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Ist das Vorhaben umsetzbar???

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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LifeStyler
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#33 AW: Ist das Vorhaben umsetzbar???

Beitrag von LifeStyler » 11. April 2008, 00:01

Thomas v. Baal hat geschrieben:Wöchentlich möchte ich diesen insgesamt 100 Meisen anbieten, dann bräuchte ich bei ca. 25 Wochen im Jahr 2500 Meisen.

Ist das auch über heimische Arten möglich? Zwei Kolonien wären auch kein Problem!


Also wenn die wöchentlich so viel gebrauchen, dann brauchst du selbst von Polyrhachis dives (auch wenn diese bis zu 10 Königinnen haben sollte), weit mehr als nur 2 große Kolonien! Man bedenke nämlich die Entwicklungszeiten einer einzelnen Arbeiterin. Bei schnellwachsenden Kolonien dauert diese Zeit schon mindestens 3-4 Wochen vom Ei bis zum Imago (Arbeiterin). Und nur größere Kolonien wachsen somit innerhalb eines Monats mehr als ca. 100 Individuen heran... Zu dem müssen es immer mehr sein, da man auch andere Tode allein in der Haltung der Ameisen bedenken muss (Altersschwäche ist ein Beispiel).

Das einzige was dir dann noch wirklich übrig bleibt, ist dass du Ameisen nur als Zusatzfutter anbietet und nicht als Hauptfutter. Ich denke auch nicht unbedingt das Krötenechsen wirklich so große Unterschiede zwischen Ameisen und Microheimchen bzw. Fruchtfliegen unterscheiden. Meist reagieren Echsen eben auf Futtertiere, die sich bewegen und nicht was da nun vor deren Nase her maschiert. Das die in der Natur eben bevorzugt Ameisen fressen, hängt meiner Meinung davon ab wie das Nahrungsangebot ist und nicht wonach die gezielt suchen. Zu dem habe ich gerade gelesen was noch so im Allgemeinen verfüttert wurde: Wespen, Wiesenplankton, Grillen...

Ich kann dir den Tipp geben, dass du selbst von anderen Kolonien, aus der Natur, ein paar Arbeiterinnen entnimmst. Am besten auch nicht immer von der selben Kolonie und nicht übertreiben!


Gruß, Simon

Thomas v. Baal
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#34 AW: Ist das Vorhaben umsetzbar???

Beitrag von Thomas v. Baal » 11. April 2008, 07:36

Hallo,

@ LifeStyler:

Die Krötenechse wird nur sehr selten gehalten und NZ sind bisher kaum erfolgreich gezüchtet worden.
Die Ausfallquote bei Nachzuchten als auch adulten Tieren ist recht hoch.

Die These, dass sie die Ameisen nur fressen weil sie halt sehr viel in ihrem Gebiet vorkommen, ist umstritten! Fraglich ist, ob sie eventuell die Ameisensäure brauchen?

Fakt ist, dass Halter bedeutend bessere Erfolge erzielt haben, wenn sie den Tieren regelmäßig Ameisen gefüttert haben.

Gruß

Thomas



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LifeStyler
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#35 AW: Ist das Vorhaben umsetzbar???

Beitrag von LifeStyler » 11. April 2008, 13:22

Hallo,

ich habe auch gestern kurz mal googlet und konnte keine wirklichen Informationen finden, ob die nun die Ameisen als Hauptfutter nur annehmen.

