Bei Honigbienen gibt es eine Arbeitsteilung die im Prinzip dem Alter der Arbeiterinnen folgt. Die jüngsten putzen die Zellen, dann Brutpflege der jüngsten
Diese verschiedenen "Berufe" werden durch physiologische Veränderungen (z.B. Ausbildung der Futtersaftdrüsen oder der Wachsdrüsen) begleitet und sind auch von den jeweiligen Bedürfnissen des Volkes abhängig.
Die Aussendienst-Phase ist also der letzte Abschnitt im Bienenleben. Irgendwann (nach nur etwa 2 Wochen) sind die Flugbienen verbraucht und sterben irgendwo draussen, d.h. sie kommen nicht mehr zurück. In einem normalen Bienenvolk im Frühsommer sterben täglich gut tausend Bienen, ohne dass man davon etwas sieht. Dennoch nimmt das Volk zu.
Ich kann mir vorstellen, dass in einem wild lebenden Ameisenvolk täglich erhebliche Verluste von Arbeiterinnen eintreten, die draussen unterwegs sind. Sie werden gefressen, verunfallen oder sterben an Altersschwäche. Da im Gegensatz dazu bei Völkern in Gefangenschaft nur ganz geringe Anstrengungen und Risiken zur Nahrungsbeschaffung, Verteidigung usw. nötig sind, werden die Tiere im Nest alt und müssen schliesslich entfernt werden.
Ich würde also vermuten, dass die getöteten Arbeiterinnen alt und (oder) unbrauchbar geworden sind, sich aber nicht weit genug vom Nest entfernen können (im Formicarium) um "natürlich" zu sterben. Sie kommen also so lang zurück ins Nest, bis sie als Risiko betrachtet und gewaltsam entfernt werden. Gnadenbrot gibts nicht bei sozialen Insekten, wer nicht normal funktioniert wird hinausgeworfen.
Eure Beobachtungen würden mich interessieren.
Gruss: erix