Futtermischung
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- Halter
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#1 Futtermischung
Tag Zusammen
Ich habe die letzten Tage, angeregt von den Ideen anderer Halter, wieder ein wenig mit Futtermischungen experimentiert. Im Grunde möchte ich etwas vollwertigere Nahrung als Honig-Wasser anbieten, welche man auch mal ohne Probleme über einen langen Zeitraum ausschließlich füttern kann. Man hat ja immer mal Phasen in denen die Beschaffung von Futterinsekten (warum auch immer) problematisch ist. Dies endet dann meist in einer eiweißarmen Zeit für die Meisen.
Ich habe deshalb versucht ein Futterkonzentrat herzustellen, welches reich an Eiweiß, Kohlenhydraten und auch Vitaminen ist. Zudem sollte es leicht zu verfüttern sein und sich ggf. auch lang halten, wenn man mal eine größere Menge herstellt.
Wichtig: Natürlich ist ein solches Futter kein vollständiger Ersatz für Insekten als Futter. Schon allein aus Gründen der artgerechten Haltung sollte man seinen Kleinen diese wichtige Nahrungsquelle nicht verwähren!!
Nach ein paar Versuchen, habe ich nun die wohl ideale Mischung gefunden, welche sich zudem sehr gut verfüttern lässt.
Man nehme 2 Bananen, 250 - 300 g Honig (konnte keinen Unterschied bei den verschiedenen Sorten feststellen - klarer lässt sich besser verarbeiten) und ein gutes Stück (ca. 150 - 200 g) Huhn oder Pute.
Zuerst nimmt man sich das Fleisch vor. Im Grunde muss es so fein wie möglich püriert werden. Ich habe auch vorgefertigte Babynahrung ausprobiert, aber diese ist (vermutlich wegen dem üblen Geruch ) nicht wirklich geeignet. Zum Zerkleinern verwende ich einen Fleischwolf und anschließend einen Pürierstab. So wird das Ganze fein genug. Als nächstes nimmt man sich die Bananen, schält sie und zerquetscht sie z.B. mit einer Gabel, so lang bis ein schöner Brei entstanden ist. Dieser sollte auch schon fein sein und keine groben Stücke enthalten. Nun mischt man den Bananen- und Fleischbrei mit dem Honig und man erhält eine doch recht flüssige Futtermischung. Wenn sie zu flüssig sein sollte, kann man einfach noch etwas mehr Fleisch hinzufügen.
Nun hat man eine sehr nahrhafte Flüssigkeit, aber wie bietet man diese nun an?! Im Formicarium hat man damit ja keine Probleme. Aber auf Grund der Konsistenz lässt sich das Ganze nicht wie Honig-Wasser mit Hilfe eines Q-Tips oder ähnlichem ins RG legen.
Ich nutze an dieser Stelle kleine Schlauchstücke mit einem Gesamtdurchmesser von 6 und einem Innendurchmesser von 4 mm, welche ich mit Hilfe einer Spritze befülle und auf einer Seite mit einem Plastiknüppel verschließe. Diese lege ich dann einfach in das RG und kann sie leicht wieder entnehmen, wenn sie leer sind. Praktischer Weise passen diese Schlauchstücke auch genau in die Bohrungen meiner Gipsnestboxen, die eigentlich für die Verbindung untereinander oder mit der Arena gedacht sind, sich so aber auch perfekt zur Fütterung eignen.
Für die bessere Portionierung und Lagerung habe ich die Mischung direkt in unterschiedlich große Spritzen gefüllt und eingefroren. Wenn die Fütterung ansteht nehm ich einfach eine Spritze aus dem Gefrierschrank und bringe sie unter heißem Wasser wieder auf Temperatur.
Fazit: Ein echt praktisches System. Honig-Wasser hat bei mir ausgedient und meine Kleinen findens echt klasse :OK:
Habt ihr auch schon Erfahrungen mit solchen Futtermischungen gemacht? Vielleicht weitere Repzepturvorschläge?! Ein Bild werd ich später noch einfügen, um das Ganze etwas deutlicher zu machen...
