Erfolgreiche Ansiedlung eingeschleppter Arten
- Witzman
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#9
Falls noch jemand den erlaeuternden Text von Prof. Buschinger lesen will, ohne lange suchen zu muessen, der kann dies hier tun:
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Diskussion:Current_events
ciao
Witzman
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Diskussion:Current_events
ciao
Witzman
- Michael Schoen
- Halter
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#10
Danke Witzman für den Hinweis , da ich nicht in dem erwähnten Forum aktiv bin hatte ich davon noch gar nichts mit bekommen .
Grüße Michael Schön
Grüße Michael Schön
Haltet Eure Ameisen verantwortungsbewusst ! Schütz somit unsere einheimische Fauna ( bitte schaut in den Infektionsthread ! ), bietet den Tieren eine artgerechte Haltung an!
Tragt so mit euren Wissen einen Teil zum Naturschutz bei .
Hobbyimker + Ameisenhalter
2 Vorsitzender der ASW Hessen
Michael Schön
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Michael Schön
-
- Halter
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#11
Das Klima der USA kann man in meinen Augen nicht mit unserem mitteleuropäischen Klima vergleichen. Oben im Norden der USA werden sich keine exotischen Arten ansiedeln können, weil es dort kalte Winter gibt. Ich denke fast 80% dieser eingeschleppten Arten haben sich in Florida oder Texas ausgebreitet. In Florida herrschen ja am untersten Zipfel sogar schon tropische Verhältnisse.
Würde ich in Florida wohnen, würde ich mir auch sehr überlegen ob ich mir exotische Ameisen zur ´Haltung anschaffe.
Aber Mitteleuropa kann man damit nicht vergleichen.
Hier mache ich mir weniger Gedanken über solche Dinge. Das heißt aber wiederum nicht, dass ich mir den Gefahren nicht bewusst bin.
Ich mag es nur nicht, wenn einige, auch Wissenschaftler, immer alles unter einen Kamm scheren, hier die USA und Mitteleuropa.
Würde ich in Florida wohnen, würde ich mir auch sehr überlegen ob ich mir exotische Ameisen zur ´Haltung anschaffe.
Aber Mitteleuropa kann man damit nicht vergleichen.
Hier mache ich mir weniger Gedanken über solche Dinge. Das heißt aber wiederum nicht, dass ich mir den Gefahren nicht bewusst bin.
Ich mag es nur nicht, wenn einige, auch Wissenschaftler, immer alles unter einen Kamm scheren, hier die USA und Mitteleuropa.
- Frank Mattheis
- Halter
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#12
Ja, Stefan, aber leider scheinen viele zu glauben, nur mit Vereinfachung, Verallgemeinerung und simplen ungenauen Vergleichen erreicht man noch den privatfernsehenden "Normalverbraucher" 8o. Es gibt ganz sicher genaue Kenntnisse in der Wissenschaft, diese werden aber nicht ausreichend oder falsch vermittelt. Mancher meint wohl, er müsse die Wahrheit ausschmücken und etwas tunen, um so die im allgemeinen wenig interessierten "Entscheidungsträger" und die breite Masse auf sich hinzuweisen . Da wird dann schon mal die USA mit Mitteleuropa verglichen, da erscheinen Horrorgemälde von international tätigen Kolonien der Argentinischen Ameise, da werden Begriffe wie Pestant oder Killerbiene verwandt. Mit deutscher Sprache lässt sich das Unfassbare 8o nicht beschreiben, die Verkünder sind dann entweder dieser Sprache nicht ausreichend mächtig oder glauben, die Zielgruppe sei entsprechend unterbelichtet.
Es gibt natürlich riesige ökologische Probleme mit verschleppten und invasiven Arten weltweit. Die selbsternannten Aktivisten erweisen der Sache jedoch einen Bärendienst, wenn sie meinen, ständig die gleichen Geschichten aufzuwärmen und damit zu versuchen, uns Freizeitforschern anzulasten, wir wären für die Verbreitung invasiver Arten irgendwie verantwortlich. Und ständige Wiederholung erhöht nicht automatisch den Wahheitsgehalt, Hartnäckigkeit ist nicht immer ein Indiz herausragender Erkenntnisfähigkeit.
