11.01.2007Ab sofort werde ich die Erfahrungen in diesen Post posten =). Dann dürfte es ein wenig übersichtlicher werden.
Da ich schonmal dabei bin:
In den vergangenen 3 Wochen habe ich mir das Problem der Bewässerung (Menge an Wasser täglich) vorgenommen. Bei der Größe meines Y-Tong-Steines hat sich eine Bewässerung von 20 - 40ml Wasser täglich bewährt.
Der Wassertank ist ein Loch, von der Mitte des Steins nach außen verlagert, mit knapp 100ml Fassungsvermögen, ausgefüllt mit Seramis. Dadurch ist gewährleistet, dass die Kammern in der Nähe des Lochs deutlich stärker durchfeuchtet sind, als die auf der gegenüberliegenden Seite.
Den Ameisen in der Hütte geht es scheinbar prächtig. Bei meinen Wasserreservoirkontrollen alle 1 - 2 Wochen bewegen sich nur die Fühler, ab und zu zuckt ein Bein.
Bei meiner
Camponotus herculeanus ist die das Wasserreservoir verschließende Watte leider nach hinten durchgerutscht. Is nu ne wöchentliche Bewässerung per PDA-Kanüle angesagt. So lernt man auch, die Hände ruhig zu halten *g*.
Irgendwie bin ich grad übermotiviert. Liegt vermutlich daran, dass ich nix zu tun hab.
In Sachen Ausbruchssicherung nutze ich die Infos aus dem
Ameisenwiki, bei mir wird es wohl eine Kombi aus Talkum unten und darüber PTFE, oder Vaseline. Die Reihenfolge ist logisch: aufgetragen wird zuerst das PTFE, dann das Talkum.
[EDIT] Sorry, seh grad, dass ich mich äußerst unklar ausgedrückt hab: das PTFE wird oberhalb der Talkumumrandung aufgetragen.[EDIT]
13.02.2007Die Anzahl meiner Staaten hat sich verringert.
Einmal pro Woche muss ich die Kolonien überprüfen, da bei der
Camponotus herculeanus die wasserreservoirbegrenzende Watte vollständig nach hinten durchgerutscht ist.
Dabei habe ich vergangene Woche festgestellt, dass sich die
Königin der
Lasius niger 1 verdächtig in die allgemeine Exitusposition der Insekten- und Spinnentiere begeben hat. Ich habe es zuerst auf einen kurzen Kälteeinbruch, also Kältestarre, in der vorhergehenden Nacht zurückgeführt, bin allerdings letztendlich vorhin enttäuscht worden.
Ich denke, ich werde den Rest der Kolonie mit den anderen zusammen in ein paar Wochen aus dem Quartier holen und sozusagen "zu Tode pflegen". Die tote
Königin ist bereits entfernt und dem regulären Kreislauf der Natur zurückgeführt worden.
10.03.2007Aufgrund der etwas milderen Temperaturen (+ 8-11°C) und des dauerhaften Sonnenscheins, habe ich mich entschlossen die
Winterruhe abzumildern. Die Ameisen befinden sich nun im Keller auf einer Fensterbank mit ziemlich konstanten 15°C.
Eine erste kurze Zählung hat folgendes ergeben:
Lasius niger 1:
Larven, 12 Pygmäen [EDIT]Q. verstorben ~06.02.07[/EDIT 13.02.2007]
Lasius niger 2:
Brut, hauptsächlich
Larven, ~10 Pygmäen
Lasius niger 3: ausschließlich
Larven, 7 Pygmäen
Lasius niger 4: viel
Brut, alle Stadien, 8 Pygmäen
Lasius niger 5: wenig
Brut, wenig
Larven, 1 Pygmäe
Lasius niger 2005: keine
Brut, 3 Pygmäen
Camponotus herculeanus: wenig
Brut, hautpsächlich
Larven, 0 Pygmäen
Die Verluste halten sich also in Grenzen.
Ich habe begonnen, Honig auf Streichhölzern anzubieten. Lasst es mich so formulieren: er kommt ziemlich gut an. Die Streichhölzer sind in den Wattepads mittig eingerollt, die das RG verschließen. Stabil, leicht zu entsorgen, kann aber kurz zur Fizelarbeit werden. Allerdings ungeeignet, wenn die Kolonie etwas größer geworden ist.
12.03.2007 Alle Kolonien, bis auf die 2005'er Generation, haben scheinbar wieder mit der Eierproduktion begonnen. Die heute angebotenen Fliegen (jeweils eine pro Kolonie) sind sehr gut angekommen.
Allerdings: Trotz des minimaler-Honigtropfen-auf-Streichholz-Verfahrens, hat es tatsächlich eine Pygmäe geschafft, dort zu verenden.
Derzeit ist eine der
Königinnen noch geflügelt. Im vergangenem Jahr habe ich gedacht, dass diese unbefruchtet sei, trotz der gelegten Eier. In der
Winterruhe ist wohl eine normale Pygmäe geschlüpft. Mal sehen, wann die Flügel endlich abfallen.
17.03.2007
[size=84]
[/SIZE]Gestern habe ich
Lasius niger 2 in das Formicarium eingesetzt. Das RG habe ich etwas in den Sand eingegraben. In einem Kronkorken biete ich einen zerteilten Mehlwurm im Zweiten etwas Honig an. Wasser befindet sich im Tank für locker einen Monat. Der Honig hat sich anfänglich als der Renner schlechthin herausgestellt. Nun sind 2 Pygmäen unermüdlich dabei, Sand in das RG zu transportieren. Kein Thema ist schließlich genug vorhanden.
