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Neue Art züchten!?

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GizZm0
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#9 AW: Neue Art züchten!?

Beitrag von GizZm0 » 9. August 2012, 09:42

Oh ha, das ist ja wieder ein Thema hier :D Es wird nie langweilig mit euch;)

Also lieber Boeing (als Europäer solltest du lieber mal Airbus-Fan werden:baeh:)

wie chris schon richtig geschrieben hat, zieht das Salz den Schnecken die Flüssigkeit aus dem Körper. Wenn du also jede Woche den Salzgehalt erhöhst, gehen sie dir zwangsläufig ein! Sie können sich nicht daran "gewöhnen", weil ihnen die Fähigkeit fehlt, den osmotischen Druck auszugleichen.
Das ganze Thema Osmose in der Physiologie ist eigentlich sehr spannend und ich kann dir nur empfehlen dich da mal einzulesen!
Du könntest also maximal den Salzgehalt aller paar Generationen MINIMAL erhöhen und schauen was passiert - aber da setzt du dich an ein lebenserfüllendes Experiment:p
Wie lang dauert denn eine Schneckengeneration? Zum vergleich: Unter Optimalbedingungen hat das Bakterium E. coli eine Generationszeit von 30 (!) Minuten. Dabei wächst die Zahl der Individuen exponentiell - viel Platz für Mutationen und genetische Neubildungen. Dagegen sind Schnecken eben (mal wieder) langsam;)

Und zum Frosch: der Fluss in dem Beispiel ist eine Art unüberwindbare Grenze. So kann der Genpool auf der einen Seite des Flusses sich nicht mit dem auf der anderen Seite vermischen - eine wichtige Vorraussetzung für die Entstehung neuer Arten - ein Extremfall wären die Galapagos Inseln - aber auch Australien, als große "Insel" ist heute Heimat der Beuteltiere, die auf allen anderen Kontinenten ausgestorben sind.

Ein anderes Thema ist die Artentstehung durch besetzen von "biologischen Nischen". Es gibt zB verschiedene Spechtarten, die an unterschiedlichen Höhenzonen im Holz hacken. Ihre Schnäbel sind entsprechend verschieden angepasst. Und die Spechte kommen sich, obwohl im gleichen Wald hockend, nicht in die Quere.

Hoffe ich konnte etwas Struktur reinbringen ;)


:yoda:

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chris1994
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#10 AW: Neue Art züchten!?

Beitrag von chris1994 » 9. August 2012, 10:45

Boeing747 hat geschrieben:Vielleicht spare ich jetzt mal auf ein gutes Mikroskop. Dann könnte man auch Bakterien untersuchen.


Jetzt wirds interessant :)

Bei der Wahl des Mikroskops solltest du dich auf jeden Fall beraten lassen. Werbungen auf diesem GEbiet sind oft sehr irreführend. Aufschriften wie: "Bis zu 1600x Vergrösserung" sind reine Kundenfängerei. Was mann dan bekommt ist Spielzeug und macht nicht wirklich Freude. Im Falle eines Dauerhaften Interesses am Mikrokossmos empfielt sich eher ein Markenprodukt, auch gebrauchte sind meisst gut zu gebrauchen. Du musst dir aber im Klaren sein, das die Mikroskopie ein recht teures Hobby sein kein, jenachdem wie tief du in die Materie eintauchen möchtest.
Ich lass dir mal den Link vom Mikroforum da.

LG
Christian


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Boeing747
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#11 AW: Neue Art züchten!?

Beitrag von Boeing747 » 9. August 2012, 10:52

Vielen Dank für die Aufklärung!
Dann werde ich mir wegen den Schnecken wohl was anderes überlegen müssen :(
Habt ihr eine Idee? Ich habe schon ein altes Mikroskop aus DDR Zeiten :D


Jeder Mensch hat ein Recht auf schlechte Laune. Das sollte in die Verfassung aufgenommen werden.:lies:

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swagman
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#12 AW: Neue Art züchten!?

Beitrag von swagman » 9. August 2012, 11:06

Mitsch hat geschrieben:so haben es skrupellose Züchter geschafft, eines von tausenden Beispielen, aus dem ehemals wunderschönen Skalar einen hilflos durchs Becken zuckelnde Schleier-/Gold-/Marmor- und weiß der Teufel was sonst noch für Modeskalare "herzustellen".

Wobei das noch immer die selbe Art ist. Zwar lässt sich durch gezieltes Züchten bestimmter Eigenschaften wie Farbe und Form eine Art so stark verändern, dass man sie äusserlich kaum noch mit der Ursprungsart vergleichen kann, doch genetisch ist und bleibt es die selbe Art.
Weitere Beispiel wären Hunde, Katzen, Goldfische, Tauben und viele mehr.

@ Boro
Ein Fluss kann durchaus eine unüberwindliche Barriere für manche Arten darstellen, genauso wie Gebirge oder die Bindung an bestimmte Ansprüche an den Lebensraum.
Solche "Inseln" gibt es daher auch auf dem Festland zu genüge, da braucht es keine echten Inseln.
Durch den Menschen kommen noch weitere solcher Faktoren hinzu, wie Autobahnen und landwirtschaftliche Flächen.
Beispiele gibt es hierfür auch in Deutschland/Europa genügend.
Einzelne Populationen von Tieren sind inselartig gefangen und können sich nicht mehr genetisch mit anderen Populationen austauschen.
Im Artenschutz versucht man daher auch nach Möglichkeit Wanderkorridore für solche Arten zu schaffen, was viel Geld und Zeit kostet. Beispielsweise für Amphibien und Reptilien.
Sind Populationen zu stark isoliert, kann es längerfristig bei zu kleinen Beständen zu deren lokalen Aussterben führen.



