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Welche Art wird empfohlen?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Nuptial
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#57 AW: Welche Art wird empfohlen?

Beitrag von Nuptial » 18. September 2008, 10:42

Jacky hat geschrieben:Ich stellte die mit Sand/Lehm befüllte Farm in eine Styroporbox, daneben ein Funkthermometer um die Temperatur überwachen zu können und ab damit in die Garage.


Interessant Jacky! Weil es bestimmt ein paar andere hier auch interessiert: Hast Du die Temperatur innen in der Styropor-Box gemessen oder draussen? Falls drinnen, ist die Temperatur auch in der Box manchmal deutlich unter 0° Celsius gegangen? Und musstest Du neu befeuchten? Wenn ja wie oft?
Ich finde Deine Idee mit dem Funkthermometer gut!
Grüße
Nuptial



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Jacky
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#58 AW: Welche Art wird empfohlen?

Beitrag von Jacky » 18. September 2008, 11:19

Ja das Funkthermometer oder besser den Sensor von diesem geb ich mit in die Box. Im letzten Winter hatte es draußen für gut eine Woche durchgehend -10 Grad, in der Box hatte es zu dieser Zeit 2-3 Grad Minus. Meine Bedenken ob das nicht doch zu kühl ist waren anscheinend unbegründet da alle unbeschadet überlebten. Auch im Winter davor machte ich schon die Erfahrung das ihnen zeitweiliger Frost nichts ausmacht.
Befeuchten muß man nicht viel, anfangs das Sand/Lehmgemisch schön feucht machen und dann ist und bleibt es in der kleinen Styroporbox relativ feucht so das ein nachwässern alle 1 bis 2 Monate völlig ausreichend ist.

Gruß
Jacky



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The_Paranoid
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#59 AW: Welche Art wird empfohlen?

Beitrag von The_Paranoid » 18. September 2008, 11:25

Nochmal zu den Temperaturen ... ich überwintere meine Ameisen ja auf dem Dachboden, wo ich auch per Funkthermometer kontrolliere.
Nicht nur Lasius niger vertragen leichte Minus-Temperaturen. Bis -10°C ging es bei mir nicht... aber es gab schon mehrere Tage hintereinander konstant unter 0°C wobei in den Nächten dann -5°C erreicht wurden. Das alles haben Lasius niger, Formica fusca und Myrmica rubra bei mir unbeschadet überstanden.
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neocracy
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#60 AW: Welche Art wird empfohlen?

Beitrag von neocracy » 18. September 2008, 16:57

Nuptial hat geschrieben:Hallo neocracy,
ich habe hier im Forum schon witzige Erzählungen und Erklärungen zur Verschleierung ungenehmer Sachverhalte gelesen. Aber diese Deine Erklärung, entschuldigung, rangiert jetzt ziemlich weit oben auf der Liste. Dann steh doch lieber dazu und lass das weg.

Dann werde ich dir den Witz mal von ganz vorne erzählen. Ich bin Student und wohne in einer WG ohne Keller oder Balkon. Es gibt einen offen zugänglichen Garten zur Mitbenutzung und einen vollen Fahrradkeller für etwa 10 Parteien. Ich bezweifle dass ein Formicarium da auch nur den ersten Winter übersteht. Und meine Ameisen an der Uni zu lagern - die werden mir einen husten! Der Kühlschrank ist off-limit für Ameisen, was mir als Option noch vorschwebt wäre ein eigener Kühlschrank in meinem Zimmer - aber das habe ich bereits 3 Jahre in meiner letzten Bude durchgemacht und bin gottfroh dass er draussen ist.

Die einzige Alternative zu "Exoten" ist keine Ameisen, und das schliesse ich nicht aus, aber erst mal will ich mich richtig informieren. Wenn ich zu dem Schluss komme dass ich damit a)eine Ameisenkolonie in den Tod schicke und b)ein paar hundert Euro aus dem Fenster schmeisse dann ist die Wahl nicht schwer. Die Ameisengemeinde scheint mir allerdings zu diesem Thema ziemlich gespalten zu sein.

