Die gulosa-
Königin ist mittlerweile von etwa dreissig pavida-Arbeiterinnen umgeben. Sie ist scheinbar als
Königin akzeptiert, die Arbeiterinnen sind ständig bei ihr, putzen sie und bieten Futtereier an. Trotzdem legt sie z.Z. keine Eier. Sie verhält sich sehr ruhig und sitzt in ihrer Kammer, immer aber umgeben von fürsorglichen pavida-Arbeiterinnen.
Vor einiger Zeit setzte ich die Kolonie um, mit sehr grossen Eifer und grosser Hast schleppten und zerrten die pavida-Arbeiterinnen ihre
Königin ins neue Nest. Ich hatte den Eindruck, dass die Arbeiterinnen dieser gemischten Kolonie ihre
Königin mit noch grösserer Eile ihre
Königin in Sicherheit zu bringen suchten, wie dies bei den von mir gehaltenen reinen pavida-Kolonien geschieht. Möglicherweise ist die grosse gulosa-
Königin für die pavida attraktiver als eine arteigene
Königin. Beide Arten scheinen trotz gewisser körperlicher Unterschiede nah verwandt zu sein, nah genug, um miteinander in einer gemischten Kolonie leben zu können.
Immerhin ist bisher keine der Arbeiterinnen der pavida in irgendeiner Weise aufmüpfig geworden. Bei Jungkolonien mit sehr jungen
Königinnen der pavida geschah es manchmal, dass die Arbeiterinnen nicht ausreichend von den Jungköniginnen dominiert werden konnten und mit der Eiablage begannen. Solche Arbeiterinnen versuchten manchmal, die
Königin zu verdrängen und aus dem Nest zu entfernen.
Die chemische Kommunikation zwischen der gulosa-
Königin und den pavida-Arbeiterinnen lässt dies offenbar nicht zu. Sie funktioniert zumindest insoweit, dass die pavida-Arbeiterinnen nicht mit der Eiablage beginnen und versuchen, die
Königin zu verdrängen. Im Gegenteil, die Arbeiterinnen sind ständig bei der
Königin und putzen diese.
Das Problem ist jedoch weiterhin, dass die gulosa-
Königin nicht mit der Eiablage beginnt. Ich werde die Kolonie nocheinmal in ein grösseres Terrarium umsetzen (ist ja eines freigeworden 8o
) und hoffe, dass die Kolonie dort eine gute Entwicklung nimmt.
Grüsse, Frank.