Hi und Hallo,
generell kann ich über den Begriff "Wachdienst" eher schmunzeln...
Insgesamt hocken in einem Nest 3 Gruppen an Türstehern, innerhalb des Nestes, am Schlauchanfang und am Schlauchende. Der mutige Wachdienst am Schlauchende:
eine Fliege hatte sich in das Formicarium verirrt und krabbelte zum Schlauchende (dem Ein-/Ausgang innerhalb der Arena), bei Kontakt mit einem Major war echte Panik angesagt... Fliege sauste nach links und flüchtete, Major flitzte nach rechts in den Schlauch und rannte wie gestochen ins Nest... "Na prima" dachte ich, "Jetzt holt sie Verstärkung und das Nest wird verteidigt." Dachte ICH, die Major aber nicht, sie rannte vielmehr ins Nest und versteckte sich dort in der Masse der Arbeiterinnen... IIH, gefährliche Fliege, schnell zu Mama!
Im Vergleich zu ua Lasius niger (bei vergleichbarer Koloniestärke) möchte ich Camponotus ligniperda nach eigenen Beobachtungen allgemein als "vorsichtig" bezeichnen, denn gerade Lasius niger reagiert blind auf "Rufe" nach Verstärkung und stürzt sich mutig auf alles, was sich im Formicarium bewegt. Auch im Jagdt-/Beuteverhalten meine ich Unterschiede zu erkennen... Lasius niger stürzt sich bedingungslos auf die Beute und versucht diese zu zer-/erlegen, wohingegen C. ligniperda eher etwas bedächtiger an die Sache geht.
Behinderte Ameisen gezielt als Wachschutz... das widerspräche nmA eher der Logik. Ist doch eigentlich der Wachschutz am Nesteingang die erste Verteidigungslinie bei einem Angriff auf die Kolonie. Ältere Ameisen hier einzusetzen wäre logisch, aber behinderte??? Desweiteren können andere Artgenossinnen Behinderungen nicht erkennen, und ob die Ameise selbst dieses erfasst, sei dahingestellt.
Kann es sein, das die betreffende Ameise kränkelte, dort auf ihr Ableben gewartet hat und sich dann zum Sterben aus dem Nest bewegte?
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!