April
Heute ist meine kleine Kolonie Messor cf. ebeninus angekommen. Auch weil diese Art weniger gehalten wird als zum Beispiel Messor barbarus, werde ich meine Erfahrungen und Eindrücke in diesem Bericht teilen. Doch bevor es richtig los geht, möchte ich kurz erklären, warum ich mich für diese Art entschieden habe.
Wie einige von euch vielleicht wissen, habe ich mir ursprünglich eine Kolonie Messor barbarus bestellt, die ich dann aber wegen eines Milbenbefalls zurückgeschickt habe. Dies war zwar schade, gab mir jedoch die Möglichkeit, meine Artwahl noch einmal zu überdenken. Letztendlich habe ich mich für Messor ebeninus entschieden, eine Art, die auch vorher schon zu meinen Favoriten gehört hatte und zwar aus folgenden Gründen:
Diese Ameisen kommen aus Israel und können deshalb etwas wärmer überwintern als südeuropäische Messorarten. Dies ermöglicht mir, sie im Winter im Zimmer stehen zu lassen. Es ist ein Schlafzimmer und liegt auf der Nordseite, dementsprechend kühl ist es auch im Winter.
Messor ebeninus ist etwas kleiner als Messor barbarus. Ich weiß, dass die meisten Mitglieder dieses Forums große Arten bevorzugen, aber ich finde auch den Krabbeleffekt kleinerer Arten toll. Sind die Arbeiterinnen zu groß verlieren sie für mich etwas das "Ameisige". M. ebeninus hat genau die richtige Größe, nicht zu klein und nicht zu groß. Auch sind sie, wie der Name schon sagt, schwarz, ebenhölzern. Abwohl schöne Färbungen toll anzugucken sind, bevorzuge ich dennoch schwarze Ameisen.
Außerdem wird Messor ebeninus weniger gehalten als Messor barbarus. Der Reiz eine unbekanntere Art zu halten, hat ebenfalls meine Entscheidung beeinflusst.
Heute sind meine Ameisen dann angekommen. Geliefert in einem Reagenzglas haben fast alle Ameisen die Reise gut überstanden. Nur eine Arbeiterin ist verstorben, sie wurde zwischen Glas und einen Stück Zewa, das sich im Reagenzglas befand, eingeklemmt und starb vermutlich daran. Die Ameisen hatten einen kleinen Körnervorrat. Nun zu der Kolonie. Ich habe nicht genau zählen können, da ich das Reagenzglas so schnell wie möglich verdunkelt habe, aber geschätzt sind etwa 20 Arbeiterinnen geliefert worden. Bestellt waren 15. Zusätzlich etwas
Brut, 3 Nacktpuppen und einige
Larven. Insgesamt recht wenig, aber ich mache mir keine Sorgen, dass da schnell Nachschub kommen wird. Wie ich gesehen habe fehlt der
Königin ein Stück vom linken Vorderbein, ich glaube aber nicht, das das für sie eine große Behinderung darstellt. Bei den Arbeiterinnen handelt es sich fast ausschließlich um Minore, eventuell einige Mediaarbeiterinnen. Majore habe ich noch keine gesehen.
Ich habe das Reagenzglas geöffnet und das Stück Zewa entfernt. Dann habe ich das Reagenzglas mit einen durchbohrten Plastikstopfen versehen, um den Eingang zu verkleinern und das Reagenzglas abgedunkelt. Der Stopfen stammt von einem Plastikröhrchen aus der Apotheke. Angeboten habe ich einige Körner, sowie Wasser in einer mit Kies aufgefüllten Tränke. Bis jetzt konnte ich das Eintragen einiger Samen erkennen. Am Wasser waren sie noch nicht.
Das Reagenzglas liegt in einer 20x30x20 cm Glasarena von einem Ameisenshop. Bodengrund ist Sand-Lehmmischung, etwa 1:1. Bei der Planze handelt es sich um eine Tillansie. Beheizt wird bislang nicht, somit haben Nest und Arena Zimmerttemperatur. Eventuell werde ich demnächst mit einer Lampe Teile der Arena erwärmen, ich warte noch auf eine Antwort von Herrn Kalytta, da ich ihn nach der genauen Herkunft meiner Kolonie gefragt habe. Als Ausbruchsschutz verwende ich einen Deckel sowie Paraffinöl. Diese Ameisenart kann sehr gut über Glas laufen!