Lebendfutter - wie töten?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
xero
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#17 AW: Lebendfutter - wie töten?

Beitrag von xero » 15. MĂ€rz 2008, 15:32

Ich habe selbst bei meinen privaten Insekten-Zuchten kein Problem mit Milben...außer dort wo ich absichtlich Milben zulasse und toleriere.
Trotzdem brĂŒhe ich die Tiere immer ab. Finde das irgendwie "humaner"...
Und Gewissensbisse braucht man auch keine zu haben...die sollte nur der haben, der seinen Tieren nicht das bieten kann, was sie benötigen...


-.-

Necturus
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#18 AW: Lebendfutter - wie töten?

Beitrag von Necturus » 15. MĂ€rz 2008, 20:36

Lukas S hat geschrieben:Jetz behaltet mal die Nerven, heimische parasitĂ€re Milben sind kein waffenfĂ€higes Plutonium und nicht jede Insektenpopulation in der Natur ist von Raubmilben verseucht. Zudem kommt auch, dass nicht jede Milbe auf einem Arthropoden eine parasitĂ€re Milbe ist, sondern den GliederfĂŒssler auch nur als Transportmittel benutzen kann. In professionellen Futtertierzuchten hab ich noch NIE eine Milbe gesehn. Wir Ameisenhalter sind vllt nicht der Hauptabnehmer aber, Milben wĂ€ren erstens Mal Sand im Getriebe der Zucht und kleinere Insekten haben auch dĂŒnnere Cuticulen wobei ihnen auch Milben zum VerhĂ€ngis werden. Man darf also davon ausgehn, dass dort sehr genau auf die Gesundheit der Tiere geachtet wird.


Da haust du aber mit ein paar Worten eine der wichtigsten, etablierten Hobbyerungenschaften der Ameisenhalter kaputt!
Schon viele Halter haben parasitĂ€re Milben aus genau den Quellen zugezogen - Das Risiko ist da und die Wahrscheinlichkeiten, dass es einen "erwischt", nicht vernachlĂ€ssigbar! Daher sollten unbedingt die Futtertiere ĂŒberbrĂŒht werden, an parasitĂ€ren Milben geht schnell mal eine ganze Kolonie hops, auch Ausbreitung auf andere Kolonien ist möglich. Und auch andere Milben werden Ă€rgerlich bis kritisch, wenn sie sich ĂŒbermĂ€ĂŸig vermehren und z.B. ins Nest einwandern.
Und grade "professionelle" Zuchten sind hÀufig die MilbenbrutstÀdten!
Daher ist es vernĂŒnftig, sie zu ĂŒberbrĂŒhen, bzw. fahrlĂ€ssig, es nicht zu tun.
Gruß,
Necturus



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Boro
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#19 AW: Lebendfutter - wie töten?

Beitrag von Boro » 15. MĂ€rz 2008, 20:44

Ich verstehe die Diskussion! Also, ich töte auch nicht gerne Insekten als Futtertiere. Ich muss Lukas S Recht geben, ich verwende jetzt auch schon einige Jahre MehlwĂŒrmer oder Heimchen, aber Milben hab ich noch nie gefunden. Ich mach allerdings mit der Lupe Stichproben. Wer aber ganz sicher gehen will, soll sie abbrĂŒhen!
Das Töten der Heimchen mache ich nicht mehr, die sind einfach irgendwie putzig, vor allem die kleinen.
Bei den MehlwĂŒrmern kommt einfach mit dem Stanley-Messer der Kopf ab, da tritt der Tod so schnell ein wie beim ÜberbrĂŒhen. Bald gibts Stubenfliegen, StechmĂŒcken, Hausspinnen, Silberfischchen, von Autos totgefahrene RegenwĂŒrmer u.v.m., all das landet frisch-tot bei den Ameisen.
Gruß Boro



ami
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#20 AW: Lebendfutter - wie töten?

Beitrag von ami » 15. MĂ€rz 2008, 21:30

Moin,
und was ist mit den MĂŒcken, wenn sie im Schlafzimmer sind? Werden die dann nicht abgeklatscht?


Ich suche eine KÖNIGIN Messor barbarus!

Michi-King91
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#21 AW: Lebendfutter - wie töten?

Beitrag von Michi-King91 » 15. MĂ€rz 2008, 21:52

Hallo,

ich verwende zu 95% Stubenfliegen als Futter fĂŒr meine Ameisen.
Wir haben einen Wintergarten und da tummeln sich an warmen Sommertagen immer hunderte von diesen Biestern und verschmutzen die Scheiben mit ihren Ausscheidungen:(.
Ich habe kein Problem damit sie zu töten, genausowenig habe ich Probleme eine Spinne, Heimchen oder derartiges zu töten.
So ist eben das Leben, Fressen und gefressen werden;).
Da Spinnen, RegenwĂŒrmer,...nĂŒtzlich sind, verfĂŒttere ich sie selten bis gar nicht, Stubenfliegen sind unnĂŒtze KrankheitsĂŒbertrager:D.
Ich ĂŒberbrĂŒhe sie noch lebendig, dann schneide ich sie lĂ€ngs auf und lege sie den Ameisen ins Formikarium.

Dass Insekten verfĂŒttern gehört dazu, wer dafĂŒr bei Leibe zu sensibel ist, hat m.M.n das falsche Hobby gewĂ€hlt;). In diesem Sinne noch einen schönen Rest vom Tag^^.

MfG

Michi


Derzeit halte ich: Nichts. Habe die aktive Haltung aufgegeben.

chrizzy
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#22 AW: Lebendfutter - wie töten?