Überhaupt ist die Anfeindung der sich bemühenden Freizeitforscher eine sehr moderne Strömung, die nicht akzeptiert werden kann und meines Wissens auch nicht nur hier auf Wiederstand stösst.
Denn es ist nunmal, wie es ist. Speziell bei den Ameisen gibt es nicht einen Fall weltweit, der belegbar ist, in dem eine invasive Art durch Halter oder Liebhaber verbreitet wurde. Wohl aber etliche, in denen Wissenschaftler Tiere entkommen liessen. Sicher tausende, in denen Arten aus den verschiedensten wirtschaftlichen Gründen zufällig oder gezielt verbreitet wurden. Hier wird nicht ausreichend gehandelt, hier vermisse ich das entschlossene Handeln der aufrechten und tapferen Mahner. Hier aber Erfolg zu haben ist schwer, hier kämpft man gegen mächtige Handelsinteressen, da holt man sich schon mal eine blutige Nase und das ist wenig öffentlichkeitswirksam und sieht überhaupt nicht so cool aus.
Wir Ameisenhalter wollen und müssen auf sichere Unterbringung unserer Tiere achten. Ausbrüche exotischer Ameisen dürfen nicht geschehen. Den wenigen Händlern solcher Tiere sollte das ebenfalls selbstverständlich sein, sie sollten ihre Kunden immer auf mögliche Gefahren hinweisen.
Gerade in diesem AF wurde das Thema ja schon oft diskutiert. Unsere Gemeinde ist wohl die erste oder gar einzige, die sich von Anfang an über die möglichen Gefahren ihres Tuns im klarem war und diese kontrovers diskutierte.
Insofern rennen Mahner hier nur offene Türen ein.
Grüsse, Frank.
Es gibt natürlich riesige ökologische Probleme mit verschleppten und invasiven Arten weltweit. Die selbsternannten Aktivisten erweisen der Sache jedoch einen Bärendienst, wenn sie meinen, ständig die gleichen Geschichten aufzuwärmen und damit zu versuchen, uns Freizeitforschern anzulasten, wir wären für die Verbreitung invasiver Arten irgendwie verantwortlich. Und ständige Wiederholung erhöht nicht automatisch den Wahheitsgehalt, Hartnäckigkeit ist nicht immer ein Indiz herausragender Erkenntnisfähigkeit.
Überhaupt ist die Anfeindung der sich bemühenden Freizeitforscher eine sehr moderne Strömung, die nicht akzeptiert werden kann und meines Wissens auch nicht nur hier auf Wiederstand stösst.
Denn es ist nunmal, wie es ist. Speziell bei den Ameisen gibt es nicht einen Fall weltweit, der belegbar ist, in dem eine invasive Art durch Halter oder Liebhaber verbreitet wurde. Wohl aber etliche, in denen Wissenschaftler Tiere entkommen liessen. Sicher tausende, in denen Arten aus den verschiedensten wirtschaftlichen Gründen zufällig oder gezielt verbreitet wurden. Hier wird nicht ausreichend gehandelt, hier vermisse ich das entschlossene Handeln der aufrechten und tapferen Mahner. Hier aber Erfolg zu haben ist schwer, hier kämpft man gegen mächtige Handelsinteressen, da holt man sich schon mal eine blutige Nase und das ist wenig öffentlichkeitswirksam und sieht überhaupt nicht so cool aus.
Wir Ameisenhalter wollen und müssen auf sichere Unterbringung unserer Tiere achten. Ausbrüche exotischer Ameisen dürfen nicht geschehen. Den wenigen Händlern solcher Tiere sollte das ebenfalls selbstverständlich sein, sie sollten ihre Kunden immer auf mögliche Gefahren hinweisen.
Gerade in diesem AF wurde das Thema ja schon oft diskutiert. Unsere Gemeinde ist wohl die erste oder gar einzige, die sich von Anfang an über die möglichen Gefahren ihres Tuns im klarem war und diese kontrovers diskutierte.
