los, wenn die ersten Majore da sind, um da noch irgendwie den Überblick zu behalten und bei den
Monster-
Majoren deiner Messoren könnte man meinen, dass die ein Quartal brauchen
Aber es ist sicher weniger, man kann also nicht aufgrund
X-facher Körpergröße davon ausgehen, dass auch die X-fache Zeit bis zur fertigen Arbeiterin vergeht.
Wege und Methoden gibt es bestimmt, selbst bei einer größeren Kolonie solche Messung anzustellen, aber ich glaube, es fehlen (wie so oft) einfach
die Kohle und willige Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen wollen.
Schlimmer, als Entwicklungszeiten, die um 1-2 Wochen abweichen, finde ich persönlich diese pauschalen Angaben zur maximalen Koloniegröße.
Als ich mir letztes Jahr meine
Camponotus compositor zulegte, hieß es dort "Maximale Koloniegröße: in der Heimhaltung bis 300 Tiere".
Was daraus geworden ist, wisst ihr ja.
In meinem Fall ist glücklicherweise mehr als genug Platz da (bis jetzt zumindest), aber was wäre nun,
wenn ich nur Platz für die angegebene Zahl an Tieren zur Verfügung stehen hätte?
Mir fällt gerade ein, als ich vergangenes Jahr die
Camponotus ligniperda beim Feuerplatz in den Bergen unter dem Stein fand, wunderte ich
mich ziemlich, dass die Kolonie, was die Quantität der
Brut und deren Entwicklung angeht, meiner zu Hause fast identisch war. Man muss aber dazu
auch sagen, dass die
Gyne sich dort einen sehr warmen Ort ausgesucht hat und der Stein nachtsüber die gespeicherte Wärme abgab, wie eine Heizung.
Vielleicht hätte es an einem kühleren, schattigeren Ort anders ausgesehen.