Beitrag von chrizzy » 16. MĂ€rz 2008, 17:02


Jetz behaltet mal die Nerven, heimische parasitĂ€re Milben sind kein waffenfĂ€higes Plutonium und nicht jede Insektenpopulation in der Natur ist von Raubmilben verseucht. Zudem kommt auch, dass nicht jede Milbe auf einem Arthropoden eine parasitĂ€re Milbe ist, sondern den GliederfĂŒssler auch nur als Transportmittel benutzen kann.

Wobei es ein Risiko ist und bleibt, mit nicht ĂŒberbrĂŒhten Futtertieren potentiell gefĂ€hrliche Milben einzuschleppen - eine Tatsache, die niemand leugnen kann. Auch ist es eine Tatsache, das in der Haltung bereits Kolonien an Milben verstorben sind.
Wie Necturus schon sagte, können auch im ersten Moment ungefĂ€hrlich erscheinende Milben eine Gefahr oder ein Ärgernis werden - wenn die Population stark zunimmt zum Beispiel. Außerdem können bei Futterknappheit Milben, die sonst nur an toten Tieren fressen, soweit ich weiß auch die Ameisen/deren Brut befallen.


In professionellen Futtertierzuchten hab ich noch NIE eine Milbe gesehn.

Ich bin zwar kein Milbenexperte, aber soweit ich weiß, sind Milben teilweise so klein, dass man sie nur mit guter optischer AusrĂŒstung erkennen kann. (verwendest du diese?)

Das Problem bei "professionellen" Zuchten: Es werden den gezĂŒchteten Tieren optimale Bedingungen geboten (stets ist es warm, keine Schlechtwetterperioden etc.), die auch den Milben gefallen.
Und wenn einmal ein paar Tiere Milben haben, ist schnell mal die ganze Zucht verseucht, da die Tierchen durch die Luftschlitze in den Aufzucht - und Verkaufsboxen gelangen und so lustig hin und herspazieren können, wie es ihnen beliebt^^.


Jetzt springe ich noch ein paar Posts weiter zurĂŒck:

Die Agamen fressen sie ja auch lebendig.

Stimmt... und vergleichst du jetzt Agamen mit Ameisen?^^ Da gibt es wohl andere Gefahren als die einer Milbeninfektion.


Und wenn die Ameisen in der Natur ein Feindliches Tier in der NĂ€he haben, dann warten sie nich auf den nĂ€chsten warmen Regen, der das Tier ĂŒberbrĂŒht, sondern töten es selbst und nehmen es mit heim.

Und in der Natur werden Ameisen von Milben befallen, ist also kein gutes Argument. (waren nicht vor kurzem auf ein paar Bestimmungsfotos Milben zu sehen?)

@ Michi-King:

Stubenfliegen sind unnĂŒtze KrankheitsĂŒbertrager:D.

Nach Evolutionsmaßstab und objektiver Betrachtung existiert ein unnĂŒtzes Lebewesen meines Erachtens nach nicht ;).

GrundsĂ€tzlich gebe ich Michi-King aber recht - wer es wirklich nicht ĂŒber sich bringt, die benötigten Futtertiere zu töten, sollte es mit der Ameisenhaltung lieber sein lassen (ist nicht böse gemeint, aber wenn man es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, die Tiere richtig zu fĂŒttern, ist das weder gut fĂŒr die Tiere noch fĂŒr einen selbst ;)).

lg, chrizzy

PS: Vergesst nicht die Gefahr, dass sich wehrende Futtertiere die Ameisen verletzen können - so hat ein Halter berichtet, dass ein einzelner Mehlwurm eine Messor structor Kolonie mit 40-50 Arbeiterinnen im Alleingang dahingerafft hat.
Edit: Messor structor Sahal's Messor structor - Messor - AmeisenCafe
Der Bericht hat zwar kein richtiges Ende, mir wurde von Sahal aber berichtet, dass die Kolonie bald darauf gestorben ist, wenn ich mich richtig erinnere.



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rc ameise
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#23 AW: Lebendfutter - wie töten?

Beitrag von rc ameise » 16. MĂ€rz 2008, 19:56

Hallo

Ich tue mich auch schwer mit solchen sachen aber mann muss immer denken wenn man mit der fliegenklatsche oder mit gift gegen Insekten vorgeht leiden die viel mehr.


-http://ameisen-welt.ws24.cc - FĂŒr alle Einsteiger in der Ameisenhaltung

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Serroth
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#24 AW: Lebendfutter - wie töten?

Beitrag von Serroth » 16. MĂ€rz 2008, 21:17

Wer probleme hat Lebendfutter zu töten, könnte versuchen nur noch verpuppte Insekten anzubieten. In diesem Stadium findet eine Neuorganisation sĂ€mtlicher Zellen statt, sodass keinerlei Empfindungen wahrgenommen werden können. Auch windet sich kein Tier im Griff eurer Pinzette. Schließlich befindet sich innerhalb der PuppenhĂŒlle nur ein Brei aus Zellen (einmal abgesehen von dem Moment, indem die Neuorganisation abgeschlossen ist und das Insekt schlĂŒpfen will. Es ist allerdings recht unwahrscheinlich genau diesen Zeitpunkt zu erwischen).

In einem anderen Thema betonte Sahal, dass gerade Puppen (allerdings auch Larven kurz vor der Verpuppung) eine der reichhaltigsten Nahrungsquellen fĂŒr die Larven der Ameisen darstellen.



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