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Intraspezifische Homogenisieung

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Lodae
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#25 AW: Intraspezifische Homogenisieung

Beitrag von Lodae » 17. März 2008, 13:21

Okay. Das ist jetzt vielleicht etwas OT, aber der Status Quo ist der, in dem wir gut leben können, und größere Veränderungen in einem Ökosystem führen immer zuerst zum Aussterben der großen Tiere mit langen Generationszeiten (z.B. Dinosaurier, Säbelzahntiger, Menschen). Klar ist die Natur ein dynamisches System, aber aus Sicht des Tieres, das ich nun mal bin, möchte ich gerne dass meine Kinder und deren Kinder bis (möglichst) in alle Ewigkeit überleben können bzw. mein Genom weitertragen. Und dafür ist der Status Quo schon einigermaßen geeignet.
Aber klar, die Auswirkungen in diesem speziellen Fall werden wohl nicht dramatisch sein.

Schön, so differenzierte Posts zu lesen hier. Dieses Forum wird mir immer sympathischer.



DavidS
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#26 AW: Intraspezifische Homogenisieung

Beitrag von DavidS » 17. März 2008, 13:49

Lodae hat geschrieben:Okay. Das ist jetzt vielleicht etwas OT, aber der Status Quo ist der, in dem wir gut leben können, und größere Veränderungen in einem Ökosystem führen immer zuerst zum Aussterben der großen Tiere mit langen Generationszeiten (z.B. Dinosaurier, Säbelzahntiger, Menschen). Klar ist die Natur ein dynamisches System, aber aus Sicht des Tieres, das ich nun mal bin, möchte ich gerne dass meine Kinder und deren Kinder bis (möglichst) in alle Ewigkeit überleben können bzw. mein Genom weitertragen. Und dafür ist der Status Quo schon einigermaßen geeignet.


Da gebe ich dir recht und ist das auch nachvollziehbar.
Ich meinte damit eher den Biologen der bei jedem Insekt das ausstirbt, laut aufschreit und Panik macht.
Eben weil es ein natürlicher Prozess ist und nicht zu stoppen ist, ist es sinnlos, ja falsch es zu versuchen denn das würde nur dem Gleichgewichtsstreben der Natur schaden.
Natürlich stehen wir in dieser großen Kette am Ende, aber ich denke, dass wir uns mittlerweile von diesem Prozess weitgehen abgelöst haben, da wir uns nicht mehr der Natur, sondern sie uns anpassen (ob zum guten oder zum schlechten sei jetzt mal dahingestellt).
Natürlich sind wir immer noch abhängig davon, aber wohl nicht mehr hoffnungslos ausgeliefert.
Wie du schon selbst gesagt hast, sind demzufolge derart kleine "Veränderungen" für den Menschen nicht dramatisch.



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Lodae
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#27 AW: Intraspezifische Homogenisieung

Beitrag von Lodae » 17. März 2008, 14:27

Jaaaaa...najaaaa...wahrscheinlich bist Du - wie ich - Stadtmensch.
Das kann schon mal ganz schön schnell gehen dass 3-4 Ernten ausfallen und dann verhungern schon so einige Menschen (nicht bei uns, klar). Aber im Endeffekt stimme ich in so fern zu, als dass ich was das Überleben unserer Spezies für die nächsten 100-200 Jahre angeht auch eher optimistisch bin (wenn es auch durchaus sein könnte, dass es zwischenzeitlich zum Massensterben kommt, aber 3-4 Milliarden weniger macht halt auch nicht sooo den Unterschied). Ich bin sicher kein Endzeitschreihals.

Ach so und bei den "kleinen Veränderungen" wäre ich sehr sehr vorsichtig. In einem engen Netzwerk ist so eine kleine Veränderung manchmal mit sehr großen Folgen verbunden.