Darum würde ich mir (an deiner Stelle) nur eine Kolonie Polyrhachis dives holen, auch wenn der Platz für 2 da wäre. Nicht ohne Grund bekommen Halter oft mals Probleme mit dieser Art. Denn die Art hat nicht nur die sehr schnelle Entwicklungsphase, sondern es wird des öfteren auch von einem streng riechenden Geruch geschrieben, so bald der Halter in den Raum ging. Von daher muss man schon eine gescheite Belüftung haben, denn dies ist bei den großen Kolonien (>1.000 Arbeiter) schon der Fall! Aber du bräuchtest also eher eine Kolonien um die >5.000 Arbeiterinnen, damit du auch reichlich Arbeiterinnen entnehmen kannst, so dass es eben keine Negativauswirkung auf die Kolonie haben wird. Zu dem wären die Geschlechtstiere ein recht gutes Futter und man könnte regelmäßig mal in den 3 bekanntesten Ameisenforen (Ameisenforum.de / Ameisencafe.de / Antstore.de) nach Geschlechtstieren fragen, da man in der Gefangenschaft keinen Schwarmflug simulieren kann und somit sind die Geschlechtstiere eher eine kleinen "Plage" und Schmarotzer die Futter verschwenden. So kann ein halter dir dann (z.B.) 100 Geschlechtstiere herausfischen und dir für Verpackungs- & Versandkosten zukommen lassen. Müsstest nur darauf achten, dass du keine zu großen Ameisen mit Stachel erwirbst!
Ansonsten heißt es dann noch wie in meinem letzten Post: Selber ein paar Ameisen aus sehr vielen verschiedenen Ameisenstraßen (bitte keine Nester ausheben!) zu fangen. Zu oft die selbe kann bedeuten, dass die Kolonie eingeht, weil die sich eventuell nicht mehr richitg versorgen konnten und es kann passieren das die ganze Kolonie daran eingeht.


Gruß, Simon

Gamb
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#36 AW: Ist das Vorhaben umsetzbar???

Beitrag von Gamb » 11. April 2008, 17:53

Also erstmal das mit dem Nestgeruch war bisher ein einzigster der gemeint hat bei ihm wär das so schlimm gewesen. Ich kenne einige Halter und habe selbst welche und ich merk davon überhaupt nix.
Stacheln? Ich dachte du redest von Polyrhachis dives?
Außerdem ist Inzucht bei der Art gar nicht mal so selten. Hat erst vor 2 Wochen wieder einer drüber berichtet.
Und ne Kolonie mit 1000 Arbeitern reicht dicke wenn man pro Tag 15 entnimmt. 5000 ist da völlig aus der Luft gegriffen.



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#37 AW: Ist das Vorhaben umsetzbar???

Beitrag von LifeStyler » 11. April 2008, 18:35

1. Habe schon des öfteren über einen stechenden Geruch gelesen, nicht nur "dieser eine Fall"...

2. Stachel-Thema = Geschlechtstiere von anderen Halter als Futter beziehen - oder halten alle nur noch Polyrhachis dives ...

3. Rechne einmal aus wie viel Zuwachs deine Kolonie in der Woche (!) bekommt und dann kritisier dieses "aus der Luft gegriffenen Zahlen" noch einmal. Berechne: mindestens 100 Ameisen, dann ob das überhaupt nur für ein adultes Tier als Futter dient, Thomas will dann ja auch versuchen diese Art zu züchten - also noch Jungtiere mit einberechnen...

Edit:
Thomas v. Baal hat geschrieben:Wöchentlich möchte ich diesen insgesamt 100 Meisen anbieten, dann bräuchte ich bei ca. 25 Wochen im Jahr 2500 Meisen.


Also nenn mir mal bitte einen Fall indem ein Polyrhachis dives Volk mit nur 1.000 Individuen große Kolonie, bis zu 2.500 Arbeiterinnen in einem halben Jahr Zuwachs bekommt! Wär mir eben sehr neu und somit kommt er mit nur einer Kolonie alleine nicht mehr aus - da ist die Idee mit den geschlechtstieren eine sehr gute Alternative (ich wiederhole: 1. Die anderen Halter werden ihre "nervigen" Geschlechtstiere los || 2. gutes, günstiges Futter was kein Halter für teures Geld verkaufen kann um damit einen ordentlichen Provit zu erbeuten. Es gibt ja viele andere Halter) ...


Gruß, Simon

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#38 AW: Ist das Vorhaben umsetzbar???

