Solange Arena- und Nestbedingungen sowie Nahrungsangebot stimmen dürfte es den Ameisen wohl ziemlich egal sein ob sie in einen Wüsten- oder Mondformikarium leben. Es macht für eine Ameisen keinen Unterschied ob sie über eine Plastikpflanze klettert oder über Neil Armstrong. Den Unterschied macht nur das menschliche Gehirn, wenn es diese Dinge mit einigem Abstand wahrnimmt und interpretiert. Daher liegt das Gesamtkonzept und das Motto der Beckengestaltung in der künstlerischen Freiheit des Erbauers.
Wenn ein Ameisenverstand so groß wäre, dass er seine Umgebung in dieser übergeordneten Weise erfassen könnte, dann wär' ich auch gern mal 'ne Ameise. Vielleicht würde ich dann auch den innigen Wunsch hegen mal wieder über einen Kaktus, eine Tilsandie oder ein verwelktes Blatt zu laufen.... aber solange das nicht so ist, kann das Becken aussehen und heißen wie es will, die Meisen nehmen keine Notiz davon.
Einzig über die verwendeten Materialien lassen sich diskutierten, das gilt für Fabienne's Formikarien genauso wie für alle anderen künstlichen Landschaftsbauten. Tut soviel Kunststoff, Styrodur und Farbe den Ameisen gut? Wirken diese Sachen vielleicht langfristig toxisch? Bisher sieht es nicht danach aus. Doch Fakt ist, dass sich in einem Becken mit viel Moos und Waldboden ein ganz anderes Mikroklima entwickeln kann, welches man (im Gegensatz zu Styrodurlandschaften) vielleicht als naturnah bezeichnen kann. Das eine solche Haltungsweise ebenfalls Nachteile hat, brauche ich nicht zu erwähnen.
Es gibt einfach verschiedene Stile in der Ameisenhaltung, genauso wie bei jedem anderen Hobby auch. Jeder macht andere Erfahrungen, hat einen anderen Geschmack, andere Vorstellungen und andere Mittel zur Verfügung. Die unterschiedlichen Formikarien die sich daraus ergeben finde ich sehr interessant.
Ich persönlich mag einfach diesen Styrodurlook nicht (mehr). Er sieht immer relativ gleich aus, wie ein künstlicher Styrodurfels eben. Ich schaue mich sehr schnell satt, wenn es zu künstlich aussieht. Das gilt auch für Futterschalten oder Deko die man für Formis oder Aquarien kaufen kann. Ich finde es nach ein paar Stunden schnell langweilig. Aber ich respektiere diese Bauweise (hab' ja auch schon ähnliches gemacht) und lasse mich immer gerne von "Becken der anderen Art" inspirieren. Und Fabienne, Deine Becken gehören immer noch zu besten, schönsten und inspirierensten Formikarien die mir bekannt sind.
Styrodur und "Künstlichkeit" hin oder her...

Gruß
Tobi

Ich kenne solche Diskussionen schon zu genüge von den Aquarianern
Wie viele hier schon festgestellt haben sollten einige Begriffe unterschieden, bzw geklärt werden. 1. Was ist "natürlich" - gibt es das überhaupt? - wenn ja wollen wir so ein Teil überhaupt hier in der Wohnung stehen haben. Ich selber denke, das wir es bei dem eingeschränktem Platz den wir unseren Pfleglingen bieten, nie ein natürliches Zuhause bieten könne. Genauer gesagt in den seltensten Fällen überhaupt bieten wollen. Wer will schon eine Ameisenstraße zum eigenen Mülleimer, weil die das in der "Natur" auch so machen.
2 Natur-ähnlich/nahe - das ist wohl das was die meisten am ehesten unter "natürlich" verstehen. Dies ist am ehesten als eine idialisierte romantische Naturvorstellung zu verstehen. Meist soll sie eine verkleinerte Darstellung eines Naturraumes sein. Dies hat jedoch recht wenig mit der wirklichen Natur zu tun. 3 rein Funktionale - da ist den Halter das "Aussehen" egal, es sollen nur alle wichtigen Bedurfnisse der Pfleglinge erfüllt werden. In diesen Teil fällt wohl der größte Teil der Behältnisse in den Tiere gepflegt werden. Meiner Meinung nach, ist es den Ameisen egal wie ihre Umwelt aussieht, solange ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Das heißt ein heimeliges Nest, genügend Futter für die
will keine Breaks dh Zeilenumbrüche rein bringen.