Gruß
Christian
Ich habe die letzten Tage, angeregt von den Ideen anderer Halter, wieder ein wenig mit Futtermischungen experimentiert. Im Grunde möchte ich etwas vollwertigere Nahrung als Honig-Wasser anbieten, welche man auch mal ohne Probleme über einen langen Zeitraum ausschließlich füttern kann. Man hat ja immer mal Phasen in denen die Beschaffung von Futterinsekten (warum auch immer) problematisch ist. Dies endet dann meist in einer eiweißarmen Zeit für die Meisen.
Ich habe deshalb versucht ein Futterkonzentrat herzustellen, welches reich an Eiweiß, Kohlenhydraten und auch Vitaminen ist. Zudem sollte es leicht zu verfüttern sein und sich ggf. auch lang halten, wenn man mal eine größere Menge herstellt.
Wichtig: Natürlich ist ein solches Futter kein vollständiger Ersatz für Insekten als Futter. Schon allein aus Gründen der artgerechten Haltung sollte man seinen Kleinen diese wichtige Nahrungsquelle nicht verwähren!!
Nach ein paar Versuchen, habe ich nun die wohl ideale Mischung gefunden, welche sich zudem sehr gut verfüttern lässt.
Man nehme 2 Bananen, 250 - 300 g Honig (konnte keinen Unterschied bei den verschiedenen Sorten feststellen - klarer lässt sich besser verarbeiten) und ein gutes Stück (ca. 150 - 200 g) Huhn oder Pute.
Zuerst nimmt man sich das Fleisch vor. Im Grunde muss es so fein wie möglich püriert werden. Ich habe auch vorgefertigte Babynahrung ausprobiert, aber diese ist (vermutlich wegen dem üblen Geruch ) nicht wirklich geeignet. Zum Zerkleinern verwende ich einen Fleischwolf und anschließend einen Pürierstab. So wird das Ganze fein genug. Als nächstes nimmt man sich die Bananen, schält sie und zerquetscht sie z.B. mit einer Gabel, so lang bis ein schöner Brei entstanden ist. Dieser sollte auch schon fein sein und keine groben Stücke enthalten. Nun mischt man den Bananen- und Fleischbrei mit dem Honig und man erhält eine doch recht flüssige Futtermischung. Wenn sie zu flüssig sein sollte, kann man einfach noch etwas mehr Fleisch hinzufügen.
Nun hat man eine sehr nahrhafte Flüssigkeit, aber wie bietet man diese nun an?! Im Formicarium hat man damit ja keine Probleme. Aber auf Grund der Konsistenz lässt sich das Ganze nicht wie Honig-Wasser mit Hilfe eines Q-Tips oder ähnlichem ins RG legen.
Ich nutze an dieser Stelle kleine Schlauchstücke mit einem Gesamtdurchmesser von 6 und einem Innendurchmesser von 4 mm, welche ich mit Hilfe einer Spritze befülle und auf einer Seite mit einem Plastiknüppel verschließe. Diese lege ich dann einfach in das RG und kann sie leicht wieder entnehmen, wenn sie leer sind. Praktischer Weise passen diese Schlauchstücke auch genau in die Bohrungen meiner Gipsnestboxen, die eigentlich für die Verbindung untereinander oder mit der Arena gedacht sind, sich so aber auch perfekt zur Fütterung eignen.
Für die bessere Portionierung und Lagerung habe ich die Mischung direkt in unterschiedlich große Spritzen gefüllt und eingefroren. Wenn die Fütterung ansteht nehm ich einfach eine Spritze aus dem Gefrierschrank und bringe sie unter heißem Wasser wieder auf Temperatur.
