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Milben - Horror im Reagenzglas

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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genium
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#17 AW: Milben - Horror im Reagenzglas

Beitrag von genium » 10. September 2008, 23:06

oh man, alles gute für die Königin! ich kann leider nicht klicken aber ich wünsche alles Gute und glaube schon, dass es auf jeden Fall besser wird! Du hast schon mit Watte viel geschafft! Wenn viele etwas wünschen, kann es auch helfen! Genium ps: ich kann jetzt doch klicken! ich habe einmal auf ja geklickt! ich hoffe ich kriege nie Milben oder andere furchtbare Mitbewohner!!



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murks
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#18 AW: Milben - Horror im Reagenzglas

Beitrag von murks » 11. September 2008, 18:07

Da es mich auch betroffen hat/betrifft, wollte ich meine Erfahrungen hier auch mitteilen. :(

Opfer war/ist eine Lasius spec. niger Königin aus dem diesjährigen Schwarmflug. Gefangen hab ich sie im Hinterhof am 31.06.08. Hat dann ein heimeliges Reagenzglas bekommen mit roter Folie verdunkelt. Am Anfang hatte ich es mit einem Wattepfopfen verstopft und völlig verdunkelt im Reagenzglas liegen. Nach einiger Zeit habe ich das Reagenzglas dann ins Formicarium gelegt. Zusätzlich noch mit Pappe abgedeckt, bis auf die Vorderseite. Den Wattepfopfen entfernt um mit einer Taschenlampe die ich mit einer roten LED ausgestattet habe die Königin beobachten zu können.
Nachdem es auch Puppen gab, kam langsam Freude auf. Doch leider blieb es dabei. Nur ab und zu lagen Puppenhüllenreste am an der Reagenzglasöffnung. Also doch mal genauer nachgeschaut und was find ich? Milben auf der Königin und bei den Larven, Eiern und Puppen. Eine frisch "geschlüpfte" Arbeiterin lag noch leicht grau, aber tot unter der König. :(

Also schlau gemacht und auch den oben erwähnten Link zu dem Threat gefunden. Anisöl hab ich zwar nicht im Hause doch andere ätherische Öle. Also Zimtöl und Nelkenöl raus gekrammt. Zuerst etwas Zimtöl auf ein Wattestäbchen getropft, selbiges dann in das Reagenzglas eingeführt und das Glas innen mit dem Öl bestrichen. Ich habe darauf geachtet nicht die Königin selber damit zu bestreichen, sondern es halt nur möglichst nahe an ihr anzubringen.
Sofort reagierte die Königin aufgeregt und versuchte möglichst weit weg von dem Duft zu kommen. Selbiges machten die Milben. Flüchtend verließen sie die Königin in Richtung Watte und haben sich dann dort verkrochen. Das ganze habe ich unter dem Binokular/Stereolupe beobachtet um möglichst nichts zu verpassen, bzw möglichst viel zu sehen. Vorher hatte ich nur eine 10x Einschlaglupe benutzt. Mit dem Binokular habe ich dann auch entdeckt das sich in der Watte jede Menge weitere Milben tummelten. :(

Jetzt war guter Rat teuer. :(
Kurz entschlossen schnell eine neues frischen Reagenzglas her gerichtet. Die Königin zwangsumgesiedelt indem ich den Wattepfopfen raus gezogen hatte der das Wasser abtrennt. Erst mal in ein Glas gesetzt um sie genau beobachten zu können, denn es sollten ja keine Milben mit umziehen.
Die vorhandene Brut habe ich mir der Watte und dem alten Reagenzglas dann überbrüht um ihnen den Garaus zu machen. Vielleicht hätte ich die Brut retten können. Doch wäre es schwierig für mich gewesen beurteilen zu können ob sie auch Milben frei sind. So fand ich es sicherer diese abzutöten.
Nachdem ich unter dem Binokular keine Milben mehr entdecken konnte, hab ich die Königin in das neue Reagenzglas gesetzt. Dieses diesmal mit einer Lage Pollenschutzflies verschlossen. Vorher noch einen winzigen Tropfen Honig und drei Obstfliegen mit ins Röhrchen. Vorher noch neue rote Folie ums Röhrchen. In einen kleinen Karton verfrachtet. Als Vorsorge noch ein Wattestäbchen mit etwas Nelken/Zimtöl mit rein gelegt. Dann ins Regal gelegt und erst mal ruhen lassen.

