Nach Durchsicht dieses threads möchte ich einige Dinge klarzustellen versuchen.
Die von "Gummib4er" skizzierte Beobachtung kann insofern nicht zutreffen, weil bei der unterirdisch lebende L. flavus die Nestgründung in Form von
Was wir hier vor uns haben, ist eindeutig eine Form von temporärem Sozialparasitismus, worunter Arten zu verstehen sind, welche ausschliesslich nur mit Hilfe fremder Ameisen eine Nestgründung vollziehen können. Instruktive Beispiele liefern dazu alle einheimischen Lasius-Arten.
Konkret handelt es sich bei dem hier zitierten Fall um einen sog. obligatorischen temporären Sozialparasitismus ohne Dulosis (also ohne Sklavenraub), wie dies schon 1905 von Wheeler und Wasmann erstmals beobachtet und beschrieben wurde.
Die von "Skeeve" gemachte Beobachtung trifft insofern zu, denn tatsächlich konnten sowohl im Freiland wie auch in Laborversuchen beobachtet werden, dass eine umbratus-Königin sich vorerst lauernd am Nesteingang eines niger-Nestes "herumtreibt", um dann plötzlich eine niger-Arbeiterin zu schnappen und damit verschwindet, um sie zu töten. Crawler hat dies erstmals 1896 beobachtet und 1909 beschrieben !
Tatsächlich begibt sich das umbratus-Weibchen nach den Killen der "Beute" ins niger-Nest, wo es (nach wiederholten Beobachtungen im Formikar) bald einmal mit zunehmendem Interesse von den niger-Arbeiterinnen begrüsst und umsorgt wird (= Wirkung des vom umbratus-Weibchen produzierten Pheromons !), während die niger-Königin mehr und mehr "vernachlässigt" und
Schliesslich ist die umbratus-Nachkommenschaft die dominierende und die niger-Arbeiterschaft die dienende Art. In der Folge wird die ursprünglich reine niger-Kolonie eine gemischte umbratus-niger-Kolonie, aus der sich nach und nach eine reine umbratus-Kolonie entwickeln wird.
Ob sich dann
Ich hoffe, mit diesen hier allerdings sehr kurz formulierten Abläufe vielleicht doch etwas Licht in die Diskussion bringen zu können !
Schöne Grüsse
Ryk