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von Rotmilan » 3. Juli 2008, 11:57
@Merkur
Selbst in unmittelbarer Nestnähe ist Camponotus ligniperda nicht ständig draussen aktiv. kurz vor dem Schwarmflug konnte ich viele Tiere draussen beobachten, ansonsten sind wirklich nur wenige vereinzelte Tiere auszumachen. Die Koloniegröße, beziehungsweise das überhaupt vorhandensein zeigt sich erst beim Schwarmflug.
Überhaupt habe ich erst bei einem frischen Holzeinschlag gesehen das jeder 15. Baum ein Camponotus Bau beherbgerte. Fichtenmonokulturen scheinen günstig, sorgen aber auch dafür dass die Ameise für größere Schäden sorgt.
Lasius Arten sind bei uns im Wald eher selten Lasius fuliginosis konnte ich am Kartonnest erkennen. Zudem haben sie einen wirklich imposanten Schwarmflug. An jedem warmen Tag stiegen über Wochen Männchen und Weibche in einem glänzenden Strom in die Baumkronen.
in schattigeren Wäldern mit altem Totholz sind dann eher Myrmicinae heimisch. Die sind auch eher selten zu sehen, weil sie sich auf roten Nadeln sehr gut abtarnen. Dazu bewegen sie sich auch nicht so schnell.
In unseren Wäldern gibt es recht viele Arten, an sonnigen Stellen habe ich erst schwarze Formica sp. entdeckt, möglicherweise Formica fusca.
Zudem habe ich 3 neue Formica rufa Hügel entdeckt, die noch recht jung sind ( Hügel erst 20 cm hoch)
In Baumstümpfen von Kiefern finden sich winzige Leptothorax bzw. Temnothorax Kolonien. Im Säulenbuchenwald dagegen ist es eher Artenarm, zumindest in den schattigen Bereichen, wo dauerhaft 20-40cm Laub liegt.
In aufgeräumten Fichtenmonokulturen die zudem dunkel sind, konnte ich bisher absolut keine Ameisen entdecken.
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Halter von einer selber gefundenen Themnothorax sp. bzw. Leptothorax sp.- Kolonie, sie umfasst ca. 70 Mädels