Beitrag von The_Paranoid » 11. April 2008, 20:56

Thomas v. Baal hat geschrieben:Die These, dass sie die Ameisen nur fressen weil sie halt sehr viel in ihrem Gebiet vorkommen, ist umstritten! Fraglich ist, ob sie eventuell die Ameisensäure brauchen?

Du hast gesagt, dass sie in der Natur hauptsächlich Pogonomyrmex futtern. Diese haben keine Ameisensäure. Von daher werden sie diese wohl auch nicht brauchen.

Aber wahrscheinlich gibt es andere Gründe, warum die Fütterung von Ameisen besser ist als Heimchen und co. Ist schließlich immer zu empfehlen seine Tiere so zu halten, wie es auch in der Natur der Fall ist... zumindest annähernd, da man es wohl nie ganz schaffen wird.



Thomas v. Baal
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#39 AW: Ist das Vorhaben umsetzbar???

Beitrag von Thomas v. Baal » 11. April 2008, 21:45

Hallo,

ich werde erstmal diesen Sommer testen, wie ich damit klarkomme, wenn ich sie nur aus der Natur fange.

Werde die Echsen eh erst nächstes Jahr holen.

Das mit den Geschlechtstieren wäre natürlich super und würde auch für Abwechslung sorgen.

Pogonomyrmex hat keine Säure? Interessant! Das werd ich mal an anderer Stelle diskutieren.

Gruß

Thomas



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swagman
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#40 AW: Ist das Vorhaben umsetzbar???

Beitrag von swagman » 12. April 2008, 08:57

Warum eine Echsenart halten wollen, welche anscheinend nicht besonders "haltbar" ist?

Ich bin selber Reptilienhalter, auch wenn ich im Moment keine mehr habe.
Es ist doch nicht so, dass nicht schon länger versucht wird diese Echsenart zu halten und zu vermehren. Ich denke auch, dass sehr viele vor dir die Idee mit den Ameisen hatte. Ameisenhaltung ist so neu nun auch wieder nicht, dass gibt es schon so lange wie Reptilienhaltung.

Wie gesagt wurde, lässt sich diese Echse kaum vermehren.
Die Schlussfolgerung ist also, dass so gut wie alle im Handel erhältlichen Tiere aus Wildfängen bestehen.
Auch hier bei der Ameisenhaltung gibt es die Diskussionen in wie weit eine Entnahme die freilebenden Populationen schädigen. Allerdings haben Ameisen eine sehr hohe Vermehrungsrate da die meisten Jungköniginnen in der Natur nicht überleben.
Auch gibt es lange, ermüdende Diskussionen welche Arten überhaupt nicht für eine Haltung von Privatpersonen geeignet sind und ob man nicht von einer Haltung absehen sollte. (z.B. Atta, C. gigas usw.)
Muss natürlich jeder für sich selber entscheiden, ich habe klare Vorstellungen welche Ameisen- und Reptilienarten ich nicht halten würde.

Und dann ist da noch das Problem der Haltungsgegner.
Auf der einen Seite versuchen Verbände wie die DGHT Lebensräume zu retten, werden Erhaltungszüchtungen bedrohter Reptilien mitfinanziert, wird versucht auf Gesetzesänderungen bezüglich der Haltung von Tieren Einfluss zu nehmen usw. und auf der anderen Seite werden Bestände geplündert um Echsen zu halten die allem Anschein nach besser nicht gehalten werden sollten.
Kein Wunder, dass viele "Tierfreunde" ein generelles Haltungsverbot von Reptilien und Amphibien bei Privatpersonen vordern.

Ich verstehe dich ja, aber man sollte sich immer auch fragen, ob sich dass ganze noch lohnt? Will ich eine Entnahme einer Art unterstützen, bei welcher es ungewiss ist ob sie sich überhaupt nachzüchten lässt?
Ich bin mir im klaren, dass es sich im eine interessante Art handelt. Auch das eine erfolgreiche Nachzucht einiges an Ansehen einbringt. Aber eben nur wenn es auch klappt.
Nur wie oft wurde es schon versucht, auch mit Ameisen? Und das Ergebnis?



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