@The Paranoid
Danke für die Schützenhilfe und die Infos. Camponotus nicobarensis steht bei mir zur Zeit auch ganz oben auf der Liste, allerdings habe ich die nur im Antstore gefunden - ohne Lieferzeitangabe. Ich werde da mal anfragen wie lange das dauern könnte.



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eastgate
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#61 AW: Welche Art wird empfohlen?

Beitrag von eastgate » 18. September 2008, 17:27

Hallo neocrazy,

wenns unbedingt ein Exot sein muss, was ja bei dir der Fall ist (Winterruhe), kann ich Dir noch folgende Arten empfehlen, die anscheinend auch recht einfach zu halten sind:

Camponotus sericeus
Camponotus substitutus

Beide Arten sind Momentan in Shops erhältlich.
Zu achten ist bei den Arten jediglich auf die richtige Temperatur bzw. eine leicht erhöhte Luftfeuchte. Beide sind relativ tolerant gegenüber Schwankungen im Klima. Auch wenns Exoten sind ist darauf zu achten, dass sie nie zu feucht gehalten werden.

Aber vorsicht! Beide Arten, vor allem Camponotus substitutus, wachsen bei idealen Bedingungen ziemlich schnell heran! Siehe den Haltungsbericht von Oberst Emsig über Camponotus substitutus.

Und denk dran, besonders bei der Haltung von Exoten muss man ganz besonders auf den Ausbruchschutz achten. Am besten doppelt und dreifach das Becken sichern.

Gruß

EastGate

P.s.: Wegen Ameisengemeinde gespalten: Ich bin nun schon einige Zeit hier im Forum und habe mitbekommen, dass man, wenn sich jemand für das Eine oder Andere entschieden hat, die Person sowieso nicht mehr davon abbringen kann. Wenn Du also meinst, Du willst Exoten: verbieten kanns Dir niemand. Anstatt dich dann aber vollzumaulen, was ein schlechter Mensch Du doch bist ^^, kann man doch lieber dafür sorge tragen, dass es den Ameisen gut geht und dich dann optimal mit dem nötigen Wissen versorgen.



neocracy
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#62 AW: Welche Art wird empfohlen?

Beitrag von neocracy » 18. September 2008, 18:36

Hallo EastGate,

danke für deine Meinung. Ein wenig OT erst mal: Ich habe mich nicht vertippt beim registrieren. Es heisst neocracy, nicht neocrazy :spin2: . Aber da ist The Paranoid einer der ganz wenigen die mich nicht zuerst mal mit z schreiben *gg*

Wieder zu den Ameisen:
Camponotus sericeus sieht sehr interessant aus und die Attribute "sonnenverliebt" und "tagaktiv" sprechen auch für sie. Auch die Eigenschaft der Polymorphie ist ein Pluspunkt. Ich müsste mal in Erfahrung bringen wie der Lieferumfang aussieht, das steht leider nicht dabei (hab sie nur bei AntsNature gefunden). Als Anfänger sollte man ja meines Wissens wenn möglich nicht nur mit einer Gyne, sondern gleich mit ein paar Arbeitern dazu starten. Zudem ist das auch eine Geldfrage. Wenn bei 90 Euro nur die Gyne drin ist könnte mir das langsam zu teuer werden. Genaue Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitsangaben fehlen mir noch, da werde ich mir gleich mal den Erfahrungsbericht durchlesen.
Campotonus substitutus sieht ebenfalls sehr gut aus.

Noch mal zur gespaltenen Ameisengemeinde. Ich habe natürlich nur einen Ersteindruck von dieser Diskussion, deswegen auch meine Wortwahl dass es mir so scheint als sei die Ameisengemeinde da unterschiedlicher Auffassung. Hauptargument der "Exoten sind nicht per se schwerer"-Fraktion ist eben genau der Winterschlaf der einheimischen Arten. Die Lagerung und das Timing müssen passen.



donbilbo
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#63 AW: Welche Art wird empfohlen?

