Wie die meisten von euch wissen habe ich eine ganze Zeit lang Acromyrmex octospinosus gehalten.



Anfang 1. Jahr (Dezember 2004): 2.000 Arbeiterinnen (Kolonie war eigentlich 3.000 Arbeiterinnen stark, durch falschen Transport ca. 1.000 Tiere gestorben)

Ende 1. Jahr (Anfang 2005): 2.500 Arbeiterinnen

Ende 2005: 5.000 Arbeiterinnen

Ende 2006: 10.000 Arbeiterinnen

Anfang 2007: mehr als 10.000 Arbeiterinnen; Kolonie abgegeben

Bei dieser Kolonie sind alle Werte nur grob geschätzt, sicher bin ich mir nicht außerdem gab es im Laufe der Zeit immer mal Phasen, wo es der Kolonie besser oder schlechter ging.






Seit ca. 1 Monat halte ich mir nun:

1 Kolonie Diacamma sp. - 20 Arbeiterinnen - Kolonie wächst in der Haltung auf bis zu 300 Individuen

1 Kolonie Myrmicaria arachnoides - 200 Arbeiterinnen - Kolonie wird max. auf ca. 300 Tiere wachsen

Dazu schreib ich doch gleich einmal einen kleinen Denkanstoß von Einsteigerin zu Einsteigern :-)

Ich persönlich bin Anfängerin was Haltung betrifft. Aber ich hab meine Kolonie auch noch nicht. Das liegt aber daran, dass ich meine Arena noch nicht fertig habe mein Ytongnest noch den letzten Schliff braucht und ich noch nicht alle Fragen, die ich mir zur Haltung gestellt habe beantworten kann. Sprich mir fehlt auch noch ein Schliff zur Artgerechten-Haltung. Ich bin der Meinung, man sollte erst alles Zusammenstellen vom Equipment her. Während man das tut sollte man sich das Forum oder andere Foren durchlesen, um mehr Informationen zu erhalten. Ich persönlich lese hier dann das, in das Prof. B. gerne postet, das von den Shops, Ameisencafe usw. Alles was mir eben helfen kann artgerecht zu halten. Gleichzeitig habe ich mir Lektüren bestellt, Filme gekauft und Kontakt zu erfahrenen Haltern gesucht. Und wenn es so weitergeht, fühle ich mich in 2-3 Wochen zumindest bereit mit der Haltung zu beginnen. Das FAQ hab ich übrigends schon 4 mal komplett durchgelesen. Ich kann mir nicht vorstellen, jemand liest es einmal durch und kann sich dabei alles merken, denn jedesmal, wenn ich es wieder durchlese, fällt mir etwas wichtiges wieder auf, das ich unbedingt auch beachten muss. Ich glaube

INFORMATION IST DER SCHLUESSEL ZUM ERFOLG.

Natürlich gehört Fleiß und Faszination auch dazu. Nun sollte eigentlich jeder Neuling genau in sich hineinhorchen und überprüfen,

-bin ich richtig informiert,
-habe ich Quellen die mir weiterhelfen können,
-habe ich das richtige artgerechte Equipment bereits
-bringe ich die nötige Geduld mit, auch mal länger auf die Tiere zu warten, da ich noch nicht genügend Wissen mitbringe,
-bringe ich überhaupt Geduld mit, denn die Haltung der Tiere setzt das voraus,
-bin ich überhaupt auf einen längere Zeit fasziniert und kann mich nie satt sehen an den Tierchen
-bin ich einfach der richtige Typ Mensch für diese Verantwortung
-kann ich die artgerechte Winterhaltung auch richtig durchführen
-kann ich ohne Probleme auch bei größeren Kolonien Futtertiere beschaffen, ohne dass zb die Eltern einen Schreikrampf kriegen (gerade 12-16 jährige sollten sich das fragen denk ich mal)
-bedenkt vor allem wie lange und wie groß das ameisenvolk werden kann bei richtiger haltung
-bist du bereit die Kosten zu tragen, die eine wachsende Kolonie benötigt
-du musst akzeptieren, dass es sich um LEBEWESEN handelt und nicht um Spielzeug oder ein Statussymbol vor deinen Freunden

Diese und viele Fragen mehr sollte man sich selbst stellen und wenn du alle wirklich alle mit ja beantworten kannst, dann kannst du mit der Haltung beginnen. Zumindest sehe ich das so. Nicht anders habe ich mich hinterfragt bei der Haltung von Hamstern, der von Vögeln (davor) und einer Katze (das war allerdings nicht so geplant, da die Mutter überfahren wurde und ich die Babys gefunden habe. Leider waren diese noch zu klein und wir konnten nicht alle durchbringen, was mir ziemlich nahe ging). Ich musste mir deshalb die richtigen Informationen erst während der Haltung verschaffen. Das war aber die einzige Notfalltierhaltung in meinem Leben.