Insofern rennen Mahner hier nur offene Türen ein.
Grüsse, Frank.
- Wiseman
- Halter
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#13
Hallo Frank,
auch wenn Dein letzter Kommentar eine Menge Ansatzpunkte bietet, um die oft geführte Diskussion wieder aufflammen zu lassen, will ich hier nur einige Dinge zu bedenken geben.
1. Du wirst sicher nicht bestreiten können, dass hier in Deutschland (überhaupt in Europa) bereits sehr viele exotische (exotisch im Sinn von fremdländisch) Tiere und Pflanzen eingeschleppt worden sind und sesshaft wurden, die nicht zur ursprünglich vorherrschenden Fauna und Flora gehören.
2.
Nun, das Halten von Ameisen ist ein noch recht junges Hobby, dass ja erst in den letzten Jahren (seit der Eröffnung des Antstore) einen Boom erfahren hat und auch noch stetig weiterwächst.
Insofern kann man über eine mögliche Einschleppung invasiver Ameisenarten durch Ameisenhalter noch keine verlässliche Aussage treffen. Im Augenblick ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, noch sehr gering, doch diese Wahrscheinlichkeit wächst natürlich mit der Zahl der Ameisenhalter.
Außerdem gelangen durch den Ameisenhandel Arten nach Deutschland bzw. Europa, die über Schifffahrtsrouten, Luftverkehr oder Tourismus normalerweise nicht eingeführt werden.
Ich möchte es noch einmal wiederholen (falls es bisher nicht deutlich herüberkam), es geht hier nicht um Arten wie Myrmecia gulosa oder Atta sexdens, die (mal abgesehen von möglichen Parasiten) keinerlei Gefahr für unser Ökosystem darstellen.
Es geht vielmehr um anpassungsfähige Gattungen wie beispielsweise Pheidole oder Solenopsis, deren Arten nur schwer bestimmbar sind und teilweise bereits invasiv wurden bzw. in ihren Heimatländern als Schädlinge gelten.
@Stefan
Da es hier in Europa bisher noch keine derartige, flächendeckende Studie gab, ist es natürlich Spekulation von der Situation in den USA auf die Lage hier bei uns zu schließen.
Genau aus diesem Grund kannst Du aber auch keine Aussage treffen wie:
Denn aufgrund der fehlenden Untersuchungen weißt Du genauso wenig, wie die Situation in Bezug auf eingeschleppte Ameisenarten in Europa tatsächlich ist.
Im Zweifelsfall sollte man doch lieber etwas vorsichtiger sein, als davon auszugehen, dass schon alles nicht so schlimm sein wird, oder?
Ciao, Wiseman!
auch wenn Dein letzter Kommentar eine Menge Ansatzpunkte bietet, um die oft geführte Diskussion wieder aufflammen zu lassen, will ich hier nur einige Dinge zu bedenken geben.
1. Du wirst sicher nicht bestreiten können, dass hier in Deutschland (überhaupt in Europa) bereits sehr viele exotische (exotisch im Sinn von fremdländisch) Tiere und Pflanzen eingeschleppt worden sind und sesshaft wurden, die nicht zur ursprünglich vorherrschenden Fauna und Flora gehören.
2.
Denn es ist nunmal, wie es ist. Speziell bei den Ameisen gibt es nicht einen Fall weltweit, der belegbar ist, in dem eine invasive Art durch Halter oder Liebhaber verbreitet wurde. Wohl aber etliche, in denen Wissenschaftler Tiere entkommen liessen. Sicher tausende, in denen Arten aus den verschiedensten wirtschaftlichen Gründen zufällig oder gezielt verbreitet wurden. Hier wird nicht ausreichend gehandelt, hier vermisse ich das entschlossene Handeln der aufrechten und tapferen Mahner. Hier aber Erfolg zu haben ist schwer, hier kämpft man gegen mächtige Handelsinteressen, da holt man sich schon mal eine blutige Nase und das ist wenig öffentlichkeitswirksam und sieht überhaupt nicht so cool aus.
