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Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

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NIPIAN
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#33 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

Beitrag von NIPIAN » 25. August 2008, 12:07

Hoi,

kirschi hat geschrieben:Ich habe mal auf die Diagramme geschaut, wenn mich nicht alles täuscht liegen die Durchschnittstemperaturen bei um die 20 °C ? Dann sind die 24°C schon fast zu warm für ein solches Nest, denn unter der Erde ist es doch noch kühler. Doch stimmen die Angaben? Ist es so kühl in Argentinien? Sicher das es keine Nachttemperaturen sind?


Du hast Unrecht. Argentinien erstreckt sich über 3700km von Nord nach Süd (Zum Vergleich: Deutschland mit knapp 890km).
Damit schließt es tropische, subtropische und gemäßigte Zonen mit nahezu allen Facetten der einzelnen Komponenten mit ein.
Die Temperaturskala errechnet sich aus Durchschnittswerten der Tages- und Nachttemperaturen. Die Tagestemperaturschwankungen in den Tropen sind gegenüber dem Jahresmittel enorm. In den Subtropen kommt es zu sogenannten ariden Monaten, in denen die Eichung des Niederschlagmittels unter die Eichung des Temperaturmittels fällt (Unterscheidungskriterium!).

Bezüglich der Populationen von Ameisen in diesen Bereichen ist zu sagen, dass sie höchst angepasst leben. Was widerrum bedeutet, die entsprechenden Haltungsbedingungen sind herzustellen.

Acromymrex kommt von den Tropen (mit all ihren eigenen Unterteilungen - Höhenmeter, Luv/Leelage an Berghängen, daraus resultierend Ort-Tageszeitenklima) bis zu den gemäßigten Zonen vor, nachgewiesenermaßen.

Das genetische Profil der entsprechenden Arten unterscheidet sich dabei selbstverständlich stark und somit deren entsprechenden Eigenschaften (seichte Aufteilung: Stärken, Schwächen).

Deshalb lautet die oberste Priorität: Fundortbestimmung, mehr oder minder Talkessel-genau. Dann die Abfrage der vor Ort herrschenden Klimabedingungen und anschließendes nachahmen.

kirschi hat geschrieben:Also bei RTL haben sie bis zum nächsten WE wieder 30°C und Sonnenschein angesagt, und die Woche soll aber schon wieder sehr warm werden.
Ab morgen werden schon allein wieder 24°C das heisst das in dem Becken schon allein wieder 26°C-28°C sein werden, da ich in einer Dachgeschoß Wohnung lebe, und diese sich sehr aufheizt.

RTL ist einer der letzten Sender, bei denen ich den Wetterbericht abfrage. wetter.com ist bislang immer am nächsten dran gewesen.



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kirschi
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#34 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

Beitrag von kirschi » 25. August 2008, 12:24

Danke für deine Tipps und deine Antworten, und ja ich schaue RBB da ist das Wetter für Brandenburg. Das ist immer zuverlässig, und vorhergesagt sind werte bis 28°C und das ist eindeutig zu hoch.

Fakt ist, der Pilz geht sofort ein und fängt an zu trocknen sobald die Temperatur zu hoch steigt. Daraus schließe ich das sie kühlere Temperaturen im Nest brauchen. Ich habe vor das Futterbecken wieder an zu schließen, sobald die Temperaturen kühl bleiben. In diesem Becken was auch simulieren soll, das die Ameisen sich außerhalb des Nestes befinden, wird dann auch eine Wärmelampe drauf gerichtet. Denn das abgedeckte Pilzbecken, soll ja simulieren das die Ameisen sich unter der Erde befinden, also schön kühl. Das Futter und Auslaufbecken soll simulieren, das die Ameisen sich an der Oberfläche befinden außerhalb des Nestes. Das heißt das es deutlich wärmer und heller sein muss, und somit sind große Unterschiede vorhanden. Falls es zu kalt wird, können sich die Ameisen per Lüftungssystem welches sie steuern, die Wärme in das Pilzbecken durch den großen Schlau umleiten. Aber da etwas höhere Temps. angesagt sind, wird es diese oder nächste Woche wohl noch nicht passieren. :)


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Gamb
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#35 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

Beitrag von Gamb » 25. August 2008, 12:30

Also geckonia's Post lass ich mal kopfschüttelnd unbeantwortet.
Nipian hat natürlich recht. Das sollte man aber eigentlich als Exotenhalter eh wissen und auch beachten. Nur manchmal ists einfach nicht so leicht rauszubekommen wo genau die her sind und gerade in dem Fall hier bei einem so großen Herkunftsland ist es noch schwieriger. Der Händler kann da auch nicht immer helfen. Aber er sieht ja, dass ihnen die Temperaturen im Keller mehr behagen als über 25 Grad in der Wohnung. Und da kann man auch mal getrost alles andere unter den Tisch fallen lassen wenn man so stark den Einfluss der verschiedenen Temperaturen auf die Kolonie sehen kann.



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NIPIAN
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#36 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

Beitrag von NIPIAN » 25. August 2008, 13:19

Hoi,


das abgedeckte Pilzbecken wird nicht zufällig mit dem Handtuch abgedeckt? Denn wenn ja, ist Helligkeit ein Störfaktor. Aber das ist nur nebensächlich.

Wärme zuzuführen ist viel leichter, als sie kontrolliert abzuführen. Deshalb ist die Umgebung des Formicariums entsprechend vorher zu wählen.