Skasi
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#28 AW: Intraspezifische Homogenisieung

Beitrag von Skasi » 17. März 2008, 15:10

Ich hätte zwar eigentlich vor, jetz einen riesen Beitrag zu schreiben und alles los zu werden was ich so los werden möchte, aber dafür bin ich schlicht und einfach zu faul. Nebenbei glaube ich, dass ich bei einem zu langen Post dafür sorge, dass Teile davon ausgelassen werden, etc. (hier beende ich meine schöne Einleitung, da mein Post sonst erst wieder riesig wird)

Also:
1) Ich glaube nicht, dass unser "Status Quo" einer ist, der erhalten bleiben sollte. Leben, Individualität, etc. sind doch so gut wie nichts wert. Die Verschmutzung der Umwelt spielt verrückt. Und nebenbei mangelt es fast an allem. (irgendwo ;))

2) Ich bin der Meinung, dass Arten, die irgendwie arg vom (bösen) Aussterben bedroht sind für die Evolution aussterben sollen, wir aber manche davon für den Menschen - sprich unsere Art schützen sollten. (das sag ich wohl, weil ich wie wohl die meisten anderen Menschen unter uns mich um meine Art am meisten kümmere - auch wenn ich das vielleicht nicht sollte)

3) Ich glaube, man sollte bei der (von mir leicht umformulierten) Aussage "dem Menschen ist seine Evolution egal" ein wenig aufpassen. Ich bin mir sicher, dass Evolution !weit! (ich kanns garnicht genug betonen) mehr als die Veränderung von DNA ist.



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Lodae
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#29 AW: Intraspezifische Homogenisieung

Beitrag von Lodae » 17. März 2008, 15:27

Zu 1.) Ich meinte (ich hoffe die anderen auch) den Status Quo unseres Ökosystems vor sagen wir mal ca. 2500 Jahren. Nicht den Status Quo unserer Gesellschaft o.ä.

Zu 2.) Auch wenn hier die Kausalität nicht ganz stimmt (für die Evolution passiert nichts, höchstens durch) stimme ich Dir zu.

Zu 3.) Niemand sagt dass Menschen keiner Evolution unterliegen. Sie läuft aber natürlich anders ab als bei anderen Tieren. So könnte es parallel zur biologischen Evolution, die ganz anderen Kriterien unterliegt als die der Tiere auch eine kulturelle Evolution geben (Stichwort: Meme). Edward O. Wilson, übrigens auch Ameisenfan, ist z.B. ein Wissenschaftler, der diese Ansicht vertritt. Dennoch sollte die Veränderung und der Einfluss von DNA auf uns nie unterschätzt werden (auch von Historikern, Soziologen etc. nicht) - denke ich.



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#30 AW: Intraspezifische Homogenisieung

Beitrag von Skasi » 17. März 2008, 16:07

Zu 1.) Was hat denn unser heutiges Ökosystem mit dem vor 2'500 Jahren gemeinsam? *duck*
Ich glaube ich verstehe nicht ganz was ihr beiden damit meint. Helft mir mal!

Zu 2.) Mit "für die Evolution" meinte ich grob "für die Weiterentwicklung" in Richtung einer "perfekten Zukunft". (sprich: jedes Lebewesen ist unsterblich und hat null Energieverbrauch [nicht, dass das in absehbarer Zeit eintreffen würde]) ^^

Zu 3.) Es ging ums Aussterben und darum Aussterben zu verhindern und damit aufzuhören. (bezogen auf DavidSs Post)
Falls es sich so angehört hat, als wäre ich der Meinung, dass DNA auf uns keinen Einfluss hat, dann möchte ich klar machen, dass ich nicht der Meinung ist. (wäre ja Blödsinn.. DNA hat auf den Menschen genau so viel Einfluss wie auf alle anderen Lebewesen, hihi)


Als zusätzlichen Punkt möchte ich die Tatsache ansprechen, dass der Mensch als Tier mit Arten alles machen darf, was er möchte. Der Mensch steht hier nämlich unter dem selben Regelsatz der Natur wie alle anderen Lebewesen: der stärkere überlebt. (wobei Stärke in diesem Fall nicht definiert ist [dh theoretisch auch Glück (und nicht zu vergessen der Zufall) ähnlich wie in einem RPG als Eigenschaft mitmischen kann])

Zum Thema Artenschutz würde das grob gesagt heißen: "Warum nicht? - wenn wir desswegen überleben/aussterben, dann ist das in Ordnung, nur fair und sowieso nicht anders möglich."