Beitrag von donbilbo » 18. September 2008, 18:57

Naja, es sind auch bestimmte Erfahrungswerte die eventuell fehlen.
Ich habe heute zB. eine Kolonie Polyrhachis dives zugeschickt bekommen. Die Lieferung bestand aus einem Sack mit einem 20x30cm Klumpen Erde/Stroh/Laub und löffelweise Dreck inklusive ein paar hundert toten Ameisen.
Wer sowas nicht kennt und das in sein vorher liebevoll dekoriertes Formicarium reinkippt der hat keinen Spass an den Ameisen...
Das ist nur ein Beispiel, das gleiche Gilt für einen Ausbruchschutz, wenn die Pheidole pallidula Kolonie da einfach drübermarschiert ist es zu spät und das sind einfach Erfahrungswerte, ich habe viele Threads gelesen zum Thema "PTFE richtig anwenden", trotzdem war mein erstes Becken mit PTFE Mist.. wenn dann direkt die falschen Ameisen drinsitzen und keine harmlosen Tierchen dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. ;)

PS: der Feigling der mich wegen "falscher Benutzung der Zitierfunktion" ein paar Beiträge vorher negativ bewertet hat soll sich mal melden wenn er den Mumm dazu hat. Demnächst gibts wohl noch negative Bewertungen für einen Rechtschreibfehler.



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swagman
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#64 AW: Welche Art wird empfohlen?

Beitrag von swagman » 18. September 2008, 21:27

@ neocracy

Bei Ants-Kalytta findest du Camponotus sericeus auch mit Arbeiterinnen, was für Anfänger besser ist. Gerade bei der Gründung kommt es bei dieser Art ab und an zu Problemen.
Diese Art ist im übrigen erst seit kurzer Zeit in der Haltung, daher weiß man noch nicht sehr viel über diese schönen Ameisen.
Ich habe selber ein Volk dieser Art aufgezogen und denke, dass sie sehr Volksstark werden können. Bedenkt man, dass sie innerhalb eines halben Jahres auf weit über hundert Arbeiterinnen angewachsen sind.


Was das Thema Exoten angeht, so denke ich dass man einfacher und vor allem kostenlos einiges an Erfahrung mit heimischen Arten sammeln kann. Auch ohne diese länger zu halten. Man braucht nur einige Königinnen nach dem Schwarmflug einzufangen und gründen zu lassen. Man kann auch sehr einfach einen Teil einer polygynen Kolonie(z.B. Myrmica, Serviformica) mit ein zwei Königinnen ausgraben und einige Zeit zuhause pflegen.
Selbst wenn man diese Ameisen nur ein halbes Jahr hält und dann am Fundort wieder aussetzt, kann man einiges an Erfahrung und Übung in der Ameisenhaltung bekommen.
Nichts anders hab ich als Jugendlicher gemacht. Ich wäre nie auf die Idee gekommen Ameisen zu kaufen(gab es damals auch nicht), schließlich laufen genügend vor der Haustüre herum. Ich habe damals nie eine Kolonie länger als zwei, drei Jahre gehalten. Und natürlich sind mir auch einige dabei eingegangen. Internet und damit Foren oder dergleichen gab es nicht, also musste ich mir ja alles über die Haltung selber beibringen.
Ich denke, Arten aus dem unmittelbaren Umfeld sind dazu ideal geeignet. Dazu müsste man sie noch nicht mal überwintern(was aber natürlich auch sehr interessant sein kann dieses zu lernen), man könnte sie auch zuvor wieder am Fundort oder anderer geeigneter Stelle aussetzen.
Sicherlich sind auch viele Exoten recht einfach in der Haltung, dennoch ist es besser über ein gewisses praktisches Grundwissen zu verfügen.



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