Nun, das Halten von Ameisen ist ein noch recht junges Hobby, dass ja erst in den letzten Jahren (seit der Eröffnung des Antstore) einen Boom erfahren hat und auch noch stetig weiterwächst.
Insofern kann man über eine mögliche Einschleppung invasiver Ameisenarten durch Ameisenhalter noch keine verlässliche Aussage treffen. Im Augenblick ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, noch sehr gering, doch diese Wahrscheinlichkeit wächst natürlich mit der Zahl der Ameisenhalter.
Außerdem gelangen durch den Ameisenhandel Arten nach Deutschland bzw. Europa, die über Schifffahrtsrouten, Luftverkehr oder Tourismus normalerweise nicht eingeführt werden.
Ich möchte es noch einmal wiederholen (falls es bisher nicht deutlich herüberkam), es geht hier nicht um Arten wie Myrmecia gulosa oder Atta sexdens, die (mal abgesehen von möglichen Parasiten) keinerlei Gefahr für unser Ökosystem darstellen.
Es geht vielmehr um anpassungsfähige Gattungen wie beispielsweise Pheidole oder Solenopsis, deren Arten nur schwer bestimmbar sind und teilweise bereits invasiv wurden bzw. in ihren Heimatländern als Schädlinge gelten.
@Stefan
Da es hier in Europa bisher noch keine derartige, flächendeckende Studie gab, ist es natürlich Spekulation von der Situation in den USA auf die Lage hier bei uns zu schließen.
Genau aus diesem Grund kannst Du aber auch keine Aussage treffen wie:
Aber Mitteleuropa kann man damit nicht vergleichen.
Denn aufgrund der fehlenden Untersuchungen weißt Du genauso wenig, wie die Situation in Bezug auf eingeschleppte Ameisenarten in Europa tatsächlich ist.
Im Zweifelsfall sollte man doch lieber etwas vorsichtiger sein, als davon auszugehen, dass schon alles nicht so schlimm sein wird, oder?
Ciao, Wiseman!
- Michael Schoen
- Halter
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#14
Jepp Wiseman und das ist der Punkt , man kann nicht häufig genug auf die Gefahren hinwiesen .
Hauptpunkt ist das sich jeder Ameisenhalter egal welcher Art bewußt sein muss , das er
1. eine Verantwortung zum Schutz der einheimischen Fauna trägt !
2. Ausbruchsichere Haltung haben sollte ( Teflon, Paraffinöl, Wassergraben
usw regelmässig erneuern ! )
3. Die Tiere möglichst mit dem Bino auf mögliche äusseren Parasitenbefall
( Milbenarten )untersuchen sollte .
4. einheimische Arten nur am Fundort wieder in die Natur entlassen sollte
( Faunenverfälschung )
5. sich im klaren sein muss das das Leben eine Kolonie je nach Art
über 30 Jahre andauern kann , dies sollte jedem zukünftigen
Halter klar sein .
Ãœber vieles kann man hier Tips sowie Infos bekommen , die Hinweise sollte man jeden Neuling mit auf dem Weg geben .
Auch ich sehe bedenklich in die Zukunft , denn sollte sich die Haltung zu einer Art Trend entwickeln wird bei der Maße leider keiner mehr auf die mahnenden Wort hören , und die Händler kümmerts wenig .
Grüße Michael Schön
Hauptpunkt ist das sich jeder Ameisenhalter egal welcher Art bewußt sein muss , das er
1. eine Verantwortung zum Schutz der einheimischen Fauna trägt !
2. Ausbruchsichere Haltung haben sollte ( Teflon, Paraffinöl, Wassergraben
usw regelmässig erneuern ! )
3. Die Tiere möglichst mit dem Bino auf mögliche äusseren Parasitenbefall
( Milbenarten )untersuchen sollte .