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#31 AW: Intraspezifische Homogenisieung

Beitrag von DavidS » 17. März 2008, 16:32

Mit dem Status quo meinte ich einen Zustand der Umwelt ohne jegliche Veränderung. Sprich: Keine Tiere dürfen aussterben (und damit meine ich jetzt nicht vom Menschen ausgerottete sonder auch Tiere die so aussterben) und alles soll so sein/bleiben wie es (jetzt) ist bzw war bevor der Mensch die ganzen Tiere ausgerottet hat.
Oder ums anders Auszudrücken:
Angenommen wir haben ein stabiles dynamisches System, das sich immer verändert aber dann wieder zu einem Gleichgewichstpunkt strebt. Und jetzt kommt der Mensch und hält dieses System an einem Punkt an, der eignetlich kein Gleichgewicht ist, einfach weil es ihm da gefällt.
Somit entspräche der Versuch, diesen Zustand aufrechtzuerhalten, einem krassen Eingriff in die Natur
quasi die natürliche Evolution aufzuhalten und selbst noch mehr mitzumischen, als man das ohnehin schon tut.
Natürlich kann man sich hier in der Argumentation leicht verlaufen, denn was ist natürlich?
Genaugenommen ist der Mensch selbst Teil der (natürlichen) Evolution und alles was er tut wäre damit auch Teil des evolutionären Kampfes ums überleben, wäre also kein exogener Eingriff, da er ja selbst Teil des Ganzen ist
( Ich hoffe das war jetzt verständlich ausgedrückt).
Somit wäre eigentlich die ganze Argumentation hinfällig wenn man den Menschen hier nicht ausgliedert und natürliche Evolution als die vom Menschen unbeeinflusste Evolution ansieht, was dann aber wieder andere Problemem in der Argumentation verursachen würde.
So, hier wird mir jetzt alles zu kompliziert und da wir hier eh ziemlich off topic sind belasse ich es dabei.



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Lodae
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#32 AW: Intraspezifische Homogenisieung

Beitrag von Lodae » 17. März 2008, 16:49

Nochmal zu 1.) Viel. Quasi alles. Naja sagen wir mal 1500 Jahre. Ein großteil Europas war damals schon "Kulturlandschaft", es herrschte einigermaßen ein Gleichgewicht etc. pp. Ich habe nicht gesagt "heute", weil heute unsere Ökosysteme bekanntermaßen eben nicht im Gleichgewicht sind.

Nochmal zu 2.) OK

Nochmal zu 3.) Auch OK

Naja der Mensch ist zwar ein Tier aber ein ganz besonderes: Wir haben Technologien, die sich nicht evolutiv mit uns entwickelt haben. D.h. uns stehen Mächte zur Verfügung, die wir nicht wirklich durchschauen. Dies bürdet uns dann aber auch die Verantwortung auf, in unserem Handeln eben mit anderen Arten NICHT alles zu machen, was wir möchten. Darüber lässt sich natürlich trefflich streiten, aber ich bin Anhänger einer Naturethik, die sich Biophilie nennt.

- wenn wir desswegen überleben/aussterben, dann ist das in Ordnung, nur fair und sowieso nicht anders möglich."

Naja...wir wollen doch hoffentlich überleben...also denke ich sollten wir alles möglichst so lassen wie es bisher (womit ich wieder nicht die letzten paar hundert Jahre meine) gut geklappt hat.
Und bitte versteh mich nicht falsch: Ich bin kein Tierschützer, sondern eher Naturschützer. Ich hätte z.B. überhaupt nichts dagegen, ein paar Elefanten jedes Jahr schießen zu lassen, wenn das irgendwie hilft (z.B. im Moment in einigen Teilen Afrikas wegen völliger Populationsexplosionen).



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