Fazit: Ein echt praktisches System. Honig-Wasser hat bei mir ausgedient und meine Kleinen findens echt klasse :OK:
Habt ihr auch schon Erfahrungen mit solchen Futtermischungen gemacht? Vielleicht weitere Repzepturvorschläge?! Ein Bild werd ich später noch einfügen, um das Ganze etwas deutlicher zu machen...
Gruß
Christian
- moglie
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#2
Hi,
das hört sich echt gut an. Mich würde mal interessieren, ob es auch als Alleinnahrung zu verwenden ist. Würde aber anstatt Honig besser Zucker verwenden, da Honig nicht von allen Arten so geschätzt wird.
Mach doch mal eine Versuchsreihe, in der du eine zwei Gründerkolonien aufziehst. Die eine nach herkömmlicher Methode, die andere nur mit der Futtermischung.
Wie lange hält sich den die Mischung bei Raumtemperatur? Reicht es wenn man sie alle 2 Tage auswechselt?
das hört sich echt gut an. Mich würde mal interessieren, ob es auch als Alleinnahrung zu verwenden ist. Würde aber anstatt Honig besser Zucker verwenden, da Honig nicht von allen Arten so geschätzt wird.
Mach doch mal eine Versuchsreihe, in der du eine zwei Gründerkolonien aufziehst. Die eine nach herkömmlicher Methode, die andere nur mit der Futtermischung.
Wie lange hält sich den die Mischung bei Raumtemperatur? Reicht es wenn man sie alle 2 Tage auswechselt?
- MainMan
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#3
Hallo Chreisben!
Das hört sich wirklich gut an nur leider habe ich mit Honig sehr schlechte erfahrungen gemacht... mir ist deshalb schon mal fast eine Kolonie drauf gegangen und einmal wurde sie fast halbiert 8o Ich konnte das eindeutig auf den Honig zurückverfolgen, der 2. versuch bestätigte meinen Verdacht seit dem gebe ich meinen Ameisen keinen Honig mehr.
Heute habe ich unraffinierten Rohrzucker gekauft ich wollte es mal damit probieren (nur zucker/puderzucker lösungen ist auch langweilig) wenn ich etwas in erfahrung gebracht habe sage ich bescheid!
Das hört sich wirklich gut an nur leider habe ich mit Honig sehr schlechte erfahrungen gemacht... mir ist deshalb schon mal fast eine Kolonie drauf gegangen und einmal wurde sie fast halbiert 8o Ich konnte das eindeutig auf den Honig zurückverfolgen, der 2. versuch bestätigte meinen Verdacht seit dem gebe ich meinen Ameisen keinen Honig mehr.
Heute habe ich unraffinierten Rohrzucker gekauft ich wollte es mal damit probieren (nur zucker/puderzucker lösungen ist auch langweilig) wenn ich etwas in erfahrung gebracht habe sage ich bescheid!
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- Einsteiger
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#4
Chreisbein: Deine Mischung hört sich hervorragend an! Insbesondere das Einfrieren macht die Sache sicher extrem haltbar. Man könnte anstatt Pute sicherlich auch anderes Fleisch nehmen, welches einen höheren Fett-Anteil hat, z.B. Rind, aber das ist sicher Geschmacksfrage...
Ich habe nur wenig rumexperimentiert, habe aber auch ein "Geheimrezept". Anstatt Honig-Wasser habe ich eine Honig-Multivitaminsaft Mischung ausprobiert. Die wurde mindestens genausogut angenommen, und ich bilde mir ein, das der Vitamin-Haushalt dann für die Ameisen besser ist.
Als Saft habe ich nicht dieses Konzentratzeugs aus dem Aldi, sondern Bio-Multi-Saft genommen.
EDIT: Kann mal jemand erklären, warum Honig sich als schlecht herausgestellt hatte?!?