Kurzfristig Tiere zu übernehmen ist meist zum Scheitern verurteilt.

mfg
Fabienne (baldige Halterin)

Hey, davon könnte man einiges anpinnen. Sehr vorbildlich diese Gedanken, da unterschreibe ich gerne. Leider wird das Thema Koloniegröße nie richtig thematisiert. Wenn, dann nur bei Arten wie Acromyrmex und Atta, dabei werden die meisten Ameisenarten in der Haltung auch beachtlich groß, könnt ich mir vorstellen.
Wissen tue ich das nicht, dazu melden sich leider viel zu wenig Halter die eine wirklich große Kolonie herangezogen haben.


Ich selbst bind z.Z. ins Grübeln gekommen.
Die in der Ameisenhaltung übliche Herangehensweise:
-Art(en) kaufen
-1-2 Jahre halten
-dann wieder weitergeben, weil sie zu groß weden die Kolonien

Kann für mich nicht wirklich eine befriedigende Lösung sein. Weitergeben, weitergeben, weitergeben... wie lange soll man sowas denn machen. Bis die Kolonie bei einem unerfahrenen Halter landet bei dem sie eingehen, oder bis sie beim Transport sterben?!

Habe ich mir selbst wirklich eine geeignete Kolonie gekauft, die ich gerade heranziehe? Camponotus substitutus ist ja keine Ponerinae, die wird vermutlich auch sehr groß werden. Sicher, das ist alles noch Zukunftsmusik, aber ich will mir schon jetzzt ein paar Gedanken darüber machen, gerade wo ich ständig von Haltern (z.B. mit P.dives) lese, die ihren Ameisen gerademal ein Becken zur Verfügung stellen.
"Ein weiteres Becken? Man, das kostet doch Geld und wie soll ich an mein 08/15 Aquarium ein weiteres Becken anschließen? Kann ich das nicht so lassen?"
Ich selbst kann meinen Ameisen (die ich auf Grund von dieser Problematik gerade auf eine Kolonie reduziere) hier in meinem Zimmer (ja ich ziehe erst in 3 Jahren aus, wenns volles Gehalt gibt) eine Fläche von ca. 9950cm² ohne größere Probleme anbieten. Das sind zwei 85x35cm, ein 85x40cm und ein 30x20cm Becken + etwa 10m Schlauch.
Das wird die nächsten 3 Jahre sicher ausreichen, in meiner eigenen Bude könnte ich sicher nochmehr aufstellen, aber das wäre mir dann auch langsam zuviel, will ich doch meine Gäste nicht erschrecken. (was man da so als Rentner alles machen könnte ... nagut, nun denke ich zu weit)
Ob ich da wirklich die richtige Art halte?! Vllt wäre eine Art mit vorraussichtlich kleiner Koloniegrößer da besser geeignet (Ponerinae!?).

Macht sich darüber überhaupt jemand Gedanken?
Oder gibt es hier nur die "ignorier-ich", bzw. "ich-geb-die-eh-weg" Leutchen?!
Spinnt doch mal ein wenig mit mir mit... its our future


Falls mich gar keiner verstehen kann, dann wenigstens die bitte an die Neulinge bemerken: "Es reicht nicht nur 1 Becken aus, denkt an die Zukunft, kauft euch gleich Becken mit Loch und plant Platz ein. Besser is dat!"

Klar soweit?

Ich schreibe das jetzt so einfach hin, aber es bleibt einem doch kaum was anderes übrig als die Kolonie, mit welchen Methoden auch immer, manuell zu dezimieren. In freier Natur sind sie auch täglich Gefahren ausgesetzt, denen sie sich nicht immer erfolgreich entgegen stellen können - was mitunter jawohl auch ein Grund für die Wachstumsraten der Ameisen ist oder? Jedenfalls weiß ich, dass es nicht einfach für mich sein wird, wenn die zeit einmal gekommen ist….