In der Natur sieht das komplexer aus.
In den Tropen sind die Bodentemperaturen relativ stabil und vergleichsweise niedrig. Das Sonnenlicht wird durch den vorherrschenden Stockwerbau nahezu vollständig absorbiert, was eben die Bodentemperatur maßgeblich beeinflusst. Zwischen 20 und 24°C lautet meine Schätzung ab etwa 30 cm Bodentiefe, da sich mir auf die Schnelle keine bestätigten Ergebnisse offenbart haben.

In den Subtropen wird's kompliziert. Dort wird in 3 Unterzonen eingeteilt. Lediglich die Winterfeuchten und die Immerfeuchten dürften hier von den Bedürfnissen her von Interesse sein.

Dort schwankt die Bodentemperatur merklicher als in den Tropen, bei den Winterfeuchten (12°C - 26°C) stärker, als bei den Immerfeuchten (18°C - 25°C). Achtung, reine Schätzwerte (und nahezu völlig nutzlos, dienen lediglich der Darstellung einer angeschnittenen Komplexität). Dort sind die Vegetationsgrundlagen... grundverschieden.

Deshalb ist allein aufgrund der Temperaturansprüche für die Art der entsprechenden Klimazone eine sorgfältige Fundortangabe notwendig.

Nächster Punkt: eine Luftzirkulation im Boden findet durch die Lockerung des Bodens seitens der Gängegraberei statt. Allerdings ebenfalls zwischen den einzelnen Sandkörner (Mikrozirkulation, bspw. ausgelöst durch Verdunstung). Dazu werden stets mindestens 2 Öffnungen benötigt. Damit eine Zirkulation stattfindet, muss ein Gefälle vorhanden sein. Thermodynamik. Ob das nun durch Temperaturunterschiede, oder Feuchtigkeitsunterschiede im Kleinen, oder einen eingebauten und abgestimmten Lüfter im Großen erreicht wird.



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#37 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

Beitrag von Gamb » 25. August 2008, 13:34

Naja die Luftzirkulation und Temperierung des Nestes ist in der Natur ja auch nochmal ne ganze Ecke komplizierter. Habe da Dokus gesehen wo Acromyrmex ein ziemlich kompliziertes System aus Ab-und Zuluft Türmen gebaut haben welches durch ich glaube einen Komposthaufen im Nest betrieben wurde. Und sowas als Halter zu bewerkstelligen ist glaube ich kein Zuckerschlecken, da kann man nur versuchen nah rankommen an das was die Kolonie braucht.



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kirschi
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#38 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

Beitrag von kirschi » 25. August 2008, 14:16

Danke für eure Tipps die sind echt nicht schlecht. Wie Gamb schon sagte, es ist unmöglich die genaue Herkunft zu bestimmen, vom Händler bekomme ich leider auch nichts mehr raus. Wie Gamb schon sagte, lässt es sich aber darauf schließen das sie aus einer kühleren Gegend von Argentinien stammen müssen. Der Pilz ist wenn es um die Temperatur geht, sehr empfindlich und das am meissten ab 25°C und höher. Im Moment habe ich konstante 24°C im Becken. Das vertragen sie sehr gut, auch konnte ich gerade beobachten, das sie ein Stück Blatt am schneiden sind was ich vorhin rein getan habe. Das lässt mich immer wieder ein wenig auf atmen. Doch lieber hätte ich es so, das sie wieder schneiden ohne Ende, und das der Pilz schneller wächst. Naja im Moment ist halt schwer, und blad ziehe ich hier aus, in eine Wohnung/Haus wo es eindeutig Kühler ist auch im Sommer. :)
Jetzt ist bis auf diese Woche eh erstmal Entwarnung angesagt, weil es ja langsam kühler wird, und es den Pilz merklich besser dann geht.
Das was du ansprichst mit dem abdecken, und der Helligkeit, ist ein Aspekt über den man mal nachdenken sollte. Allerdings halten andere Halter diese Art in Becken ohne Substrat und diese entwickeln sich super dort. Die werden nicht mal abgedeckt usw. Aber auch da denke ich ist jede Kolonie anders, die eine reagiert empfindlicher drauf als die andere. Ist ja genauso wie mit der Temperatur. Bin am überlegen das Becken wieder an zu schließen und mit Rohre nach unten hine ine Etage Tiefer zu leiten. Doch Sorgen macht mir dann der Anstieg der Temperaturen:(


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#39 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

Beitrag von Gamb » 25. August 2008, 15:16

Naja dass sie aus kühleren Gebieten kommen muss nicht unbedingt sein. Wie schon erwähnt ist die Temperatur im Boden meist viel niedriger. So Nester gehn teils 8m tief in den Boden. Da könnens draußen weit über 30 Grad sein und im Nest 22 oder sowas in dem Dreh. In der Haltung ist es aber kaum zu bewerkstelligen die Becken so unterschiedlich zu temperieren. Höchstens im Winter wenn man nur das eine heizt.



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#40 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Acromyrmex sp. Argentinien von Kirschi

Beitrag von Jan » 25. August 2008, 19:42

Lol, ja.
Also ich unterschreibe vollends bei Fraap.
Hab mal Stefan's ersten Post mit seinen Prophezeihungen als Scrennshot gespeichert, nicht das noch aus versehen ein Mödchen das den armen kleinen Stefan in Schutz nehmen will weil ihm niemand seine kleine Solenopsis geminata Kolonie gönnt und überhaupt ja alle aus nicht ersichtlichen Gründen sooo böse zu ihm sind auf das Löschknöpfchen kommt und das kleine Nachrichtchen dann niemand mehr lesen kann.

Das wäre ja wirklich zuuu schade...

Hier mal ein interessantes Textchen zum Thema Verhaltensänderung und "Gewohnheitstier", echt empfehlenswert:

http://www.nachhaltigkeit.at/monthly/2004-02/pdf/stadelmann.pdf


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