Ich habe doch noch mal eine Frage zur Winterruhe.

Ich habe mal aufgeschnappt (irgendwo in den weiten des Internets) das es besser sei Ameisen draußen überwintern zu lassen oder in einem Keller mit offenem Fenster, da dann auch für die Ameisen Tag-, Nachtschschwankungen zu verspühren sind. Was wohl besser für die Tiere wäre als eine einheitliche Kühlschrank-Temperaturkonstante.
Nun bin ich aber der Meinung, da Ameisen doch unter der Erde überwintern von Art zu Art sogar noch in verscheidenen Tiefen, das ab vielleicht einem Meter Tiefe, was denke ich nicht einmal von Nöten sein wird, bei weitem keine Tag-, Nachttemperaturschwankungen zu verzeichenen sind.

Bin ich da irgendwie komplett auf dem Holzweg?

Kann mir da jemand konkrete Informationen zu liefern?

LG Imago

Ameisen draußen zu überwintern ist eigentlich schlecht. Die Schwankungen sind für die meisten Arten zu hoch. Wenns wärmer ist werden sie aktiv, dann wirds kälter und sie werden wieder inaktiv. Das im wöchentlichen Wechsel (so ist das Wetter meist) ist eher ungünstig. Die Gesamt-Winterruhe-Zeit verkürzt sich und nach einer Warmperiode, die dann abbrubt endet, können sich die Ameisen wiederum nicht drauf einstellen und schaffen es nicht, z.B. die Körpersäfte wieder einzudicken.

In der Winterruhe brauchen die Ameisen eine relativ durchgehend kalte Temperatur, zumindest die meisten mittel- und nordeuropäischen Arten. Genau das ist auch der Grund wieso sie im Winter nicht alle vor dem Nesteingang hocken und den Schnee beobachten - zu hohe Schwankungen ^^
Beispielsweise wanders Ameisen in der Winterruhe auch in höhere oder tiefere Nestbereiche, um für sich die ideale Temperatur zu erwischen. Ist es draußen kalt, gehen sie tiefer ins Nest hinein, um sich vor Bodenfrost zu schützen. Ist es warm, gehen sie wieder höher, bis teilweise dicht unter die Oberfläche, um die erste Wärme zu tanken.

Lange rede kurzer Sinn: Ameisen überwintern am besten überall dort, wo eine durchgehende Wintertemperatur ohne großen Schwankungen herrscht = Kühlschrank, kühler Keller usw.

Ausnahmen bilden hier gern Temnothorax-Arten. Die können auch ganz normal draußen liegen bleiben. Diese Art ist hart in nehmen und benötigt auch teils hohe Schwankungen.

Gruß

EastGate

Alle klar danke EastGate!

Dann gehen sie bei mir also in den Keller.

Also wird da wohl nichts wahres dran sein, von dem was ich da aufgeschnappt habe?

Denn so wie ich Deinen Text interpretiere kannst Du es auch nicht 100%ig ausschließen. Oder habe ich das missverstanden.
Tut mir leid wen ich da jetzt etwas penibel bin, jedoch hätte ich gerne eine klare Aussage, wenn man diese überhaupt treffen kann. Verstehe mich nicht falsch was Du sagst klingt plausibel und identifiziert sich auch mit meinem Wissenstand, jedoch reicht mir das noch nicht.
Denn ich könnte mir vorstellen das da doch etwas wares dran ist, leider habe ich aber auch die Quelle nicht mehr und habe auch weiter nirgends etwas darüber erfahren können. Mir geht es auch weniger um meine Ameisen und der Überwinterungsmethode ich wäre diesem Gedanken einfach, schon aus reiner Neugierde, gern mal auf den Grund gegangen.

Nun gut, danke EastGate für die schnelle Antwort, dennoch werde ich noch einmal recherchieren!

Bei einem Ergebnis melde ich mich diesbezüglich noch einmal.

LG Imago

Hi Imago,

grundsätzlich ist es so, dass Arten, die dicht an der Oberfläche leben, auch diese Temperaturen aushalten können. Beispiele wären Temnothorax: Sie leben in Kleinstlebensräumen meist direkt an der Oberfläche. Einige ausschließlich holzbewohnende Camponotus Arten: Die Beispielsweise unter der Baumrinde von lebendigem Holz leben oder im Totholz am Boden. Natürlich nur Camponotus Arten, die keinen unterirdischen Nestanteil besitzen/bauen. Diese Arten können natürlich auch Temperaturschwankungen in der Winterruhe vertragen. Sie haben sich darauf eingestellt, sind daran gewöhnt.
Arten die vollständig oder zumindest ein unterirdisches Nestteil haben, sind an diese Schwankungen nicht gewöhnt.

Gruß

EastGate

Tataa:-)))

Danke EastGate, das geht schon sehr nah in die Richtigung was ich irgendwo gelesen hatte!
Die Antwort reicht mir voll und ganz aus!

Schön, ich dachte schon es wird ne lange Nacht und ich muss das Internet einmal umkrämpeln!

Ich denke den Artikel den ich gelesen hatte basierte bestimmt auf die unterirdisch überwinternden und die oberirdisch übwerwinternden Ameisen.
Damit ist die Sache also rund!
Somit ist mein Wissendurst was das angeht gestillt, denn diese Antwort ist aussagekräftig genug!

Viele Grüße Imago

Auch meine Formica lemani scheinen sich auf die Kälte vorzubereiten:
Kein Futter wird angerührt, und sie stehn eher bewegungslos im Rohr als erwarteten sie die Abkühlung.

Umlagern auf die kalte Fensterbank vor der Kühlschrankzeit jetzt?