Also es gibt hier im Forum einen Haltungsbericht aus einem Zoo, indem der Pfleger jede Woche einmal mit einem Industriestaubsauger durch die Attaanlange gegangen ist! Aber sowas sollte nicht als Anwendbare Lösung gelten!

Vorzeitige Planung sollte man auf jeden Fall betreiben, obwohl es ganz auf die Art ankommt, wieviel Platz man einplanen sollte! Nicht jede Ameisenart wird in der Haltung die selbe Koloniestärke erreichen, wie in der Natur! Vorallem da die Bedingungen mit wachsender Koloniestärke zunehmend schwieriger werden!

Wer will schon einer 20000 Frau starken Lasius Kolonie einen neuen Ytong schnitzen für die nächsten 5000? Und wie soll da der Umzug laufen ? ^^

Hallo zusammen!

Wollte mich jetzt auch mal zu Wort melden. Ich halte bis jetzt noch keine Ameisen (sollten jedoch nächste woche eintrudeln) , dennoch habe ich doch recht viel Erfahrungen im Bereich der Terraristik.

Also ich spiele nun schon seit über einem Jahr mit dem Gedanken Ameisen zu halten und habe mir erst vor ein paar Tagen meine Gyne bestellt. Nach langer Recherche habe ich mir Formica fusca ausgesucht und das auch wegen der "relativ" geringen Koloniegröße. Denn ich möchte die Kolonie auf jeden Fall behlten und ihren Bestand auch nicht dezimieren, wahrscheinlich auch weil es meine erste Kolonie sein wird. Über Platzprobleme kann ich nicht klagen, ich wohne mit meiner Freundin und Hund in einer 100m² Wohnung, jedoch habe ich hier schon ein paar Terrarien rumstehen und will das auch nicht auf die Spitze treiben.

Ich kann auf jeden Fall sagen, dass man sich Gedanken über den Platzanspruch und auch die entstehenden Kosten machen solte bevor man sich Tiere anschafft, egal welcher Art. Wenn ich höre das sich 15jährige eine Kolonie Weber oder Blattschneider halten wollen krieg ich richtige Kopfschmerzen, in diesem Alter ist man einfach nicht in der Lage eine größere Kolonie dieser Arten artgerecht zu halten. Desweiteren bezweifle ich das die meisten Eltern wissen was sich ihre Kids da ins Haus geholt haben.

Sorry, aber jetzt ist alles raus! Das ist bei mir echt ein Reizthema seitdem ich letztens in einer Zoohandlung sehen durfte wie ein Python molurus an einen 15-16jährigen verkauft wurde. Die Eltern waren zwar dabei, hatten jedoch keinen blassen schimmer das so ein "Tierchen" mal locker 6m lang werden kann. Als ich sie darüber informierte sah die Sache schon etwas anders aus. Werde diesen Python in ein paar Tagen an einen anderen Halter vermitteln und der Bursche kriegt ne Kornnatter!

Das wird sich wohl keiner durchlesen, aber dass ist meine Meinung!:verrueckt:

MfG
Andi

Ich kann auf jeden Fall sagen, dass man sich Gedanken über den Platzanspruch und auch die entstehenden Kosten machen solte bevor man sich Tiere anschafft, egal welcher Art. Wenn ich höre das sich 15jährige eine Kolonie Weber oder Blattschneider halten wollen krieg ich richtige Kopfschmerzen, in diesem Alter ist man einfach nicht in der Lage eine größere Kolonie dieser Arten artgerecht zu halten. Desweiteren bezweifle ich das die meisten Eltern wissen was sich ihre Kids da ins Haus geholt haben.

In dem Alter habe ich mir auch meine erste Atta Kolonie gekauft (waren übrigens meine ersten Ameisen überhaupt) und hatte eigentlich keine Problem.

MfG Sven

Was soll ich dazu sagen?
Vielleicht: Ausnahmen bestetigen die Regel...

Wohl etwas zu abgedroschen....

Ich will hier ja auch nicht alle über einen Kamm scheren, bin jedoch weiterhin der Meinung, dass die meisten in diesem Alter sich nicht genügend informieren und es wohl auch an Verantwortungsbewusstsein hapert...
Exotische Tiere zu halten ist eigentlich immer anspruchsvoll.

MfG
Andi