Das ganze ist etwas über anderthalb Wochen her. Seitdem erfolgt alle paar Tage eine Sichtkontrolle um falls es doch wieder einen Befall geben sollte diesen frühstmöglich bekämpfen zu können.
Bisher habe ich allerdings zu unserem Glück keine entdecken zu können. :) Ist natürlich blöd das die Königin wieder neu anfangen muss. Doch versuche sie dadurch zu unterstützten das ich ihr jetzt ab und zu etwas Honig und Obstfliegen gebe. Die Reste entferne ich dann bei der nächsten Kontrolle.


Woher ich mir die Milben jetzt eingefangen habe kann ich leider nicht sagen. Beim Fund ist mir nichts aufgefallen, was aber nichts heißen muss, denn es können ja Milbeneier an ihr gehaftet haben.
Da das Formicarium die meiste Zeit offen gestanden hat, denn es bestand ja keine Ausbruchgefahr, da ja nur die Königin vorhanden war. Könnten sie auch von selbst dorthin gefunden haben.

Falls noch mal ein Befall auftreten sollte werde ich auch noch das vorhandene Orangenschale/blüten-Öl testen. Diese vier Öle habe ich alle aus der Apotheke, von daher ist da auch nur drin was drauf steht. Bei den Duftmischungen steht ja nie drauf was die da verwendet haben, von daher würde ich die selber nicht verwenden wollen.


Anbei noch zwei Fotos, eines das einige der Milben zeigt wie sie auf der Königin sitzen. Auch hier vermehrt am Übergang zum Hinterteil. Zweites dann nach der "Behandllung" im neuen Reagenzglas. Die schlechte Qualität liegt daran, das meine Kamera kein Macro hat und die Aufnahmen durch das Binokular entstanden sind. Deshalb die geringe Tiefenschäfte und Pixeligkeit, da doch alles recht Lichtschwach.
Dateianhänge
A-milbenfrei.jpg
Milben-1.jpg


nix

Nuptial
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#19 AW: Milben - Horror im Reagenzglas

Beitrag von Nuptial » 11. September 2008, 18:19

Hallo murks!
Das hat bei Dir geklappt!? Das freut mich! Die bildliche Vorstellung find ich stark, wie Du da den kleinen Tropfen Zimtöl reinmachst und sofort alles losrennt! So etwas habe ich mir auch gewünscht für meine Gyne. Entweder als Köder oder "deterrent" also Abschreckungsmittel, so dass alle wie vom wilden Affen gebissen davonrennen. Das hat echt geklappt!? Dann werde ich das evtl. das nächste Mal auch versuchen. Hoffe natürlich, dass es so schnell kein nächstes Mal gibt, und den Pinsel behalte ich vorerst.

Damit Ihr noch einen Eindruck davon bekommt, wie schlimm es mit "Mity" aussah, reiche ich jetzt das zweite Video nach, dass ich von ihr gemacht habe. Hier ein Screenshot:
Bild
Es ist schlimm. Das ist vor der ersten Reinigung. Das allererste Video vergrabe ich lieber, da sieht sie so aus als würde sie gleich sterben. Dieses hier ist Horror genug:
Horror-Video mit Maximalzahl Milben auf der Gyne "Mity"

Mit diesen Bildern im Hinterkopf ist es eine Freude, zu sehen, wie gut es Ihr nach der zweiten Reinigung ging: Mechanische Entfernung von Milben - Dankeschön-Thread

Ich hoffe sehr, dass es letztlich gut ausgeht und werde frühestens in einer Woche wieder genau nachschauen, denke ich. Jetzt hat sie sich erstmal etwas Erholung verdient!

Beste Grüße v. Nuptial



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murks
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#20 AW: Milben - Horror im Reagenzglas

Beitrag von murks » 11. September 2008, 18:33

Nuptial hat geschrieben:Die bildliche Vorstellung find ich stark, wie Du da den kleinen Tropfen Zimtöl reinmachst und sofort alles losrennt! So etwas habe ich mir auch gewünscht für meine Gyne. Entweder als Köder oder "deterrent" also Abschreckungsmittel, so dass alle wie vom wilden Affen gebissen davonrennen. Das hat echt geklappt!? Dann werde ich das evtl. das nächste Mal auch versuchen. Hoffe natürlich, dass es so schnell kein nächstes Mal gibt, und den Pinsel behalte ich vorerst.


ja das hat gut geklappt, fand es auch erstaunlich wie schnell und intensiv die Milben reagiert haben. Die Königin natürlich auch. :/ In so einem kleinem Volumen wie einem Reagenzglas ist so ein Geruch natürlich viel heftiger als so im Zimmer, deswegen wohl auch diese intensive Reaktion

Inzwischen hat sie wieder einige Eier zu behüten. :)

Drücke dir die Daumen das sich deine Königin auch gut erholt. Meine ist jetzt leider etwas nervöser was Neststörungen betrifft. Vorher hat es ihr fast nix ausgemacht, das Reagenzglas mal raus zu nehmen und die Folie bei seite zu schieben. Jetzt reagiert sie doch um einiges empfindlicher. :( Aber kann ich auch verstehen, würde mir wohl auch so gehen.

