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Ameisen im Wald? Entsetzen!

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Wasser
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#17 AW: Ameisen im Wald? Entsetzen!

Beitrag von Wasser » 3. Juli 2008, 11:06

Joachim hat geschrieben:...
Wie die wohl zu dieser Warm-Oase hin gekommen ist?


Wahrscheinlich, korrigiert mich falls ich daneben liege,
durch den Schwarmflug.


.



Gast
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#18 AW: Ameisen im Wald? Entsetzen!

Beitrag von Gast » 3. Juli 2008, 11:10

Dazu bitte beachten, was ich hier geschrieben habe:

http://www.ameisenforum.de/usertreffen/32549-drachenfels-koenigswinter-nrw.html

mfG
Merkur



Rotmilan
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#19 AW: Ameisen im Wald? Entsetzen!

Beitrag von Rotmilan » 3. Juli 2008, 11:57

@Merkur
Selbst in unmittelbarer Nestnähe ist Camponotus ligniperda nicht ständig draussen aktiv. kurz vor dem Schwarmflug konnte ich viele Tiere draussen beobachten, ansonsten sind wirklich nur wenige vereinzelte Tiere auszumachen. Die Koloniegröße, beziehungsweise das überhaupt vorhandensein zeigt sich erst beim Schwarmflug.
Überhaupt habe ich erst bei einem frischen Holzeinschlag gesehen das jeder 15. Baum ein Camponotus Bau beherbgerte. Fichtenmonokulturen scheinen günstig, sorgen aber auch dafür dass die Ameise für größere Schäden sorgt.

Lasius Arten sind bei uns im Wald eher selten Lasius fuliginosis konnte ich am Kartonnest erkennen. Zudem haben sie einen wirklich imposanten Schwarmflug. An jedem warmen Tag stiegen über Wochen Männchen und Weibche in einem glänzenden Strom in die Baumkronen.

in schattigeren Wäldern mit altem Totholz sind dann eher Myrmicinae heimisch. Die sind auch eher selten zu sehen, weil sie sich auf roten Nadeln sehr gut abtarnen. Dazu bewegen sie sich auch nicht so schnell.

In unseren Wäldern gibt es recht viele Arten, an sonnigen Stellen habe ich erst schwarze Formica sp. entdeckt, möglicherweise Formica fusca.
Zudem habe ich 3 neue Formica rufa Hügel entdeckt, die noch recht jung sind ( Hügel erst 20 cm hoch)

In Baumstümpfen von Kiefern finden sich winzige Leptothorax bzw. Temnothorax Kolonien. Im Säulenbuchenwald dagegen ist es eher Artenarm, zumindest in den schattigen Bereichen, wo dauerhaft 20-40cm Laub liegt.

In aufgeräumten Fichtenmonokulturen die zudem dunkel sind, konnte ich bisher absolut keine Ameisen entdecken.


....................................................................
Halter von einer selber gefundenen Themnothorax sp. bzw. Leptothorax sp.- Kolonie, sie umfasst ca. 70 Mädels

indy
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#20 AW: Ameisen im Wald? Entsetzen!

Beitrag von indy » 23. Juli 2008, 07:04

Hi

Zu Lasius fuliginosis:
Die haben so ein Phermon, das deutlich ihre Gebiete markiert.Dieses Phermon wirkt höchst abschreckend auf andere Ameisenarten und manchmal sind riesige "Schneisen" in Waldameisen-terretorien zu beobachten.
Mehr dazu gibtes im (übrigens sehr empfehlenswerten, ich fand die alte Ausgabe aus der Bücherei schon toll, die neue Ausgabe habe ich mir jetzt gekauft) Seifert zu lesen.

Beste Grüße

indy



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#21 AW: Ameisen im Wald? Entsetzen!

Beitrag von Raptor » 23. Juli 2008, 12:07

Hi,

interessanter Thread.

Ich hab erst letzten Montag einen Waldgang gemacht um wieder mal zu den dort lebenden Ameisen zu schauen.

Aber an dem Regentag waren nicht viele draußen.
Myrmica rubra konnte ich entdecken die ja durchaus die Feuchtigkeit mag.
Vereinzelt hab ich auch Lasius cf. niger Ameisen entdeckt. Camponotus an dem Tag keine einzige, dafür gibts die bei uns am Spielplatz hinten.

Die aktivsten, trotz Regen waren immer noch die Formica rufa, die haben gearbeitet und ihren Hügel erweitert. Hab dann meine Hand flach über den Haufen gelegt und schon haben die Ameisen angefangen die Hand zu "beschnuppern". Zieh ich die Hand dann weg, und riech dran, riecht die Hand immer total nach Säure. ^^

Meine Tipps sind Baumstümpfe die schon länger verrotten, morsches Gehölz und aufjedenfall in lichtem Wald.

Gruß



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#22 AW: Ameisen im Wald? Entsetzen!

Beitrag von wanderameise » 23. Juli 2008, 14:48

Joachim hat geschrieben:Geschlossener Wald in dieser Klimazone ist einer der schlechtesten Lebensräume, den es für Ameisen gibt, entsprechend niedrig die Artenfülle. Der Thüringer Wald ist sehr licht, bietet viele sonnenbeschienene Berghänge und viele verschiedene Höhen u.M., ist deshalb an manchen Orten ein wahres Ameisenparadies (vgl. Oberhof).



Richtig. Licht ist das Zauberwort, da wo der Boden schön warm ist und die Sonne direkt einen Stein beheizt. Finde bei mir Unmengen an Camponotus und Formica Arten. Herrlich!



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#23 AW: Ameisen im Wald? Entsetzen!

Beitrag von xero » 23. Juli 2008, 16:12

Ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, kann aber nur sagen, dass es bei uns noch mehr als genug Ameisen gibt...soweit man das so sagen kann ^^
Alleine auf unserem Grundstück haben wir schon einige Völker. Im Wald, der direkt anschließt, braucht man auch nicht wirklich suchen...
Als Lasius sp. heuer ihren großen Hochzietsflug hatten habe ich allein auf unserer Terrasse ~40 Jung-Königinnen gezählt.

mfg


-.-

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Clypeus
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#24 AW: Ameisen im Wald? Entsetzen!

Beitrag von Clypeus » 26. Juli 2009, 15:29

Ich würde im Brohltal an der Ahr suchen, besonders auf dem Bausenberg. Am Wegrang konnte ich immerhin zwei Camponotus ligniperda Nester entdecken, sowie 3 andere Arten, die ich nicht kannte.

Dort gibt es echt eine zimelich große Flora und Fauna, nicht nur an Ameisen [über 600 Schmetterlingsarten] und einige Tiere, die es sonst nirgendswo in Deutschland oder sogar Europa gibt!

lg friedrich



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