Krabbeltierfan
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#13 AW: Neue Art züchten!?

Beitrag von Krabbeltierfan » 9. August 2012, 11:57

Hey Boeing,

ich denke auch, hier gibt es ein gewisses Missverständnis.
Die Bedingungen im Leben eines Indiviuums zu ändern, sind für die Art relativ unbedeutend. Würde dieses Tier dann sofort angepasste Nachkommen erzeugen, hätten die Menschen in Tschernobyl auch wohnen bleiben können.

Sicherlich gibt es auch Ausnahmen, Kakerlaken sollen ja solche Meister sein, aber die Meisten anderen Tiere eben nicht. Bis eine neue Art entsteht, geht es hier um extrem lange Zeiträume, in denen ein Anpassungsprozess des Genpools einer ganzen Population vollzogen wird. Die Kerguelen -Fliege ist hier ein gutes und einfaches Beispiel.

Dein Ansatz geht, so wie es mir vorkommt, ein bisschen in Richtung Lamarck. Hier gibt es aber gewisse Denkfehler, so kann deine kleine Schnecke eben nicht einfach so ihren Stoffwechseln neu erfinden, weil es gerade nützlich wäre.

Grüße
Krabbel



Mitsch
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#14 AW: Neue Art züchten!?

Beitrag von Mitsch » 9. August 2012, 11:58

Hallo Boeing,
...auf jedem Flohmarkt sind Mikroskope für deutlich unter 10,-€ zu bekommen. In der Regel also für den "Hausgebrauch" sind Vergrößerungen zwischen 60X bis 90X völlig ausreichend. In diesem Bereich sind Amöben,Räder-,Glocken-,Strahlentierchen nicht zu vergessen die Kieselalgengehäuse sehr gut zu erkennen. Mit etwas Glück, hatte ich neulich, ist auch ein Mikroskop zu bekommen, welches an den Rechner angeschlossen das Betrachtungsfeld dann richtig groß erscheinen läßt.
Bei den herkömmlichen Vergrößerungen der (Schüler)-Mikroskope macht es ab 200 facher Vergößerung dann schon keinen Spß mehr, gar 300X ist zu vernachläßigen, weil .... undeutlich und meist auch viel zu dunkel. Es gab bei dem Gelbrotblauen Lebensmittelanbieter vor Jahr und Tag (2006?)ein sehr praktikabeles Taschenmikroskop mit eingebauter Beleuchtung in der Größe dreier nebeneinder liegende Zigarren, preise dich glücklich so du so eine Apperatur erstehen kannst. Sehr praktisch und mit einer guten Vergrößerung begleitet mich dieses Gerät, ich möchte es nicht missen, bei jedem Spaziergang.
Tronic Zoom 60X - 100X 2x1.5V
Mitsch



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Tamara-Jasmin
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#15 AW: Neue Art züchten!?

Beitrag von Tamara-Jasmin » 9. August 2012, 16:15

Bei der Wahl des Mikroskops ... Aufschriften wie: "Bis zu 1600x Vergrösserung" sind reine Kundenfängerei. Was mann dan bekommt ist Spielzeug und macht nicht wirklich Freude.


:fettgrins: Da kann ich aus Erfahrung reden. Habe mir vor Jahren mal in einem Lebensmittelmarkt (mit 5 Buchstaben) ein USB Mikroskop gekauft.
So gesehen nicht schlecht ... gute Bilder ... aber sobald man die USB Funktion nutzt, hat man die Bilder selber noch besser gezeichnet als sie am Bildschirm dargestellt werden. Ein Armutszeugnis - das so ein Ramsch überhaupt verkauft wird ... aber was will man auch für nen "Fuffi" erwarten?
Wenn sich meine Finanzielle Situation etwas erholt hat, und etwas Geld übrig ist, dann spare ich auf jedenfall auf ein Zeiss hin. Bis 2000 € sind sicher gut angelegt (mit EOS-Adapter). Aber da wirst Du in Deiner Ausbildung einige Monate sparen dürfen....

Schau Dir trotzdem vorher das hier mal an:
http://www.klaus-henkel.de/mikroskop.html

Liebe Grüsse:
Tammy


(Psalm 145:10) All deine Werke werden dich lobpreisen, o Jehova, Und deine Loyalgesinnten werden dich segnen.

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chris1994
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#16 AW: Neue Art züchten!?

Beitrag von chris1994 » 9. August 2012, 22:47

Zu den Mikroskopen:
Es ist immer von Vorteil, wenn das Mikroskop nach dem Baukastenprinzip aufgebaut ist und sich entsprechend erweitern lässt.

Wenn Tamara-Jasmin schon den überaus interessanten Link beisteuert, möchte ich auch noch auf ein sehr brauchbares Werk, ebenfalls von Herrn Henkel, hinweisen. Den meisten Mikroskopikern unter uns müsste die Mikrofibel ein Begriff sein.

Lg


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