Jetzt muss ich nur sicher gehen, das das Formicarium Milbenfrei ist/wird. Das werde ich wohl mal gut aufheizen müssen um den ewentuell dort noch vorhanden Exemplaren den Garaus zu machen. :devil:


nix

Antie
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#21 AW: Milben - Horror im Reagenzglas

Beitrag von Antie » 11. September 2008, 19:47

Einen Tipp wollt ich an dieser stelle loswerden:
Wenn man die Arena trocken hällt,verschwinden
die Milben so schnell,wie sie aufgetaucht sind!
Bei mir hats funktioniert...:spin2:


Gruß,
Mathias



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shar
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#22 AW: Milben - Horror im Reagenzglas

Beitrag von shar » 11. September 2008, 19:56

Servus.

Kann man so pauschal nicht sagen, da es sehr viele verschiedene Milben gibt die sich unterschiedlich ernähren und entsprechend unterschiedliche Methoden bedürfen, um sie los zu werden.
Denke mal und sowas ich bisher über Milben gelesen habe, wirst du "lediglich" Futtermilben (wenn es überhaupt Milben waren) gehabt haben, die sich über Reste hermachen bzw. eben über Aas.
Das was Nuptial hier hatte waren ja parasitäre Milben, die sich entsprechend auf einem Wirt aufhalten und sich von dessen Körpersäften ernähren.


Grüßle ~Shar~


Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zu Gunsten ihrer Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient. (B.F.)
Und wenn noch so oft ethisch/moralische Fanatiker mich wegen d. Meinungsäußerungen in einer Diskussion neg. bewerten, ändert dies nichts an meiner geäußerten Meinung und der Tatsache, daß ihre Ethik & Moral nicht die einzig wahre und richtige auf dieser Erde ist!

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murks
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#23 AW: Milben - Horror im Reagenzglas

Beitrag von murks » 13. September 2008, 13:26

wie Shar schon schrieb läßt sich das bei mindestens 50-tausend Milbenarten nicht so leicht vereinfachen. Leider :(
mein Formicarium zB ist trocken, von der Tränke und dem Reagenzglas mal abgesehen. Feuchte würde sich mit dem Lehm-Sand/Kies-Boden nicht vertragen. ;) Die Luftfeuchtigkeit ist zwar nicht gerade gering, da hier einige Aquarien stehen, aber als Feucht möchte ich es trotzdem nicht bezeichnen.
Bei mir haben die Milben sich ja dort aufgehalten, wo das Futter und das Wasser war, also in der Watte des Reagenzglases und bei der Brut+Königin.
Da hätte ich lange das Formicarium selber trocken legen können ohne denen Herr zu werden.

Das Problem ist halt das es sich so leicht nicht abschätzen lässt welche Milbenart man/frau sich nun eingefangen hat. Denn aus der Aquaristik hab ich gelernt, das nicht alles was man/frau nicht kennt, klein ist schlecht ist. Es gibt da ja auch viele "Nützlinge"
Generell läßt sich natürlich sagen, jedes Lebewesen braucht Wasser und Luft, ist beides nicht in ausreichenden Mengen vorhanden, wird es früher oder später sterben. Nur lässt es sich leider nicht abschätzen, mit wie wenig Wasser Milben wie lange noch überleben und wann sie absterben. Oft sterben die Pfleglinge leider meist früher als der Parasit. :(

Das ist halt der Grund warum die Holzhammermethode des "Abbackens" im Ofen empfohlen wird, weils dann so warm wird das das auch Milben nicht vertragen.

Die Empfehlung das Formicarium trockener zu halten, kommt halt eher von den Tropenbecken, bzw bedarf einer gewissen Feuchte.


nix

Wasser
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#24 AW: Milben - Horror im Reagenzglas

Beitrag von Wasser » 13. September 2008, 13:54

Man sollte auch aufpassen mit dem trocken halten.
Die Milben sterben nicht immer ab sondern machen
sich auf den Weg in bessere Gefilde und dagegen
hilft der Ausbruchsschutz der Ameisen wenig bis
gar nicht. So krabbeln sie dann ins benachbarte
Formi und der Halter wundert sich.
Ich versuche Milben an bestimmte Stellen zu locken
und sammle die dann nach und nach ab. Ein feuchter
Lappen wirkt da manchmal Wunder, die Milben sammeln
sich darin und lassen sich dann sehr leicht dem Wasserkocher
zuführen.


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