Ich habe nur wenig rumexperimentiert, habe aber auch ein "Geheimrezept". Anstatt Honig-Wasser habe ich eine Honig-Multivitaminsaft Mischung ausprobiert. Die wurde mindestens genausogut angenommen, und ich bilde mir ein, das der Vitamin-Haushalt dann für die Ameisen besser ist.
Als Saft habe ich nicht dieses Konzentratzeugs aus dem Aldi, sondern Bio-Multi-Saft genommen.
EDIT: Kann mal jemand erklären, warum Honig sich als schlecht herausgestellt hatte?!?
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- Halter
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#5
Ich konnte bis jetzt keine Abneigung gegen Honig feststellen, verwende eigentlich immer den billigsten den ich bekommen kann und fahre sehr gut damit. Ich werd aber auch mal Zucker ausprobieren und schauen, ob sie da noch mehr drauf stehen Werd dann wohl guten Fruchtzucker verwenden.
In Honig könnten natürlich Zusatzstoffe sein, die den Ameisen schaden... bis jetzt konnte ich aber nie negative Auswirkungen beobachten...
Ich werd mal einen Versuch starten. Habe noch einige Myrmica sabuleti Kolonien die ich dafür gut verwenden kann. Die meisten haben erst 2 oder 3 Arbeiterinnen. Ich werde einer Gruppe dann testweise nur noch die Futtermischung reichen und einer weiteren Gruppe das Übliche anbieten. Bin mal gespannt, ob sich Unterschiede in der Entwicklung abzeichnen.
Zur Haltbarkeit bei Zimmertemperatur kann ich leider nicht viel sagen, da ich sie immer direkt einfriere. Angebrochene Spritzen verwende ich aber auch noch nach 2 und mehr Tagen. Es kommt dann zwar zu Verfärbungen, aber die Schimmelbildung setzt erst viel später ein.
Hier noch das versprochene Bild:
Gruß
Christian
In Honig könnten natürlich Zusatzstoffe sein, die den Ameisen schaden... bis jetzt konnte ich aber nie negative Auswirkungen beobachten...
Ich werd mal einen Versuch starten. Habe noch einige Myrmica sabuleti Kolonien die ich dafür gut verwenden kann. Die meisten haben erst 2 oder 3 Arbeiterinnen. Ich werde einer Gruppe dann testweise nur noch die Futtermischung reichen und einer weiteren Gruppe das Übliche anbieten. Bin mal gespannt, ob sich Unterschiede in der Entwicklung abzeichnen.
Zur Haltbarkeit bei Zimmertemperatur kann ich leider nicht viel sagen, da ich sie immer direkt einfriere. Angebrochene Spritzen verwende ich aber auch noch nach 2 und mehr Tagen. Es kommt dann zwar zu Verfärbungen, aber die Schimmelbildung setzt erst viel später ein.
Hier noch das versprochene Bild:
Gruß
Christian
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#6
Hi,
bei mir hat die Erfahrung gezeigt, dass manche Arten (z.B. Odonthomachus oder Pachycondyla) nicht so gerne an Honig gehen bzw. gar nicht, Zucker hingegen wird von allen Arten angenommen (vorausgesetzt sie gehen überhaupt an süßes).
Mich würde interessieren ob es nach 2 Tagen anfängt zu gammeln oder so, da ich alle 2 Tage füttere.
bei mir hat die Erfahrung gezeigt, dass manche Arten (z.B. Odonthomachus oder Pachycondyla) nicht so gerne an Honig gehen bzw. gar nicht, Zucker hingegen wird von allen Arten angenommen (vorausgesetzt sie gehen überhaupt an süßes).
Mich würde interessieren ob es nach 2 Tagen anfängt zu gammeln oder so, da ich alle 2 Tage füttere.
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- Einsteiger
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#7
Wenn ich das richtig verstanden habe, wird das Fleisch nicht vorgegaart. Und Geflügel zu Hackfleisch verarbeitet ist der bakterielle Super-GAU würde ich sagen... also nach 2 Tagen würd ich den ganzen Kram austauschen...