4. einheimische Arten nur am Fundort wieder in die Natur entlassen sollte
( Faunenverfälschung )
5. sich im klaren sein muss das das Leben eine Kolonie je nach Art
über 30 Jahre andauern kann , dies sollte jedem zukünftigen
Halter klar sein .
Ãœber vieles kann man hier Tips sowie Infos bekommen , die Hinweise sollte man jeden Neuling mit auf dem Weg geben .
Auch ich sehe bedenklich in die Zukunft , denn sollte sich die Haltung zu einer Art Trend entwickeln wird bei der Maße leider keiner mehr auf die mahnenden Wort hören , und die Händler kümmerts wenig .
Grüße Michael Schön
Haltet Eure Ameisen verantwortungsbewusst ! Schütz somit unsere einheimische Fauna ( bitte schaut in den Infektionsthread ! ), bietet den Tieren eine artgerechte Haltung an!
Tragt so mit euren Wissen einen Teil zum Naturschutz bei .
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Michael Schön
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Michael Schön
- Frank Mattheis
- Halter
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#15
"Du wirst sicher nicht bestreiten können, dass hier in Deutschland (überhaupt in Europa) bereits sehr viele exotische (exotisch im Sinn von fremdländisch) Tiere und Pflanzen eingeschleppt worden sind und sesshaft wurden, die nicht zur ursprünglich vorherrschenden Fauna und Flora gehören."
Das ist wahr, aber eine Binsenweisheit. Von wem wurden sie eingeschleppt und zu welchen Zweck. Nicht zuletzt, wer schleppte sie ein, der Mensch! Er ist doch wohl die invasivste Art überhaupt. Das Halten von Ameisen ist ein junges Hobby? Das bestreite ich, auch in früheren Jahrhunderten beschäftigten sich Menschen ernsthaft mit Ameisen und anderen Insekten. Der Begriff trifft es für mich sowieso nicht, ich halte Ameisen nicht, wie andere mit Modelleisenbahnen "spielen". Die Beschäftigung mit den sozialen Insekten ist für mich kein Hobby. Sie ist für mich Lebensinhalt seit vielen Jahren.
Es sind gerade oft anpassungsfähige und volkreiche Arten, zB. aus den Gattungen Pheidole oder Monomorium, die sich nach der Einschleppung in Nischen etablieren können und sich dann u.U. ausbreiten. Dies sind meist Arten, die für Freizeitforscher weniger interessant sind. Auch ich kann nicht sehen, dass die Arten, die in den USA oder anderswo invasiv auftreten, aus den Terrarien von privaten Haltern entwichen sind. Es gibt aber Beispiele unverantwortlichen Handelns anderer, denken wir an die Kreuzungsversuche mit Honigbienen in der Neuen Welt. Die hervorgegangenen Bienen entwichen dann nicht ihren Liebhabern.
"Außerdem gelangen durch den Ameisenhandel Arten nach Deutschland bzw. Europa, die über Schifffahrtsrouten, Luftverkehr oder Tourismus normalerweise nicht eingeführt werden."
Das ist eine sehr pauschale Aussage. Solche Behauptungen sollte man belegen.
Natürlich kommen zB. Arten der Myrmecia nicht auf solchen Wegen nach Europa, das wär zumindest unwahrscheinlich, aber solche Arten können auch nicht Gegenstand der Diskussion sein, nur ein völlig Unwissender könnte ja behaupten, dass solche Arten eine Gefahr für die europ. Fauna darstellen .
Es sind eben doch eher kleine, invasive Arten, die mit den Handel zu uns gelangen. Auch Termiten, Gelbhalstermiten in Hamburg usw.. Wie wohl gelangten die Termiten dorthin 8o?
"Im Zweifelsfall sollte man doch lieber etwas vorsichtiger sein, als davon auszugehen, dass schon alles nicht so schlimm sein wird, oder?"
Ja, natürlich. Da stimme ich und (fast ;()jeder andere verantwortungsbewusste Tierhalter natürlich zu. Ist aber eben leider auch nur ein Gemeinplatz. Im Zweifelsfall sollte man keinen Döner essen(...gerade heute... 8o), nicht reisen, nicht trinken, nicht fragen. Im Zweifelsfall wär die Erde noch ein Scheibe und der Mittelpunkt des Universums.
