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Nacktpuppen bei Lasius niger

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deXXXa
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#1 Nacktpuppen bei Lasius niger

Beitrag von deXXXa » 25. März 2008, 07:53

Hi!
Als ich grade in das Reagenzglas meiner Lasius niger geschaut habe war ich sehr erstaunt als ich eine Nacktpuppe (!) entdecken konnte. Ich hab dann mal im AmeisenWiki nachgeschlagen und feststellen können das es unter Umständen normal ist, das Lasius niger Larven sich nicht verpuppen. Allerdings beunruhigt mich das ganze ein bisschen. Nimmt die Larve/Puppe Schaden dadurch das sie sich nicht verpuppen kann? Gibt es irgendwelche Nachteile gegenüber der "herkömmlichen" Verpuppung? Wird die Lebensdauer dadurch beeinträchtigt?

mfg
Dom



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-=BlueSilver=-
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#2 AW: Nacktpuppen bei L.niger

Beitrag von -=BlueSilver=- » 25. März 2008, 08:17

Hi,
ich hatte die gleichen Sorgen bei meiner kleinen Lasius niger Kolonie. Bei mir haben sich die Puppen ganz normal entwickelt und sind nicht von den anderen zu unterscheiden.
Aber ob das auf Dauer gut ist weiß ich nicht. Tu einfach bischen Sand ins RG, hab ich auch gemacht. Dann haben sie mehr halt um ihre Spinnfäden anzusetzten.

MfG
BlueSilver



Jan
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#3 AW: Nacktpuppen bei L.niger

Beitrag von Jan » 25. März 2008, 08:53

deXXXa hat geschrieben:Nimmt die Larve/Puppe Schaden dadurch das sie sich nicht verpuppen kann? Gibt es irgendwelche Nachteile gegenüber der "herkömmlichen" Verpuppung? Wird die Lebensdauer dadurch beeinträchtigt?


Nein, dadurch gibt es keine Nachteile.



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Oberst Emsig
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#4 AW: Nacktpuppen bei Lasius niger

Beitrag von Oberst Emsig » 25. März 2008, 11:49

In der natürlichen Umgebung macht ein Kokon natürlich schon auch Sinn. Der Transport klappt sicherlich besser und schadloser und es ist auch ein besserer Schutz vor Strahlung vorhanden, wenn mal Strahlung an die Puppe kommen sollte. Dafür verwendet die Larve ebend Energie und "Baustoffe", um den Kokon zu bilden.


In der Haltung ist das sicherlich wie schon gesagt eher unproblematisch, da sind die Bedingungen ja gut.



Sahal
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#5 AW: Nacktpuppen bei Lasius niger

Beitrag von Sahal » 25. März 2008, 12:09

Hola,

*hustklugscheißhust* ein ganz ansehnlicher Teil der höheren Ameisen hat gänzlich auf die Kokonbildung verzichtet und arbeitet erfolgreich mit Nacktpuppen, ohne das Brutverhalten deutlich zu ändern.
Kosten und Nutzen der Kokons müssen folglich in Bereichen liegen, die durch die Ameisen kostengünstiger bewerkstelligt werden können... denn Kokons sind sehr teuer, und lassen sich nicht recyclen. Auch scheint der Kokon ein Relikt aus der ursprünglich solitären Lebensweise der Vorfahren zu sein, als die Brutpflege noch nicht den hohen Stellenwert unserer modernen Ameisen hatte.

So lässt sich eine bessere/stabilere Regulierung der Feuchte und Temperatur interpretieren, vor allem Schutz vor Verpilzung, Bakterien und Parasiten, aber auch Hygiene durch Aufnahme der Meconien und larvalen Häutungsresten, sowie Schutz vor äußeren Verletzungen beim Tragen. Nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist auch, dass der Kokon vor larvalen Geschwistern mit Heißhunger schuetzen soll...

Thema Feuchte und Temperatur: bei zB bei Formica fusca ist zu beobachten, dass sie im Hochsommer gänzlich auf Kokons verzichten, wohl abhängig von Temperatur und Feuchte. Ein Hinweis darauf, dass der Kokon ein gewisses "Mikroklima" schafft/stabilisiert..


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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Boro
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#6 AW: Nacktpuppen bei Lasius niger

Beitrag von Boro » 25. März 2008, 14:35

Hallo deXXXa!
Hier wurde schon einmal über das Thema geplaudert:
http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/eine-lasius-art-mit-nacktpuppen-t30321.html
Gruß Boro



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deXXXa
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#7 AW: Nacktpuppen bei Lasius niger

Beitrag von deXXXa » 25. März 2008, 14:53

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. :)

Ich werde mal etwas Sand ins RG packen, vielleicht bringt das ja was. Ich werde das auf jedenfall mal weiter beobachten.

mfg
deXXXa



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