Anfänglich hat alles noch sehr zögerlich ausgesehen, heute geht alles inzwischen sehr sicher. Die Welt der Kleinen spielt sich noch in einem Radius von etwa 5cm ab. Mal sehen, was die nächsten Monate so bringen.
Ok, das möchte ich noch beifügen: Inzwischen konnte ich es zum vierten Mal beobachten: Ein Trottel (Pygmäe) krallt sich ein Sandkorn das etwas größer ist, läuft auf dem RG bis zur Eingangswölbung, dann hinein und fällt an der glatten Innenfläche herunter. Sie verliert das Sandkorn, wuselt herum, findet es und trägt es in aller Seelenruhe in die finsteren Untiefen...
18.03.2007
Nachdem sich die Sandkorntragerei abgeschwächt hat, wollte ich einen kleinen Blick in das RG wagen und habe die Abdeckung entfernt. Inzwischen haben sie den Eingang verbarrikadiert und sitzen alle dicht gedrängt bei der
Königin und einem ansehlichen Haufen
Brut. Alles kein Problem, sie bekommen ihre Ruhe. Also Sand über das RG geschüttet, sodass darin alles recht dunkel erscheint und ab sofort in Geduld geübt. Für die nächsten Tage wird sich wohl praktisch nichts tun. Mal sehen, ob ich wenigstens diesmal recht behalte^^.
24.03.2007
Na, wie soll's auch anders sein: ich habe natürlich vollständig daneben gelegen. Das "3-Kronkorken-Prinzip" geht auf - jeweils einmal Wasser-, Honig- und Proteinnapf. Der Wassernapf ist mit ner Watte ausstaffiert. Wasser und Honig sind weiterhin standardgemäß hoch frequentiert.
Nun habe ich morgens eine Mehlkäferlarve geteilt (im
Camponotus herculeanus - Bericht angeführt) und den Kopfteil in den entsprechenden Napf gegeben. Am Abend ist er dann bereits vollständig ausgehöhlt gewesen und eine der Ameisen hat sich als Lord Helmchen (nix gegen Dich, Lord Helmchen
) versucht o_0.
25.03.2007
Da sich nun das Wasserreservoir des RG's der
Lasius niger 2 im Formicarium dem Ende neigt, habe ich ein Zweites, frisches hinzugegeben. Entweder werden sie umziehen, oder zum Wassertransport übergehen. Einen freiwilligen Umzug in das Y-Tong-Nest traue ich denen nicht wirklich zu, jedoch ist auch für diesen Fall vorgesorgt. Dafür ist die Kolonie zu klein. Mal sehen, was passiert.
Die restlichen Kolonien sind jeweils in ihren RG's in kleinen extra Plastikbecken, jeweils mit einem frischen RG (Wasser), Honig- und Proteinkronkorken.
Und weiterhin wird abgewartet
.
26.03.2007 Ja nu... ich hab Zuwachs bekommen. Nicht in Form von Ergaten, sondern eine vollständig neue Kolonie. Im vorherigen Forum habe ich mich als Halter von 2
Myrmica sp./n. befr. ausgegeben. Is jetzt nur noch eine. Dafür bin ich nun stolzer Halter einen neuen
Lasius sp. Kolonie. Wenn die ersten Imagines schlüpfen, werde ich mir mit der Bestimmung leichter tun. Ja, ja, jetzt wachsen mir die Viecher echt über'n Kopf *fg*. Hätte nicht gedacht, dass die mit dem Eier legen beginnt.
Die anderen Kolonien habei ich heute wieder mit frischen Mehlwurmpuppen versorgt. Erstaunlicherweise stellt es sich nicht als unnötig heraus, auch wenn die Portionen ausgesprochen groß sind. Sie stürzen sich dennoch darauf. Nach etwa 2-6 Stunden. Schließlich müssen die das erst mal schnallen^^.
Gyne Lasius niger 2 hat ihr bescheidenes RG mittlerweile geflutet. Mit Eiern und
Larven. Das wird einen ordentlichen Schwung geben, in knapp eineinhalb Monaten...
06.04.2007
In den vergangenen Tagen hat sich die Gabe von Proteinen und Honig bezahlt gemacht.
Lasius niger 3 kleiner Haufen neue Eier, zwischen 8 und 12
Puppen, ~ 9 Ergaten
Lasius niger 4: kleiner Haufen Eier, ~ 10
Puppen, ~ 11 Ergaten
Lasius niger 5 (immernoch geflügelt):
großer Haufen Eier, 5
Puppen, 1 Ergate
Lasius niger 2005: 3 (!) Eier, 3 Ergaten
Lasius cf niger 6: kleiner Haufen Eier
Die
Lasius niger 2 Kolonie im Formicarium ist extrem viel weiter. Der Wassertank des RG's ist nun leer, die Ameisen haben dafür ihre erste Kammer (Einerseits mit Sand von der RG-Öffnung und andererseits mit der Watte des Wassertanks abgegrenzt) mittels eines Ganges durch die Wasserreservoirwatte um eine zweite Kammer in das ehemalige Wasserreservoir erweitert. Das ist mir aufgefallen,
bevor ich den Wassertank wieder auffüllen wollte. Nach etwa 3 Tagen ist der Gang auch schon für die
Gyne breit genug und die hat den Tank zur Brutkammer umfunktioniert. Ab sofort dürfen die Ergaten für die Wasserversorgung sorgen. Selbst schuld. Dafür ist der gesamte ehemalige Tank nun mit Eiern,
Larven und
Puppen voll. Es hält sich darin nur die
Gyne und 3 Ergaten auf. Der Rest hockt im Gang und passt sozusagen nich mehr rein XD.
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