Aber ohne Quatsch, in Bezug auf die Ameisenhaltung hast Du ja recht und es ist doch eigentlich auch unstrittig.
Man kann aber auch versuchen, die Dinge im Zusammenhang zu betrachten und zu schauen, wo und durch wen die Schäden in der Vergangenheit auftraten.
Es ist müssig, hier offne Türen einzurennen, wenn diese woanders seit langer Zeit sperrangelweit offenstehen und dies weiterhin tun.
Beginne doch zB. mal eine Diskussion zum Kauf von Tropenholz! Ich sah eine Doku vor einiger Zeit (ARD), in der gezeigt wurde, dass das Finanzministerium seine Fenster mit illegal eingeführten und durch kriminelle Zwischenhändler umdeklarierten Tropenholz aus Indonesien anfertigen und intallieren liess. Das Finanzministerium des Bundes!
Befragt nach ihrem Tun sagten die verantw. Beamten den Journalisten ziemlich lakonisch, das Tropenholz wäre halt billiger als einh. Eiche!
Was soll man angesichts dieser völlig verantwortungslosen Vorgehensweise noch sagen. Wieviele Ameisenkolonien gelangten wohl mit diesem Holz in neue Gebiete, und wievielen anderen Ameisen und sonstigen Tieren kostete dies ihren Lebensraum!
Micha, Deine Bedenken sind angebracht. Aber es gilt die Unschuldsvermutung, wer vernünftig und verantwortungsvoll handelt, anderen keinen Schaden zufügt oder sie gefährdet und die von Dir genannten Punkte beachtet und einhält (vieleicht nachweislich, darüber haben wir schon mal diskutiert?), soll auch das Recht der Selbstverwirklichung haben, wie es die Verfassung vorsieht. Das ist in einem demokratisch verfassten Gemeinwesen eigentlich selbstverständlich.
Grüsse, Frank.
Das ist wahr, aber eine Binsenweisheit. Von wem wurden sie eingeschleppt und zu welchen Zweck. Nicht zuletzt, wer schleppte sie ein, der Mensch! Er ist doch wohl die invasivste Art überhaupt. Das Halten von Ameisen ist ein junges Hobby? Das bestreite ich, auch in früheren Jahrhunderten beschäftigten sich Menschen ernsthaft mit Ameisen und anderen Insekten. Der Begriff trifft es für mich sowieso nicht, ich halte Ameisen nicht, wie andere mit Modelleisenbahnen "spielen". Die Beschäftigung mit den sozialen Insekten ist für mich kein Hobby. Sie ist für mich Lebensinhalt seit vielen Jahren.
Es sind gerade oft anpassungsfähige und volkreiche Arten, zB. aus den Gattungen Pheidole oder Monomorium, die sich nach der Einschleppung in Nischen etablieren können und sich dann u.U. ausbreiten. Dies sind meist Arten, die für Freizeitforscher weniger interessant sind. Auch ich kann nicht sehen, dass die Arten, die in den USA oder anderswo invasiv auftreten, aus den Terrarien von privaten Haltern entwichen sind. Es gibt aber Beispiele unverantwortlichen Handelns anderer, denken wir an die Kreuzungsversuche mit Honigbienen in der Neuen Welt. Die hervorgegangenen Bienen entwichen dann nicht ihren Liebhabern.
"Außerdem gelangen durch den Ameisenhandel Arten nach Deutschland bzw. Europa, die über Schifffahrtsrouten, Luftverkehr oder Tourismus normalerweise nicht eingeführt werden."
Das ist eine sehr pauschale Aussage. Solche Behauptungen sollte man belegen.
Natürlich kommen zB. Arten der Myrmecia nicht auf solchen Wegen nach Europa, das wär zumindest unwahrscheinlich, aber solche Arten können auch nicht Gegenstand der Diskussion sein, nur ein völlig Unwissender könnte ja behaupten, dass solche Arten eine Gefahr für die europ. Fauna darstellen .
