Barristan hat geschrieben:Dann trĂ€nke doch mal ein StĂŒck Klopapier in Paraffinöl und probiere aus, ob es nicht auch an der Fenststerscheibe hĂ€ngen bleibt. Bei einem kleinen Streifen, mit dem ich das gerade probiert habe, ging das problemlos.
Da hast du mich falsch verstanden. Ich habe nicht behauptet dass das Klopapier nicht auch mit Paraffin haftet, ich habe ja auch nicht geschrieben dass es mit Wasser sein muss, ich wollte damit nur die allgemeine physikalische FunktionsweiĂe der AdhĂ€sionskrĂ€fte zwischen zweier Festkörper durch einen dĂŒnnen FlĂŒssigkeitsfilm verdeutlichen. Hier zwischen den Festkörpern Glassscheibe und Papier, das funktioniert mit vielen verschiedenen FlĂŒssigkeiten.
Barristan hat geschrieben:Wozu brauchen sie noch die FlĂŒssigkeit aussondern, das Paraffinöl ist flĂŒssig. Die AdhĂ€sion ist evtl. geringer, aber sie fehlt nicht vollstĂ€ndig. Kann sein, dass deshalb schwere Ameisen abrutschen. Leichte werden trotzdem drĂŒber laufen.
Ja das Paraffinöl ist flĂŒssig, meine Vermutung ist aber dass durch die ZĂ€hflĂŒssigkeit des Paraffinöls, das Ameisenbein wegen des geringen Gewichts der Ameise nicht durch die OberflĂ€chenspannung bricht, bzw. nicht nah genug an die Glasscheibe herankommt und AdhĂ€sionskrĂ€fte funktionieren ja nur bei einem sehr dĂŒnnen Film, wenn der FlĂŒssigkeitsfilm zwischen den beiden Festkörpern zu dick ist, lassen die BindungskrĂ€fte sehr schnell schlagartig nach.
Warum jetzt eher kleinere Arten besser drĂŒberlaufen können als schwerere, ist etwas was ich definitiv gerne untersuchen wĂŒrde. Ich wollte mich sowieso schon mit dem Thema der verschiedenen Ausbruchschutzmittel tiefer beschĂ€ftigen, leider wird das aber bis zu den nĂ€chsten Semesterferien wegen vieler kommender Klausuren warten mĂŒssen. Man muss da sehr viel berĂŒcksichtigen. Zum einen ist die ĂŒbliche KettenlĂ€nge und damit die unterschiedliche ViskositĂ€t der ĂŒblichen zum Ausbruchschutz fĂŒr Ameisen zum Verkauf angebotenen Paraffine wichtig zu wissen, da Paraffin eben nicht gleich Paraffin ist und zum anderen ist auch die Methode des Auftragens bei so etwas entscheidend. Ob nun dick aufgetragen mit groĂen Tropfen oder dĂŒnn aufgetragen mit sehr kleinen Tropfen und geringem Tropfenabstand als auch die Dicke des aufgetragenen Paraffinstreifens, macht alles rieĂige Unterschiede. Da das Paraffin niemals eine durchgehende FlĂ€che abdeckt sondern immer Tropfen bildet und zwischen diesen Tropfen das Glas dann eben nicht mit einer Paraffinschicht bedeckt ist, kann es sein dass kleinere Ameisen evtl. mit ihren kleineren Beinen eher Halt zwischen den Paraffintropfen finden, wobei an dieser Stelle dann natĂŒrlich kein Halt stattfindet, bei einem sehr dĂŒnnen Streifen, kann es dann durchaus sein dass einige mit GlĂŒck drĂŒberkommen und andere nicht. Wenn du schon sagst "meist" bedeutet das nĂ€mlich dass es eben nicht immer so ist. Ich denke dass dieses Prinzip zutrifft und werde das im Sommer einmal mit Lasius Niger testen, nĂ€chstes Jahr wenn meine Camponotus Kolonie groĂ genug sein sollte auch mit einer möglichst groĂen Arbeiterin und das dann mit variierender OberflĂ€che, StreifengröĂe, KettenlĂ€nge des Ăls und TropfengröĂe ausprobieren und auch unter dem Mikroskop beobachten.