nach 16 Tagen bin ich nun endlich zurück. Es war ein sehr spannender Urlaub, ja von Ameisen her betrachtet sogar mein Schönster. Das einzige was ich nicht so toll fand, war der Hin- und Rückflug über 8 Stunden mit vielen Turbulenzen 8o ;(.
Nun gut, als wir dann 20 km nördlich von Mombasa mit leichtem Brechreiz (die Straßen in Kenia sind schlimmer als unsere Feldwege) unser Hotel begrüßen durften, sah ich schon erste Campos die Bäume erklimmen. Sahen aus wie unsere C. cruentatus, schnell und aggressiv. In unserem Hotelzimmer suchte ich mir gleich ein gutes Plätzchen für meine Ameisenausrüstung. Denn ich wusste nämlich noch genau, dass Joachim damals dermaßen Probleme mit Tapinoma hatte, sodass ich da besonders aufpassen wollte. Und kaum sah ich an den weiß gestrichenen Hotelwänden hoch und sah erste Massenansammlungen von Geisterameisen, Tapinoma melanocephalum und andere Tapinoma
Der Ort von unserem Hotel befand sich logischerweise am Strand und somit herrschte dort ein feuchtes Küstenklima und ringsherum war auch zum größten Teil die Feuchtsavanne. Ich hatte das Glück und konnte 300 Meter entfernt vom Hotel in einen angelegten Park. Ein riesiger Park! Dort fand ich sehr viel. Deshalb war ikke da auch 3-mal drin. Eintritt: 5 EUR
Ponerine1
Fang ich mal mit den Ponerinen an. Gesehen habe ich 3 Ponerinen. Wahrscheinlich waren es noch mehr Arten, doch leider war ich noch nie in den Tropen und kann Ponerinen noch nicht so gut unterscheiden. Auf jeden Fall fiel mir eine riesige, schwarz glänzende Ponerine sofort ins Auge. Sie ist ca. 2 cm groß und besitzt lange, säbelförmige Kiefer. Davon konnte ich eine Kolonie mit
Ponerine2
Diese Ponerine ist etwas schlanker und allgemein wenige Millimeter kleiner, aber viel schneller und agiler als die Große. Außerdem trägt diese Ameise alles an Futter ein, so wie ich das beobachten konnte.
Ponerine3
Diese Ponerine war dort wie Sand am Meer, sprich wie Lasius niger in einer Großstadt. Sie führte bei Regen und entsprechender Luftfeuchtigkeit kleine Raubzüge durch. War immer recht lustig anzusehen. Hatte ja Joachim auch beobachten können. Was diese frisst weiß ich nicht, kann ich aber hier zu Hause ausprobieren. Sicherlich waren noch mehr Ponerinen dort in diesem Gebiet, doch konnte ich nur diese 3 100% unterscheiden.
Camponotus1
Hier handelte es sich um eine Camponotus der "maculatus Gruppe“. Wie am Anfang beschrieben sehr groß, schnell und aggressiv. Allerdings habe ich mir davon keine Kolonie mitgebracht, da ich ja eine Tanaemyrmex zu Hause selber habe und ich nur wirklich Arten mitgebracht habe, die mich brennend interessieren.
Camponotus2
Das ist 100% dieselbe Art wie sie Joachim gefunden hatte: http://ameisenforum.de/Joachim/Kenia/campo-3-1.JPG Ich war erstaunt von dieser Ameise. Wenn ich ein Nest geöffnet hatte liefen alle wie wild umher und zeigten ein typisches Verhalten einer Cataglyphis, nämlich einen hochgestreckten
Camponotus3
Diese Camponotus wird bei Joachim als „Camponotus
Treiberameise
Erst dachte ich es handelt sich um Pheidole, doch die riesigen Kolonien, die meist durch Zweignestbildung in Verbindung standen war es unmöglich Pheidole. Zum größten Teil verliefen die oberirdischen Straßen in kleinen Einkerbungen, wie Trampelpfade, von Nesteingang zu Nesteingang. Die Kolonien waren alle
Pheidolen und Ernteameisen
Diese Ameisen waren recht selten anzutreffen, ich muss aber auch ehrlich sagen, dass ich mich nicht so auf diese Ameisen konzentriert habe, eher auf meine Lieblinge, die Ponerinen.
Odontomachus
Unter irgendwelchen Nadelbäumen waren meist diese Ameisen anzutreffen. Riesige Nester, bald so groß wie unsere Waldameisen. Zum Teil war ein Erdaushub von solch einem Nest bestimmt 40cm hoch. Zum Glück fand ich auch eine kleine Kolonie unter einem Stein, die es sich nun hier bei mir gemütlich macht.
Polyrhachis
Meist auch riesige Nester unter großen Steinen. Diese Art ist vergleichbar mit unserer Lasius fuliginosus. Die Ameisen legen sehr weite Ameisenstraßen an und laufen von Baum zu Baum.
Anscheinend besitzen sie auch Blattlauszuchten auf den Bäumen.
Ansonsten fand ich noch viele andere schöne Tiere wie Termiten, Skorpione, Tausendfüßer, riesige Urinsekten etc. Diese Tiere eignen sich ja sehr gut als Nebenbewohner im Terrarium, hehe. Deshalb hab ich auch einiges an anderen Krabbeltieren mitgenommen.
In meinem Hotelzimmer waren nur immer diese lästigen Tapinoma, darunter auch T. melanocephalum. Ich musste wie Joachim täglich den Standort der Ameisenbehälter und des Futters wechseln.