Es sind eben doch eher kleine, invasive Arten, die mit den Handel zu uns gelangen. Auch Termiten, Gelbhalstermiten in Hamburg usw.. Wie wohl gelangten die Termiten dorthin 8o?
"Im Zweifelsfall sollte man doch lieber etwas vorsichtiger sein, als davon auszugehen, dass schon alles nicht so schlimm sein wird, oder?"
Ja, natürlich. Da stimme ich und (fast ;()jeder andere verantwortungsbewusste Tierhalter natürlich zu. Ist aber eben leider auch nur ein Gemeinplatz. Im Zweifelsfall sollte man keinen Döner essen(...gerade heute... 8o), nicht reisen, nicht trinken, nicht fragen. Im Zweifelsfall wär die Erde noch ein Scheibe und der Mittelpunkt des Universums.
Aber ohne Quatsch, in Bezug auf die Ameisenhaltung hast Du ja recht und es ist doch eigentlich auch unstrittig.
Man kann aber auch versuchen, die Dinge im Zusammenhang zu betrachten und zu schauen, wo und durch wen die Schäden in der Vergangenheit auftraten.
Es ist müssig, hier offne Türen einzurennen, wenn diese woanders seit langer Zeit sperrangelweit offenstehen und dies weiterhin tun.
Beginne doch zB. mal eine Diskussion zum Kauf von Tropenholz! Ich sah eine Doku vor einiger Zeit (ARD), in der gezeigt wurde, dass das Finanzministerium seine Fenster mit illegal eingeführten und durch kriminelle Zwischenhändler umdeklarierten Tropenholz aus Indonesien anfertigen und intallieren liess. Das Finanzministerium des Bundes!
Befragt nach ihrem Tun sagten die verantw. Beamten den Journalisten ziemlich lakonisch, das Tropenholz wäre halt billiger als einh. Eiche!
Was soll man angesichts dieser völlig verantwortungslosen Vorgehensweise noch sagen. Wieviele Ameisenkolonien gelangten wohl mit diesem Holz in neue Gebiete, und wievielen anderen Ameisen und sonstigen Tieren kostete dies ihren Lebensraum!
Micha, Deine Bedenken sind angebracht. Aber es gilt die Unschuldsvermutung, wer vernünftig und verantwortungsvoll handelt, anderen keinen Schaden zufügt oder sie gefährdet und die von Dir genannten Punkte beachtet und einhält (vieleicht nachweislich, darüber haben wir schon mal diskutiert?), soll auch das Recht der Selbstverwirklichung haben, wie es die Verfassung vorsieht. Das ist in einem demokratisch verfassten Gemeinwesen eigentlich selbstverständlich.
Grüsse, Frank.
- Sobek
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#16 AW: Invasive Arten im Focus!
Was mir auffällt ist, dass anscheinend vorallem Ökologen kein großes Drama in der Ausbreitung gebietsfremder Organismen sehen.
Ich hatte an meiner Universität eine Lehrveranstaltung in der es um eben solches ging. Geführt wurde sie von einem Invasionsökologen(-biologen). Mir kam es häufig vor, als wäre er sehr froh über diese Einschleppungen, da sie "extrem interessante Beobachtungen ermöglichen". Er meinte, für seine Berufsgruppe und auch für Evolutionsbiologen wären solche erfolgreichen Ansiedelungen ein Glücksfall.
Kann sich ja jeder seine Meinung dazu bilden.
Lg, Georg
Ich hatte an meiner Universität eine Lehrveranstaltung in der es um eben solches ging. Geführt wurde sie von einem Invasionsökologen(-biologen). Mir kam es häufig vor, als wäre er sehr froh über diese Einschleppungen, da sie "extrem interessante Beobachtungen ermöglichen". Er meinte, für seine Berufsgruppe und auch für Evolutionsbiologen wären solche erfolgreichen Ansiedelungen ein Glücksfall.
Kann sich ja jeder seine Meinung dazu bilden.
Lg, Georg
Dabei seit 2003